Dehnungshaltung und richtige Kopfhaltung dabei

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Kathy
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Dehnungshaltung und richtige Kopfhaltung dabei

Beitrag von Kathy »

Hallo!
Ich habe folgendes Problem bei meinem Pferd und hoffe auf eure Tipps:
Früher ging mein Pferd garnicht vorwärts-abwärts :cry: , ich bin nun lange Zeit mit ganz lockeren Zügeln geritten (garkeine Anlehnung), und habe ihm an der Longe den Weg nach unten gezeigt. Nun geht er zwar in Dehnungshaltung ABER: nicht konstant (drückt immer wieder hoch), und nur mit losem Zügel. Nehme ich die Zügel an, geht er hinter der Senkrechten obwohl ich sie nicht stramm annehme.
Wie lerne ich ihm die konstante Dehnungshaltung, und wie bleibt er dabei vor der Senkrechten???
Achso: und wie handhabt ihr die Sache mit der Anlehnung? Ständiger Zügelkontakt oder doch durchhängender Zügel???
Wäre euch sehr dankbar für hilfreiche Tipps :D
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Hallo Kathy,

du bekommst sicher noch kompetente Antwort, bis dahin wollte ich schon mal auf diesen Thread verweisen: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=3128, falls du ihn noch nicht entdeckt hast. Da wird das vorwärts-abwärts ausführlichst diskutiert und es gibt auch viele Hinweise, wie man es "erzeugt".
Kathy
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Beitrag von Kathy »

Danke, werde gleich mal reinlesen!
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Cathy1603
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Beitrag von Cathy1603 »

Hallo liebe Kathy!

Zu deinem Problemchen. Wie immer ist eine Ferndiagnose schwierig, aber ich werde versuchen dir ein paar Dinge zu erklären.

Der ständige Zügelkontakt zum Pferd ist sehr wichtig, denn nur dieser kann dem Pferd eine sichere Führung sein. Wenn der Zügel umherschlakert, kannst du deinem Pferd keine Korrekten hilfen geben. Biegung und Stellung muss mit einem angenommenen Zügelerfolgen, mit langem wäre das nur ein nach hinten geziehe der Hand. Auch muss du dein Pferd immer wieder im richtigen moment abholen können, damit er weiß er soll sich an das Gebiss herandehnen, zuerst nach vorne und dann nach unten (und bitte nicht weiter als Buggelenk, sonst hast du einen Vorderhandgänge).
Nun stellt sich bei dir sicherlich die Frage: Wie schaffe ich es, dass mein Pferd sich ans Gebiss dehnt ohne gleich wieder den Kopf nach oben zu nehmen und den Rücken wegdrückt, oder er sich einrollt?

Versuche es mit Abkauübungen vor dem Pferd stehend. Immer mit leichtem Kontakt zu Maul, wenn er nach kurzem Zug gegen die Maulwinkel anfängt zu kauen, gibst du langsam nach und er sollte seinen Kopf sinken lassen. Manchen Pferden fällt es von der Seite leichter.
Hier ein LINK: http://www.youtube.com/watch?v=LFo92-yYpa4

Später wenn dein Pferd verstanden hat, das die Trense nichts "bösartig schmerzhaftes" ist, dann kannst du diese Übungen auch vom Sattel aus probieren. Link:http://www.youtube.com/watch?v=voBXfWkFTNI
(Zwar nicht das beste Beisiel, da Zügel immer wieder durchhängt und reiterin Innenzügel nicht nachgreift, aber es hilft dir sichr beim verständnis)

Das ganze kann natürlich dann auch im Schritt, im Trab und auch im Galopp abgefragt werden.

So ich hoffe ich konnte dir ein wneig weiterhelfen und es wäre schön wenn du uns am laufenden halten könntest :D Wie es euch denn weiter ergangen ist!
"Der Pferdemensch mit der ganzen Vollkommenheit seiner Kunst bringt sein Leben damit zu, diese Unvollkommenheit zu korrigieren" - (D'Auvergne)

Liebe Grüße
Cathy und Julbrich
Kathy
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Beitrag von Kathy »

Hallo Cathy1603!
Danke für deine Antwort, dazu möchte ich anmerken:
Mein Pferd hat eigentlich keine Angst vor dem Gebiss, die Abkauübungen mache ich auch vor jedem Reiten (allerdings nicht so ausführlich wie im Video, und nur vom Boden aus), im Sattel nach allen Seiten biegen funktioniert eigentlich auch.
Aber wie kriege ich ihn nun dazu, den Hals lang zu machen? Das Abkauen alleine ist zwar gut für die Lockerung des Genickes, aber nach unten streckt er sich nicht dabei!?
*verwirrt*
Liebe Grüße!
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Cathy1603
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Beitrag von Cathy1603 »

Die Abkauübung soll dir nicht nur dabei helfen, dass dein Pferd vermehrt kaut sondern auch daraus das er sich an das gebiss dehnt. Damit er kaut gibst du ihm den Impuls gegen die Maukwinkel, wenn er kaut wirst du leichter in deiner Aktion (aber nicht kontankt also trense loslasen) und dadurch dehnt dein Pferd sich ans Gebiss nach vorne, natürlich musst du ihm die richtige richtung vorgeben. Wenn er das verstanden hat dann kannst du das auch von oben machen.

