Impfreaktionen bei älteren Pferden?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Aus meiner Sicht ist eine Impfreaktion durchaus normal. Passiert ja beim Menschen auch und gehört mit dazu, dass der Körper Abwehrstoffe bilden kann. Jedoch halte ich nichts davon, Stoffe in einen Körper (egal ob Mensch oder Tier) reinzupumpen, wenn nicht unbedingt erforderlich. Ist z.B. der Grund warum meine Katzen, die reine Wohnungsbewohner sind, überhaupt nicht geimpft werden.

Heike, ich nehme an, Du meinst mit Impfhysterie, dass die Impfreaktionen überbewertet werden?
Ich empfinde es eher so, dass der Trend dahin geht, alles Mögliche impfen zu lassen und dabei richtig zu übertreiben. Bin deshalb froh, hier zu lesen, dass auch andere pragmatisch an das Thema herangehen.
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
heike61
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Beitrag von heike61 »

"impfhysterie" wäre ein anderes thema, passt hier bestimmt nicht :wink:



was mich interessiert sind nachweisbare impfschäden.........


reaktionen sind "normal" --- ( man beachte die gänsefüße)


lieben gruß
heike

ps.: laut statistik ist der allgemeine trend gegenläufig <<(Impfen)
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heike61
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nur zur INFO

Beitrag von heike61 »

"anti-husten-impfungen" --- ohne berücksichtigung des "herpes-virus" sollte überdacht bzw. beobachtet werden:

http://equivetnews.blogspot.com/2008/06 ... nkung.html
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

heike61 hat geschrieben:frage am rande:

wenn hier von "impfschäden" berichtet wird, frage ich mich, ob diese "schäden" bzw. der direkte zusammenhang mit der impfung auch bewiesen wurde, oder ob dies nur vermutungen sind.

(leider ist eine impfhysterie zu beobachten)
Naja. Wenn Dir die Meinung von einem Tierarzt reicht, dann besteht zumindest in dem Fall von meinem Pferd schon ein direkter Zusammenhang. 8)

Und gegen normale Impfreaktionen habe ich nichts, gehört dazu. Ich habe aber schon was dagegen, wenn aufgrund einer Impfung mein Pferd 4 Monate komplett aus dem Rennen genommen wird und der ganze Kreislauf inkl. Leber und Verdauung aus dem Gleichgewicht kommt und man im 14tägigen Abstand ein Pferd hat, was mit über 40°C Fieber da steht. DAS ist in meinen Augen zuviel der "Impfreaktion"..
Und komischerweise reagiert das Pferd bei nächsten Impftermin wieder mehr, als es vorher getan hat.. Nicht mit Fieberanfällen, aber mit einer mehr als deutlichen Mattheit..

Aber wir haben Glück. Im neuen Stall ist Herpes nicht Pflicht, Pferde die nicht auf Veranstaltungen gehen, werden auch nur 1x jährlich gegen Influenza und aller 2 Jahre gegen Tetanus geimpft. Mit dem Impfplan kann ich leben und ich denke mein Pferd auch. :D

LG Alix
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Ajac
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Meinung der Biologin / Expertin für Immunologie

Beitrag von Ajac »

Hi Zusammen,

über dieses Thema zerbreche ich mir auch immer wieder den Kopf, weil ich mir nie so ganz sicher bin, ob mein Pferd wirklich nach den Impfungen mehr hustet, oder ob ich es mir regelmäßige einbilde. Je nachdem schwanke ich denn auch, ob ich gerade der "alternativen" (Anti-Impf-)Szene oder den Schulmedizinern (meist pro-Impfung) glauben möchte.

Fakt ist: Sowohl THP als auch TA sind nicht unbedingt Fachleute für Immunologie!
Gestern habe ich mal die Gelegenheit ergriffen mit meinen laienhaften Vorurteilen aufzuräumen und habe dazu meine Tante interviewt, ihres Zeichens Biologin und voll im Thema Immunologie.

Ihre Meinung ist: Man muss sehen, wie das Individuum reagiert!
Wenn es die Impfung verträgt, sollte man es tun - hat man den Eindruck, es wird eher geschwächt, sollte man nicht impfen.
Impfreaktionen aber nicht überbewerten, solange sie sich im Rahmen halten.

Gründe, die dazu beitragen können, dass eine Impfung nicht vertragen wird sind:
- Unverträglichkeit gegen den Impfstoff selbst (z.B. das Adjuvans, dass als "Reizstoff" eine Impfreaktion mit provozieren soll)
- Akut geschwächtes Immunsystem => das wird dann durch die Impfung überfort.

Das bedeutet: Akut kranke/geschwächte und chronisch kranke Pferde (so z.B. auch Allergiker, bei denen hat das Immunsystem ja sowieso eine "Fehlfunktion") KÖNNEN mit einer Impfung überfordert sein. Es kann tatsächlich auch sein, dass man, wenn man einen ungünstigen Zustand erwischt, z.B. latente Herpesinfektionen wieder "wachrufen" kann. Das ist SELTEN, KANN aber theoretisch passieren.

Ihre Meinung wäre: Nur impfen, wenn das Pferd gerade wirklich fit ist.
Bei Wackelkandidaten lieber seltener impfen und allgemein Kombinationsimpfungen meiden. Letztere belasten den Körper schon dadurch stärker, weil er sich mit mehreren Erregern gleichzeitig auseinander setzen muss.

Weitere Möglichkeit: Individuelles Impfschema nach Titerbestimmung entwickeln. Zum Zeitpunkt der empfohlenen Wiederauffrischung schauen, ob's denn schon nötig ist (vorher Vergleichswert bestimmen!). Manche reagieren dagegen gar nicht auf manche Impfung (Non-Responder) - dann kann man es auch komplett lassen.
LG Ajac
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