Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Motte
User
Beiträge: 1481
Registriert: Do, 12. Jul 2007 15:26
Wohnort: Schnuckenland

Beitrag von Motte »

Paula hat geschrieben:

Motte du verzerrst absichtlich meine Posts, wir sind uns nicht grün, was daher kommt , dass ich mit deinem RL einen Streit hatte,den du sehr verehrst.Das ich die Thesen deines RL nicht teile und es wage ihm zu widersprechen, mehr noch mich mit ihm anzulegen.
Siehst du, Paula, da haben wir den Kern unseres Unterschiedes:
Ich VEREHRE besagten RL nicht. Es liegt nicht in meiner Persönlichkeit, Menschen zu VEREHREN. ich habe Achtung, Respekt, Sympathie für jemanden. Oder auch nicht. In dem Zusammenhang von VEREHRUNG zu sprechen, finde ich ziemlich strange.
Im Gegensatz dazu, scheinst du tatsächlich bestimmte Menschen zu verehren - was dann offenbar dazu führt, den Verehrten völlig zu "erhöhen", als unfehlbar anzusehen. Genauso kommst du hier rüber - seit geraumer Zeit.
Und das ist leider keine Diskussionsbasis.

Paula hat geschrieben: Ich habe keine praktische Erfahrung schreibt Motte, das merkt man an meinen Beiträgen...cool echt.
Wahnsinn, hätte ich keine Erfahrung, wüßte ich nicht WIE schwer es ist perfekt zu reiten.Ich würde behaupten es ist möglich.
Wenn man liest, WAS du kritisierst bei den verschiedensten Ritten, bekommt man sehr schnell das Gefühl, du beziehst dein Wissen rein aus der Theorie, ja.
Benutzeravatar
Gawan
User
Beiträge: 418
Registriert: Do, 27. Mär 2008 22:03
Wohnort: Basel

Beitrag von Gawan »

Meg hat geschrieben: 1) nicht alles was "alt" ist, ist klassisch/gut (siehe auch Oliviera, den ja wohl alle auf Grund seiner wirklich guten Literatur vergöttert haben, aber als dann die ersten Videos auf Youtube auftauchten...)
Nur so am Rande, dass Oliveira in diesem Forum nicht sonderlich beliebt ist, habe ich auch schon bemerkt, mich wundert aber Folgendes: Zu seinen Lebzeiten wurde er von Reitern, die ihn und seine Reitweise persönlich kannten, hoch geschätzt, während ein paar Nachgeborene anhand von einigen Filmausschnitten auf Youtube wissen, dass er halt doch kein so toller Reiter war. Muss ich nun annehmen, dass diese Reiter Idioten waren, weil sie nicht merkten, wie schlecht Oliveira in Wirklichkeit ritt?
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
Benutzeravatar
Meg
User
Beiträge: 3500
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 07:37
Wohnort: Vestfossen NO

Beitrag von Meg »

Und immer schön dran denken, wir haben alle mal klein angefangen: http://www.youtube.com/watch?v=DcIQj-meTh8
:D
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
grisu
User
Beiträge: 747
Registriert: Di, 12. Jun 2007 12:02
Wohnort: S-H

Beitrag von grisu »

Gawan hat geschrieben: ...
Nur so am Rande, dass Oliveira in diesem Forum nicht sonderlich beliebt ist, habe ich auch schon bemerkt, mich wundert aber Folgendes: Zu seinen Lebzeiten wurde er von Reitern, die ihn und seine Reitweise persönlich kannten, hoch geschätzt, während ein paar Nachgeborene anhand von einigen Filmausschnitten auf Youtube wissen, dass er halt doch kein so toller Reiter war. Muss ich nun annehmen, dass diese Reiter Idioten waren, weil sie nicht merkten, wie schlecht Oliveira in Wirklichkeit ritt?
Tja, woran liegt das? Vielleicht ist das eine Erklärung: Jahrelang wurde Oliveira als Beispiel des begnadeten Reiters , verkannten Genies etc. in den Foren dargestellt ( und auch er selbst hat sich wohl so gesehen).

Man maß viele andere Reiter an ihm bzw. - und jetzt kommt's - an dem, was er geschrieben hat. Und die meisten dieser Reiter kamen bei dem Vergleich nicht gut weg.

