Hufbearbeitung zur Vermeidung von Strahlfäule etc.

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Gast

Beitrag von Gast »

Malwas hat geschrieben: Der HO macht das nicht hauptberuflich, er ist da wegen seiner eigenen Pferde zu gekommen und macht das zu seinem "richtigen" Job noch dazu.
Genau da liegen meine Bedenken.
Es stellt sich auch die Frage, ob überhaupt eine entsprechende Qualifikation vorliegt, um Korrekturen fachgerecht durchführen zu können.
Es mag sein, daß ich da falsch liege, aber Huforthopäde ist meines Wissens nach keine geschützte Berufsbezeichnung. Mitunter verfügen solche Leute gerade einmal über die Fertigkeiten, die ihnen im Rahmen eines Wochendeseminars vermittelt wurden. Solange diese nur ihre eigenen Pferde versorgen, mag das ja noch vertretbar sein. Aber diese (Nicht-) Können dann gegen Geld anderen anzubieten, ist eine andere Hausnummer. Dabei ist aus meiner Sicht nicht nur die mangelhafte Sachkenntnis ein Problem. Sondern der auch fehlende Versicherungsschutz.

So ganz nebenbei, bei Strahlfäule besteht die Behandlung nicht nur darin, daß die angegriffenen Stellen weggeschnitten werden müssen. Auch medikamentös läßt sich da so einiges bewirken. Z.B mit Kupfervitriol oder Jodorform- Äther. Beides trocknet ab und wirkt Keimtötend. Auch der gute, alte Blauspray leistet da wertvolle Hilfe. Auch so kann man einen feuchten Strahl in den Griff bekommen.
Malwas
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Beitrag von Malwas »

Was die Ausbildung der DHG betrifft, da kannst du dich hier informieren: http://dhgev.de/de/training Da ist es nicht mit einem Wochenendseminar getan.

Wir behandeln ja auch medikamentös, und das seit Monaten. Hat auch gut angeschlagen, das Strahlgel. Anfangs haben wir noch mit Borax gesprüht, aber seitdem das Pilzproblem weg ist, lassen wir das sein.
Noch mehr mit anderen Mittelchen rumzuprobieren will ich meiner PB auch nicht aufschwatzen, die ist sehr froh über die Fortschritte. Sie meinte letztens zu mir, dass es gut war, dass ich sie huftechnisch wachgerüttelt hätte. Da freut man sich doch 8)
krümelzwerg
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Beitrag von krümelzwerg »

Alle Berufsbezeichnungen außer Hufschmied sind nicht geschützt und ja, theoretisch kann sich jeder so nennen. ein Zertifikat sagt leider nichts über die Qualität und Fachkompetenz aus.
Und es gibt auch Hufleute die Monate bis Jahre lernen und trotzdem nie gut sein werden.
Deshalb finde ich persönlich das Thema immer ziemlich leidig. Da gibt es die Fans der versch. Barhufbesrbeitungen und die Fans der Hufschmiede. Die einen unterstellen den anderen schlechte Arbeit.
Fakt ist: Schwarze Schafe gibt es überall. Und richtige Könner auch. Darüber sagt auch finde ich nicht gerade die Tatsache etwas aus, ob derjenige es nebenberuflich oder Vollzeit ausübt.

Bedenklicher finde ich dass es immer mehr Selberraspler gibt (weil es die gelernten Hufleute in der Region angeblich eh alle schlechter machen, hüstel). Die Hufe sehen nämlich in 80% der Fälle wirklich gruselig aus. Und die Leute sehen das nicht mal (mangelnde Fachkompetenz und anatomische Kenntnisse) und tätscheln sich noch gegenseitig die Schulter. Ich hoffe ich trete hier jetzt keinem auf die Füße, denn das war nicht meine Absicht. Und auch Diskussionen zu diesem Thema sind leidig. Leider.

Ich finde es eine weise Entscheidung des Kollegen, die Hufpflege nebenberuflich zu machen. Rein gesundheitlich gesehen. Absolut verständlich.

