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Verfasst: Do, 18. Okt 2012 11:00
von Bella85
War jemand von euch am 29.9. bei R.Hinrichs zum Seminar?
Da war jemand der einen Vortrag zum Thema Gebiss gehalten hat und auch ganz viel zum "fühlen" dabei hatte.
Also z.B. ein 10kg Gewicht mit 3 Gebissen dran (Stange, einfach Gebrochen und doppelt Gebrochen) sowie ein Pferdeschädel in den man seine Finger legen konnte um den Druck der Gebisse auf den Fingern zu spüren.
Dieser Vortrag war super spannend und es kam raus, dass doppelt gebrochene Gebisse viel schärfer fürs Pferd sind also Stangen und einfach gebrochene Gebisse.
Wahrscheinlich ist das durch logisches denken auch klar aber für mich war es ein ziemlicher "Aha-Effekt" und ich bin nun auch viel vorsichtiger mit der Hand.
VG, Linda

Verfasst: Mo, 08. Apr 2013 12:04
von Malwas
Damit ich keinen neuen Thread aufmachen muss frage ich mal hier.
Kann mir jemand sagen, ob dieses Gebiss wie ein Dr.Bristol-Gebiss wirkt oder wie ein French-Link?
https://www.myler-store.com/.media/676162969229.jpeg
Von der Wirkung des erstgenannten habe ich nämlich nur schlechtes gelesen und würde daher ungern damit reiten. Meine PB hat aber grade so eines angeschafft :?

Verfasst: Mo, 08. Apr 2013 13:47
von grisu
Es sieht auf jeden Fall nicht nach einem Dr. Bristol aus.

Ein echtes Dr. Bristol hat ein Mittelstück, das aus einer glatte Platte besteht die nur wenig abgerundet ist, also nicht wie das olivenförmige Teil, das wir normalerweise in den doppelt gebrochenen Gebissen haben.

Außerdem ist diese Platte beim Original Dr. Bristol in einem Winkel gesetzt. So kann man es auf zwei Weisen einschnallen: "schärfer" oder "weicher". In der einen Richtung wirkt es gegen die Zunge, in der anderen mit der Zunge. Ein echtes Dr. Bristol würde ich nicht empfehlen, da es je nach Empfindlichkeit des Pferdes und Grobheit der Reiterhand sehr unangenehm für das Pferd sein kann. Zudem ist seine Wirkung in Deutschland so wenig bekannt, die beiden verschiedenen Einschnallweisen meist gar nicht beachtet werden und so das Gebiss auch mal ungewollt auf "scharf" gestellt wird.

Das French-Link-Gebiss hat dagegen eine gerundete Platte, die idealerweise flach auf der Zunge liegen soll und deutlich angenehmer für das Pferd ist.


Das Myler Gebiss auf der Abbildung hat - soweit erkennbar ist - zudem geschwungene Schenkel, die die Wirkung wiederum beeinflussen, dazu ein typisches French-Link. Wenn das Pferd damit zufrieden läuft, gibt es meiner Ansicht nach keinen Grund, besorgt zu sein.

Verfasst: Di, 09. Apr 2013 10:39
von Malwas
Hm. Bisher hatten wir so eines, wo sich die mittlere Platte aufstellt, wenn man den Zügel annimmt. Das hat meine RB stets mit Sperren, gegen-die-Hand-gehen, Leftzen hochziehen und Spannigkeit quittiert. Deswegen waren wir im Winter mit einer von der PB erworbenen Westernstange unterwegs, aber da ich damit dieselben Probleme hatte, bin ich erstmal auf LG-Zaum umgestiegen, und das mit Erfolg. Leider kam genau da die Hufverletzung und wir können erstmal gar nix tun, außer den Muskeln adé sagen :x
Wenn ich mir das Bild so ansehe stelle ich mir vor, dass die anatomischen Seitenteile so im Maul liegen, dass bereits ohne Zügeleinwirkung die Platte auf der dünnen Seite zum Liegen kommt... aber mit räumlicher Vorstellung hab ich etwas Schwierigkeiten :lol: Ich bin mal gespannt, wie er das Ding annimmt. Das weiß ich wegen Verletzungspause und Urlaub aber frühestens in drei Wochen.

