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Verfasst: So, 29. Jun 2008 22:41
von Filzi
Bei uns ist ein ganztages Koppelgang nicht möglich, weil bei uns die Herde nicht ganz optimal zusammen passt.
Viele Pferde würden da weder Heu noch Futter bekommen, Wasser ist da eine Ausnahme.
Ausserdem geht es nicht, weil keine Unterstände da sind. Es gibt zwar ein paar kleine natürliche Unterstände, aber das reicht nicht für alle.

Ausserdem kann sich meine Kleine am besten entspannen wenn sie IHRE Box für sich alleine hat und dort schlafen kann.

:wink:

Verfasst: So, 29. Jun 2008 23:33
von Anchy
Mein Pferd wurde jahrelang nachts im Sommer aufgestallt und hatte immer Verdauungsprobleme, bis hin zur Kolikgefahr.

Dieses Jahr steht sie Tag und Nacht auf einer kargen aber riesigen Weide und hat keinerlei Verdauungsprobleme.

Ich frage mich, ob die Mischfütterung Heu/ Gras für manche Pferde nicht so günstig ist.

Definitiv kommt sie damit besser klar und ich habe ein spürbar glücklicheres Pferd :lol:

Beim Abendspaziergang sehe ich wie sie alle gemeinsam am Waldesrand stehen und den Sonnenuntergang geniessen.

Ein kleiner Nachteil: Ich reite nur noch frühmorgens, da sie abends schon etwas weniger bewegungsfreudig ist. Das ist es mir allerdings wert.

Liebe Grüße

Verfasst: So, 29. Jun 2008 23:34
von Anchy
Hilfe, ich habe jetzt immer eine Leerzeile zwischen. Was habe ich getan?

Verfasst: Mo, 30. Jun 2008 11:51
von Priesel
Ich bin auch dafür, dass die Hottis so viel als möglich draußen sind. Meiner stand jetzt die letzten zwei Sommer leider nachts drin, da er immer so aufgegast war; ich hatte auch richtig Angst vor Koliken. Mein TA meinte, die brauchen einfach das Rauhfutter für den Darm. Seitdem er nachts drin war, ging es ihm erheblich besser, obwohl ich mit der Aufstallung nachts nicht wirklich zufrieden war. Für mich gehören die Pferde halt einfach raus.
Im Herbst war dann Stallwechsel, jetzt steht er wie ganz früher 24 h draußen und bis auf die erste Phase Anweiden hatte er überhaupt keine Sorgen. Er ist etwas mopsig, weil ich ihn derzeit wenig bewegen kann, aber nicht aufgebläht und hat scheinbar auch keine Schmerzen mehr. Das finde ich toll. Wir vermuten, dass eine Sorte Gras/Pflanze diese Verdauungsstörungen verursacht haben könnte, die auf den Koppeln im neuen Stall nicht vorkommt.

Für die fehlenden Mineralien bekommt er Weidebricks und wenn ich ihn reinhole ein paar ruhige Minuten in der Box, damit er an seinen Leckstein gehen kann (liegt aber auch jetzt einer auf den Koppeln rum).

Wir haben leider auch keine Unterstände, bei Regen stört das die Pferde weniger, aber bei praller Sonne sieht man ja immer mal die Pferde im Schatten stehen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.

Achten würde ich auf alle Fälle auf Pferde, die bei 24 h Weide permanent unter Stress stehen, dann ist eine Aufstallung nachts auf alle Fälle sinnvoll, wenigstens sollte man das versuchen, ob eine Besserung eintritt und das Pferd dadurch ruhiger wird.

Verfasst: Mo, 30. Jun 2008 16:02
von Toska
Meine Pferde standen fast das ganze Jahr über Tag und Nacht draußen. Auf der einen Wiese haben sie Zugang zu ihren Boxen und
auf der Anderen einen großen Offenstall, beides benutzten sie aber anscheinend nur, wenn es zu warm war.
Nachts aufgestallt habe ich sie nur, wenn es meiner alten Stute zu kalt wurde, also meistens von November bis Februar/März,
je nach dem, was das Wetter zu lies. Ein Jahr hatte ich sie in einem anderen Stall untergebracht, mit deutlich weniger Weidegang,
dort wirkten sie sehr unzufrieden und irgendwie KO, sie kamen nur Stundenweise raus, scheint ihnen nicht gefallen zu haben.
Und Energie zum Arbeiten hat meine Kleine immer, sie scheint eher mehr Lust zum Laufen zu haben, wenn sie den ganzen Tag draußen war.

