Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

ne for the heart zwischendurch. Nicht meine Reitweise, aber trotzdem zum Niederknien klasse, wie ich finde…

https://www.youtube.com/watch?v=fgYq7kq77rk
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
minou
User
Beiträge: 758
Registriert: Di, 25. Sep 2007 19:34
Wohnort: Bavaria

Beitrag von minou »

Wahnsinn :D :D :D
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Nochmal ganz langsam:

Kann man nicht einfach mal ein Video sachlich beurteilen und vor allem mal richtig hinschauen?

OBJEKTIV geht Ravel hdS, ja. Das ist so, das ist nicht gut, das hat auch niemand bestritten. Objektiv ist er aber weder dorthin gezogen noch ist er "zu tief eingestellt", höchstens zu eng - und auch das ist nicht vom Reiter aktiv gefordert, im Gegenteil, er bietet ihm immer wieder an, vorzukommen, was das Pferd aber nicht annimmt, warum auch immer. Weder ist der Sitz von Peters "katastrophal" noch bolzt er mit den Beinen noch steckt der Sporn "permanent" im Pferd, das ist einfach Unsinn und so eine Form der Kritik kann ich auch nicht ernstnehmen, die ärgert mich nur, weil jemand sich nicht die Mühe macht richtig hinzugucken oder einfach keine Ahnung hat, wie das nun mal aussieht, wenn man die Beine beim Leichttraben locker hängen lässt und diese dann vom Pferdebauch und dem Schwung eben bewegt werden.
Und wenn man dann noch nicht sehen kann, dass das Pferd trotz der sehr beeindruckenden Kulisse äußerst gechillt mit zufrieden schlappenden Ohren und locker pendelndem Schweif dahintrabt, sondern das als resigniert interpretiert - das regt mich inzwischen auch auf, ich kann amara daher total verstehen.
esge
User
Beiträge: 1869
Registriert: Mi, 03. Jan 2007 12:29
Wohnort: Taunus

Beitrag von esge »

Habe grad einen Tag bei Manuel Jorge de Oliveira zugeschaut.
Ich schätze mal, die meisten hier hätten das Bild, das die Pferde abgaben, erst mal nicht toll gefunden. Aber die Effekte auf die Pferde waren mehr als beeindruckend und das zum Teil mit Reitern, die wirklich alles andere als stark waren.

Kinners, steckt eure Horizonte nicht so eng! Diese Köppe-Einschlagerei, die hier schon wieder stattfindet, ist einfach zum Abgewöhnen! Hockt euch auf eure Pferde und reitet, fühlt hin, probiert aus! Hockt euch an den Rand von Reitbahnen wo gute Leute arbeiten und versucht zu verstehen, was sie tun. Vor allem macht eure Urteile nicht an EINEM Aspekt fest
Gaul hat die Nase nicht vorn? sch***!
Gaul hat keinen SChwung? sch***!
Zügelverbindung ist zu fest? sch***!
Zügelverbindung ist zu locker? sch***!

Nee, nee, so einfach ist reiten halt nicht.

Cubano: Ich GLAUBE in dem Fall einfach nicht, dass die Piaffe diesem Pferd schwer fallen soll. Ich glaube tatsächlich, es liegt an einem Ausbildungsweg, der jahrelang auf Schub und viel zu spät auf Tragen und hinten klein und flink machen ausgerichtet ist.
Marquisa, danke für die Erläuterung, dass die Übergänge mehr punkten als die Lektion.
Loslassen hilft
Benutzeravatar
Spielnase
User
Beiträge: 200
Registriert: Mi, 15. Aug 2012 12:23
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Spielnase »

Also WENN Steffen Peters so ein begnadeter Reiter ist, warum kann er Ravel nicht korrigieren?

Und WENN er Ravel korrigiert: Wodran macht ihr das aus?

Was ich sehe ist:
Der Ravel läuft eh schon hinter der Senkrechten und Steffen Peters führt außerdem die äußere Hand fast bis zum Knie. WARUM?
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

[quote="esge"]

Cubano: Ich GLAUBE in dem Fall einfach nicht, dass die Piaffe diesem Pferd schwer fallen soll. Ich glaube tatsächlich, es liegt an einem Ausbildungsweg, der jahrelang auf Schub und viel zu spät auf Tragen und hinten klein und flink /quote]

