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Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 13:07
von Motte
Sheitana -

nein, es ist eben nicht wurscht, ob Hengst oder Wallach....

Ab einem gewissen Punkt spielen Hengste nicht mehr. Die kämpfen um zu verletzen, um zu gewinnen.
Einem Wallach fehlt - duch das mangelnde Testosteron - eben genau dieses Element (jedenfalls den meisten). Die gämmeln halt weiter auf der Weide miteinander rum.
Die Charaktereigenschaften die beispielsweise auf Hengstleistungsprüfungen beurteilt werden, beinhalten vor allem das Verhalten gegenüber dem Menschen. Also: ist ein Hengst - trotz Ablenkung - vom Menschen händelbar, lässt er sich leicht überzeugen oder ist er grundsätzlich renitent etc.
Ein Hengst, der alleine bei der Anwesenheit von anderen Hengsten in der Halle, schon durchdreht und nur noch unter verstärktem Mitteln zu händeln ist, wird dies auch in seiner Benotung wiederfinden.
Und da ist man ja inzwischen (eigentlich seit Jahren) in der Zucht durchaus so weit, dass man solche Kandidaten aus der Zucht nimmt - bzw. erst gar nicht in die Zucht lässt.
Trotzdem hat jeder Hengst irgendwo ein angeborenes Aggressionspotential gegenüber seinen gleichgeschlechtlichen Artgenossen. Das ist völlig natürlich.

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 13:08
von gimlinchen
genau. :-)

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 13:16
von Max1404
So ist es.

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 13:18
von Tossi
Kehrtwende zum Thema:
Habe jetzt keine Statistik zur Hand, aber ich kann mich ganz subjektiv an mehr Komplikationen nach Kastrations-OPs bei älteren Hengsten erinnern, als bei jungen Hengsten (bis ca. 3 Jahre). Jede OP birgt von Natur aus ein gewisses Risiko und das würde ich mir als frischer Pferdebesitzer nicht "aufhalsen" - ganz abgesehen von den Kosten. Auch ist, das wurde schon angesprochen, die Rekonvaleszenszeit beim älteren Hengst deutlich länger. Da würde ich lieber nach meinem "Traum-Wallach" Ausschau halten, bei dem dann auch viel besser einzuschätzen ist, wie er sich im Herdenverband verhält.

LG Lisa

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 13:36
von Rapunzel
Danke.

Tossi: Auch wenn man nach einem Wallach guckt, muss man bedenken, dass gerade viele Spanier frisch vor oder nach dem Import kastriert wurden und dann beim Verkauf hier noch keine "richtigen" Wallache sind. Optisch machen sie dann natürlich auch noch viel mehr her als ein, zwei Jahre später, wenn sie schon mehr nach Wallach aussehen - so einen dann direkt in eine Gruppe, am besten noch gemischt, integrieren zu wollen kann böse nach hinten losgehen.

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 15:15
von Cubano
Sheitana hat geschrieben: Mir käme so mancher Hengst nicht mal in die Nähe meiner Stute und sei er noch so hochgelobt. Denn ehrlich ist mir meine Freizeit zu schade, als dass ich mich mit einem charakterlich schwierigen Pferden auseinander setzen muss, sei es im täglichen Umgang, als auch bei der Stallsuche.
Ein Hengst, bei dem ein Turniereinsatz "ein Himmelfahrtskommando" wäre, der hätte es in meinen Augen nicht verdient Hengst zu sein.

Und ich halte gut sozialisierte Hengste wirklich nicht für die Ausnahme bei einer guten Zucht.

Allerdings spielt da natürlich auch das Zuchtziel eine Rolle. Dort wo austickende Hengste gerne gesehen sind (der hat Temperament!) werden sie natürlich auch verstärkt eingesetzt.
.
Sheitana, in meinen Augen mixt Du hier gerade alles kunterbunt durcheinander…
Dass Hengste miteinander kämpfen (s. auch Mottes Beitrag) hat rein überhaupt nichts damit zu tun, dass sie charakterlich schwierig sind. Das ist mit Verlaub Unsinn. Du kannst einen sehr dominanten Hengst haben und ihn dennoch völlig problemlos mit anderen Pferden reiten und händeln. Voraussetzung: die Erziehung stimmt. Im Umkehrschluss kannst Du auch einen Hengst haben, der in seiner Junghengstherde ganz unten in der Hierarchie stand und dennoch ein A*** beim Reiten und im Umgang ist.
Und austickende Hengste sind in keiner mir bekannten Rasse gern gesehen. Dazu hat Motte schon was geschrieben und ich füge hinzu, dass es bis heute bei verantwortungsvollen Züchtern in Spanien gang und gebe ist, diese nicht zur Zucht zuzulassen. Man munkelt übrigens, dass es keine Seltenheit ist, dass solche Pferde ohne Umwege in die Wurst wandern. Warum? Weil die Züchter davon ausgehen, dass ein austickender Hengst nicht zum Lamm mutiert, wenn er keine cojones mehr hat, sondern zeitlebens schwierig bleibt.

