Seite 2 von 5

Verfasst: Di, 08. Sep 2015 15:39
von geolina
hallo,

ich weiss manchmal nicht, ob die anderen trensen besser sind, oder die pferde eben einfach mit der normalen trense ein problem haben und deshalb sehr offen für neues sind.

bei meiner war es so, dass das was du mit dem micklem beschreibst durch einen st-zaum ausgelöst wurde. besser kauen, bessere anlehnung, einfach ein besseres gefühl bei allem.

evtl. gibt es ja pferde, die die normalen trensen einfach nicht mögen und die atmen dann auf, wenn sie eine etwas andere verschnallung probieren können.

meine jetzige stute wurde im übrigen zuerst auch mit dem st-zaum geritten und bei der bin ich nun auf eine normale trense umgestiegen und siehe da, die mag die normale trense lieber.

so sind`s die pferd.

alex

Verfasst: Di, 08. Sep 2015 19:33
von marquisa
Jetzt werde ich wahrscheinlich gleich exmatrikuliert,aber meiner Erfahrung nach liegt ein Rittigkeitsproblem zumeist am fehlenden "Gerittensein",sprich:

Nicht gut genug am Bein oder am Sitz.
Der Zaumwechsel vermittelt erst mal eine verbesserte Duchlässigkeit,doch die Probleme schleichen sich nach und nach wieder ein.
Auch diese ganzen Gebissodysseen...

Wir reiten alle Pferde auf Englisch kombiniert,alle haben entweder eine einfach gebrochene oder doppelt gebrochene Wassertrense,auch eine Schenkeltrense kann bei Jungpferden sinnvoll sein.
Kein Applemouth,keine Wunderlegierung,kein Mylerbit oder wie die Dinger sonst so heißen. Beim öchsen auf oder gegen die Hand fehlt das Bein,bzw. das richtige,impulsartige treiben und das ablösen im richtigen (!) Timing.

Nur Hand hinhalten und drauflaufenlassen lassen wird nimmer eine eklatante Verbesserung bringen.Warum auch? Drauflümmeln ist doch viel einfacher,da wird die ach so große Empfindlichkeit im Maul zur Nebensache.

Hand Kreuz Bein dran und ein mal in die durchhaltende Hand schicken,impulsartig,dabei blitzschnell ablösen,dadurch stoßen sich die Pferde ab und beginnen sich zu tragen.

Ein neuer Zaum mag das Pferd zu Beginn daran erinnern,sich mit dem Gebiss zu beschäftigen,aber wenn dieser zur Routine wird,schleichen sich die alten Marotten wieder ein.Es liegt nicht am Pferd (sofern es keine anatomisch besonders konstruierte Spezies ist) und es liegt nicht am Equipment,es liegt am reiten.

Verfasst: Di, 08. Sep 2015 19:40
von marquisa
....übrigens möchte ich mit dieser Aussage niemanden denunzieren,ich spreche nur aus eigener Erfahrung,weil ich den gleichen Mist schon hinter mir habe.
Meine Garage gleichte irgendwann schon einem Second-hand Reitsportgeschäft,bekloppt,und ich konnte gerade mal erhobenen Hauptes durch ne Trensen L marschieren.

Kein Klimke,ob der Alte oder Ingrid,kein Oliviera,keine Uta Gräf,kein de Broissia,oder wer auch immer euer Favorit ist hat son Gedöns draufgeschnallt (es sei denn aus Marketingzwecken).

Verfasst: Di, 08. Sep 2015 21:18
von geolina
eigentlich wollte ich nur sagen - ich glaube nicht, dass jemand die super duper trense noch entwickeln kann. ich glaube, die trensen, die wir nun haben sind mit sicherheit für die meisten pferde super - aber warum soll es keine abweichler von der norm geben? die gibt es überall.

und wenn für die was anderes gut passt - supi.

aber dass nun die super trense entwickelt wurde, die nun wieder für alle passt - nöööö, das glaub ich nicht.

beim ersten pferd hat der zauber des st-zaums 5 jahre gehalten. dann verstarb sie. beim anderen pferd hat mich eine kursrl drauf gebracht, dass sie glaubt, dass die stute sich mit einer normalen trense wohler fühlen würde ... ich hätte bis dahin nicht vermutet, dass die sich mit dem st-zaum nicht wohl fühlen sollte ... aber ich hab nun das gefühl, dass ihr weniger leder mehr zusagt.

und ja mit sicherheit gibt es sie - die die lieber geld in neue trensen und gebisse und sättel und gerten und andere reitlehrer stecken, als mal den fehler bei sich selbst zu suchen und halt mal einfach reiten zu lernen (als wenn das so einfach wäre :roll: ).

alex

Verfasst: Mi, 09. Sep 2015 07:11
von Josatianma
@marquisa: Warum solltest du exmatrikuliert werden?


