Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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esge
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Beitrag von esge »

Ah, genau! :P
Quod est demonstrandum, oder so.
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Donna
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Beitrag von Donna »

Erat liebe Esge...erat
grisu
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Beitrag von grisu »

Na, Donna, alter Lateiner ... die Römer konnten also nur im Imperfekt sprechen? :roll:
Est geht, erat geht, selbst esset würde gehen
Motte
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Beitrag von Motte »

Jesses, die Pillen sind wieder alle....
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Cool, Donna hat ein Buch gelesen. Wobei – das tut sie ja öfters. :P :P :P
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

dass das in zwei Jahren erheblich lockerer, nach vorn gerichteter und weniger festgehalten aussieht.
:shock: Zwei Jahre??? Ich weiß, Pferdeausbildung passiert nicht von heute auf morgen, aber ich hoffe doch, dass ich Tarzan schneller als in zwei Jahren von seiner Liane abrufen kann.
Liebe Grüße, Sabine

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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

:lol: :lol: :lol:
Asterix lässt grüssen
8)
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Bekommen ich jetzt auch ein Sternchen? :D
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Jen
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Beitrag von Jen »

Josatianma hat geschrieben:Sina hatte mir dabei zugeschaut und gemeint: die Dehnungshaltung wäre schon super, aber Siggy würde so seinen Weg laufen und mir so gar nicht zuhören. Das sollte ich vehement ändern. Da er jetzt aber schon warm war, haben wir nun zuerst auf einem etwas kleineren Zirkel gearbeitet: klares Zurück im Trab bis zu halben Tritten und dann langsam wieder ins Tempo lassen Später dann angaloppieren und ihn nicht in sein Tempo oder auf seine Linie lassen. Hier haben Siggy und ich ein großes Problem. Er macht sich im Galopp sehr gerne sehr stark und galoppiert einfach sein Tempo. Gegen Ende haben wir beim Zügel aus der Hand kauen lassen das gemacht, womit ich in Zukunft anfangen soll: im ruhigen Trab (eher untertourig anfangen) und daraus immer wieder rauslassen. Sobald er sich festmacht sofort wieder Tempo zurück. Wenn es geht nur über einsitzen und "Klemmen" mit den Knien. Mittlerweile klappt das sehr gut.
Jen hat geschrieben:ich verändere ständig etwas: Zügellänge und oder Tempo und oder Gangart. Ich bleibe kaum eine Bahnlänge immer in der gleichen Haltung, gleichem Tempo. Dies soll das Pferd auf den Schenkel sensibilisieren und sie "vor das Bein" und "an den Sitz", aber ohne Abwehr bringen und damit den Takt regeln.
Finde die 10 Unterschiede :P :lol:

Nein, im Ernst, es ist grundsätzlich der gleiche Ansatz! Wenn man bei mir im Video den Ton anmacht, hört man auch die Erklärung des RLs dazu.

Josa, ich würde allerdings das "klemmen" mit den Knien nicht empfehlen. Das Problem ist dabei, dass dabei die Lendenwirbelsäule blockiert. Wenn du mit dem Kreuz und der Gewichtshilfe versammeln möchtest, dann ist das eher ein Gefühl des "hinkniens". Auf dem Videoausschnitt (was bei mir leider sehr dunkel war) scheint mir, dass du die Tendenz hast überstreckt zu sitzen und den Absatz sehr tief mit zu stark gestrecktem Knie zu halten. Dies blockiert dich im Mitschwingen, was in einer Gegenbewegung zum Pferd resultiert. Dies wiederum ruft gerne den Widerstand eines starken Pferdes hervor. Immer daran denken: der Schwung des Pferdes geht nach OBEN, also musst du den Schwung auch nach oben durchlassen und nicht das Bein dagegen nach unten drücken. Denk an ein Trampolin. Wie würdest du mit dem Bein federn, wenn jemand auf dem Trampolin hüpft und du aber nicht hüpfen willst. Du lasst den Schwung durch die Beine nach oben federn. Würdest du nach unten federn, drückst du ab und springst. Ein langes Bein ist nicht ein gestrecktes Bein. Ich würde dir raten den Bügel ev. ein Loch kürzer, das Bein stärker angewinkelt, so dass der Unterschenkel etwas weiter zurückliegt (da bist du auch näher am Pferd und der HH dran), so dass dein Knie nach vorne unten zeigt (wie wenn du an der Kniescheibe ein Scheinwerfer hättest, mit dem du nach vorne unten auf den Boden leuchten möchtest) und dann das Fuss- und Kniegelenk sehr weich lassen. Dies lässt dich besser im Sattel sitzen und dann das Becken von hinten nach vorne durchschwingen lassen als hättest du eine Kugel oder ein Rad im Becken, das rückwärts rollt, fast wie rückwärts Fahrradfahren. Deine Kugel möchte gerne in der umgekehrten Gegenrichtung vorwärts rollen, was deine Lendenwirbelsäule nach vorne in ein Hohlkreuz zieht und damit dein Gesäss aus dem sattel bzw gegen die Bewegung bringt, was dich nur noch mehr unter starke Körperspannung setzt. Nun ja, es ist etwas schwierig dies nur so kurz im nur geschriebenen Text zu erklären, es wäre viel einfacher zu zeigen, was ich meine, aber ich hoffe, du verstehst ungefähr was ich meine. :wink:
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Beitrag von Rapunzel »

Das ist jetzt aber blöd, Donna, oder?

