Diagnose Kissing Spines - reitbar oder unreitbar??

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Wenn ich weiß, dass das Pferd Probleme mit dem Reiter hat, warum auch immer, dann setze ich mich nicht einfach drauf und mache weiter so. Die meisten Rittigkeitsprobleme lassen sich erstmal vom Boden aus lösen, mit longieren oder Handarbeit. Und dann weiter von oben dran arbeiten. Aber deine Aussage
In eine richtige Haltung zwingt man kein Pferd, das habe ich gelernt!
hörte sich so an, als ob du das Tier einfach hast laufen lassen, weil du es nicht in eine Haltung zwingen willst. Das ist ja an sich richtig, aber man muss dem Pferd schon zeigen wo es hin soll. Woher soll es das wissen?
Wenn das Problem aber nur unterm Reiter auftaucht, wie soll man es vom Boden aus lösen?!
Die meisten Probleme im Sattel liegen entweder an Schmerzen, mangelnder Ausbildung oder nicht vorhandenes Vertrauen (oder alles zusammen). Das kann man alles vom Boden aus klären.

Was hat den Desmond O'Brien dazu gesagt? Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass er anfängt im Unterricht ein Pferd zu versammeln,
Vor ca 6 Wochen hatten wir eigentlich mit Versammlung angefangen (reite bei DOB)...
was die von dir genannten Probleme
Sie buckelt grundsätzlich einmal pro Tag beim ersten angaloppieren. Ich kann weder im Trab noch im Galopp aussitzen, ohne, dass sie sich komplett fest macht oder halt nochmal losbuckelt.
zeigt. Oder war das dann im Unterricht nicht so?

Das du keinen guten Reitlehrer zur Seite hast tut mir Leid. Ich kenne das Problem. Doch wenn das schon Jahre so geht, hätte man sich sicher schonmal an irgendwen weiter weg wenden können.

Wenn du um Hilfe bittest, dann beschreibe doch genau das Problem und sag dann nicht, das ich eh nichts über euch weiß. Das ist sicher richtig, ich kann nur das beurteilen was du sagst.
Julia
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Beitrag von Julia »

Ähh, geht es hier nicht eigentlich um kissing spines und reitbar oder nicht ???
Liebe Grüße, Julia
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

cosimolly hat geschrieben:Ähh, geht es hier nicht eigentlich um kissing spines und reitbar oder nicht ???
Ja, sicher.

Sorry, hab mich wohl ein bisschen gehen lassen. Mir geht nur bei solch einer Sache immer der Hut hoch.
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lancia
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Beitrag von lancia »

cosimolly hat geschrieben:Ähh, geht es hier nicht eigentlich um kissing spines und reitbar oder nicht ???
Genau, eigentlich war das mein Anliegen :roll:
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Cat_85 ich wäre ein bißschen vorsichtig, dass ist echt unfähr was du da von dir gibst!!! Hast du Erfahrungen mit Kissing Spines Pferden?

Ich habe Stunden heulend im Stall verbracht: ich hatte immer professionelle Hilfe und immer gefühlvolle Reitlehrer, ich habe immer alles zuerst vom Boden erarbeitet, mein Pferd hatte keine schlechten Erfahrungen, ich hatte ständig Experten dran, mein Pferd hat so ziemlich jede Klinik von innen gesehen, er war 2 Mal ein halbes Jahr auf der Wiese, ich habe ein Jahr lang nur ein über den anderen Tag "vowertsabwerts" geritten, sonst longiert, ihn proffesionell sogar an der Longe arbeiten lassen... und was hats gebracht...

ein völlig frustiertes Pferd und einen völlig frustierten Besitzer!!

@Lancia
Meiner Erfahrung nach machen Pferde mit solch einer Problematik sofort dicht, auch am Boden.
Der Vorteil bei Schöneichs ist sie arbeiten Ganzheitlich, daher es wird alles überprüft vom Sattel über Hufe, Zähne usw... Akkupunktur und alternative Medizin werden genauso angwendet, es findet auch eine Überprüfung durch den Tieratzt statt und alle arbeiten Hand in Hand.