In den etwas über 25 Jahren Reitkarriere auf diversen Pferden hat sich bei mir sicher auch einiges angesammelt: eine englische Trense in grau, in braun, rundgenäht, in diversen schwarzen Ausführungen. Auch gehöre ich nicht zu den Menschen, die meinen wenn sie den superduper Sattel kaufen, dass das Pferd plötzlich über den Reitplatz schwebt und die schwersten Lektionen von alleine ausführt. Gebisse gibt es bei mir sehr begrenzt: doppelt gebrochen. Ok, das in zwei unterschiedlichen Materialien und auch als Schenkeltrensen. Ich gehöre auch nicht zu denen, die meinen, dass Gebisse mit Apfelgeschmack mein Pferd endlich zu vermehrten Kauen anregen oder ein Mylerbit das Allheilmittel ist. Mein Credo ist eigentlich: gutes Reiten hilft und vor allem: überhaupt reiten. Von Tüdel hier und Tüdel da halte ich sehr wenig.

Trotzdem glaube ich aufgrund meiner Reiterfahrung, dass es Pferde gibt, die sich mit unterschiedlichen Sachen wohl fühlen. Vielleicht hätte es auch gereicht Siggy ein hannoveranisches Reithalfter anzuziehen. Die mag ich aber optisch einfach nicht.

Ich habe das Micklem Bridle gestern extra im Unterricht mit meinem sehr konservativen RL genutzt. Auch er steht solchen Sachen extrem kritisch gegenüber, genau wie ich. Da ich nämlich eben nicht an die Werbeversprechen glaube. Aber auch er war sehr positive überrascht, wie Siggy mit dieser Trense zu reiten ist.

Da ich ja nun plane mir eine anzuschaffen (hat vielleicht noch jemand eine zu verkaufen?) kann ich ja sicher im Langzeitbericht darüber berichten.

Verfasst: Mi, 09. Sep 2015 07:54
von Ulrike
Guten Morgen,

Marquise, Dein post ist voll unterschrieben von mir, danke dafür.


Dennoch kann ich mir auch vorstellen, das Pferde erst einmal mit dem veränderten Gebisss, bzw. Trensenwirkung verwundert loslassen.

Ich bin sicher, das Sabine das ausnutzen kann, um diese Veränderung dann in der Rbeit auch dauerhaft integrieren kann, das ist wohl das Geheimnis, die eventuelle Veränderung zum Besseren REITERLICH zu halten und auszubauen.
Da es mir Durchschnittsreiter nicht gegeben ist, halte ich mich an die gute alte Trense und pfriemele weiter.

Meine Jüngste bezichtigt mich immer der Konsumunlust, an mir würde die Pferdebranche bankrott gehen! :D

Sabine, auf Deinen Langzeitbericht bin ich gespannt

Ulrike
LG

Verfasst: Mi, 09. Sep 2015 08:41
von Julia
Marquisa, grundsätzlich unterschreibe ich ABER :lol: Klimke und viele andere VS Reiter nutzen das Micklem auch ganz ohne Werbeverträge.

Ich denke dass es da gerade gerne genommen wird weil es immens wichtig ist dass die Pferde ausreichend Luft bekommen und die Atmung in keinsterweise beeinträchtigt wird.

Und dann sehe ich es speziell beim Micklem schon so dass es mit schlüssig scheint mit dem Fortschreiten von wissenschaftlichen Untersuchungen gewisse Partien am Kopf frei zu halten oder Druck anders zu verteilen.

Ich reite immer zu Hause mit englischem Reithalfter, auf dem Turnier englisch kombiniert. Gebisse doppelt oder einfach gebrochen je nach Pferd.
Jedes Pony hat eine (!) Trense, keine 2 oder 3 und ich hinterfrage wenn was nicht klappt immer und ausschließlich mich und mein tun.