Dann tauchen Filmdokumente auf. Und nun wird Oliveiras Performance in diesen Videos an seinen eigenen Ansprüchen in seinen Schriften gemessen. Und, siehe oben, auch er kommt bei diesem Vergleich nicht gut weg.

Das bedeutet jetzt eigentlich nur, dass die Ausschnitte, die in diesen Filmen zu sehen sind, nicht allen gefallen und nicht unbedingt das reiterliche Genie zeigen, das viele erwartet hatten. Aber so ist es doch in diesem ganzen
Thread: Wir beurteilen nur das, was wir sehen.
Zuletzt geändert von grisu am Sa, 21. Dez 2013 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
Fiorella
User
Beiträge: 193
Registriert: Sa, 16. Dez 2006 19:48
Wohnort: Rheinland
Kontaktdaten:

Beitrag von Fiorella »

Gawan hat geschrieben:
Meg hat geschrieben: 1) nicht alles was "alt" ist, ist klassisch/gut (siehe auch Oliviera, den ja wohl alle auf Grund seiner wirklich guten Literatur vergöttert haben, aber als dann die ersten Videos auf Youtube auftauchten...)
Nur so am Rande, dass Oliveira in diesem Forum nicht sonderlich beliebt ist, habe ich auch schon bemerkt, mich wundert aber Folgendes: Zu seinen Lebzeiten wurde er von Reitern, die ihn und seine Reitweise persönlich kannten, hoch geschätzt,...
Nur so am Rande.

Einer von denen hiess Dr. Reiner Klimke.

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Benutzeravatar
Blumee82
User
Beiträge: 2182
Registriert: Sa, 16. Feb 2008 22:23
Wohnort: Hessen

Beitrag von Blumee82 »

Ich muss doch noch mal auf die Turnierreiter sowie die Pauschalisierungen zurück kommen, die hier oft getroffen werden. Ganz von der Hand zu weisen sind diese meiner Erfahrung nach nicht und auch eine aktuelle Umfrage zeigt dies: http://www.equimondi.de/magazin/diesund ... 2-10-36-35 (dort gibt es auch einen Link zur kompletten Studie).

Und es gibt nunmal Untersuchungen, nach denen die meisten eingetragenen Turnierpferde nicht alt werden... ich wusste mal die Prozentzahlen incl. Alter, bin mir aber nicht mehr sicher, deshalb nur der Hinweis, dass diese Pferde selten Älter als 10 Jahre werden. Das ist nun keine Erfhahrung von mir, sondern sind wissenschaftliche Untersuchungen. Ob diese nun bedeuten, dass es den sog. Freizeitpferden besser geht weiß (und glaube) ich nicht... und weiter: meine Erfahrung hier zeigt, dass sich gerne hinter dem Satz "ich bin NUR Freizeitreiter" versteckt wird und die Pferde auch hier (mit anderem Ziel) verschlissen werden.
Es sind nicht alle Turnierreiter per se böse und reiten Ihre Pferde (bewusst) kaputt, aber die Zielsetzung ist doch eine andere als bei einem "klassischen" Reiter, der nicht das Turnier zum Ziel hat. Das es auch Kombinationen gibt streite ich nicht ab, aber die Mehrzahl sind Turnierreiter mit dem Ziel, eine Prüfung zu gewinnen.... und auch wenn das nun wieder plakativ inkl. Schubladendenken ist, steht das Pferd dann in diesem Moment zurück. Das Training wird darauf ausgerichtet und es gibt nunmal auch viele Prüfungen, die eine Altersbeschränkung haben und da kann man eben als Reiter unter Druck kommen.


Ich persönlich habe ein Idealbild im Kopf... dieses ändert sich hin und wieder, jedoch gehöre ich zu denen, die als Ziel eine Reiten vdS haben. Das dies allein nicht ausreicht ist mir bewusst und ich strebe parallel auch nach Schwung/Rückentätigkeit.... wie auch immer dieser aussieht.



