Reiten bei Minustemperaturen

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Yve9979

Reiten bei Minustemperaturen

Beitrag von Yve9979 »

Hallo zusammen,

habe folgende Frage:

als ich noch sportlich aktiv war (oh, ist das lange her), hieß es, man solle ab ca. - 10 Grad keinen Ausdauersport mehr draußen machen, da dies schädigend für die Lunge sei.

Jetzt meine Frage:
Seht ihr hier Parallelen zum Pferd?
Bis zu welchen Minustemperaturen reitet ihr (wenn es das Gelände/Halle zulässt)?

Bei uns hat es aktuell wieder tagsüber zw. -10 und fast -20 Grad. Widerlich. Daher meine Frage. Bisher hatte ich ja keine Halle bzw. eine, die bei -7 Grad teilweise schon total festen Boden hatte. Daher war um den Januar rum meist eine Zwangswinterpause eingelegt worden. Aber die jetzige Halle wäre bereitbar, der Boden nur stellenweise etwas fester.

Über die Suchfunktion habe ich leider nichts Passendes gefunden.

Danke und viele Grüße
Yvonne
Linniii
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Beitrag von Linniii »

Wow, das sind natürlich krasse Temperaturen. :shock:

Mir persönlich ist es "schon" ab -5 Grad zu kalt und auch meine Reitbeteiligung ist eine echte Frostbeule. ;)

Gehört habe ich aber mal, dass Pferde Kälte in der Regel sehr gut wegstecken (und um einiges besser als die menschliche Lunge!). Gehört haben kann man aber vieles, kann leider gerade nichts Brauchbares zitieren....
Ich denke mal, solange man selber nicht erfriert und das Pferd gewöhnt ist bei kalten Temperaturen nicht nur in einem womöglich beheizten Stall zu stehen, spricht gegen ein bisschen Bewegung nichts, oder? Wenns sehr kalt ist, soll man sich doch bewegen. :)
Eine Freundin hat mir mal von einem Fall in ihrem Stall erzählt, wo ein Pferd beim Wintertraining (etwa -8 Grad) nach circa einer Stunde Nasenbluten bekommen hat. :shock: Inwiefern äußere Ustände da aber mit rein gewirkt haben und ob das mit der Kälte zusammenhängt-keine Ahnung!
babs
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Beitrag von babs »

also ich bin bei dem schnee umgestiegen auf bodenarbeit.der platz lässt reiten leider nicht mehr unbedingt zu,aber so ganz pause mag ich auch nicht machen :P

meines sind beides offenstaller,ich denke die haben mit den temperaturen nicht so ein großes problem bzw sind dran gewöhnt.

also ich denke wenn man das ganze nicht übertreibt und ordentlich aufwärmt dann ist es bstimmt eher selten das probleme entstehen :)

lg babs
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Wir waren vor ein paar Wochen mit zwei Pferden auf dem Hänger bei -10 °C unterwegs.
In der anderen Halle angekommen fingen beide Pferde an zu husten. Mir wurde erklärt, dass käme, weil die Temperaturen so stark im Keller sind. Danach bin ich kurze Zeit normal geritten, ohne dass sich der Husten wiederholt hat.

Ich denke, wenn man lange und wirklich gründlich aufwärmt, inklusive einer richtig langen Schrittphase, kann man nichts falsch machen, wenn man auf die Signale seines Pferdes achtet.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Erst Mal danke für eure Antworten.

Es geht mir in erster Linie hierum:

Beim Joggen z.B. ist ein Lauf bis zu - 15 Grad unbedenklich, vorausgesetzt man passt das Tempo dem Wetter an (starkes Einatmen verhindern, also keine Tempoläufe, Sprints, etc.).
Es heißt ja, dass ab Temperaturen, die kälter als - 15 Grad die eingeatmete Luft nicht mehr genug erwärmt werden kann vom Körper und so leicht Reizungen von Bronchien, Lungengefäße, Bronchien, etc. kommen können.

Ein gemütlicher Ausritt bei eisigen Temperaturen ist ja unbedenklich (solange der Untergrund passt).

Lange Aufwärmphasen sind bei der Kälte selbstverständlich, es geht mir wirklich darum, ob hier ein gleichbleibendes intensives Training der Lunge schaden kann ähnlich wie beim Menschen. Wie gesagt auch KANN (nicht MUSS). Vermutlich ist hier jedoch der Mensch empfindlicher wie Pferd.
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Warum ich so dumm frage:

bei uns im Stall erzählt eine Einstellerin, dass es hierzu angeblich wissenschaftliche Studien geben würde, dass man Pferde bei unter - 15 Grad nicht mehr richtig arbeiten solle (nur Schrittarbeit und kurze Trabreprisen), weil es eben zu Schäden kommen kann.

Studien hierzu habe ich jedoch nicht gefunden.
FNB
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Beitrag von FNB »

Hallo!

Dem im Widerspruch sind wohl viele Pferde auf Island, Finnland oder in Russland, in der Taiga, wo es jämmerlich kalt ist. Denen gefriert alles und mit Sicherheit galoppieren die auch noch umher, wenn es nötig ist.