Ich habe 1 1/2 Jahre lang erst einmal *Korrektur* geritten. Es geht hierbei in ertser Linie darum dem Pferd die alten falsch angelehrten Bewegungsmuster abzugewöhnen und dafür neue zu setzen. Diese Kombination ist für mich einmalig. Das Problem der Schöneich Gegner ist für mich, dass sie genau das nicht machen. Sie machen nach der Zeit bei Schöneich einfach so weiter wie bis her (Vielleicht mal noch so 1 bis 2 Monate halten sie sich dran) und longieren einmal die Woche am Kappzaum. Dann heißt es ach der *Scheiß* bringt ja gar nichts.
Ein Pferd was ich noch mitreite, war nach meiner Empfehlung auch bei Schöneichs. Nach der Zeit dort haben sich nur geringfügige Veränderungen gezeigt (bei meinem war es damals deutlich) doch ich habe ihr geholfen und wir haben weiter gemacht. Und der kleine ist echt Spitze geworden.

Die Kosten erscheinen im ersten Moment recht hoch, aber wenn ich überlege, was ich die Jahre vorher alles erfolglos bezahlt habe, sind Schöneichs echt günstig.
Du findest auf der Internetseite eine Preisliste. Die Diagnose ist wenn man sich entscheidet sein Pferd dort zu lassen umsonst. Ich war nach dem 7 wöchigen Aufenthalt noch 2 x jeweils 1 Woche und ein Wochenende da (+unzählige Anrufe um noch Fragen und Probleme zu klären) und würde, wenn ich das Geld hätte gerne noch mal fahren und dann meine Reitlehrerin mitschleifen.
Castano
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Beitrag von Castano »

@ lancia

ich habe damals immer im Gelände gearbeitet, wir hatten weder einen Platz noch eine Halle...

longieren ging auch nur auf der Wiese...

wenn du die Muskulatur aufgebaut hast, sehe ich kein Problem sie im Gelände zu arbeiten...


WOBEI ich einen Baumlosen Sattel nicht gut finde für solch ein Pferd, eher etwas mit einer wirklich großen Auflagefläche und viel Wirbelsäulenfreiheit!
- zb. Wanderreit oder Distanzsättel...
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Castano, passen muss er. Der Dressursattel von Startrekk hat eine WS-Freiheit wie ein normaler Sattel und viele Pferde sind schlichtweg zu kurz für Wander- oder Distanzsättel. Da hilft dann auch die größere Auflagefläche nicht, wenn die Auflage zu kurz ist.
Castano
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Beitrag von Castano »

@ bernie

also die meisten Distanzsättel werden gerade für Araber, bzw. Vollblüter gemacht... die haben auch nicht viel Platz auf dem Rücken...

Ausserdem darf man nicht vergessen, dass wie bei einem Westernsattel vorne und hinten unter den "skirts" kein Druck sein sollte, die "schweben" über der Schulter/den Nieren...

Das Problem bei Baumlos ist immer wenn man dauerhaft entlastet, also in den Bügeln steht... dann wird das Gewicht nur noch auf die Bügelaufhängung verteilt...

bei einem Pferd was Probleme im Rücken hat ist das großer Mist...

Ausserdem hat mir bisher noch jeder Baumlos reiter und vertreiber gesagt, viel Leichttraben und generell viel reiten (also eben 2-3 Stunden) besser nicht... ausserdem wenn viel Entlastungssitz dann besser ein wirklich leichter Reiter...

-wobei ich keine Ahnung habe, was sie/ihr so wiegt... wollte ich auch nur generell mal sagen
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lancia
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Beitrag von lancia »

@Exalibur

Ihr scheint ja echt was durch gemacht zu haben! Schöneich behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf.
Ich habe ja noch Hoffnung, dass wir das so hinkriegen. Wir haben ausbildungsmäßig im letzten halben Jahr einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht, deswegen sieht das Hotti Muskelmäßig momentan eigentlich ganz gut aus. Sagen jedenfalls meine Physio und Desmond.
Ich hoffe, wir können da anknüpfen.

