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				Zum Parieren- nach vorne, oder nach hinten lehnen?? pro &
				Verfasst: So, 12. Jun 2011  22:20
				von Corbelle
				Hallo allerseits,
angeregt durch die zahlreiche Lektüre zum Thema Einreiten und den sich immer wieder widersprechenden Aussagen zum Thema "Wohin lehnen zum durchparieren" wollte ich euch mal nach eurer Meinung fragen.
Wie handhabt ihr das Ganze?
Gerade beim Schwebesitz lehnt man ja eher nach vorne, ich habe nun gelesen, dass Pferde von Natur aus eher dazu tendieren dabei kangsamer zu werden...
Ich allerdings war/ bin immer der Auffassung, dass ich mit dem nach vorne lehnen die Hinterhand (den Motor) freigebe...
Es gibt ja immer 2 Wahrheiten und jeder macht es etwas anders, aber was denkt ihr ist die natürlichere Variante und warum?
Vielleicht hat ja jemand noch speziell beim Einreiten eines Jungpferdes Beobachtungen dazu machen können.
Wieder darauf gestoßen bin ich durch ein Buch des -zugegebenermaßen umstrittenen Autors Hempfling- aber bis zu dieser Stelle fand ich die Ausführungen recht logisch.
Ich bin auf eure Meiinungen gespannt.
viele Grüße
			 
			
					
				
				Verfasst: So, 12. Jun 2011  22:34
				von Traumdauterin
				Ich lehne mich nirgendwohin, sondern mache das übers Becken. Mir erschließt sich nicht so ganz, warum man sich überhaupt irgendwohin lehnen soll? Dann hänge ich dem Pferd doch entweder im Kreuz oder auf der Vorhand und stelle mein Becken fest.
Was genau ist ein Schwebesitz? Meinst du den leichten Sitz?
			 
			
					
				
				Verfasst: So, 12. Jun 2011  23:25
				von Corbelle
				Hallo,
ich meine den Schwebesitz beim Distanzreiten, oder auch den leichten Sitz.
Vielleicht sollte ich noch einmal konkretisieren, es geht mir um die Frage ob die Vorhand ent- oder belastet werden soll, bzw. die Rückhand.
Ich habe es jetzt so allgemein geschrieben um besser zu verdeutlichen was ich meine.
viele Grüße 

 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 13. Jun 2011  08:42
				von Junito
				Ich habe mich auch immer nirgendwohin gelehnt. Anfangs habe ich es auch über das Becken gemacht, später dann durch "größermachen". Quasi Körperspannung.
Aber das war in den letzten beiden Jahren unserer Zusammenarbeit. Wo es richtig gut war.
Was vorher war, kann ich nicht genau sagen, da der rote Faden und die Regelmäßigkeit zu wünschen übrig ließ (beide sehr wichtig bei der Jungpferdearbeit, wie ich nun weiß).
			 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 13. Jun 2011  10:56
				von Corbelle
				Was habt ihr dann mit dem Becken gemacht??
			 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 13. Jun 2011  11:45
				von Junito
				Schwer zu beschreiben. Angespannt - kam absolut auf das Timing an. Ich würde sagen, leicht nach vorne geschoben.
			 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 13. Jun 2011  12:27
				von minou
				Aufrichten, die Schultern zurück nehmen, das Becken ganz leicht feststellen, ohne dabei den Rücken zu sehr zu belasten. Wenn das Pferd reagiert, sofort wieder mitschwingen (halbe Paraden).
Am Anfang ist die Stimme natürlich eine große Hilfe. Zuviel Rumgemache mit dem Oberkörper bringt das Pferd nur noch mehr aus dem Gleichgewicht.
			 
			
					
				
				Verfasst: Di, 14. Jun 2011  10:33
				von Motte
				Was mich mal interessiert - was muss ich mir unter "Einreiten im Schwebesitz" vorstellen?
			 
			
					
				
				Verfasst: Do, 18. Aug 2011  18:11
				von Pia
				Also normal  lehne ich mich auch nirgends hin. wenn ich parrieren will, setze ich mich tief in den Sattel, mache mich "schwer" natürlich ohne dem Pferd in den Rücken zu fallen und schwinge nicht mehr so doll mit. 
Bei einem jungen Pferd bzw auch Korrekturpferd kenne ich das nicht so. Da z.B wenn man gerade im leichttraben ist und zum schritt runter mag nicht reinsetzen, sondern viel mit Stimme und leichtem kontakt/zupfen an den Zügeln. Kein dauerzug auf den Zügeln! Und erst wenn das Pferd im Schritt ist vorsichtig in den Sattel setzen. Somit ist man also leicht nach vorn gelehnt, aber so entlastet man auch erstmal den Rücken ohne das Pferd zu stören.
			 
			
					
				
				Verfasst: Do, 18. Aug 2011  19:15
				von Esprit05
				Vielleicht hat ja jemand noch speziell beim Einreiten eines Jungpferdes Beobachtungen dazu machen können. 
 Mein junges Pferd wurde am Anfang deutlich schneller wenn ich mich zu sehr nach vorne lehnte. Das passiert heute, nach 2 Jahren Reiten, auch noch ab und zu. Ich habe dennoch auch unter Anleitung gelernt entlastend zu sitzen, aber nicht extrem. Die ersten Male bin ich nur im Entlastungssitz getrabt, erst allmählich hab ich mich aufgerichtet.
Und erst wenn das Pferd im Schritt ist vorsichtig in den Sattel setzen. Somit ist man also leicht nach vorn gelehnt, aber so entlastet man auch erstmal den Rücken ohne das Pferd zu stören.
Das hier mache ich ab und zu mit meiner jetzigen RL (Western), klappt auch, aber dann auch mit Stimme, ausatmen, etwas schwerer machen.
 