Der Einsatz von so Zeugs wie Kupfervitriol ist durchaus umstritten. Dass es mannigfaltige Möglichkeiten zur Strahlfäulebekämpfung gibt, ist aber sicher (hoffentlich?) jedem bekannt.
Ob man sich nun für Zahnpasta, Desinfektionsspray, Strahlbalsam, Strahlsan, Jodogel,...Kupfervitriol oder Jodoformäther entscheidet, ist ja jedem selbst überlassen. Frag 3 Leute und Du bekommst 5 Meinungen was das Beste ist.

Natürlich könntet ihr 1-2 Hufleute für eine 2.-Meinung bestellen.
Ein gutes Pferd hat keine Farbe - aber einen Aalstrich ;-)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

@ Foxi Ich meine damit gar nicht, dass man die Sohle völlig in Ruhe lassen muss nur das wäre mir (ganz persönlich) eben einfach zuviel des Guten.
LG
Sheitana
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Maria Orange
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Beitrag von Maria Orange »

claustim hat geschrieben:
Malwas hat geschrieben: Der HO macht das nicht hauptberuflich, er ist da wegen seiner eigenen Pferde zu gekommen und macht das zu seinem "richtigen" Job noch dazu.
Genau da liegen meine Bedenken.
Etwas kritisch zu hinterfragen hat seine Berechtigung, ob das Kriterium "haupt- oder nebenberuflich" in diesem Fall dabei hilft bezweifle ich.
Wir haben bisher 2 HO der DHG kennen gelernt - mit beiden waren bzw. sind wir sehr zufrieden. => subjektive Einschätzung
Objektiv: ... war HO Nr. 1 der erste Hufbearbeiter
- der sich mein Pferd vor der Bearbeitung im Schritt vorführen lies. Schön, das kann man auch tun um Eindruck zu schinden, nur erklärte er anschließend auch was er sah -> wie das Pferd fusst, wie folglich die Hufe aussehen und was bei der Bearbeitung zu berücksichtigen ist.
- der nachvollziehbar erläutern konnte, warum sich einen Hornspalt im Huf gebildet hat und wie er den Huf nun folglich bearbeitet
- warum rötliche Einfärbungen im Hufhorn vorhanden sind usw. usw.
HO Nr. 1 ist nebenberuflich tätig.

HO Nr. 2 behandelt seit 1,5 Jahr ein Pferd mit Hufkrebs an allen 4 "Füssen". Wir haben das Pferd vor ca. 1,5 Jahren mit dieser "Ausstattung" übernommen. Nachdem viele Jahre erfolglos an den Hufen behandelt wurde, haben wir inzwischen deutliche Erfolge erzielen können. Vom Krebs ist an einem Huf noch ein kleiner Krebs-Herd übrig. An Ende sind wir noch lange nicht, der Zwang dem alle 4 Hufe unterliege ist noch nicht restlos beseitigt.
HO Nr. 2 ist nebenberuflich tätig.
claustim hat geschrieben: Es stellt sich auch die Frage, ob überhaupt eine entsprechende Qualifikation vorliegt, um Korrekturen fachgerecht durchführen zu können.
Was wäre deiner Ansicht nach eine entsprechende Qualifikation? Wie schon festgehalten wurde ist der Begriff Huforthopäde nicht geschützt. Woran sich also orientieren bei der Auswahl eines adäquat ausgebildeten Hufbearbeiters?
claustim hat geschrieben:So ganz nebenbei, bei Strahlfäule besteht die Behandlung nicht nur darin, daß die angegriffenen Stellen weggeschnitten werden müssen. Auch medikamentös läßt sich da so einiges bewirken. Z.B mit Kupfervitriol oder Jodorform- Äther. Beides trocknet ab und wirkt Keimtötend. Auch der gute, alte Blauspray leistet da wertvolle Hilfe. Auch so kann man einen feuchten Strahl in den Griff bekommen.
Hilft meines Erachtens kurzfristig und unterstützend bei der Beseitigung. Viel spannender ist die Frage, warum der Strahl faulig ist. Die Ursache dafür muss beseitigt werden und das ist nicht die Fäulnis.
Viele Grüße

Sylvia
Gast

Beitrag von Gast »