Torzdem kann ich mich an BB-Videos sehr erfreuen, genau wie PK oder (weil er hier genannt wurde) Oliveira... ich liebe es, wie er die Pferde wie Bälle unter sich hin und her "rollt" und dies ganz einfach und mühelos.... auch wenn ich damit nicht alles für gut befinde, was ich sonst noch so von ihm sehe. Aber genau so einfach wie es teilweise bei ihm aussieht möchte ich es mit meinem Pferd erreichen... das ist zB eines meiner Ziele.


Ich finde es traurig und schade, dass hier auf Usern "regelrecht rumgehackt" wird... wir, genau wie unsere Pferde, sind Individuen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Geschmäckern.... warum kann man sich nicht daran erfreuen, dass wir alle (mehr oder weniger) ein gleiches Ziel haben... und es eben in diesen Zielen sowie den Wegen dorthin kleine Unterschiede gibt?
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Blumee, das ist ja alles sicher völlig korrekt so, aber es ging ja bei der Kritik an der pauschalen Verurteilung der Sportreiterei (die einer zumindest zeitweise bzw bei Teilen der hier schreibenden Usern nie und nimmer und gar nicht klassisch sein sollte) um Videos, die es hier zu sehen gab. Die bilden ja aber doch eher nicht den Durchschnitt aller eingetragenen Turnierpferde ab. :wink:

Wenn es danach ginge, müssten wir ja auch pauschal alle "nach BB/PK/NO"-Reiter in einen Topf werfen - ich befürchte das Ergebnis wäre dann nicht unbedingt vorteilhafter als bei den Turnierreitern. :)
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
horsman
User
Beiträge: 2879
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 12:04
Wohnort: NRW

Beitrag von horsman »

Oliveiras Reiten war nicht frei von Fehlern (wenn man sie denn suchen will), weil er, indem er den Pferden sehr viel Freiheit ließ, auch Fehler riskierte. Das Ergebnis insgesamt ist aber in meinen Augen um Längen unerreicht und auch das wenige was in den Videos fest gehalten ist, beiinhaltet für mich die schönsten Sequenzen von Reiter und Pferd die ich je gesehen habe.

https://www.youtube.com/watch?v=ud8-8cx-IXo

https://www.youtube.com/watch?v=yH-it2r8AXs
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Benutzeravatar
Gawan
User
Beiträge: 418
Registriert: Do, 27. Mär 2008 22:03
Wohnort: Basel

Beitrag von Gawan »

grisu hat geschrieben:Aber so ist es doch in diesem ganzen Thread: Wir beurteilen nur das, was wir sehen.
Sehen ist allerdings eine subjektive Angelegenheit, wie dieser Thread zur Genüge zeigt. Nur so als Beispiel, was ich damit meine, hier meine persönlichen Kommentare (Ersteindrücke) zu einigen Bildern, die ich auf die Schnelle im Internet gefunden habe und auf denen Andere wohl Anderes sehen:

Da trainiert jemand seine Armmuskulatur (Bild auf der Mitte der Seite):
http://www.dressage-news.com/?p=12546

Eine begeisterte Reiterin und ihr erschöpftes Pferd (und diese überdimensionierten Nasenriemen sind so was von hässlich):
http://www.dressage-news.com/?p=22880

Murks:
http://www.highoffleystud.co.uk/stablee ... sp?id=7285

Was ist denn das für eine komische Gangart?
http://www.horseandhound.co.uk/gallerie ... R.jpg.html

Ich habe mir erlaubt, Bilder statt Videos zu nehmen, weil Trab mit Einbeinstütze etc. darauf leichter zu sehen sind, Videos muss man dazu in Zeitlupe ansehen.

Wie gesagt, das sind ganz persönliche Kommentare.

Ich bin der Meinung, dass beim Sehen die Sehgewohnheiten eine wichtige Rolle spielen, und damit meine ich nicht nur, welche Aufnahmen von Reitern und Pferden man häufig anschaut (die empfindet man dann als normal), sondern auch allgemeine Vorlieben und Abneigungen. Ich habe z.B. nichts übrig für Paraden und marschierende Soldaten, daher liegt mir auch das eher stramme, zackige Reiten der Sportdressur nicht besonders, und Pferde, die im starken Trab die Vorderbeine hochreissen erinnern mich an Soldaten im Stechschritt. Nun kommt die Sportdressur ursprünglich von der Reitweise der Kavallerie, daher gehört ein gewisser Schneid wohl dazu, was an sich ja auch kein Problem ist.

