Gawan, ich wiederhole mich gerne: ich habe selber in der Wissenschaftlichen Forschung gearbeitet, habe sogar Masterarbeiten an der Uni betreut, ich behaupte, dass ich also schon so ein bisschen Ahnung davon habe. Dieses schematische Studiendesign lässt sich nun mal nicht 1:1 auf die Homöopathie übertragen! Weil es nicht Medikamente sind, die Krankheiten bzw. Symptome heilen, sondern
indirekt wirken.
Und es ist also schon nicht so, dass NUR diese Studiendesigns brauchbare Resultate ergeben. Es gibt viele unterschiedliche Designs und das hat sich über die Jahre der wissenschaftlichen Forschung und der Entwicklung neuer technischer Möglichkeiten auch geändert. Würde man nur in eine Richtung denken, dann wäre der Fortschritt extrem langsam und begrenzt. Oft sind kreative und brilliante Köpfe Querdenker, die vernetzt denken und neue Zusammenhänge erstellen. Ich schliesse nicht aus, dass es irgendwann mal möglich sein wird, mit andersartig aufgebauten Studien auch wissenschaftlich zu untersuchen, wie Homöopathie wirkt. Ach, und übrigens können auch Studien irren oder falsch aufgebaut sein oder sogenannte konfundierende Dritt-Variablen nicht berücksichtigen und die Schlussfolgerungen können dementsprechend auch falsch sein. Was vor 20, 30, 50 Jahren in der Wissenschaft als Wahrheit empfunden wurde, wurde heute schon x-fach relativiert oder gar widerlegt! Neue Erkenntnisse werden tagtäglich gewonnen. Wir leben immer nur gerade im aktuellen Stand des Irrtums.
Noch ein Wort zu Placebos:
Placebos werden m.W. v.a. bei Schmerzpatienten eingesetzt und untersucht. Da spielt die Erwartungshaltung natürlich eine deutliche Rolle. Schmerz wird extrem individuell und subjektiv
empfunden. Bei gleicher Verletzung haben zwei verschiedene Personen total unterschiedliches Schmerzempfinden.
Empfinden ist hier das Schlüsselwort und nicht eine tatsächlich messbare Stärke einer festen Grösse, sprich: 3cm lange Verletzung, 2cm tief = Schmerz Stärke 7. Sorry, so funktioniert das nicht. Bei solch unscharfen Konzepten spielen auch noch viele weitere Faktoren, wie zb. u.a. Zeit und Gedächtnis eine Rolle. Das Empfinden kann mit ganz vielen unterschiedlichen Faktoren, die überhaupt nichts, mit der tatsächlichen Situation zu tun haben beinflusst werden. Weil diese Erwartungshaltung die subjektive Wertung beeinflusst. Dies kann ja sogar mit bildgebenden Verfahren in der Hirnaktivität gezeigt werden.
Man weiss aber auch, dass das Placebo nicht mehr wirkt, sobald der Mensch weiss, dass es sich um ein Placebo handelt.
Ich würde jetz aber mal behaupten zb. bei meinem Inkontinenz-Beispiel würde der Placebo-Effekt eher nicht greifen. Da ist es nicht ein subjektives Empfinden, sondern schlicht und einfach messbar: kann Urin zurückgehalten werden oder nicht, sprich: ist das Körbchen nach dem Schlafen nass oder trocken. Eine Spontanheilung schliesse ich auch aus. Und mit einem Hund Beckenbodentraining zu machen, stell ich mir jetzt doch ein bisschen schwierig vor.
und eine Spontanheilung bei meiner Katze schliesse ich auch aus. Er war ja auch nicht geheilt. Das war auch ganz klar. Was da die Homöopathie gemacht hat, war den Körper so weit zu stärken, dass er mit der Situation soweit fertig wurde, dass er ein lebenswertes Leben führen konnte. Ein reiner "Pflegeeffekt" schliesse ich auch eher aus, da ich mehrmals den Mut verloren hab und ihn eigentlich gehen lassen wollte und auch nicht an die Homöopathie in solch einem schweren Fall glaubte (ehrlich nicht!), aber die Homöopathie die Katze offenbar genug stark machte und sie mit ihrem Verhalten immer deutlich zeigte, dass sie noch nicht bereit zu gehen war. tja.
Ja, das sind zwei Einzelfälle und keine Studien mit 100 Tieren. Aber es wurde nach erfolgreichen Fällen gefragt und hier sind zwei davon. wie gesagt: erklären kann ich es nicht. Aber erlebt habe ich es. Würde ich nun wieder in einer Situation stehen, wo ich sagen muss: es gibt keine vernünftige medizinische Alternative, würde ich es jederzeit wieder mit Homöopathie versuchen. Es gibt halt einfach Situationen, in denen ist die medizinische Möglichkeit begrenzt oder sie macht einfach keinen Sinn. Es ist immer ein abwägen und nach bestem Wissen und Gewissen auswählen der Alternative, welche die Lebensqualität verbessert. Im praktischen Leben kann man halt nicht alles immer mit wissenschaftlichen Studien absichern. Ich schliesse aber auch nicht aus, dass ich manchmal auch falsch entscheide, sowas weiss man ja nie so genau, egal welchen Bereich es nun betrifft.