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Verfasst: Do, 18. Feb 2010 10:33
von chica
Bernie hat geschrieben:Ab und zu hilft es, das Gesamtpaket zu sehen.

Danke für diese Aussage

*tiefdurchatmet*
Verfasst: Do, 18. Feb 2010 10:51
von ottilie
Und ich wundere mich langsam nicht mehr, daß hier keine konstruktive Diskussion mehr zustande kommt.
Ok, ich gebe zu, mein Einwurf war auch etwas polemisch, aber wenn Kallisto Zweifel hat, daß die Aussage von Carmen (ihrer Angabe nach Tiermedizinerin) nicht stimmt (und ich wollte prinzipiell nur einwerfen, daß auch Heuschmann -also jemand, dessen Aussagen eigentlich als fundiert anerkannt sind, dachte ich- dies so beschrieben und erklärt hat, mehr nicht), dann wäre es mehr förderlich, wenn sie auch schreibt, warum und wieso und weshalb sie dies eventuell nicht so sieht. Und nicht nur irgendwelche dahingeworfenen Anzweiflungen hier einstellt. Damit ist nämlich schlußendlich niemandem geholfen.
@Kallisto - bitte nicht übel nehmen, zu der Argumentations-Thematik dürfen wir uns sicherlich alle an der Nase fassen, aber da es eben grade jetzt aufkam, mußt Du halt als Beispiel herhalten

Sorry.
Verfasst: Do, 18. Feb 2010 11:00
von Lilith79
Bernie hat geschrieben:
Meine eigene Meinung: weder das Skelett, noch die Rückenmuskeln noch das Nackenband tragen ALLEINE das Gewicht. Ab und zu hilft es, das Gesamtpaket zu sehen.

Also ich hatte jetzt aber auch nicht den Eindruck, dass Heuschmann behauptet, dass das (gespannte) Nackenband ALLEINE das Gewicht trägt.
Und klar muss man das Gesamtpaket sehen, aber was sind denn eurer Meinung die wichtigsten Komponten und wie spielen sie zusammen?
"Man muss das Gesamtpaket sehen" ist ja für sich allein gesehen ohne eine Erläuterung genauso eine verallgemeinernde und damit in der Praxis eher "nutzlose" Pauschalaussage wie "Die Nase muss vor die Senkrechte" wenn ich das mal so provokativ einwerfen darf

Verfasst: Do, 18. Feb 2010 11:06
von chica
Mädels, nicht an die Gurgel gehen. Bisher haben wir so schön brav diskutiert. Und letztendlich haben wir doch alle das gleich Ziel: Unsere Zossen so zu gymnastizieren, dass sie Muskulatur aufbauen und lang gesund bleiben.
Verfasst: Do, 18. Feb 2010 11:08
von Bernie
Lilith, jetzt lass mich auch mal, ich wollte auch mal eine pauschale Aussage machen. *lach*
Ich wollte die Diskussion nur ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Die Klassiker sind ja oft sehr detailversessen, ich beschäftige mich ja auch gerne mit solchen Themen, aber grundsätzlich reite ich eben das Gesamtpaket Pferd.
Mehr will ich damit gar nicht sagen.

Und klar kann und darf man über den kleinsten Muskel theoretisieren, der irgendwie ein bißchen mitträgt. Aber grundsätzlich bemühe ich mich, mit gutem theoretischen Hintergrund, passabel zu reiten.
Verfasst: Do, 18. Feb 2010 14:52
von smilla
@susiesonja:

fürs Filmen! Mir gefällt's!!
Verfasst: Do, 18. Feb 2010 15:32
von ottilie
@susiesonja - mir ist es immer noch zu flott, ich kann aber nicht beurteilen, ob das Realität ist oder das Video. Aber das Format passt jetzt! Bzgl. der Haltung sind immer wieder einige sehr schöne Momente dabei.
Verfasst: Do, 18. Feb 2010 17:58
von Carmen
@Bernie
Ich habe nie behauptet, dass das Nackenband alleine trägt. Das ist auch nicht nur Heuschmanns Auffassung, nur der ist der Bekannteste und hat es sehr gut verständlich erläutert. (Der Anatomie-Teil ist so ziemlich das einizige, was mir an dem Buch richtig gut gefällt.)
@Kallisto
Womit trägt das Pferd deiner Meinung nach, also mit welchen Muskeln genau?