Damit mir ein Ritt gefällt, sollten für mich auch einige ästhetische Ansprüche erfüllt sein, dazu gehören Banalitäten wie eine schöne Ausrüstung, aber auch Hilfen, die möglichst diskret sind (ein Galoppwechsel mag durchaus korrekt gesprungen sein, aber wenn die Reiterin dabei die Schabracke sporniert, sieht das irgendwie lächerlich aus) und der Eindruck, der Reiter würde dem Pferd gewissermassen den Weg ebnen, damit sich dieses präsentieren kann. Im besten Fall wird der Reiter sozusagen unsichtbar. Es geht mir um eine schwierig zu beschreibende Atmosphäre, die etwas mit dem Verhältnis von Reiter und Pferd zu tun hat. Beim Schauen der DVDs über Oliveira empfinde ich etwas von dieser Atmosphäre, ich habe sie aber auch schon für Momente beim Zuschauen auf Reitkursen erlebt, wenn ein Reiter und sein Pferd bei einer für ihr Niveau schwierigen Aufgabe über sich hinausgewachsen sind.

Und bevor jetzt wieder jemand mit einer Turnierreiter-contra-XY-reiter-Diskussion anfängt: In allen Reitweisen kann das der jeweiligen Reitweise eigene Ideal zur Karikatur werden, man sehe sich nur an, welche Verzerrungen es etwa bei den Gangpferden oder im Westernreiten gibt. Und wenn Reiter glauben, sie könnten die Ausbildung der Pferde etwa durch Handeinsatz abkürzen, dann gibt es je nach Reitlehre statt der Rollkur abwärts halt eine "Rollkur seitwärts" oder eine "Rollkur aufwärts".

Dieser Turnierreiter gefällt mir, da bleibt der Trab noch Trab :-) www.youtube.com/watch?v=DcIQj-meTh8
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Fiorella, vielen Dank für deine letzten Beiträge ! :love:
Du schreibst mir aus der Seele ! :trink1:
Phanja

Beitrag von Phanja »

Da bin ich ganz bei s&p. Danke an Fiorella - vor allem für den langen und richtigen Beitrag auf der letzten Seite.

Und Danke Gawan, dass endlich mal wieder jemand anspricht, dass in den meisten Ritten, die man sich so anschauen kann und bei denen viele schwärmen, wie toll das aussieht, leider der Trab gar kein Trab mehr ist. Aber vermutlich wird das jetzt gleich unter "Stopptastendrücker" und "Geodreieckanleger" abgestempelt :roll:
grisu
User
Beiträge: 747
Registriert: Di, 12. Jun 2007 12:02
Wohnort: S-H

Beitrag von grisu »

Gawan hat geschrieben:
grisu hat geschrieben:Aber so ist es doch in diesem ganzen Thread: Wir beurteilen nur das, was wir sehen.
Sehen ist allerdings eine subjektive Angelegenheit, wie dieser Thread zur Genüge zeigt.
...
Da hast du ganz sicher recht. Und es geht sogar noch weiter. Die meisten verbinden mit dem Gesehenen auch noch eigene Erfahrungen.

Als Beispiel. Bei dem Video "sentir, resentier", das Rapunzel eingestellt hat, sehe ich die Freude an der Bewegung und das tanzende Pferd. Das habe ich selbst so schon erlebt und bin begeistert.

Bei einem Video von Oliveira empfindest du die Konzentration und die Zusammenarbeit als schön. Diese Augenblicke suchst du beim Reiten auch und genießt sie, daher bist du begeistert.

Daher kriegen sich hier wahrscheinlich auch viele immer mal wieder in die Haare. Es geht nicht um objektive "Sportkommentare", sondern um sehr persönliche Empfindungen. Daher trifft viele eine Kritik im Kern.
Fiorella
User
Beiträge: 193
Registriert: Sa, 16. Dez 2006 19:48
Wohnort: Rheinland
Kontaktdaten:

Beitrag von Fiorella »

So, ich hab mir nun in Etappen mal das ganze von Meg verlinkte Olympiavideo angeschaut.