Probiere es auch aus der seitlichen Biegung heraus, in der Biegung die Aktion gegen die Maulwinkel und anschließend wieder leichter werden im Druck. Dadurch lässt er seinen Kopf wieder sinken.

Hoffe ich konnte dir das jetzt bisschen besser erklären....
Noch was: Es isz keine Zauberei, du musst diszipliniert und wirklich mit den gleichen Hilfen arbeiten, es dauert einige Zeit, aber es lohnt sich auf jeden Fall *gg*
"Der Pferdemensch mit der ganzen Vollkommenheit seiner Kunst bringt sein Leben damit zu, diese Unvollkommenheit zu korrigieren" - (D'Auvergne)

Liebe Grüße
Cathy und Julbrich
Kathy
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Beitrag von Kathy »

Danke für die Erklärung, werde es gleich mal heute Abend üben :D
lalala

Beitrag von lalala »

Such dir bitte einen kompetenten RL, der dich mindestens 2-3x die Woche unterstützt und euch euren Weg zeigt. Jemanden der fern ab von "Gebiss erklären" und Abkauübungen unterricht - einfach völlig vermeintlich unspektakuläres Arbeiten an Takt, Losgelassenheit, Anlehnung und dem korrekten Zusammenspiel der Hilfen.

Parallel dazu solltest du dich theoretisch fortbilden damit du die Fachbegriffe nicht mehr falsch verstehst. Die moderne Reitliteratur bietet dazu eine Menge guter und verständlicher Fachbücher an :wink:
Kathy
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Beitrag von Kathy »

Ja die Idee mit dem RL habe ich auch schon seit 1 Jahr :roll: , leider habe ich bis jetzt noch niemand passenden gefunden (bis auf einen wirklich super Trainer, aber der hat sich leider nicht mehr gemeldet- hatte keine Zeit ???). Ich hab seither mehrere Trainer ausprobiert, aber Fehlanzeige.
Daher wollte ich ja euren Rat hier im Forum :?

Was habe ich denn falsch verstanden? Bis jetzt habe ich von den Abkauübungen immer nur als Mittel der Lockerung von Genick und Maul gelesen, von V/A war da nie die Rede.....
lalala

Beitrag von lalala »

Was habe ich denn falsch verstanden?
Denk mal über deine Verwendung von "Anlehnung" und "Dehnungshaltung" nach :wink:

Wir sind halt alle keine Hellseher und deshalb ist es unsinnig einfach Tips ins Blaue zu geben. "Mehr nachtreiben" oder "Übergänge reiten" bringt dich ja nicht weiter, wenn du es falsch umsetzt...du brauchst jemanden, der dir von unten die Kommandos im passenden Moment gibt und ganz nebenbei noch deinen Sitz korrigiert.
Kathy
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Beitrag von Kathy »

Ok wenn ich mir meine ursprüngliche Frage nochmal durchlese, ist sie wirklich etwas unglücklich formuliert. :shock:
Ich meinte, daß mein Pferd sich nach unten streckt (ist ja dann keine Dehnungshaltung wenn er nicht in Anlehnung geht), aber nicht unten bleibt, bzw. nicht an den Zügel herantritt.
Und ich wollte wissen wie ihr reitet: mit ständiger Anlehnung oder manchmal losem Zügel?
LG!
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Cathy1603
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Beitrag von Cathy1603 »

Hey Kathy!

Wo in Österreich bist du denn zu Hause, gerne auch per PM!!!!

:D
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Liebe Grüße
Cathy und Julbrich
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Beitrag von Kathy »

Hallo Cathy 1603!
PLZ 3124
PM= ???
:?:
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Cathy1603
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Beitrag von Cathy1603 »

PN- Persönliche Nachricht!

Hast eine :-)
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Liebe Grüße
Cathy und Julbrich
RioNegro
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Beitrag von RioNegro »

Was verstehst du eigentlich unter "er bleibt nicht unten". Wie verhält er sich jetzt? Und was ist dein Ziel?

Zu deiner Frage, ob anstehender Zügel oder durchhängender Zügel. Ich persönlich reite mit leichter Anlehnung. Also so, dass ich sanfte Verbindung zum Pferdemaul habe. Ohne Druck. Aber eine sanfte Anlehnung. Ich habe Kontakt.
Wie das die anderen hier machen, kann ich dir leider nicht sagen. Zumal ich ja selbst noch recht neu hier im Forum bin :wink:
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