Tja, da haben wir sie wieder - unsere handelsübliche Problematik: Ich sehe in meinem Umfeld leider viel zu oft das Gegenteil – ganz viel Trag, ganz wenig Schub. Ergibt in der Summe: eine müde Beinhebe-Piaffe, die anfangs als Arbeitspiaffe bezeichnet wird, aber auch zehn Jahre später nullkommanull besser geworden ist. Gähn. :-) Merke: In meiner kleinen, reiterlichen Welt kommt di Pi erst sehr spät - nämlich dann, wenn mein Pferd Schub-und Tragkraft zur Federkraft verbinden kann. Vorher ist die Pi schlicht für die Tonne. Also für mich jetzt :-)
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Faktisch gibt´s ja meist nur das eine ODER das andere, also Pferde, die Übergänge /Trab/Piaffe/Trab oder Passage/Piaffe/Passage passabel hinbekommen, aber die Piaffe ist dann nicht gut, oder sie piaffieren wie´s Lottchen, kriegen aber keine halbwegs guten Übergänge hin. Ich stelle nochmal die revolutionäre Vermutung in den Raum, dass das daran liegt, weil es eine äußerst anspruchsvolle und schwer zu erreitende Sache ist, egal nach welcher Philosophie.

Und damit Spielnase wieder was zum Aufregen hat, hier mal ein Video von einem Pferd, das unzweifelhaft krasse Übergänge Pi/Pa hinkriegt. Wie auch immer man ihm das beigebracht hat ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=WQrxPUB ... e=youtu.be
esge
User
Beiträge: 1869
Registriert: Mi, 03. Jan 2007 12:29
Wohnort: Taunus

Beitrag von esge »

Tja Cubano, da werden wir uns halt nie einigen. Müssen wir ja auch nicht.

Denn für mich ist die Pi, selbst wenn sie im Endeffekt vielleicht nie toll wird, ein begnadetes Gymnastizierungsmittel, das ich nicht mehr missen mag.

Dass du das aber so verächtlich mit "gähn" abtust zeigt mir, dass kein "für dich persönlich" ist, sondern dass du meinst, deine Auffassung sei die richtige.
Es ist EINE Auffassung.
Loslassen hilft
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

Esge: das eben wäre auch langweilig, wenn wir beide uns einig wären. :P Aber ich bleibe dabei: weine Arbeitspoaffe, die Jahre später noch nicht wesentlich an Federkraft gewonnen hat, ist für mich GANZ PERSÖNLICH völlig am Thema vorbei und hat auch nullkommanull Wert für irgendwas.
Tja, und wie das aussieht, wenn die gesamte Vorabeit in Sachen vor den Hilfen sein, Geraderichtung, Schwung und Co. stimmt, zeigt dieses All-Time-Favorite-Video…
https://www.youtube.com/watch?v=PdBkHEq ... VlTdf2cUxV

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch bei meinem Pferd wird die Pi wahrscheinlich nie so. Aber hier stimmt eben das DAVOR. Und für mich ist das halt ein Beweis für meine These: Nicht die Arbeit an der Piaffe macht diese besser – sondern die Arbeit an all den Dingen VORHER. Will heißen: Reite eine Lektion erst dann, wenn sie Dir sozusagen in den Schoß fällt, weil die Vorarbei stimmt… :P :P
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Benutzeravatar
marquisa
User
Beiträge: 903
Registriert: Di, 01. Dez 2009 14:07
Wohnort: Issum

Beitrag von marquisa »

esge,ich glaub darin liegt der ganz große Knackpunkt: Schub und Trag in Kombination sich gegenseitig fördernd und ergänzend einzusetzen.

Bei Oliveira hätte ich auch gerne zugeschaut.
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

esge hat geschrieben:
Dass du das aber so verächtlich mit "gähn" abtust zeigt mir, dass kein "für dich persönlich" ist, sondern dass du meinst, deine Auffassung sei die richtige.
Es ist EINE Auffassung.
Sorry Esge, das hatte ich vorhin überlesen: Nein, das "gähn" zeigt keineswegs, das meine Auffassung die richtige ist. Das wäre auch Unsinn. Du kannst im Gegenzug ja auch mit meiner "Jagd nach dem Schwung", um Dich zu zitieren, nix anfangen. Das Gähn bezog sich nur darauf, dass ich mindestens zehn Pferde kenne, deren Besis mir vor Jahren erzählt haben, wie wichtig die Pi für die Gymastizierung sei. Und dass einige dieser Pferde sogar erst galoppieren konnten, nachdem sie piaffiert sind. Tja: Und dann kriege ich Videos von Pferden, die teilweise seit zehn Jahren piaffieren – und das Ergebnis ist einfach: schlecht. Nach objektiven Kriterien wie Hankenbeugung und Federkraft. Und das bringt mich zu dem "gähn". Dazu stehe ich übrigens auch zu 100%. Möglich, dass mein Iberer noch die nächsten Jahre nicht piaffiert, weil meine Kriterien zu hoch liegen. Aber ehrlich: Lieber verzichte ich auf diese Lektion, als jahrelang einen Murks zu produzieren, der bei aller Arbeit daran nullkommanull besser wird. Und das ist lediglich meine ganz persönliche Meinung. Und die muss auch niemand gutheißen. :P
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Benutzeravatar
Fortissimo
User
Beiträge: 727
Registriert: Di, 19. Jun 2012 14:37
Wohnort: Vreden