Und ich muss meine ersten Worte dazu widerrufen. Mir gefällt daran Vieles.

Mir gefällt vor allem, dass diese Pferde noch laufen wie Pferde und nicht wie Kunstwesen. Und ich finde, dass ganz schön viele von ihnen sehr ordentlich über den Rücken tragen.
Ich staune, wie gehorsam viele von ihnen sind, obwohl sie gar nicht ständig festgehalten werden. Und ich finde toll, dass die Reiter auftretenden Ungehorsam oder Unsicherheiten häufig erst mal über den Sitz regeln statt über die Kandare.

Und mir gefällt, dass die Reiter in den Verstärkungen doch sogar glatt mal die Bremse loslassen und tatsächlich eine Rahmenerweiterung zeigen wo eine hingehört.

Und ich finde echt hübsch, dass nicht einer von denen in den Einerwechseln die Schbaracke sporniert. (Danke für die Formulierung Gawan, die musste ich mir glatt mal klauen. :D )

Also mir ganz persönlich gefällt dass.

Und ich fress übrigens nen Besen, wenn ich nicht sogar den ollen Klimke himself erkannt habe.
:lol:

Gruss, Fio
Benutzeravatar
Meg
User
Beiträge: 3500
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 07:37
Wohnort: Vestfossen NO

Beitrag von Meg »

Wer sagt, dass ich vor der Senkrechten nicht anstrebe? Ich habe nur etwas gegen die Vergötterung EINZELNER Teile des Pferdes oder einzelner Bestandteile der Reiterei, da gilt es doch immer noch das Gesamtbild zu beurteilen. Und wenn mir das Gesamtbild gefällt, kann ich mit kleineren Fehlern, besonders wenn sie nicht konstant zugegen sind leben.

Ich mag die Dujardin übrigens nicht. Zu viel Druck, zu viel hinter der Bewegung gesessen.

Und nicht alles was Ingrid Klimke macht muss man gut finden (Bei Just Paul bin ich sogar auch spektisch gewesen, aber der ist ja nun verkauft, wer weiss, warum 8) und ihre Kurzkehrtwendungen finde ich auch oft zu hektisch) trotzem hat bisher kein Reiter in meinen Augen soviele korrekt gerittene Pferde "produziert" wie sie. Besonders, wenn es Vielseitigkeitspferde sind und nicht die reinen Dressurpferde.

Und dieses Video finde ich einfach eine Verbesserung des Olympiavideos, vor der Senkrechten, über den Rücken, mit Schwung:
http://www.youtube.com/watch?v=zz01qub49Ag

Und daher steht es für mich nicht im Widerspruch Fiorella.

Generell schaue ich mir heutzutage am liebsten Vielseitigkeitsdressuren an, weil sich diese oft mehr an den alten Prüfungen orientieren und viel mehr zeigen, ob ein Pferd an den Hilfen steht und durchlässig ist.
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
Fiorella
User
Beiträge: 193
Registriert: Sa, 16. Dez 2006 19:48
Wohnort: Rheinland
Kontaktdaten:

Beitrag von Fiorella »

Hallo Meg,

ok, das hat man deiner Argumentation vorher aber nicht recht entnehmen können.

Den Unterschied sehe ich auch. Für unsere heutigen Augen läuft das Pferd unter Ingrid Klimke einfach hübscher als die Pferde der Herren und Damen 1964 mit ihren teils ganz schön ungünstigen Hinterkarren und meist auch noch drei Rippen mehr als notwendig. :lol:

Da wo du mehr Schwung siehst, sehe ich aber vorwiegend mehr Gang, und mehr Athletik vor dem Kontext des Geschmacks, der Trainingsmöglichkeiten sowie der Pferdezucht dieser Zeit.

Aufs menschliche übertragen:

Usaine Bolt

http://www.thesportsfanjournal.com/colu ... ate-again/

rennt ja auch schneller als Jesse Owens

http://l1.yimg.com/bt/api/res/1.2/hT3Og ... s_blog.jpg

Trotzdem war auch der ein echter Ausnahmesportler und ein Wahnsinntalent zu seiner Zeit.

Gruss, Fio
Antworten