Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Shkan hat geschrieben:Und einen Vorteil hattet ihr auch: ihr habt die Pferde dann doch bestimmt erst mit 3 ausgesucht/gekauft?
Mit zweieinhalb, um genau zu sein, mit drei ist er dann zu mir nach Teneriffa gekommen. Aber ich habe nicht zuletzt deshalb so lange, nämlich anderthalb Jahre, nach einem Jungpferd gesucht, weil ich einen wollte, der eben eine so weit wie möglich optimale Aufzucht hatte. Nicht zuletzt eben, was Fläche etc. angeht. Und ich denke, damit stehe ich nicht allein da: Ich kenne genug Leute, für die die Aufzucht eines der entscheidenden Kriterien für den Kauf eines jungen Pferdes ist.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Shkan hat geschrieben:
Mein Althengst ist mit ähnlichen Bedingungen aufgewachsen wie meine jetzigen Jungspunde (aber nicht bei mir!! ich kaufte ihn mit ca. 3), mit der Ausnahme dass er keinerlei Spielgefährten hatte (einen Großteil seiner Zeit verbrachte er alleine mit seiner Mutter). Er hat sich sogar Zeit seines Lebens wenig bewegt, musste als 1,5-2jähriger mal einen Winter fast komplett in einem Stall verbringen, war immer faul. Er hat lt. Tierärztin und etlichen Röntgenbildern Bilderbuchgelenke, auch jetzt noch mit 16 hat er einen 1A TÜV. Hätte er sich nur nicht in einer Box mal das Knie kaputt gemacht, würde der laufen und laufen und laufen. Und nu? Ich habe das Gegenteil Eurer These zu Hause stehen :?
Vorhin vergessen:
Na ja, ich würde mal sagen, da hast Du einfach Glück gehabt. Denn das diese Aufzuchtbedinungen – gelinde gesagt – suboptimal sind, ist doch unstrittig, oder?
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charona
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Beitrag von charona »

na ja, Shkan, da drägt sich mir der Vergleich auf, dass es Menschen gibt, die sich ein ganzes Leben von Fastfood ernähren, Rauchen, Trinken und nicht bewegen und trotzdem steinalt werden. Das bedeutet ja nicht, dass jeder das gleiche Glück haben muss.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Also, bei "meinen" Züchtern kann es durchaus auch vorkommen, dass mal ein Jungpferd diese Härten nicht überlebt oder in der Entwicklung deutlich zurückbleibt. Das ist dann aber halt wirklich natürliche Selektion und passiert nur sehr selten.

Ich bekommen dann beim nächsten Pferd wirklich ein Problem, denn ich hätte ja gern einen Warmblüter, aber einen finden, der annähernd sooo aufgewachsen ist - das wird schwierig.
charona
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Beitrag von charona »

dann wirst du eventuell in Frankreich suchen müssen
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Shkan hat geschrieben:Ja aber was macht ihr, wenn es diese Möglichkeit der Aufzucht nicht gibt?
Ich bin da ganz ketzerisch: Nicht züchten/kein Jungpferd kaufen.

Ich habe da leider das beste Beispiel zuhause stehen.
Meine Altstute ist suboptimal aufgewachsen. Das erste Jahr vermutlich noch mit Spielgefährten auf der Wiese (weiß aber nicht, ob da überhaupt ganztägig), danach im Winter 24h Box mit ab und an Freigang, im Sommer ebene Weide.
Sie hat damit durchaus Probleme, eine Stange auf dem Boden und sie fällt drüber. Jetzt nach 4,5 Jahren dauerhaft Offenstall und weitläufiger, hügeliger Weide - auch im Winter - mit verschiedenen Böden ist es laaaangsam so, dass sie einigermaßen sicher durch die Lande kommt.
Ihre Tochter ist auf eben jenen weitläufigen Weiden aufgewachsen und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Sie galoppiert auch über gefrorene Buckelpiste.
Auch beim Reiten tritt der Unterschied deutlich zutage. Die Altstute habe ich weitestgehend aufgehört richtig zu trainieren. Das Talent wäre da, aber sie stößt körperlich immer wieder an Grenzen, offensichtlich bedingt durch ihre schlechte Koordinationsfähigkeit und ihr schlechtes Körperbewusstsein.
Ihre Tochter hingegen macht richtig Spaß, so eine Leichtigkeit, mit der sie mich ausbalanciert und mit der sie ihre Aufgaben (ist jetzt seit 6 Monaten unterm Sattel) meistert habe ich selten gesehen.

