galopparbeit

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

yeti

galopparbeit

Beitrag von yeti »

hallo ihrs,
ich plage mich gerade mit dem galopp rum.

pony galoppiert normalerweise auf leichte hilfen an, aus dem schritt und trab. auf dem platz galoppiere ich ihn meist aus dem trab an, im gelände auch gern aus dem schritt. beides klappt recht gut.

nun meinten 2 leute unabhängig voneinander, dass er beim angaloppieren nicht richtig anspringt (er "hebt" sich mehr vorne hoch, als von hinten anzuspringen) und ich ihn deshalb vermehrt aus dem schritt angaloppieren sollte.
seit ein paar wochen üben wir das nun und es ist einfach grausig. genauer gesagt wird es eher schlechter als besser. wenn er angaloppiert, dann für höchstens 2-3 sprünge. oder halt gar nicht.

inzwischen bin ich dazu übergegangen, ihn wieder aus dem trab anzugaloppieren, was auch ganz gut klappt.
und das werde ich auch erstmal weiterhin tun.

ich vermute, ihm fehlt zur zeit wohl einfach die kraft. jedenfalls gehen wir derzeit nur 1-2mal wöchentlich auf dem platz.

was meint ihr? wie baut ihr eure galopparbeit auf?
was würdet ihr in der situation tun?

binleicht frustriert, da es im gelände sehr gut klappt und auch auf dem platz schonmal richtig gut war. nur im moment ist es einfach nur mühsam. denkt sich das pferdchen wahrscheinlich auch... :roll:
Benutzeravatar
pepe
User
Beiträge: 658
Registriert: So, 24. Sep 2006 15:51
Wohnort: Tennessee

Beitrag von pepe »

Galoppier aus dem Schulterherein an, ruhig erstmal aus dem Trab.
Wieviel hast du beim Angaloppieren in der Hand wenn es so gruselig ist?

Was hat dir denn dein Gefühl bisher gesagt? Kannst du den Unterschied beschreiben wie es war, und wie du es genau versucht hast aus dem Schritt anzugaloppieren? (komischdeutsch)
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
yeti

Beitrag von yeti »

aus dem schulterherein hab ich noch nicht versucht, das ist ne gute idee. *notier*

in der hand hab ich beim angaloppieren gar nix. er nimmt eher den kopf hoch und legt die ohren an.

vom gefühl her gibt es zwei varianten: entweder er springt richtig von hinten an, wird vorn ganz groß, so als würde er sich aufbäumen und galoppiert dann richtig rund, auch der hals. manchmal "explodiert" er regelrecht, bleibt aber rund. das hält er aber nur ein paar sprünge, dann wird der galopp flacher. das ist die variante, die im gelände funktioniert. und dann fühlt es sich richtig gut an.

auf dem platz fühlte es sich in letzter zeit eher so an, als ob das ganze pferd in die luft springt (also nicht von hinten, sondern mit allen vieren gleichzeitig), der hals bleibt gerade, der kopf geht hoch/vor. also im prinzip das genaue gegenteil zum gelände. er galoppiert dann auch nur maximal 3 sprünge, wenn er nicht gleich wieder "verreckt".
und das fühlt sich natürlich gruslig an.
selbst wenn er besser anspringt, ist es kein vergleich zu dem "explodieren" das er im gelände hinkriegt.

aus dem trab ist es ne mischung aus beiden varianten, manchmal springt er höher an, manchmal flacher.
Benutzeravatar
Larry
User
Beiträge: 1485
Registriert: So, 24. Sep 2006 18:20
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von Larry »

Also, mit der fehlenden Kraft im Fellwechsel kann es sein, dass Du richtig liegst.
Immerhin gibt es schon Fellmonster- die bei 15°C am Tag wirklich leiden.
Und dann noch rennen? Neeee.
Und mein Rat: lieber korrekt aus dem Trab- als falsch aus dem Schritt- angaloppieren.
Meiner Stute fällt der Galopp in der Bahnarbeit auch nicht wirklich leicht.
Kraft bekommt Dein Pony beim Anspringen. Sprich: Angaloppieren: 2bis 3Sprünge machen und dann gleich traben- das andere(ewige Galoppieren) ist eher bei unseren Pferderassen Konditionstraining - bringt aber keine Kraft in den Hintern.
Allerdings, wenn dein Pferd hoch- aber nicht durch springt- hast Du eine neue Trense oder so drauf, die vielleicht etwas "härter" als die Alte ist?
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

Also mein Haffl hat sich auch so in den Galopp gestemmt und ist dann nach 2-3 Sprüngen jämmerlich abgesoffen..
Ich habe die Galopparbeit gänzlich weggelassen (auf dem Platz) und erstmal nur Gymnastik in Schritt und Trab gemacht..
Nach einem 3/4 Jahr kann man Haffl inzwischen ganz nett angaloppieren und stirbt auch nimmer so ab..
Bei uns war es eine gymnastische Balancefrage..