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 15:27
von Sheitana
Doch, ich denke trotzdem, dass der Charakter neben den Hormonen auch über das "wie" des *Kampfes* entscheidet.

Aber wie gesagt, ich denke es führt zu nichts, wenn wir noch weiter drüber diskutieren.

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 15:32
von Rapunzel
Es wäre wirklich mal interessant zu sehen, wie der Hormonstatus und die Fruchtbarkeit bei besonders verträglichen Hengsten aussehen. Aber führt alles zu weit vom Thema ab.

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 15:59
von Motte
Rapunzel -
da gibt's bestimmt Untersuchungen/Erfahrungen zu. Aber ich bin jetzt zu faul zum Suchen :wink:

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 16:39
von ninischi
So, und jetzt bitte wirklich mal zurück zum Thema, ob ein
kastrierter
Hengst (also ein Wallach!) in eine Herde integriert werden könnte!

Verfasst: Mo, 26. Nov 2012 17:54
von Rapunzel
... das Blöde ist nur, dass die brav streng eingehaltenen Themen dann immer gleich tot sind ...

Verfasst: Mi, 28. Nov 2012 13:22
von Rapunzel
... wie man sieht ... 8)

Verfasst: Mi, 28. Nov 2012 19:49
von ninischi
Das kann man so sehen und sich darüber freuen, Recht zu haben.
Oder man kann es so sehen, dass sich zur Thematik, ob es empfehlenswert ist, einen älteren Hengst noch zu kastrieren, alle geäußert haben, die dazu etwas Sinnhaftes zu sagen hatten.
Ich persönlich bin kein Freund von Diskutieren um des Diskutierens willen.

Verfasst: Fr, 30. Nov 2012 09:35
von FoxOnTheRun
ninischi hat geschrieben:So, und jetzt bitte wirklich mal zurück zum Thema, ob ein
kastrierter
Hengst (also ein Wallach!) in eine Herde integriert werden könnte!
Definitiv ja, sonst müßte man ja auch alle Wallache in einzelhaft halten ;-)
(Achtung, Ironie)

Verfasst: Sa, 15. Dez 2012 21:18
von Gast
Der Umgang mit Hengsten gestaltet sich relativ einfach, auch dann, wenn sie bereits gedeckt haben. Es gibt eigentlich nur zwei Regeln zu beachten:
1. ICH bin Chef!
2. Ende der Diskussion!

Hat man das erst einmal einem Hengst vermittelt, genügt der sprichwörtlich erhobene Zeigefinger. Das aber klärt man innerhalb von 5 Minuten beim ersten Aufeinandertreffen!

Ich halte seit deutlich über 10 Jahren Hengste.
Hengste, die im Deckeinsatz stehen. Bei dem einen gestaltet sich trotz Deckeinsatz der Umgang völlig problemlos.
Bei dem anderen müssen nach einer Bedeckung einer Stute halt die Stühle wieder gerade gerückt werden. Nun gut, damit kann ich leben!

Die Haltung von Hengste stellt gewisse Anforderungen an das Stallmanagement. Das ist wohl wahr!
Grundsätzlich würde ich aber darauf verzichten, einen älteren Hengst ohne Vorliegen einer medizinischen Notwendigkeit legen lassen. Da wäre mir die Risiken einfach viel zu groß.

Wenn ich mit dem Gedanken spiele, einen älteren Hengst zu kaufen, dann kaufe ich einen Hengst! Mit allen Vor- und Nachteilen!

Auch einen Hengst kann man auf die Weide stellen!
Jedoch nicht bedenkenlos!
Was aber auch für jedes andere Pferd gilt!
Es gibt immer gewisse Unverträglichkeiten zu beachten.
Es gibt auch Wallache , die sich ausgesprochen hengstig gebärden. Die möchte man auch nicht unbedingt auf der Weide haben!