8)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Natürlich es der gleiche Ansatz . Bei jedem Pferd geht es darum, es zu versammeln- in zunehmendem Masse. Versammlung ist im Grunde ja nichts andere, als ein sich im Körper des Pferdes widerspiegelndes , mentales Befinden zwischen allen Bewegungsrichtungen.

Nur sind halt die individuellen Gegebenheiten der Pferde unterschiedlich. Die einen sind mehr im Rückwärts, die anderen mehr im Vorwärts begriffen...
Daher ist das Reiten von Übergängen und Tempowechseln nie falsch, den Rückwärts-orientierten bringt es das Vorwärts nahe, den Vorwärts-orientierten das sich Entschleunigen.
Deine Beschreibung davon, wie man das Pferd an den Sitz bekommt, finde ich übrigens sehr anschaulich, Jen. Danke dafür.
Das Schliessen der Oberschenkel, kann übrigens dennoch sehr hilfreich bei Pferden, die zu gehen neigen, sein, wenn man es reflektorisch einsetzt. Also für Sekundenbruchteile, um damit einen ganz kurzen, hemmenden Reiz auf die schräge Rückenmuskulatur zu setzen.
Dies darf nur nie zu einem Festhalten oder gar Klemmen ausarten, aus den von Jen so treffend beschriebenen Gründen.
esge
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Beitrag von esge »

Josa, ich denke bei Pferden eben recht langfristig. Also nicht erschrecken. 8) In zwei Jahren ist dein Bub 8. Das ist für mich so ein Alter, wo das wirklich wahre Reiten in der Regel anfängt. Wo man nicht mehr domptieren muss, wo auch die 14. Flegelphase allmählich durch ist und Hirn ins Pony kommt. Wo hoffentlich die Grundlagenarbeit soweit abgeschlossen ist, wie sie überhaupt je abgeschlossen sein kann (so richtig ist die nie abgeschlossen - man nähert sich ihr nur auf jeweils höheren Levels immer neu an) und man sich endlich den interessanten Aspekten zuwenden kann.

Viele Leute finden es so unglaublich spannend, junge Pferde auszubilden. In gewisser Weise ist es das auch. Aber in vielen, rein praktischen und täglichen Dingen ist Jungpferdearbeit geprägt von relativ langweiligen Abläufen. Mit einem älteren und reifen Pferd kann man letztlich viel mehr Spaß haben. :roll:
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Jen
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Beitrag von Jen »

saltandpepper hat geschrieben:Natürlich es der gleiche Ansatz .
Ich wollte es einfach nur nochmals gesagt haben, da hier diskutiert wurde, ob der neue Ansatz der neuen RL "klassisch" sei oder nicht und total anders als mein Ansatz. Der Ansatz ist gleich. Nur die Ausprägung bzw auch der Ausbildungsstand ist anders.

Wie der Reiter dann den Ansatz praktisch umsetzt ist auch wieder individuell. Jeder gibt die Hilfen wieder etwas anders. Da bei dem Beispiel hier die Reiterin mit der Bewegung des Pferdes noch Mühe hat, sollte meines Erachtens da viel Aufmerksamkeit geschenkt werden, dh. keine Umsetzung einer Hilfe die das festmachen der Reiterin begünstigt. Ich kenne das gut, schliesslich habe ich ja neben der PRE Stute ein mittlerweile fast 20j. Sportlich gezogenes WB seit er 4 war mit entsprechenden Schwierigkeiten in den Flegeljahren. Das war zeitweise hochexplosiv, sag ich nur. ;) und von sitzbequem keine Spur. Eine harte Zeit. :twisted:
Liebe Grüesslis, Jen
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Bevor aber Missverständnisse aufkommen: Sitzprobleme habe ich nur im Galopp. Und das "Klemmen" wird nur kurzfristig eingesetzt. Ich reite also im ruhigen Trab nicht ständig mit zugeklemmten Knien, sondern lasse wieder los, sobald Siggy reagiert hat. In der Reitstunde heute (bei meinem alten Trainer) war heute eine zügige Reaktion zu bemerken, wenn ich kurz die Knie zugemacht habe.
Liebe Grüße, Sabine

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Jen
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Beitrag von Jen »

Josatianma hat geschrieben:Bevor aber Missverständnisse aufkommen: Sitzprobleme habe ich nur im Galopp.
In der Videosequenz sitzt du im Trab leider etwas gegen die Bewegung und ziemlich überstreckt mit Hohlkreuz. Bei einem Pferd das "Tarzanallüren" hat kann das eben diesen unerwünschten Gegendruck und Abwehreaktionen vom Pferd auslösen. Ich meine beim einen angaloppieren hat er kurz mit den Zähnen geknirscht? ich habe selber ein WB das auf diesen auch nur ansatzweisen Druck vom Reiter explodiert ist. Nur deshalb habe ich darauf hingewiesen. Wenn der Reiter weicher, durchlässiger bleibt ist das Pferd zufriedener. Das heisst eben nicht passiv und nichts machen! Aber wenn es nun gut geht ist ja alles gut. ;)
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Beitrag von Donna »

Ein Trainer MUSS das korrigieren,dafuer ist er da...Falscher Trainer,fertig und mit diesem Trainer,der falsche Weg..
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