LG Alix
Benutzeravatar
pepe
User
Beiträge: 658
Registriert: So, 24. Sep 2006 15:51
Wohnort: Tennessee

Beitrag von pepe »

Hoch und flach- kann ich nicht nachvollziehen. Hoch kann heißen er drückt ab und fällt ins Leere, flach könnte heißen er drückt den Rücken weg.
Achte darauf daß das Angaloppieren im Fluß ist und daß du das Pferd im Moment der Galopphilfe vor dir (groß) hast. Konzentrier dich auf die Hinterbeine. :)
Und wie Larry schon gesagt hat: nicht lange galoppieren, nur der Übergang zählt!
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
Benutzeravatar
Junito
User
Beiträge: 1475
Registriert: Di, 10. Okt 2006 08:48
Wohnort: Scheinfeld

Beitrag von Junito »

Das Problem kenne ich auch. Mein Dicker hat sich bereits ein schönes Teddyfell zugelegt. Richtig kuschlig, aber beim kleinsten bisschen Arbeit sieht er aus wie nach einem 100 Meilen Distanzritt.

Als es so warm war, hatte er schlicht keine Lust in der Halle anzugaloppieren. Er hat sich dann geweigert, seine Hinterhand soweit unter seinen Körper zu setzen, um anspringen zu können. Sprich, er ist in den Renntrab geflüchtet. Da habe ich dann lieber vornehmlich Schritt und etwas Trabarbeit gemacht.

Sowie es wieder kalt wurde, kann er sich wieder zu einem schönen versammelten, runden Galopp aufraffen. Zwar machen wir das nicht rundenlang (bringt bei Käferchen nichts), sondern lieber so Sachen wie Volten und neuerdings sowas wie Vierteldrehungen auf der Hinterhand (sind das sowas wie Pirouetten?). Dann wieder Ende. Die Abwechslung motiviert ihn wesentlich mehr wie lange Galoppstrecken.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
yeti

Beitrag von yeti »

hm, mit dem fellwechsel könntet ihr recht haben.
als es mit dem angaloppieren so richtig gut klappte, das war definitiv vor dem fellwechsel. da hab ich ein paarmal nur gestaunt, wie mein pony sich bewegen kann.

ein paar galoppsprünge und dann trab ist an sich auch mein plan. wenn er denn mal angaloppieren würde. meistens stirbt er ja nach 1 oder 2 galoppsprüngen von selber ab.
ich lasse ihn nur gelegentlich eine runde durchgloppieren, damit er nicht denkt, dass galopp sich immer nur auf ein paar sprünge bezieht.

das mit dem hoch und flach war so gemeint: er springt hoch und "fällt dann ins leere" wie pepe schreibt.
den rücken drückt er dabei nicht durch, er hat einfach von natur aus eher flache gänge, geht aber ordentlichen dreitakt im galopp.

wenn er richtig von hinten anspringt, fühlt sich das hoch und rund an. dann habe ich ihn beim angaloppieren wirklich vor mir.

nun gut, üben wir also lieber erstmal wieder ordentliche übergänge aus dem trab. so wie jetzt aus dem schritt hat es jedenfalls keinen sinn.
Luna
User
Beiträge: 11
Registriert: Fr, 19. Okt 2007 12:39
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Beitrag von Luna »

Hallo zusammen :D

Ich hole das Thema noch einmal nach vorne:

Wie gestalltet ihr eure Galopparbeit?
Mein Pony hat folgendes Problem: sie belastet im Galopp das komplette innere Beinpaar, d.h. wenn ich nicht aufpasse fällt sie um. Ich habe es mit Aussenstellung probiert, was aber keinen erfolg gebracht hat. Zusätzlich kommt dazu das sie im Galopp nur rennt, total verspannt ist, den Kopf hoch zieht...
Habe zum ausprobieren mal einen Dreieckszügel zu Hilfe genommen, aber sobald sie durch den HZ den Kopf tiefer hat, kommt kein vernüpftiger Galoppsrrung mehr zu stande...
Ich muss im Galopp irgendwie noch einmal von vorne anfangen...
Habt ihr Tipps?
Benutzeravatar
FoxOnTheRun
User
Beiträge: 1331
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 11:31
Wohnort: Landkreis München
Kontaktdaten:

Beitrag von FoxOnTheRun »

Auf einem Kurs bei Jörg vosseler hab ich gelernt, daß man den Galopp sehr gut verbessern kann, in dem man aus dem Konterschulterherein angaloppiert.