LG Steffi

Verfasst: Mo, 30. Jun 2008 20:59
von Simbl
Liebe Toska,
das kann ich mir vorstellen. Die Grundkondition ist einfach besser wenn die Pferde laufen können. Sowas kann kein Mensch hinreiten.
L.G. Simbl

Verfasst: Di, 01. Jul 2008 23:11
von Sue89
Danke für eure Antworten. :D
Also das Futter ist kein Problem, da die Pferde morgens und abends zum fressen reingeholt und anschließend wieder rausgeschafft werden. Allerdings gibt es keinen Unterstand, deswegen müsste man schon wissen ob es regnen soll oder nicht. Ich werde es vielleicht mal ausprobieren, sie nachts mit rauszustellen und dann beobachten ob es ihr gefällt.
@ orset: obwohl ich nat. beobachtet haben, dass Pferde oft tagsüber dösen oder nachts fressen, war mir nicht klar, dass sie so wenige Stunden und über Tag und Nacht verteilt schlafen. Danke für diese Info :wink:

Verfasst: Mi, 02. Jul 2008 23:10
von Simbl
Liebe Anchy, vielleicht ist es ja auch so, daß es einfach besser ist die PFerde 24 Stunden lang selbst aussuchen zu lassen ob sie lieber grade Heu oder Gras fressen. Ich glaube, daß dieses "Blocksystem" von mal nur stundenlang am STück Gras und dann wieder stundenlang Heu, einfach nix für die Darmflora der PFerde ist. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, daß viele Koliken daraus resulitieren, daß die Tiere nicht nach ihrem DAfürhalten das Gras fressen dürfen das sie für sich brauchen (mal trocken mal frisch). Ist halt unnatürlich, daß ein Allesfresser wie der Mensch die Kost der Vegetarier bestimmt.
:twisted: :arrow: LG Simbl

Verfasst: Do, 03. Jul 2008 07:24
von Bernie
Unsere sind seit Jahren im Sommer draussen: wir beginnen mit wenigen Stunden nach dem Anweiden, Gras wird immer dazugesteckt oder Schnittgras vorgelegt. Im Frühling sind sie tagsüber draussen. Dann 24 h (haben Bäume als Unterstand) und im Hochsommer jetzt sind sie über Nacht draussen.

Ich hatte Bedenken, da ich Baron ja doch auch fordere, ob er dann nicht zu beschäftigt ist mit Verdauen und Schlafen. :wink: Genau das Gegenteil traf zu. Mein Pferd ist super ausgeglichen (sehr homogene Herde), total fit und gut drauf. Leistungsbereit!

wir geben aber in die Box ca. 0,5 kg Heu, das finde ich wichtig, da Gras zu wenig Rohfaser enthält. Lässt man das Heu weg, bekommen zwei Stuten bei uns gerne Kotwasser, meiner eher nicht, aber er bekommt auch täglich seine Heuration.

Es gibt aber auch Tage, wo er sein Heu liegenlässt, er muss es ja nicht fressen.

Unterstand ist nicht so wichtig, die Bäume bei uns spenden Schatten und auch bei Sturm/Regen (der in der Nacht einmal aufkommen kann, bei Bedarf - sehr starker Sturm/Gewitter - steht SB auf und holt sie rein) stehen sie auf der Koppel und suchen selten die Bäume auf.

Durch das Rationieren der Koppel haben unsere Pferde auch keine Grasbäuche und sind somit normal zu arbeiten, dies ist für mich schon auch ein Aspekt, den ich beachte. Sonst kann ich ihn gleich auf die Alm stellen. :wink:

lg

Bernie

Verfasst: Do, 03. Jul 2008 10:25
von Famora
Wenn man sich die Frage aus Sicht der Pferde stellt gibt es eigentlich nur noch ein richtige Antwort.
Was möchtest Du lieber:
24h auf der Weide mit Deiner Herde bleiben, auch wenn es nachts mal regnet, der Boden leicht aufgeweicht und naß ist, der Wind Dir um die Ohren bläst. Dafür kannst Du Deinen Tagesrhythmus frei bestimmen, vielleicht tagsüber dösen, dafür aber in der Nacht fressen, langsam wandern oder einach mal über die Wiese flitzen usw...

Oder möchtest Du lieber für ca. 12 Stunden in eine 4x4m Box, frisch mit Stroh eingestreut, das Heu lose in einer Ecke serviert. Allerdings mußt Du dort in Deinem Kotplatz und Deiner Urinstelle wohnen und schlafen.
Deine Freunde siehst Du vielleicht nur durch die Gitterstäbe, wenn Du ausgeschlafen hast mußt Du auf uns warten bis wir Dich wieder rausholen, je nach Zeitpunkt kann dies natürlich einige Stunden dauern...