Nachtrag: Wenn man hier http://ponyundpferd.po.funpic.de/pony/gebisse.html mal schaut, dann wäre das von mir gezeigte Mylergebiss definitiv eines mit scharfer Wirkung á la Dr.Bristol (wenn man den Zeichnungen glaubt).

Noch ein Nachtrag, so schaut das Gebiss in der Draufsicht aus:
Bild
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie das Mittelstück flach auf der Zunge zum liegen kommen soll :kopfkratz: sieht mir mehr nach aua aus...

Verfasst: Di, 09. Apr 2013 22:10
von Tossi
Die Zeichnung auf der von Dir zitierten Webseite ist vermutlich nicht korrekt bzw. irreführend.

Hier werden die Unterschiede zwischen "Dr. Bristol" ( http://www.equisearch.com/tack_apparel/ ... drbristol/ ) und "French Link" ( http://www.equisearch.com/tack_apparel/ ... renchlink/ ) gut erklärt. Ist zwar in Englisch, aber gut verständlich.

Ich schätze, Ihr habt ein Myler French-Link MB10 ( http://www.myler-store.de/resources/Myl ... tuecke.pdf ) - das sich nicht verkantet wie ein Dr. Bristol.

LG Elisabeth

P.s. hier habe ich noch ein Bild gefunden, in dem man gut die verdrehte Lage des Mittelstücks eines "Dr. Bristol "sieht: http://www.tackroominc.com/images/144946sm.jpg

Verfasst: Di, 09. Apr 2013 22:42
von Malwas
Danke für die Bilder! Ja, genau das Gebiss ist es, das du rausgesucht hast. Bloß vom flachen Aufliegen, von dem ich im Internet mehrmals gelesen habe, kann ich mir noch immer keine Vorstellung machen... es ist sicher so vorgesehen, dass die flache Kante eben recht scharf wirkt, oder?

Verfasst: Mi, 10. Apr 2013 11:21
von Kiruna Karmina
Wenn ich das richtig sehe, ist der Unterschied zwischen dem von Dir eingestellten Bild und all´denen von Tossi, dass bei Deinem Gebiss die Löcher in jedem Gebisschenkel in einer Ebene liegen, also für den Trensenring und die Mittel-Platte in die selbe Richtung gefertigt wurden. Dadurch kommt die eingefügte Mittelplatte in eine senkrechte Stellung zur Zunge und wirkt offenbar dadurch schärfer.

Auf Tossis Bildern sind die beiden Bohrungen für Trensenring/-schenkel und Mittelplatte im Rechten Winkel zueinander angeordnet. Dadurch kommt die eingefügter Mittelplatte flach auf der Zunge zu liegen.

Legt man die Gebisse auf den Tisch, sieht man den Unterschied sofort. Beim ersten Typ ist nur die Kante des Mittelstücks zu sehen, beim zweiten die ganze Fläche. So zeigen es auch die Bilder.

Beim Kauf achte ich immer darauf und bevorzuge letzteren Typ, da er mir milder erscheint.

Verfasst: Mi, 10. Apr 2013 11:28
von Tossi
@ Kiruna Karmina

...das verstehe ich jetzt gar nicht.

Das Foto von Malwas zeigt das Gebiss 90 ° verdreht (nämlich eben nicht in der Draufsicht sondern seitlich - mal auf die seitlichen Ringe achten) zu allen Bildern, die ich eingestellt habe. Das Gebiss ist genau dieses hier (in der Draufsicht): http://www.amirashop.co.uk/acatalog/Myl ... B10-A.html

Ich finde die einfachen (!) Myler-Mundstücke grundsätzlich gut, kommen halt aus dem Western-Bereich und sind von daher grundsätzlich etwas "präziser". Für "Grobmotoriker" vielleicht nicht so ideal, aber bei "feiner Hand" durchaus angenehm für die Pferde.

Verfasst: Mi, 10. Apr 2013 15:22
von Kiruna Karmina
OK, vielleicht hat mich die Perspektive irritiert. Ich selber jedenfalls hatte schon Exemplare, bei denen die Platte im Maul flach liegt und andere, die hochkant stehen, bzw. sich verkanten. Die flach anliegenden sollten die Weicheren sein.