KSH, bis das ergebnis zufriedenstellen ist, dann in aller Ruhe Geraderichten (ganz wichtig!) und dann angaloppieren. Das hat meinen alten Esel sehr locker gemacht und zu einer sehr schönen Galoppade geführt.
LG Foxi
****************************************
Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
annette
User
Beiträge: 26
Registriert: Sa, 29. Sep 2007 20:51
Wohnort: Münsterland

Beitrag von annette »

Dem Problem des schlechten Angaloppierens (auf der linken Hand bei mir) probiere ich gerade durch viel Seitwärtsgänge im Schritt und Trab beizukommen: Schulterherein rechts und Traver links. Ich habe das jetzt 3-4 Tage gemacht und dann nur mal -ohne Zwang, nur zum Spass- links angaloppiert. Das ging sofort gut. Ich werde das so weiter probieren.
Am Angalopieren direkt üben hat bei mir nie geklappt. Das wurde dann immer krampfiger und immer schlechter. Ich sitze wahrscheinlich nicht gut, das Pferd kann nicht gut und dann kommt das alles zusammen.
LG Annette
Benutzeravatar
Mara
User
Beiträge: 139
Registriert: Mi, 09. Mai 2007 22:12
Wohnort: Ulm
Kontaktdaten:

Beitrag von Mara »

Luna hat geschrieben:Mein Pony hat folgendes Problem: sie belastet im Galopp das komplette innere Beinpaar, d.h. wenn ich nicht aufpasse fällt sie um. Ich habe es mit Aussenstellung probiert, was aber keinen erfolg gebracht hat.
Dass das nicht zum gewünschten Ziel führt, find ich nur logisch, denn wenn ich den Kopf nach z.B. rechts nehme, bring ich das Gewicht des Pferdes auf genau die gegnüberliegende Seite. Ich würd in dem Fall, wenn das Pferd nach innen fällt, eher Aussengalopp mit Innenstellung machen.
Fällt das wegen Balanceproblemen weg (wovon ich ausgehe, wenn das Pferd so extrem eine Seite belastet) dann helfen Achten im Trab (oder anfangs sogar nur Schritt) - dabei immer die Stellung beibehalten. Du gehst also eine Seite der 8 in Innenstellung, behälst die Stellung aber beim Wechsel bei, so dass die andere Hälfte in Aussenstellung geritten wird.
Zusätzlich kommt dazu das sie im Galopp nur rennt, total verspannt ist, den Kopf hoch zieht...
Auch das lässt mich annehmen, dass das Pferd absolut keine Balance im Galopp hat. Da würde ich die Balance lieber in Schritt und Trab mit Seitengängen und den bereits oben genannten Achten stärken und den Galopp vorerst ganz weglassen.
Habe zum ausprobieren mal einen Dreieckszügel zu Hilfe genommen, aber sobald sie durch den HZ den Kopf tiefer hat, kommt kein vernüpftiger Galoppsrrung mehr zu stande...
Auch das untermauert für mich das Balanceproblem.
Reiter, die ihre Pferde frei lassen, sind es, welche die Genüsse der Reitkunst zu empfinden vermögen.
(Nuno Oliveira)
Benutzeravatar
Junito
User
Beiträge: 1475
Registriert: Di, 10. Okt 2006 08:48
Wohnort: Scheinfeld

Beitrag von Junito »

Mir wurde in einem Kurs noch etwas gezeigt, was Pferden anfangs hilft, anzugaloppieren: Auf dem sogenannten "falschen" Fuß leichttraben, daraus angaloppieren. Es bringt tatsächlich etwas, gerade wenn das Gleichgewicht noch nicht perfekt ist.

Es hat etwas mit Fußfolge und Gleichgewicht zu tun. Leider kann ich das theoretisch nicht erklären, da ich dummerweise so etwas nur verstehe, wenn ich es praktisch gezeigt bekomme.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Luna, wie gut klappt den das Travers/Renvers mit deinem Pferd? Das ist eine gute Übung für den Galopp. Zugleich zeigen Pferde, die in einer der beiden Lektionen Probleme haben oft auch Schwierigkeiten mit dem anderen.

Um speziell im Puncto Balance besser zu werden, kann auch ich die Übung mit der 8 sehr empfehlen. Ruhig und kontolliert, so dass du wirklich jeden Schritt bestimmen kannst. In deinem speziellen Fall würde ich versuchen, das alles in Dehnungshaltung zu erarbeiten (was u.U. ziemlich kniffelig sein kann).
Luna
User
Beiträge: 11
Registriert: Fr, 19. Okt 2007 12:39
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Beitrag von Luna »

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.
Ok, ihr habt meine Vermutung mit der nitvorhandenen Balance bestätigt. Ich werde erstmal auf den Galopp verzichten. Das mit der 8 reiten hört sich gut an und werd ich auf jedenfall versuchen. Zusätzlich werde ich mir die Seitengänge genau vornehmen. Ich denke da liegt auch mein Fehler: habe ich nicht so dollen Wert drauf gelegt.
Bin gestern im Gelände mit gerader Strecke ganz ruhig galoppiert.
Nach ein paar Metern, hatte sie Takt und Anlehnung und ging einen ruhigen Galopp. Da war eben keine Bande oder Reitplatzumrandung. Das ist mir vorher schon aufgefallen, das es nur auf begrenzten Plätzen das Balanceproblem gibt. Bilde ich mir das ein? Oder hatte von euch auch schon einmal so ein Problem.
in ein paar Woche habe ich wieder Reitunterricht. Mal sehen wie lange das bein von meiner RL zum Heilen braucht...aber so lange kann ich nicht pausieren...
LG Luna
Antworten