Moins,
Rapunzel "nett sein" ist in der Regel nichts, wozu ich mich aufraffen muß. Sondern etwas, was ich eigentlich in so einem Forum als Grundlage für den -wenigstens einigermaßen sinnvollen- Austausch voraussetze. In soweit : ich bemühe mich immer nett zu sein.
Zu deinen Bildern :
Das Bild mit Reiter
ist keine Piaffe, sondern allenfalls die Auflösung einer solchen. ( ich glaube, das schriebst du auch selbst dazu) . In einer Einleitung zum Schub eine lange Oberlinie zu zeigen ist keine Kunst, denn der Bewegungsablauf bedingt die lange Oberlinie.
Deswegen wird eine in der Oberlinie verkürzte Piaffe ja auch oft über mehr Zug nach vorne korrigiert.
Über die Ausführung der Piaffe davor sagt dieses Bild also gar nichts. Mir fällt allerdings auf daß das Pferd sperrt, in der unteren Halsmuskulatur festgehalten ist und somit nicht nach vorne zieht- wie Cubano das hier sieht, sondern m.E. nach
unten,
auf die Hand.
Das könnte, wenn man spekulieren will, bedeuten, daß das Pferd in der Übung davor ( also evtl. der Piaffe) hinter dem Zügel war, sich hier latent verhalten hat und somit eben nicht nach vorne zur Hand hin zog, sprich, daß das Vorwärts in der Lektion nicht gegeben war.
Auch würde das auf eine deutlich mangelhafte Losgelassenheit schließen lassen.
Du schriebst ja selbst, daß das Pferd sich dabei sehr aufregt, für mich ein Zeichen, daß die Vorbereitung eben
nicht stimmt.
Das sind nur Mutmaßungen, denn wie gesagt, das Bild zeigt keine Piaffe, sondern lediglich die Auflösung einer solchen.
Den Sitz finde ich im Zusammenhang mit dem sich Verhalten des Pferdes suboptimal, weil er die Gewichtsverlagerung des Pferdes nach vorne vorwegnimmt und damit dem Pferd in dieser Situation nicht hilft.
Daß diese Punkte hier so sind, kann aber natürlich auch Gründe haben.
Z.B. könnte das Pferd früher einmal mit Kandare versaut worden sein und daher die Sperrerei als Zeichen von Streß zeigen. Ich rechne das also nicht zwingend dem Reiter zu und dem augenblicklichen Ausbilder, sondern habe bei meiner Kritik im Hinterkopf, daß dies bereits ein deutlich verbesserter Zustand sein könnte. Diese Annahme verbietet mir, hier abfällige Anmerkungen zum Vorgehen und Weg zu machen. Ich weiß es eben einfach nicht. So wie bei Citrus !
Das Handarbeitsbild, zeigt für mich ein Pferd, das ebenfalls tendenziel hinter den Zügel kommt, denn der Hals ist aufgesetzt, das Vorderbein unterständig und das Genick nicht proportional zur Aufrichtung eingestellt, sondern enger, was zum einen eine rückwärtsgerichtete Einwirkung durch den Führer, zum anderen auch ein Verhalten ausgehend vom Pferd sein kann.
Diese Genickeinstellung bedingt und zeigt, der der Brustkorb leicht nach vorne durchfällt und der Wiederrist eben nicht wirklich oben ist.
Die gesamte Oberlinie kann man nicht beurteilen, weil der Führer davorsteht.
Die Lendenpartie ist nicht zu sehen. Die Hanke wirkt aber gut gebeugt und gymnastiziert, so daß sicher über kurz oder lang eine vermehrte Gewichtsverlagerung nach hinten erfolgen wird können.
Im Moment, wie das Vorderbein und der Bug zeigen, aber eben noch nicht .
In soweit, schon nett, aber bei weitem noch nicht perfekt- was du ja auch nie behauptet hast- genau wie Citrus.
Und die gelängte Oberlinie ist auf diesem Bild eben
auch nicht so, wie sie sein soll. Macht ja auch nix, wird schon noch....
Hier jetzt als Kommentar vorzuschlagen, daß das Pferd besser nur noch Übergänge und v/a gehen sollte und zu mutmaßen, dass der ganze Weg offenbar falsch sei, wäre einfach nicht angemessen finde ich.