Beitrag von Fortissimo »

@Cubano: das Video mit dem Garrocha-Reiter ist der Hammer! Ich musste doch 2 x hinsehen um festzustellen, dass er tatsächlich keine Hand am Zügel hat. Genial!
Motte
User
Beiträge: 1481
Registriert: Do, 12. Jul 2007 15:26
Wohnort: Schnuckenland

Beitrag von Motte »

Spielnase hat geschrieben:Also WENN Steffen Peters so ein begnadeter Reiter ist, warum kann er Ravel nicht korrigieren?

Und WENN er Ravel korrigiert: Wodran macht ihr das aus?

Was ich sehe ist:
Der Ravel läuft eh schon hinter der Senkrechten und Steffen Peters führt außerdem die äußere Hand fast bis zum Knie. WARUM?
Die Hand führt weniger zum Knie, sonder größtenteils seitwärts, und genau das ist die Korrektur. Ich weiß nicht mehr, wer das schon sagte - wenn der sich vorne hohl macht und du willst ihn stellen, ist das eine sinnvolle Möglichkeit.

Zu deiner ersten Frage:
In einer Prüfung oder wenn er eine Aufgabe reitet, sieht das durchaus anders aus.

https://m.youtube.com/watch?v=TwY8ABOiCS4

Da ist das Pferd größtenteils an der Senkrechten - und wenn er dahinter verschwinden will, sieht man doch, dass der Reiter das umgehend versucht zu verändern?
esge
User
Beiträge: 1869
Registriert: Mi, 03. Jan 2007 12:29
Wohnort: Taunus

Beitrag von esge »

Marquisa: Oliveira fand ich in seiner Effizienz unglaublich spannend. Das ENDERGEBNIS allerdings wäre AUCH nicht das, was ich anstrebe! Denn MIR PERSÖNLICH würde zumindest ein bisschen Schwung, eine Bogenspannung obenrum und damit ein losgelasseneres Pferd besser gefallen. Da ich keinen Stierkampf reiten will, muss mein Pferd nicht so arbeiten wie seine.
Aber die Arbeitsmittel die er einsetzt sind in meinen Augen genial und wenn die dann noch mit der Arbeit in Dehnungshaltung und Schwungbogen vereint würden... *schmelzdahin*
Aber ich fände es wirklich spannend, wie ihr das erleben würdet, was es da heute zu sehen gab.
Loslassen hilft
Tess
User
Beiträge: 413
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 11:59
Wohnort: niedersachsen

Beitrag von Tess »

Motte hat geschrieben:
Spielnase hat geschrieben:Also WENN Steffen Peters so ein begnadeter Reiter ist, warum kann er Ravel nicht korrigieren?

Und WENN er Ravel korrigiert: Wodran macht ihr das aus?

Was ich sehe ist:
Der Ravel läuft eh schon hinter der Senkrechten und Steffen Peters führt außerdem die äußere Hand fast bis zum Knie. WARUM?
Die Hand führt weniger zum Knie, sonder größtenteils seitwärts, und genau das ist die Korrektur. Ich weiß nicht mehr, wer das schon sagte - wenn der sich vorne hohl macht und du willst ihn stellen, ist das eine sinnvolle Möglichkeit.

Zu deiner ersten Frage:
In einer Prüfung oder wenn er eine Aufgabe reitet, sieht das durchaus anders aus.

https://m.youtube.com/watch?v=TwY8ABOiCS4

Da ist das Pferd größtenteils an der Senkrechten - und wenn er dahinter verschwinden will, sieht man doch, dass der Reiter das umgehend versucht zu verändern?
Stellt sich mir die Frage: wenn er das im Viereck in der direkten Prüfungssituation schafft. Warum schafft er das dann nicht auch auf dem Abreiteplatz?
Antworten