Heute liefs an der Doppellonge eigentlich ganz gut. Das Pferdchen für von Minute zu Minute immer länger. Der Zustand ist zwar sehr wacklig, also sie wird schnell wieder unsicher hebt kurz den Kopf, nimmt ihn dann aber bald wieder runter.

@ castano

Dieser Sattel hat, wie Bernie schon sagte eine große Wirbelsäulenfreiheit und butterweiche große französische Kissen.

Deuber bestätigt durch Satteldruckmessung, dass die Druckverteilung unter deren Sätteln absolut gleichmäßig ist. Es gibt keine Druckspitzen an der Steigbügelaufhängung auch nicht bei Dauerbelastung.

Du kannst keinen Barefoot oder so mit einem Startrekk vergleichen. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Lu liebt diesen Sattel auf jeden Fall! Ich hatte zahlreiche Sattler und Sättel am Pferd und als ich den Startrekk draufgelegt habe, ging ein tiefes Durchatmen durchs Pferd. So schön und gelassen habe ich sie bisher mit keinem Sattel laufen sehen!
Sie sagt sehr schnell, wenn ihr was nicht passt.
Der Startrekk ist auch der einzige Sattel unter dem die Kuhlen am Widerrist langsam aber sicher verschwinden.

Aso, ich wiege 60kg. Bin also wirklich quasi baumlosgeeignet ;)
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Castano, hattest Du schon einige baumlose Sättel? Diese Argumente bekommst Du von jedem Sattler zu hören. :wink: es GIBT baumlose, die nicht optimal sind, die sind leider sehr oft minderer Qualität aus Indien etc.

Aber zB ein Torsion wird im Distanzsport nur im Schwebesitz bei sehr vielen Reitern eingesetzt. Ein baumloser Sattel muss fachgerecht angepasst werden (so wie ein Baumsattel) und nicht jeder baumlose Sattel passt auf jedes Pferd, so wie bei den Baumsatteln.

Wenn ein baumloser Sattel das Gewicht nur auf die Steigbügelaufhängung verteilen würde, passt er schlicht gesagt nicht.

Viele Pferde laufen mit viel zu großen/langen Sätteln, bei denen der Schwerpunkt auch zu weit hinten ist, wie bei fast allen Westernsätteln. Vielen Pferden macht es nichts aus, es kommt aber immer auf das Individuum an.

Aber das führt jetzt ein wenig zu weit. WENN der Startrekk Dressur passt - und zwar für DIESES Pferd, dann ist es auch kein Problem.

Die Alternative wäre ein sehr gut passender Baumsattel, der in diesem Fall alle paar Wochen von einem fähigen Sattler kontrolliert wird, da Baumsättel sehr schnell drücken können, da eben viel starrer. Sollte Lancia also einen sehr guten Sattler an der Hand haben, sehr gut.

Wobei ich dieses Pferd sowieso an der Hand und vom Boden aus die nächste Zeit arbeiten würde, denn sie muss ja korrekt gymnastiziert werden, ansonsten verschlimmern sich die KS noch.

lg

Bernie
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lancia
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Beitrag von lancia »

Bernie hat geschrieben:
Die Alternative wäre ein sehr gut passender Baumsattel, der in diesem Fall alle paar Wochen von einem fähigen Sattler kontrolliert wird, da Baumsättel sehr schnell drücken können, da eben viel starrer. Sollte Lancia also einen sehr guten Sattler an der Hand haben, sehr gut.