Hätte ich nicht die Möglichkeit meine Pferde so aufzuziehen, dann würde ich nicht mehr züchten. Derzeit stehen sie max. 2 Monate im Jahr auf dem "kleinen" Paddock, der aber immer noch ca. 2000m2 umfasst und so angelegt ist, dass ein Galopp und Toberei ohne Weiteres möglich ist.
LG
Sheitana
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Shkan
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Beitrag von Shkan »

Rapunzel hat geschrieben:Also, bei "meinen" Züchtern kann es durchaus auch vorkommen, dass mal ein Jungpferd diese Härten nicht überlebt oder in der Entwicklung deutlich zurückbleibt. Das ist dann aber halt wirklich natürliche Selektion und passiert nur sehr selten.
Genau das meinte ich. Ihr sucht ein Pferd aus, wenn es diese Aufzucht "überstanden" hat, ihr könnt unter den Besten aussuchen, die sich das meiste Futter nehmen konnten, die in der Rangordnung oben sind. Würdet ihr die selbe Aufzucht einem Absetzer zumuten, von dem ihr schon sehen könnt dass er rangniedriger ist und bei dem ihr dann nicht sagen könnt, wie er diese Aufzucht übersteht.

Und ich hatte meine Gründe, die Lusis als Absetzer zu kaufen :) Und ich hätte sie auf keinen Fall in Spanien gelassen oder zur Aufzucht nach Deutschland gegeben, weil es mir zu teuer kommen würde, 3 Jahre Geld zu investieren und dann ist eines meiner Fohlen vielleicht der "Verlierer" :)

Übrigens habe ich vor einiger Zeit eine genaue Studie zu den Beinproblemen der heutigen Zuchtpferde gelesen (Untersucht wurden viele Junghengste aus einigen Warmblut-Zuchtstationen in Deutschland). Die Probleme waren hauptsächlich bei Pferden zu finden, die ab dem ca. 2. Lebensjahr in Boxenhaltung aufgezogen werden. Auslauf im Winter: ein paar Stunden in der WOCHE, wenn überhaupt. Die Studie zeigte, dass Pferde, die zumindest am Tag ein paar Stunden raus kommen, schon kaum noch solche Probleme zeigten. Und außerdem muss man auch mit in Betracht ziehen, dass so aufgezogene Pferde auch viel zu viel Kraftfutter erhalten, um so schnell wie möglich "fertig" zu werden - viele Ursachen entstehen auch durch zu schnelles Wachstum bei gleichzeitig wirklich mangelhafter Bewegung.
Also einen "üblichen" Laufstall mit in das Paket zu packen, dass dort ebenfalls die üblichen Chip-Probleme herrühren, finde ich schon sehr gewagt. Zumal die wenigsten Pferde eine Aufzucht mit 300ha haben, so müsste ja schon fast jedes Pferd Beinprobleme haben?
Shkan
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Beitrag von Shkan »

Sheitana hat geschrieben:Das erste Jahr vermutlich noch mit Spielgefährten auf der Wiese (weiß aber nicht, ob da überhaupt ganztägig), danach im Winter 24h Box mit ab und an Freigang, im Sommer ebene Weide.
Aber das, was Deine Stute als Fohlen als Aufzucht hatte, ist aber noch ein großer Unterschied zu einem Laufstall?? Über so eine Aufzucht reden wir hier ja gar nicht? Wir reden hier nicht davon, dass die PFerde im Winter 24h in einer Box stehen, sondern dass die Bewegungsfläche witterungsbedingt für ein paar WOCHEN kleiner sein kann...
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Shkan: Meinen Bomber habe ich mit 3 Monaten gekauft, aber erst mit 3,5 Jahren dort weggeholt. Theoretisch hätte er also in der Zeit draufgehen können. Es ist aber keineswegs so, dass ein einfach nur rangniedriges Pferd dort vom Hungertod bedroht würde oder so. Wenn einer kümmerlich aussieht, wird das natürlich beobachtet/behandelt, auch mal aufgestallt und zugefüttert, aber ein junges Pferd, was ohne akute Erkrankung oder Ähnliches nicht in der Lage ist, einen Winter dort draußen zu überstehen, wird nicht um jeden Preis durchgepäppelt. Bzw. haben sie das auch anfangs gemacht, aber das Ergebnis war letztlich das Gleiche, nur nach viel Mühe und Tierarztkosten. Das ist in den 20 Jahren, die ich das Gestüt kenne, vielleicht 4 oder 5 mal passiert bei rund 20 Fohlen im Jahr.
Nandor
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Beitrag von Nandor »

Ich denke, es gibt sicher eine große Bandbreite welche Aufzuchtsform in Ordnung ist, solange es genügend Bewegungsanreize für eine gute Entwicklung gibt. Was aber sicher schlecht ist, wenn (selbst gesehen, als ich vor 5 Jahren auf Pferdesuche war) junge Dressurnachwuchpferde im Winter in Laufboxen(dagegen finde ich einen Offenstall wirklich tauglich) ohne Weidegang stehen.
Daher Rapunzel, solltest Du doch bei den Spaniern bleiben oder einen wunderbaren Quaterbackjährling kaufen und im Hunsrück ins Trainingslager geben :D

Ich kann aushelfen und Fotos von den smirrschen Zottelhengsten liefern.

Außerdem habe ich jetzt halt auch dort gesehen, daß dort sicher kein Pferd untergeht. Als ich vor 2 Monaten meinen Jungen ausgewählt habe, da hatten sie dort auch einige junge Stuten für eine Zeit aus der großen Jungstutenherde separiert. Dies waren sehr große Jungstuten, die sie jetzt im Winter gezielter Zufüttern wollten, weil sie so stark gewachsen waren. Aber es ist halt so, daß eine harte Aufzucht robuste Pferde liefert.