Allerdings kann ich mich erinnern, dass die Tiere sich nicht mehr soviel bewegen, damit sie nicht unnötig Energie verlieren. An gesundheitliche Einschränkungen kann ich mich nicht mehr erinnern (war mal ein Artikel in der Cavallo vor Jahren drin).

LG
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Also wir fahren das Programm etwas runter. Der Hallenboden ist bereitbar und die Pferde werden aber nicht mehr so intensiv an einem Stück gearbeitet.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Mein Pferd wird im Winter ebenso mit normalem Programm (zw. 45 und 60 min, Schritt 25 %, Trab 50 %, Galopp 25 %) gearbeitet, 5 x die Woche. Ebenso geht er bei winterlichen Temperaturen auf die Koppel. Ich arbeite ihn ebenso im Sommer bei 35 Grad plus. ;)

Es sind Pferde. Solange das Pferd gesund ist und im Training steht, spricht gar nichts dagegen.
lalala

Beitrag von lalala »

@ Yves: vielleicht kannst du die Stallkameradin fragen um was für Studien es sich handelt ?

Ich halte es wie Bernie. Es wird genauso gearbeitet wie bei 35°C...lediglich die Schrittphase wird bei uns länger und sollte der Boden mal sehr gefroren sein wird das Programm natürlich etwas angepasst.
Jolly
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Beitrag von Jolly »

Meine Pferde werden bei unter 0 Grad eher flotter geritten, aktuell waren wir die letzten Tage jeweils 2-3 Stunden im Gelände, die Hälfte bis 3/4 der Zeit im flotten Trab. Bis zu den Temperaturen, die man als Reiter aushält, haben mein Pferde bisher nie Probleme bekommen.
Es gibt ja auch einige Distanzritte im Winter, aber auch da ist die Kälte während der Bewegung eigentlich nicht das Problem, problematisch wird es eher dann, wenn die Pferde durch die Belastung schwitzen und dann zu schnell auskühlen. Da kann selbst langsames Traben schon zu langsam sein.
orest
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Beitrag von orest »

Hallo,

soweit es der Boden (evtl. glatt) zulässt, reite ich bei kalten Temperaturen ganz normal.

Wir haben, also es vor Weihnachten ca. -20° hatte mit ca. 10 Pferden einen flotten Ritt (viel Trab) über 25 km gemacht. Alle Pferde hatten viel Spaß.

Solange man 'normal' reitet und nicht gerade Kilometerlang Renngalopp, würde ich mir so überhaupt gar keine Sorgen machen!


Gruß Tina
Miri
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Beitrag von Miri »

Mir hat ein Fachtierarzt für Pferde davon abgeraten Pferde bei Minustemperaturen zu reiten. Der Grund (ich versuche ihn möglichst sinngemäß wiederzugeben):
Bei Anstrengung bläht das Pferd die Nüstern stark auf(Pferde atmen bekanntlich nicht durch den Mund). Die Oberfläche der Alveolen (?) vergrößert sich. Die Lungenbläschen (oder waren es die Bläschen der Schleimhaut in den Nüstern?) vertragen keine kalten Temperaturen (noch weniger als bei uns Menschen, auch uns tut das Atmen durch die Nase bei Anstrengung und Kälte weh) und schmerzen und können sogar platzen.

Wenn es so kalt ist, wie im Moment reite ich ne kleine Runde Schritt oder führe Spazieren.
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Ich habe mal gelesen, dass dies einer der Gründe für den länglichen Pferdeschädel sei - die lange Nase ist aufgrund des langen Weges der Luft bis zur Lunge der perfekte Wärmetauscher. Inwieweit das stimmt weiß ich nicht, aber ich fands logisch :kopfkratz:

Ich denke, solange man ein bisschen auf die Signale des Pferdes achtet, kann da beim normalen Reiten kaum was passieren.

LG, Lou
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Ich mache da keinen Unterschied. Im Gegenteil, ich achte an solchen Tagen besonders auf eine lange Aufwärmphase und dass das Pferd an solchen Tagen seine Muskeln gut durchwärmt. Reite evlt. mit Decke warm. Lege die Pausen nicht auf die extrem kalten Tage.
Mir gefällt es nicht, wenn mein Araber eiskalte Beingelenke hat und da kann Durchblutung nicht schaden. Natürlich werde ich an solchen Tagen kein Konditionstraining machen oder es zum starken Schwitzen bringen. Zumal man oft berücksichtigen muss, dass in einer Reithalle meist keine -20°C herrschen wie draußen. Vor allem wenn mehrere Pferde gleichzeitig gearbeitet werden und die Halle die Sonnenstrahlung gut aufnimmt, ist es paar Grad wärmer.
Riskanter finde ich dagegen Kälte mit Wind gepaart beim Ausreiten. Wenn man dann vor allem Schritt reitet, finde ich eine Nierendecke angebracht.

Um die Lungen würde ich mir vielleicht bei Rennpferden im Training Gedanken machen, aber ein gesundes Reitpferd sollte die wenigen extrem kalten Tage (> -5°C) verkraften. Dabei schadet den Atemwegen eher die Trockenenheit als die Kälte (die bei sehr kalter Luft auch extrem trocken ist). Im Gegenteil regelmäßig tiefes Atmen im Galopp finde ich beim Pferd unerlässlich vor allem zur staubigeren Winterfütterungszeit.

LG Susi
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