Maria Orange hat geschrieben: Was wäre deiner Ansicht nach eine entsprechende Qualifikation? Wie schon festgehalten wurde ist der Begriff Huforthopäde nicht geschützt. Woran sich also orientieren bei der Auswahl eines adäquat ausgebildeten Hufbearbeiters?
claustim hat geschrieben:So ganz nebenbei, bei Strahlfäule besteht die Behandlung nicht nur darin, daß die angegriffenen Stellen weggeschnitten werden müssen. Auch medikamentös läßt sich da so einiges bewirken. Z.B mit Kupfervitriol oder Jodorform- Äther. Beides trocknet ab und wirkt Keimtötend. Auch der gute, alte Blauspray leistet da wertvolle Hilfe. Auch so kann man einen feuchten Strahl in den Griff bekommen.
Hilft meines Erachtens kurzfristig und unterstützend bei der Beseitigung. Viel spannender ist die Frage, warum der Strahl faulig ist. Die Ursache dafür muss beseitigt werden und das ist nicht die Fäulnis.
Im Moment kann man sich ja nur auf die hier veröffentlichten Bilder beziehen. Diese erwecken halt den Anschein, als würde das Pferd insgesamt zu hoch stehen. Diese Vermutung stützt sich auch auf die Aussage, daß der Strahl deutlich zurück geschnitten wurde. Diese Faktoren in Verbindung mit den doch recht kurz hintereinander liegenden Behandlungsterminen lassen halt die Vermutung aufkommen, daß einige der geschilderten Probleme "hausgemacht" sein könnten.

Natürlich hast Du Recht damit, daß die Ursache für die Feuchtigkeit beseitigt werden muß. Solange das nicht der Fall ist, bringt es nichts, sich nur auf die Behandlung des Strahles zu beschränken. Dabei ist es jetzt egal, ob dazu der Strahl immer weiter ausgeschnitten wird. Oder halt auf chemische Mittel zurück gegriffen wird.

Nur sind der "mechanischen Lösung" mit dem Hufmesser irgend wann Grenzen gesetzt. So tief, wie die Strahlfurche schon jetzt ausgeschnitten erscheint, dürfte diese sehr bald erreicht sein.

Und dann?
Malwas
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Beitrag von Malwas »

Der Strahl ist wegen der Fäule so weit zurückgeschnitten worden, sie wurde nicht dadurch verursacht. Was faul ist, muss weg, sonst fault es weiter. Ist für mich nur logisch da so viel verfaulten Strahl wegzunehmen, wie möglich. Da das vorletztes Mal aufgrund der Tiefe schon nicht mehr möglich war, kam der HO ausnahmsweise eine Woche später wieder. Man kann sich nicht nur auf die Bilder beziehen, sondern auch mal lesen, was ich dazu geschrieben habe, damit ich das nicht dauernd wiederholen muss :roll:

Dann noch was zur "Feuchtigkeit". Die Fäule hat nicht zwingend was damit zu tun. Die Pferde stehen sehr trocken, sowohl draußen als auch drinnen (Paddock in Schräglage, jeden Tag neue Einstreu, Urin läuft ab). Optimieren kann man an der Haltung diesbezüglich eigentlich nichts, denn ein bisschen Wasser kommt immer irgendwie unter die Hufe, wenn das Pferd nicht grad auf Lattenrost steht. Es kann also ausgeschlossen werden, dass irgendeine Feuchtigkeit beseitigt werden muss, die ist nicht das Problem. Der letzte Schub war einfach das Resultat eines zu späten HO-Termins.

Ursache des ganzen ist sicherlich 1. der Fakt, dass in den 13 Jahren, die das Pferd beim Vorbesitzer war, keine gute Hufpflege vorhanden war. Was über Jahre so geworden ist, wird auch min. einige bis viele Monate dauern, bis es besser wird. 2. hat das Pferd tiefe Furchen in den Ballen, wo es munter rumort hat. Den Herd in den Griff zu kriegen geht nur mit Geduld und Ausdauer, Erfolge haben wir da ja schon. Wenn die Furchen zu sind, kommt zumindest von dort nichts mehr faulendes mehr "runter". Dass die Hufe hoch stehen hab ich ja auch schon bestätigt, bzw. der HO hat das getan. Sein Kommentar dazu gerne nochmal: Das Pferd ist einerseits wohl so veranlagt und man könne in diesem speziellen Falle nicht einfach was runterschmirgeln, das gibt die Sohle nicht her.