Damit sagen will ich dass es immer oberstes gebot sein sollte sich und sein Gereit zu hinterfragen und eben nicht 10000 Ausrüstungsgegenstände durch zu orgeln. Aber in diesem Fall kann ich mir gut vorstellen dass es eh schon gutes Reiten einfach nur positiv unterstützt.


EDIT: Ich suche übrigens auch eins :lol: in Pony, schwarz, für meinen kleinen 4 jährigen. und mit dem klappt alles super. Ich wüsste einfach nur gerne wie er es findet :wink:

Verfasst: Mi, 09. Sep 2015 09:17
von Meg
Julia, erzähl mal ein wenig mehr von deinem kleinen vierjährigen 8)

Ich denke das Micklem lässt einfach den Bereich um den Trensenring großzügig frei.

Vielleicht ist das einfach angenehmer für manche Pferde.

Verfasst: Do, 10. Sep 2015 15:12
von ninischi
Danke Julia, genau das wollte ich auch schreiben. Außer, dass ich keins suche, weil ich schon eins habe. :D

Den ersten Bericht in diesem Thread, dass das Leder von schlechter Qualität sei, kann ich nicht bestätigen. Das Micklem ist kein Wunderwerk, aber es ist ein gut verarbeiteter Zaum in guter Lederqualität.

Ich bin auch ein großer Fan davon, so gut wie möglich zu reiten und habe mir den Glauben an Wunder abgewöhnt. Nicht nur im Bezug auf Ausrüstung, sondern auch im Bezug auf Futter, Heilpraktiker und vieles mehr.
Trotzdem möchte ich für jedes meiner Pferde die Ausrüstung, die am besten passt und teste zu diesem Zwecke auch Dinge, die mir vom Konzept her optimaler erscheinen als das, was ich bisher habe.

Verfasst: Do, 10. Sep 2015 16:34
von marquisa
Natürlich sollte man die Ausrüstung auf das Pferd abstimmen und diesem nicht irgendetwas unreflektiert aufpfropfen.
Für den Vielseitigkeits- und Springbereich finde ich solche Kopfstücke auch sinnvoll und wenn man selbst ein gutes Gefühl damit hat ist es auch völlig egal,für welche Disziplin ich es verwende.

Ich bin ja dressurmäßg unterwegs und habe da schlichtweg noch kein Pferd erlebt,welches so eine Trense nachgefragt hätte.

Etwas neues probiert man ja zumeist aus,wenn das alte sich eben nicht bewährt hat,oder wenn man meint,eine Verbesserung erzielen zu können,und genau dieses Gefühl hatte ich beim Thema Trense noch nicht.

Bei Sätteln kann ich da sehr wohl mitreden,aber was solls?
Was hilft,hat Recht!

Ich würde mich sehr über weitere Erfahrungsberichte freuen.

Verfasst: Do, 10. Sep 2015 16:46
von Josatianma
marquisa hat geschrieben:Ich bin ja dressurmäßg unterwegs und habe da schlichtweg noch kein Pferd erlebt, welches so eine Trense nachgefragt hätte.
Aber du hast es auch noch nicht ausprobiert! Hat Siggy nach dem Micklem gefragt: Nein, er lief auch mit der normalen Trense.

Aber mir ist gerade noch etwas eingefallen, warum Siggy sich vielleicht mit dem Micklem besser fühlt:

Bei einer gut verschnallte Trense sollte der Nasenriemen ca. 2 Fingerbreit unterhalb des Jochbeins sitzen. Funktioniert bei vielen Pferden - nicht bei allen. Siggy gehört dazu. Wenn ich den Nasenriemen korrekt verschnalle ist der Platz zwischen Gebiss und Nasenriemen extrem knapp. Da kann es leicht passieren, dass seine Maulfalten am Nasenriemen geklemmt werden. Auch ohne grobe Einwirkung. Also musste ich den Nasenriemen direkt am Jochbein verschnallen. Dieses Problem habe ich beim Micklem nicht.

Ich werde jetzt auch nicht alle meine Pferde mit Micklem reiten, weil sie eben mit Trense gut laufen. Warum sollte ich da was ändern. Bei Siggy hatte ich einfach das Gefühl, dass ich es mal versuche, um ihm ein angenehmes Arbeiten zu ermöglichen.