Als überzeugte Offenstallpferdebesitzerin gibt es für mich natürlich nur eine richtiger Antwort. :D
Gestern sind bei uns zwei neue Pferde (für Boxen) angekommen, die eine Besitzerin weigert sich ihr Pferd 24h zu den anderen auf die Wiese zu stellen. Sie könnte dann nachts nicht ruhig schlafen.
Nach der Aussage ist mir aufgefallen, dass ich glaube ich nicht mehr ruhig schlafen könnte wenn mein Pferd in der Box stehen müßte...

Verfasst: Do, 03. Jul 2008 11:54
von Bernie
Famora, ich denke, man sollte hier nicht Reiter mit anderen Ansichten verteufeln. Wenn sie so ehrlich ist und sagt, sie hat Angst um ihr Pferd (verstehe ich absolut, in einer anderen Gegend würde ich es wohl auch nicht machen) und sie ihrem Pferd trotzem Koppelauslauf gönnt, ist das genauso ok.

Und zu sehr würde ich Pferde auch nicht vermenschlichen, Boxenhaltung ist nicht per se tierquälerisch. Solange die Pferde einige Stunden am Tag Auslauf haben ist hier mE nichts dagegen einzuwenden.

lg

Bernie

Verfasst: Do, 03. Jul 2008 12:01
von Thisbe
Wie wird das denn bei Euch dann mit dem Füttern gehandhabt?
Werden die Pferde einmal oder zweimal am Tag reingeholt um evtl. Kraftfutter und Mineralfutter bzw., wie bei Bernie auch Heu, zu fressen?

Verfasst: Do, 03. Jul 2008 12:17
von Sheitana
Thisbe hat geschrieben:Wie wird das denn bei Euch dann mit dem Füttern gehandhabt?
Werden die Pferde einmal oder zweimal am Tag reingeholt um evtl. Kraftfutter und Mineralfutter bzw., wie bei Bernie auch Heu, zu fressen?
Bei uns gibt es im Sommer kein Kraftfutter, es sei denn wir füttern es selber. Ich füttere Georgia immer abends, kurz vor der Zuchtschau - wenn ich etwas mehr füttern sollte - werde ich wohl auch morgens hinfahren.

Allerdings füttern auch nicht alle zusätzlich noch Kraftfutter. Die meisten der Pferde kommen - mehr als gut - mit dem Gras aus. Heu zufüttern ist nicht nötig.

Die einzigen die zusätzlich bekommen sind die älteren Pferde und die ganz Jungen oder eben Georgia, die das zusätzlich braucht wenn ich mit ihr arbeite. Bei dem Rest wäre es überflüssig. Nur Mineralfutter wird meist gefüttert.

Verfasst: Do, 03. Jul 2008 13:36
von Esprit05
Unsere stehen im Sommer auch 24h draußen. In der Übergangszeit bekommen sie draußen Heu zugefüttert. Es werden Haufen gemacht und die teilen sie sich dann. Morgens und abends werden sie zum Füttern (Kraftfutter, Mineralfutter) 10 Min. in die Boxen geholt.

Verfasst: Do, 03. Jul 2008 13:39
von araberfan
Als überzeugter Offenstall Anhänger ( wenn gut geplant ) gebe ich Bernie recht ,das nun nicht alle Boxenställe prinzipiell sehr schlecht sind. Oftmals läst sich nicht auf jeder Anlage eine gute Offenstallhaltung realisieren, bei schlechter Planung oder Platzmangel leiden dann rangniedere in der Herde. Und leider gibt es auch Gegenden wo nicht alle Besitzer es gut finden wenn sich die Pferde allein zu viel Bewegen, sie kriegen entweder zu viel Kondt. oder sind ausgepowert. ( O Ton )
Unsere Pferde können im Sommer allein Entscheiden ob sie wie heute bei 33 Grad in ihren sehr geräumigen luftigen Hütten dösen oder ca. 700 m zur gerade offenen Weide sich auf den Weg machen. Sie stehen bis auf kurze Fress Einlagen fast nur im Schatten auf dem Paddock. Nacht werden sie mehr fressen. Außerdem gibt es auch im Sommer im Paddock Heunetze falls der ein oder andere ein paar Halme zupfen will.
Kraftfutter gibt jeder wie er meint das sein Pferd es braucht.