@Krümelzwerg: Wäre ich der Besitzer, würde ich das wohl auch tun.
Gast

Beitrag von Gast »

Ohne Feuchtigkeit keine Strahlfäule.
Die Fäulnisbakterien benötigen nun einmal Feuchtigkeit.
Das ist nun einmal so.
Ist der Huf bereits von Fäulnisbakterien befallen, genügen bereits geringe Mengen an Flüssigkeit, um das notwendige feuchte Klima aufrecht zu erhalten.

Es wurde auch nicht davon gesprochen, daß die Strahlfäule entstanden ist, weil der Strahl so tief ausgeschnitten wurde. Es wurde lediglich davon gesprochen, daß der Strahl im Vergleich zum übrigen Huf bereits sehr tief ausgeschnitten wurde. Unter Einführung aller dadurch bedingten Nachteile.

Es wurde auch darauf verwiesen, daß es noch andere Behandlungsmöglichkeiten für die Strahlfäule gibt, als das bloße Wegschneiden. Zumal ja mittlerweile auch von Dir bestätigt wird, daß da eine Grenze erreicht ist. Aus Deinen Worten läßt sich doch darauf schließen, daß die Fäulnisherde mittlerweile so tief sitzen, daß sich diese durch die rein mechanische Behandlung gar nicht mehr entfernen lassen. Wer hat denn gesagt, daß nach einer Woche eine erneute Behandlung notwendig war, weil nicht mehr weiter geschnitten werden konnte?

Meinst Du, in der einwöchigen Pause seit dem letzten Termin hätten sich die Fäulnisbakterien nicht weiter vermehrt? Oder wären nicht weiter in Fugen und Spalten eingedrungen?
Eine medikamentöse Behandlung ist dringend angeraten. Andernfalls bekommt ihr die Fäulnis nie in den Griff. Dabei kostet das noch nicht einmal ein Vermögen. Kupfersulfat bezieht man aus der Apotheke. Bereits 100g genügen völlig, um den Bedarf über Jahre abzudecken.

Hier wird angemahnt, daß das Pferd zu hoch auf den Füßen stehe. Ein Fakt, der nun durch Deine Aussage bestätigt wird. Laut Anmerkung des HO ist eine Korrektur nicht möglich, weil die Sohle nicht weiter ausgeschnitten werde kann.

Das mag ja auch berechtigt sein. Nur soll ja nicht mehr von der Sohle weggeschnitten werden. Es sollte die Wand gekürzt werden. Nur das kürzt den Huf. Auf einem Ausschneiden der Sohle sollte dabei so weit wie möglich verzichtet werden.

Hufprobleme können auch durch Überlastungen ausgelöst werden. Überlastungen, die durch falsche Hufbearbeitung verursacht werden. Dazu gehört auch die Strahlfäule.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich denke, woher hier die Strahlfäule kommt ist ganz klar: Durch die Zwanghufe.
Was zuerst da war? Keine Ahnung, ist auch wurscht.

Wichtig ist, die Sache von 2 Seiten anzugehen. Einmal den Huf richtig bearbeiten, dass er sich weitet, zum 2. den Strahl behandeln und Stärken (und möglichst wenig beschneiden), damit er mithelfen kann den Huf auseinander zu drücken.

Zum Thema Ausbildung oder nicht:

Ich gehöre zu den sogenannten "Selbstschnitzern". Meine *Ausbildung* besteht aus einem Wochenendseminar und dem Studieren verschiedener Literaturen.
Unsere Pferde haben alle bessere Hufe und Laufen wesentlich besser, seit ich sie selbst bearbeite. Das hat kein Ausgebildeter bisher geschafft (trotz regelmäßiger, kurzer Intervalle, keine 8 Wochen +).
Ich will damit nicht sagen, dass alle, die den Beruf gelernt haben schlecht sind. Auch nicht, dass alle, die das "einfach so" machen besser sind.
Nur es gibt eben nicht nur schwarz und weiß.
LG
Sheitana
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Gast

Beitrag von Gast »

Ich will es jetzt einmal krass ausdrücken:

Wir haben jetzt erfahren, daß die Grenzen erreicht sind. Ein weiteres Wegschneiden der Fäulnisherde ist nicht mehr möglich. Tiefer schneiden ist nicht mehr möglich.