			
					
				
				Verfasst: Fr, 19. Aug 2011  06:27
				von sab
				Hallo,
das von Dir beschriebene deutlich schneller werden bei deinem jungen Pferd hat vermutlich etwas damit zu tun, dass er sich bei der Sitzveränderung in seiner Balance gestört fühlen . Er rennt dann sozusagen seinem Gleichgewicht hinterher. Andere Charaktere können dann auch stehen bleiben.
LG
Sabine
			 
			
					
				
				Verfasst: Fr, 19. Aug 2011  07:50
				von Sheitana
				Ich lehne mich nirgendwo hin. Ich spanne leicht den Beckenboden an. Das veranlasst die  Pferde in der Regel zum Anhalten.
			 
			
					
				
				Verfasst: Fr, 19. Aug 2011  08:34
				von Habibi
				Da ich auch Distanzen reite, äußere ich mich hier mal zu diesem "Schwebesitz" der in meinen Augen nichts anderes ist als die bequemste Variante für den Reiter, für das Pferd allerdings absolut zwecklos. Einige Distanzreiter stehen quasi im langen Steigbügel mit fast geradem Bein und lassen sich so kilometerlang durch die Gegend schaukeln. Dieser Sitz verhindert nahezu jegliche Einwirkung des Reiters über den Sitz, weil der Kontakt eben fehlt. Man hat als Reiter keinerlei Chance dem Pferd z.B. im schwierigen Gelände zu helfen oder es korrekt im Tempo einzufangen oder gar durchzuparieren.  

 
			
					
				
				Verfasst: Fr, 19. Aug 2011  09:56
				von Rosana
				Esprit05 hat geschrieben:Mein junges Pferd wurde am Anfang deutlich schneller wenn ich mich zu sehr nach vorne lehnte. 
Spannend: Meines ist anfangs sofort stehen geblieben, wenn ich nach vorne kippte. Ich neige dazu, mit dem Oberkörper nach vorne zu fallen, besonders wenn ich unsicher werde. Rosana hat mir das zuverlässig abgewöhnt  

 Sie erzieht einen absolut zu einem aufgerichteten, ausbalancierten Sitz, weil sie auf jede Abweichung sofort reagiert. Beim nach vorne lehnen eben mit stehen bleiben oder inzwischen (vermutlich durch ihre eigene stabilere Balance) zumindest noch mit langsamer werden. 
Ich kenne es aber auch, das andere Pferde ihrer Balance quasi hinterherrennen, d.h. dann eben immer schneller werden, wenn man sie aus dem Gleichgewicht bringt.
 
			
					
				
				Verfasst: Fr, 19. Aug 2011  10:22
				von padruga
				Gerade beim Schwebesitz lehnt man ja eher nach vorne, ich habe nun gelesen, dass Pferde von Natur aus eher dazu tendieren dabei kangsamer zu werden... 
Kommt völlig darauf an. Sobald man das Gewicht da oben verlagert, egal ob nach vorn oder hinten, werden die Pferde natürlich unsicherer und reagieren darauf. Die einen laufen dem Gewicht hinterher und werden beim nach vorne Lehnen schneller (jüngere Pferde verlieren aber dabei eher ihr eigenes Gleichgewicht etwas, daher vermeide ich das persönlich eher und gebe die Signale dann eher mit den Schenkeln, die das Jungpferd schon versteht)
Hingegen andere (die meisten?) Pferde hauen eher die Bremse rein, wenn da oben etwas aus dem Gleichgewicht kommt, vor allem wenn es sich leicht nach vorne lehnt. Wie sab schon beschrieben hat: 
das von Dir beschriebene deutlich schneller werden bei deinem jungen Pferd hat vermutlich etwas damit zu tun, dass er sich bei der Sitzveränderung in seiner Balance gestört fühlen . Er rennt dann sozusagen seinem Gleichgewicht hinterher. Andere Charaktere können dann auch stehen bleiben.
Unter "Schwebesitz " versteht auch jeder was anderes:
Gerade beim Schwebesitz lehnt man ja eher nach vorne
Muss nicht sein, man kann den ja eher so wie Entlastungssitz reiten, der nur leicht den Rücken frei gibt. Das geht ohne sein Gleichgewicht nach vorne zu verschieben.
Ich allerdings war/ bin immer der Auffassung, dass ich mit dem nach vorne lehnen die Hinterhand (den Motor) freigebe... 
 
Nicht unbedingt. Beim Jungpferd macht es eher mal seinen Rücken frei und dadurch vielleicht die Hinterhand etwas freier beweglich. 
Es gibt ja immer 2 Wahrheiten und jeder macht es etwas anders, aber was denkt ihr ist die natürlichere Variante und warum?
Die "natürliche" Variante heißt für mich erst mal gar nichts an Gewicht da oben zu verschieben, weil das das Jungpferd immer erst mal aus dem Gleichgewicht bringt und es dem dann nachrennen muss. Ist ein machbarer Weg, den finde ich aber nicht so sinnvoll. Zumindest für das Jungspferd noch nicht. 
Ich hatte bei meinen Pferden den Eindruck, dass sie als Jungpferd von Natur aus erst mal recht unterschiedlich auf Gewichtsverlagerung nach vorn/hinten reagierten und frage mich ob man sich bei der Ausbildung wirklich eher 
daran orientieren sollte anstatt an der Art der selber favorisierten Reitweise. Manche Jungpferde reagieren von sich aus gut auf Gewichtsverlagerung nach hinten/vorne, für andere ist es eher eine Verwirrung.