Am Rücken sind nicht soviele andere Muskeln... Bauchmuskeln? Woher hast du dein Wissen?
Deine Aussage über die Pferd, die beim Reiten Muskeln verlieren, finde ich schlicht und einfach eine Frechheit. Du hast noch nie eines meiner Pferde gesehen, und das war jawohl auf mich - da auf meine Aussage - bezogen.
Das Nackenband ist - wie der Name schon sagt - ein Band, und Bänder sind dafür geschaffen, ermüdungsfrei Haltefunktionen zu übernehmen. Wozu bitte braucht das Pferd das Nackenband beim Grasen? Dabei wird darauf Zug ausgeübt, ja. Meinetwegen hilft es auch mit, dass der Kopf beim Grasen nicht abfällt. Aber sonst? Und was hat das Nackenband damit zu tun, ob das Pferd auf der Vorhand latscht oder nicht? Tut mir leid, Kallisto, aber einer von uns beiden hat merkwürdige Vorstellungen von der Anatomie eines Pferdes,
und ich hab schon das eine oder andere auseinander geschnitten. Ich bin zwar kein Anatomie-Guru, aber 9 Semester Tiermedizin hab ich hinter mir und bin fast fertige Tierärztin. Das musste ich jetzt einfach mal loswerden.
Ich frage mich gerade, wie wir über korrekte Dehnungshaltung diskutieren können, wenn wir uns nicht mal über die Anatomie und die Funktionen der einzelnen Körperteile einig sind.
@susiesonja
Ich finde das Video gut. Sind einige schöne Ansätze zur Dehnung dabei.
Verfasst: Do, 18. Feb 2010 19:47
von Alkasar
@susiesonja Ich finde es auch gut. Er ist schön fleißig und es sieht so aus, als trete er gut zur Hand hin. Ab und zu sucht er seine Position, die er aber immer wieder findet. Und sowieso ein Lob fü's einstellen natürlich.

Verfasst: Do, 18. Feb 2010 20:22
von Josatianma
Mir gefällt das Video auch gut.
Meins ist heute leider nichts geworden. Aber ich werde es nochmal versuchen.
Verfasst: Fr, 19. Feb 2010 09:15
von kallisto
Carmen hat geschrieben:
@Kallisto
Womit trägt das Pferd deiner Meinung nach, also mit welchen Muskeln genau?
Das ist nicht meine Meinung, sondern die von Bürger/Zietschman, der in seinem Buch sehr sehr detailliert auf die Anatomie eingeht. Auch sehr genauer als ein Heuschmann, der sich auch auf seine Untersuchungen bezieht und vieles nochmal in modern und Bezug zur Rollkur verkauft. Bürger spricht insbesondere die Nackenmuskulatur an, die sich natürlich nochmal untergliedern und je nach Bewegungsphase in der jeweiligen Gangart differenziert arbeiten. Dass das Pferd trotzdem seinen Knochenapparat braucht, ergibt sich von selbst, zumal das Pferd unter dem Reiter gesamtheitlich noch einige weitere Muskeln vermehrt beansprucht, wenn es sich in korrekter Haltung bewegt. Es gilt aber schon beim Jungpferd die richtigen Muskeln zu stärken. Allgemein spricht man von der Oberlinie und das reicht eigentlich schon ohne dass man den lateinischen Namen des Muskels zitiert...
Dieser Einsatz der Nackenmuskulatur lernt das Pferd in einer Dehnungshaltung, indem die Unterhalsmuskulatur vermehrt entspannen/durchfallen muss und die Nackenmuskulatur arbeiten muss, während der lange Rückenmuskel losgelassen arbeiten kann und die Kraft aus der Hinterhand optimal zur Geltung bringt. Dass das System funktioniert und die Oberlinie stärkt, zeigen genügend korrekt ausgebildete Jungpferde. Einen Unterhals, Axthieb, knöchernd wirkenden Widerrist bekommt man so gut weg und ich denke nicht, dass sich dabei das NackenBAND aufbläht