Ohne daß es bisher gelungen ist, den Befall mit Fäulnisbakterien zu stoppen.
Wie weit soll die Infektion denn noch fortschreiten?
Bis die Bakterien auf Blutgefäße übergreifen?
Oder noch tiefer auf Knochen und Sehnen?
Nur weil man es der PB nicht zumuten will, auch noch einmal über andere Behandlungsmethoden mit anderen Mitteln nachzudenken?
Und diese auch anzuwenden?

Das kostet lediglich ein paar Euro!
Wenn es aber so weiter geht, dann kostet dieses (Nicht-) Handeln dem Pferd das Leben!

Wie gesagt, ich will es einmal krass ausdrücken:
Für mich ist hier die Grenze zur Tierquälerei erreicht.
Wenn nicht sogar schon überschritten.
Ich gebe zu, daß das aus Unwissenheit erfolgt ist.
Und nicht mit Absicht.

Wäre dieser "HO" auf meinem Hof tätig, er würde sofort des Hofes verwiesen.
Auch dann, wenn fremde Pferde mit seinen "Künsten" versorgt werden würden.
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

Claustim, liest du manchmal auch, was andere so schreiben? Malwas hat schon mehrmals Fragen beantwortet, bevor du die überhaupt gestellt hast. z.Bsp. das hier:
Malwas hat geschrieben:
Wir behandeln ja auch medikamentös, und das seit Monaten. Hat auch gut angeschlagen, das Strahlgel. )
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
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chica
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Beitrag von chica »

claustim hat geschrieben:Ohne Feuchtigkeit keine Strahlfäule.
Das ist ein völlig veralteter Wissenstand! Mein Isi-Mix hatte immer leichte Zwanghufe, solange er von einem herkömmlichen Schmied die Hufe bearbeitet bekam. Während dieser ganzen Zeit hatten wir ganzjährig Probleme mit Strahlfäule, unabhängig davon, dass im Sommer staubtrockene, harte Böden über Wochen an der Tagesordnung standen!

Mit Hilfe einer (hauptberuflichen) HO (übrigens auch von der DHG...) und kurzen Bearbeitungsabständen, wurden diese Zwanghufe über ein halbes, dreiviertel Jahr korrigiert und seit dem gibt es keinerlei Probleme mehr mit Strahlfäule - wurscht, wie matschig oder trocken der Untergrund ist.

Bevor ich hier von Tierquälerei spreche, sollte ich mich vielleicht mal über den aktuellen Stand der Forschung in diesem Bereich kundig machen und einmal die Wege abseits der herkömmlichen Beschlagsschmiede unter die Lupe nehmen. Ob medikamentöse Unterstützung angebracht ist, muss ein TA entscheiden, es handelt sich dabei aber lediglich um Symptombekämpfung.
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Gast

Beitrag von Gast »

Du wirst es kaum glauben, das habe ich sogar gelesen.
Ich habe das sogar verstanden!

Nur sieht es ja den Beschreibungen nach so aus, als wäre der erreichter Erfolg zumindest nur von begrenzter Dauer gewesen. Oder wie ist es sonst zu erklären, daß der Strahl so weit ausgeschnitten werden mußte, daß es jetzt nicht mehr tiefer geht?
Hat "malwas" nicht beschrieben, daß der Huf nach nur einer Woche erneut ausgeschnitten werden mußte, weil das beim letzten Mal nicht mehr möglich war?
Nur werden die Fäulnisbakterien in dieser Zeit wohl kaum geruht haben.

Ist das nicht ein Beleg dafür, daß hier die Grenzen dieses HO erreicht, mehr noch, deutlich überschritten sind?
Da muß jetzt ein anderer Weg eingeschlagen werden.
Andernfalls werden die Folgen für das betreffende Pferd dramatische Ausmaße annehmen.

