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Verfasst: Fr, 09. Mär 2007 10:46
von DynaMitreiterin
AAAAH! Da ist ein Licht in meinem Kopf!

Aber wird die Gerte dann auch über die Mittelachse des Pferdes geschwenkt? Würde ja Sinn machen.

Huldvoll,

Hannah

Verfasst: Fr, 09. Mär 2007 10:59
von rocky
mh,wie man aus der haltung schnell überall hinkommen kann,hab ich noch nicht ganz gecheckt.ich glaube das muss man SEHEN!
aber das passiert hoffentlich bald ;)

außerdem glaube ich schon,dass das pferd die gerte dort sieht.vielleicht gibt es dem pferd auch dadurch mehr spannung?
interessante sache...

lg anny

Verfasst: Fr, 09. Mär 2007 11:12
von Jen
Nö, das ist im toten Winkel, das Pferd sieht sie nicht und mehr Spannung gibt es dadurch auch nicht. Ausser man haut dem pferd damit auf den Kopf und das Pferd hat Angst, dass was von oben kommt. Nein, echt, ich hab schon von einer sehr renommierten Dressurreiterin gehört, dass die alten Meister dei Gerte hoch gehalten haben, um ihnen damit besser auf den Kopf schlagen zu können :shock: :? tja...

Verfasst: Fr, 09. Mär 2007 11:15
von horsman
Mal ne weitere doofe Frage:
Einhändig Zügel immer links, damit die rechte Hand für weitere Aktivitäten frei bleibt.
Und wie haben es die Linkshänder damals gemacht, oder gabs die nicht, weil es sie nicht geben durfte???

Verfasst: Fr, 09. Mär 2007 11:17
von Jen
Gute frage... ich denke, bei der Kavallerie wurden die sicher umtrainiert. Aber bei den Gebrauchsreitern, wahrscheinlich so gehandhabt wie am besten.

Verfasst: Fr, 09. Mär 2007 11:23
von DynaMitreiterin
horsmän hat geschrieben:Und wie haben es die Linkshänder damals gemacht, oder gabs die nicht, weil es sie nicht geben durfte???

Linkshändigkeit galt als Gebrechen und Zeichen der Degeneration und wurde abtrainiert. Eigentlich blöd, weil die Auswirkungen auf das Gehirn verherend sein können.

Verfasst: Do, 15. Mär 2007 10:26
von Francois
Hallo angenita,

Die aufrecht gehaltene Gerte wurde früher nicht nur zur Zierde getragen. Sie wurde auch unterstützend bei Wendungen und Seitengängen eingesetzt. Sehr häufig ist dies auf älteren Stichen zu sehen. So steht z.B. in den Urdirectiven der Spanischen Hofreitschule (etwa um 1711):
Das Pferd zu traversieren:
…der Reiter fangt auf die rechte Hand an gleich wie in allen anderen Lectionen, haltet die Zügel von Cavezon und Zaum in einer Länge oder dem Sadl Knopf gleich, legt den linken Schenkl oder Wadl an das Pferd, wo der Gurth ligt, last die Ruthen vor das linke Auge sinken und macht sein Pferd Schritt vor Schritt an der Wand fortweichen,…
Oder ein anderes Beispiel: Manoel de Andrade (Mitte 18. Jahrhundert) empfiehlt seinen Scholaren die Gertenspitze zu Anfang generell auf das äußere Pferdeohr zeigen zu lassen.

Viele Grüße

Francois :wink:

Verfasst: Do, 15. Mär 2007 19:40
von Anchy
@Jen
Herr Branderup gab mir persönlich diese Antwort vor 2 Jahren auf einem Kurs.
Dies ist natürlich nicht nur der alleinige Grund der Gertenhaltung ,aber einer davon.

Liebe Grüße
Anchy

Verfasst: Mi, 21. Mär 2007 08:11
von Stephanie
Albrecht hat bei Schwierigkeiten in den Traversalen die Gerte hoch nehmen lassen und je nach Richtung die Hand wandern lassen, auch über den Widerrist, um dem Reiter - oder der Reiterin - das Wechseln der Gewichtsverlagerung zu erleichtern, bzw. erst mal nahe zu bringen, vor allem als Wechsel ohne oben hin und her zu schwanken...
Die PFerde sind quasi wie von selbst zur Seite gewichen und auch zick-zack-Traversalen waren, wenn man denn die Gertenhand im Griff hatte, kein Problem und völlig ohne Bein zu reiten.
Ausgangsposition war die eigene Körpermitte als Nullpunkt, fürs Geradeaus.

Stephanie