Zumal ein (Nacken)Band nur auf Zugbelastung in "Endstellung" beansprucht werden kann und dieses erst beansprucht wird, wenn der Kopf sehr tief gehalten wird. Da die Bewegung aber auch in der Dehnungshaltung nach vorne oben geht und nicht wie beim Grasen fast in den Boden, wie soll da ein Zusammenhang bestehen. Heuschmann hat das Nackenband in seinen Vorträgen nicht erwähnt

Und der Unterschied Band und Muskulatur sollte bekannt sein. Ich widerspreche Heuschmann nicht und das sind nicht meine "Theorien". Ich habe sehr gut das Bürgerbuch bei Heuschmann "wiedergefunden".
Die Theorie der Bauchmuskulatur, die vor allem von einigen Osteopathen vertreten wird, erschließt sich mir nicht mal logisch. Aber ich stehe da nicht auf dem aktuellen stand, welche Theorie sie momentan vertreten
Jetzt interessieren mich aber wieder die Videos.

Das finde ich weit aus interessanter und bringt dem Pferd mehr als die graue Theorie ...
LG Susi
Verfasst: Fr, 19. Feb 2010 13:47
von Carmen
Wenn du meinen Beitrag oben richtig gelesen hättest, hättest du entdeckt, dass ich erwähnt habe, dass Nackenband, Skelett und
Halsmukulatur tragen. Zwischen den Zeilen findest du auch im Zietschmann Andeutungen, dass das Nackenband mitträgt. Zur Oberlinie gehört es auf jeden Fall dazu, allerdings auch z.B. der lange Rückenmuskel.

Von daher reicht der Begriff Oberlinie gerade nicht aus.
Es hat auch keiner (ich zumindest nicht) behauptet, dass sich das Nackenband aufbläht. Das tun Bänder nicht. Es ist aber ein elastisches Band, dass sich dehnt, wenn der Hals gesenkt / gestreckt wird. Es hängt doch nicht schlaff durch, bloß weil das Pferd den Kopf oben trägt. Ich wüsste also nicht, was rein logisch gesehen gegen eine tragende Funktion sprechen sollte.
EDIT: Mit Nackenband meine ich Nacken-Rückenband. Ich hoffe, das geht aus den Beiträgen hervor.
Verfasst: Fr, 19. Feb 2010 14:19
von Josatianma
Heute hatte ich jemand da zum Filmen:
hier . Ich bin mal gespannt.
Sehr interessant ist nach solch einer Aufnahme für mich Eigenwahrnehmung und Wirklichkeit
Zur Info für die, die uns nicht kennen: Pico ist ein 13-jähriger Friesenwallach. Er hat einen sehr mächtigen Hals. Die Dehnungshaltung hat er erst durch den Einsatz der hohen Hand kennengelernt.
Verfasst: Fr, 19. Feb 2010 14:47
von Julia
Danke für`s einstellen, josa !
Ich denke der Ansatz ist gut, aber insgesamt würde ich mir mehr Nase vor und auch ein wenig mehr Nase tief wünschen. Es sieht ein wenig so aus als würdet ihr auf halber Strecke "steckenbleiben"
Verfasst: Fr, 19. Feb 2010 15:11
von Catja&Olliver
Josatianma hat geschrieben:Heute hatte ich jemand da zum Filmen:
hier . Ich bin mal gespannt.
Das entspricht meiner Vorstellung von Dehnungshaltung
Er kann sie nicht durchgehend 100% einhalten, aber vielleicht kann man das eben nicht erwarten.