Der Gang zu einem gelernten Hufschmied ist aus meiner Sicht und aus meiner Erfahrung heraus nunmehr unabdingbar. In Zusammenarbeit mit dem Tierarzt oder gar einer Klinik.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

claustim hat geschrieben:Der Gang zu einem gelernten Hufschmied ist aus meiner Sicht und aus meiner Erfahrung heraus nunmehr unabdingbar. In Zusammenarbeit mit dem Tierarzt oder gar einer Klinik.
Ich dachte wir wären inzwischen weg von dem "nur der Hufschmied ist Fachmann und gut"?!?

Es gibt genügend frei verkäufliche Mittel gegen Strahlpilz/Strahlfäule. Wenn es so massiv immer wieder auftritt würde ich erstmal das Präparat wechseln. Vielleicht ist das, was man gerade nutzt nicht das Richtige?

Kupfersulfat kann da eine Maßnahme sein, vermischt mit Melkfett lässt es sich gut auftragen. Sehr gute Erfahrung habe ich mit dem Trush Remedy gemacht. Bislang hat noch kein Mittel so gut gewirkt wie das (wir hatten einen Patienten mit richtig fiesem, gammeligen Strahl).

Denn in der Tat ist das so, dass man - auch, wenn der Zwanghuf noch da ist - eine deutliche Besserung eintreten sollte und nicht jedesmal wieder derlei Menge an Strahl weggeschnitten werden muss. Natürlich ist das erstmal Symptombekämpfung, aber da gleichzeitig auch die Ursache in Angriff genommen wird, ist das schon ok so.

Zusätzlich kann man klären, ob es noch die Möglichkeit gibt an der Fütterung etwas zu optimieren. Auch eine fehlerhafte Fütterung und dadurch bedingte Stoffwechselstörungen können Strahlpilz/Strahlfäule begünstigen.
LG
Sheitana
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Lulu
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Beitrag von Lulu »

Also Sorry Claustim, aber Deine Aussagen zeugen nun garnicht mehr von konstruktiver Kritik, sondern sind blank in den Raum hineingeworfene Äußerungen und Anschuldigungen, die Du nur anhand von Bildern und Aussagen triffst. Dies finde ich persönlich schlicht nicht fair und dies zeugt auch nicht ein Stück weit von Weitblick! Davon mal ab finde ich auch Deine "Schwarzmalerei" mehr als grenzwertig!

Zugegebenermaßen ich finde den Zustand der Hufe von Malwas RB auch nicht schön, aber 1. Malwas macht sich viele Gedanken = ein Schritt in die richtige Richtung 2. es gibt einfach Pferde (egal wie Hufe aussehen und wie die Haltungsbedingungen sind) die neigen schneller zu Strahlfäule 3. habe ich schon erheblich extremere Fälle erlebt und gesehen ---> und dort waren Fälle mit dabei, bei denen Hufbeschlagschmiede ihre Grenzen erreicht hatten und die ein HO wieder zum Laufen gebracht hat.

Mein Hufbeschlagschmied, der ausdrücklich ein Freund des Barhufes ist, würde im übrigen vergleichbar vorgehen, wie der HO von Malwas. Im übrigen kann und sollte man die Behandlung von Strahlfäule mit "Mitteln" unterstützen.
Ich persönlich halte - aus eigenen Erfahrungen - mittlerweile nicht mehr sehr viel von Kupfervitrioll oder Jodofromäther bei einer derart tiefen Strahlfurche. Die Wirkung von beiden Präperaten ist zwar umwerfend, aber auch unter Umständen sehr reizend. Und bei solch tiefen Strahlfurchen liegen die Lederhäute so dicht beieinander, dass diese beiden Mittel starke Reizungen und Entzündungen hervorrufen können. Damit ist dann dem Pferd auch nicht geholfen. Ich bin bei so hartnäckigen Fällen ein Fan von der "Solution4Feet" und würde die auch jederzeit weiter empfehlen.
LG Lulu

Achtung, in Deckung Monstergetier mit Struwelkopf in Sicht!

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