Wobei ich dieses Pferd sowieso an der Hand und vom Boden aus die nächste Zeit arbeiten würde, denn sie muss ja korrekt gymnastiziert werden, ansonsten verschlimmern sich die KS noch.

lg

Bernie
Genau und solch einen Sattler habe ich hier nicht. Bzw kenne ich hier sowieso noch keinen. Aber ich kenne generell keinen wirklich guten Sattler... :roll:

Ja, das mit der Handarbeit habe ich jetzt vor. Maßgefertigter, anständiger Kappzaum wurde so eben bestellt ;)
Und dann mache ich mir wieder mal auf die Suche nach einem anständigen RL. Vielleicht hab ich hier ja mal mehr glück als in Bielefeld. Aber ich glaubs wohl kaum. Ich scheine komische Ansprüche zu haben. Ich will meinem Pferd nicht wehtun :shock: *ironieaus*
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Beitrag von Castano »

@ lancia

ich schrieb dies auch nur weil du meintest das sie den Entlastungssitz nicht mögen würde, was für mich auf eine stärkere Belastung beim "drin stehen" hindeutet

@ bernie

wir müssen das hier jetzt nicht diskutieren, ich weiß auch, dass es genug Pferde mit unpassenden Sätteln gibt! Egal ob Dressur, Spring, mit oder ohne Baum oder sonstiges...

Klar muss ein baumloser genauso angepasst werden, ganz deiner Meinung!

und ja, ich habe mir genug angeguckt und genug schon geritten...

wobei wenn baumlos ich tendiere auch wenn überhaupt nur zum startrekk... :-)
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lancia
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Beitrag von lancia »

Aso, ich meinte eigentlich damit, dass sie das halt nicht kennt, dass ich aufm Platz mich im Trab in die Bügel stelle. Und das verunsichert sie und sie stockt dann nur noch mehr.
Ich fühle mich im leichttraben auch einfach sicherer und mehr im Gleichgewicht und deshalb ziehe ich das vor. Was gestern ganz gut klappte war ein Leichttraben bei dem ich nicht wirklich tief einsitze sondern nur quasi auf Tuchfühlung mit dem Sattel gehe. Das war kein Problem und hat sie nicht irritiert.
Aber erstmal steig ich ja eh nicht wieder auf ;)
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Jeanny
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Beitrag von Jeanny »

lancia hat geschrieben: Der Startrekk ist auch der einzige Sattel unter dem die Kuhlen am Widerrist langsam aber sicher verschwinden.
:shock: diese "Kuhlen" sind die atrophierte Trapezmuskulatur!
Wie gut, dass sie wieder kommt!

Eigentlich wollte ich zu dem Thema lieber nichts schreiben, aber wo ich schonmal dabei bin...
Warum sollte man ein Pferd mit KS nicht versammeln?
Warum nur noch V/A?
Will man auch noch ne kaputte Vorhand?
Das ist der Tragapparat des Pferdes, der uns mit trägt, den sollte man also schonen und stärken.

Ich möchte nicht provozieren, also gehe ich nicht weiter auf das V/A ein.
Bring für Dich in Erfahrung wie das Nackenband funktioniert, wo die Ansatzpunkte sind, weiterhin ist es wichtig zu wissen, wo der lange Rückenmuskel ansetzt, seine Basis (Basen) hat und wie man damit arbeiten kann. Ebenso ist der Kopf-Hals-Arm Muskel von großer Bedeutung, da er der Gegenspieler des langen Rückenmuskels ist.
Ich geb grad beswusst nur Denkanstöße, denn dann ist das Verständnis besser, wenn Du es Dir erklären kannst!

Achte darauf, dass Du den Sattel 2-3 Finger breit HINTER der Schulter plazierst, damit die frei schwingen kann, das tut den KS nichts, aber Dein Pferd wird es Dir danken.
Und der Trapezmuskel sicherlich auch...

Viel Erfolg weiterhin! :wink:
LG Jeanny
"Das kleinste Zugeständnis muss wie vollständiger Gehorsam belohnt werden, da es geradewegs dorthin führt!" (Alexandre Guerin)
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Kann Jeanny nur zustimmen :wink:
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