Verfasst: Do, 10. Sep 2015 17:05
von marquisa
Das ist doch völlig ok!

Wenn ich das Gefühl hätte,ich bekäme eine Trense nicht vernünftig verpasst,würde ich auch wechseln.

Verfasst: Mo, 05. Okt 2015 17:09
von grisu
Ich habe mir das Micklem vor zwei Wochen bei einer Reitschülerin genauer angeguckt und bin ziemlich angetan.

Der erste Vorteil ist, dass es nicht an den Backenzähnen drücken kann - eine Stelle, an der viele Pferde mit dem englischen RH ein Problem haben. So ist es eine Alternative für solche Pferde, denen auch ein hannoversches RH nicht passt.

Zweiter Vorteil ist die Möglichkeit, es als Kappzaum zu verwenden - vor dem Reiten longieren wird so viel einfacher (gilt nur für das Multibridle mit eingenähten Ring auf dem Nasenriemen)

Dritter (großer) Vorteil für
1. heftige Pferde oder
2. noch unerfahrene Reiter:

1. Durch die Verwendung der mitgelieferten Karabiner kann der Nasenriemen mit dem Gebiss verbunden werden. Ab einem gewissen Zug am Zügel kommt der Druck nicht mehr im Maul an, sondern wird auf die Nase umgelenkt.
Das ist das Wirkprinzip eines (echten) Pullerriemen (nicht verwechseln mit dem Sperrriemen). Dieser wird verwendet, um zu verhindern, dass der Reiter sich auf einem heftigen Pferd festzieht und das Pferd immer heftiger wird.

2. Auch bei Reitern, die noch nicht so geschickt mit der Hand sind, ist diese Konstruktion grundsätzlich maulschonend, da zu großer Druck auf die Nase umgelenkt wird und das Gebiss nicht durchs Maul gezogen werden kann.

Vierter Vorteil: Man kann auch eine bzw. zwei gebisslose Zäumungen draus basteln (Qualität kann ich nicht beurteilen) und es auch als Halfter verwenden.

Das ganze Teil ist schon ziemlich gut durchdacht. Interessant ist es für ganz verschiedene Zielgruppen.

Ich habe es mal bei meiner jungen Stute probiert, weil gerade die Möglichkeit, zu longieren und danach mit der Trense an der Hand zu arbeiten, ganz interessant ist. Als Kappzaum finde ich es gut, weil man es durch die Konstruktion nicht so festknallen muss - etwas, was mich bei dem Kappzaum immer gestört hat.

Dann habe ich es einmal im Gelände ausprobiert (ohne Pullerrriemenkarabiner), das war weniger überzeugend. Meine Stute ist bisher nur ein englisches RH ohne Sperrriemen gewohnt und fand den unteren Riemen beengend, obwohl ich alles schon ziemlich weit geschnallt hatte. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass ich dussligerweise nicht dasselbe Gebiss wie sonst drinhatte - also zwei Faktoren gleichzeitig geändert hatte. Ich versuche es diese Woche noch einmal mit ihrem normalen Gebiss und schreibe dann gerne nochmal.

Verfasst: Di, 06. Okt 2015 17:16
von Josatianma
Ich habe das Micklem jetzt seit knapp vier Wochen im Einsatz und mir mittlerweile das Competition Micklem Bridle bestellt. Dieses ist vom Leder her topp. Absolut weich und angenehm zum anpassen.

In diesen vier Wochen bin ich mit Siggy was den Punkt Durchlässigkeit angeht um Kilometer weiter gekommen. Eine ganze Parade findet jetzt am Punkt statt und zwar ohne, dass ich ca. 20 m vorher anfangen muss ihm zu erklären wo wir stehen bleiben wollen. Er ist in der Hand sehr angenehm geworden. Ich komme immer mehr zum reiten. Sein Gequengel gegen die Hand ist weg.

Mein sehr konservativer RL (man steigt vom Boden aus auf, Aufstiegshilfen sind neumodischer Kram) ist komplett überzeugt. Für mich nach wie vor eine gute Entscheidung den Test gemacht zu haben.

Verfasst: Di, 06. Okt 2015 17:39
von Julia
Josa,warum hast Du dich für das Competition entschieden und nicht das Multi-Bridle?