In meinem Umfeld habe ich jetzt immer noch gemerkt, daß sich ein großer Teil der Pferdekäufer sich keine Gedanken über die Bedeutung der Aufzucht machen. Mich halten sie glaube ich für bekloppt, daß ich 400 km eine Strecke gefahren bin, um mir nen papierlosen Spanier aus einer solchen Aufzucht zu kaufen.

Edit: Sehe Rapunzel war schneller:-)
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Shkan hat geschrieben:
Sheitana hat geschrieben:Das erste Jahr vermutlich noch mit Spielgefährten auf der Wiese (weiß aber nicht, ob da überhaupt ganztägig), danach im Winter 24h Box mit ab und an Freigang, im Sommer ebene Weide.
Aber das, was Deine Stute als Fohlen als Aufzucht hatte, ist aber noch ein großer Unterschied zu einem Laufstall?? Über so eine Aufzucht reden wir hier ja gar nicht? Wir reden hier nicht davon, dass die PFerde im Winter 24h in einer Box stehen, sondern dass die Bewegungsfläche witterungsbedingt für ein paar WOCHEN kleiner sein kann...
Oh, sie stand die erste Zeit sogar in einem "Laufstall" (ist bei uns aber auch noch was Anderes wie Offenstall?!?). Ist für mich aber jetzt nicht soooo der Unterschied z.B. zu einer Box mit Paddock.
Ich wollte eigentlich auch nur nochmal deutlich machen, dass man durchaus Unterschiede später erkennen kann, wo hier ja doch auch erwähnt wurde, dass es Pferde gibt die damit auch im Alter noch fit sind.

Sicherlich kann man abschließend nicht feststellen, ob es den Pferden schadet, wenn sie zuviel stehen. Denn ein "was wäre wenn es anders gewesen wäre" kann man nicht feststellen.
Außer eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass es den Pferden besser bekommt, wenn sie sich ganzjährig ordentlich bewegen können, als wie wenn sie sich weniger bewegen. Auch, wenn es nur für ein paar Wochen sind. Wir haben dieses Jahr den ersten Winter wirklich groß Fläche und sie bewegen sich deutlichst mehr und sind auch wesentlich fitter. Ich denke schon, dass sich wenig Bewegung, auch über kurze Zeit negativ auswirken könnte.
LG
Sheitana
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Hehe, Nandor ;-)
boa, sogar bei denen gab es Matsch diesen Winter?! Hab ich noch nie gesehen.

Ja, ich hab sowas schon mal angefragt, wobei die einzige Chance, ein fremdes Jungpferd zu integrieren, wohl direkt nach dem Absetzen wäre. Und eigentlich wollte ich doch einen kaufen, auf dem ich zumindest schon mal draufsitzen könnte. Grmpf.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Shkan hat geschrieben:
Rapunzel hat geschrieben:Würdet ihr die selbe Aufzucht einem Absetzer zumuten, von dem ihr schon sehen könnt dass er rangniedriger ist und bei dem ihr dann nicht sagen könnt, wie er diese Aufzucht übersteht.

Die Fragestellung macht so in meinen Augen gar keinen Sinn. Zum einen ist eine Pferdeherde kein Raubtierrudel, in dem gnadenlos jeder getötet wird, der nicht mitkommt. Zum anderen können und MÜSSEN auch junge Pferde lernen, sich ihren Platz in der Rangordnung zu erarbeiten. Das fällt für mich unter Sozialverhalten und in meinen Augen bringt es überhaupt nichts, wenn man vor lauter Überbesorgnis alles von einem jungen Pferd fernhält, was dieses fordert und damit auch fordert. Ein Pferd, was nie lernt, sich auch mal durchzusetzen, wird ggf. immer ein ängstliches, unsicheres Tier bleiben – und das finde ich im Sinne des Pferdes sehr unschön.
Mal davon abgesehen habe ich auch in zehn Jahren, die ich in Spanien gelebt habe, noch nicht gesehen, dass bei den vernünftig geführten Pferdezuchten nicht täglich nach den Tieren gesehen worden wäre. Und auch dort wurden zu dünne Tiere separiert und wieder aufgepäppelt.
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Shkan
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Beitrag von Shkan »

@Cubano: ein Pferd nicht in einer großen Herde aufzuziehen bedeutet nicht gleich, dass man es verhätschelt und alles fernhält?! Meine zwei raufen z.B. den ganzen Tag rum, versuchen sich am Althengst und kriegen eine auf den Deckel. Auch beim Füttern müssen sie zusehen sich durchzusetzten.

Also werden auch in Spanien oder großen Zuchten PFerde im Winter aufgestallt zum aufpäppeln. Und - sind die dann unbrauchbar (aufpäppeln dauert auch ein paar Wochen, die sie dann wohl in der Box verbringen)?

Ich habe langsam das Gefühl, dass außer einer Aufzucht in einer riesigen, endlosen Weite und Herde alles andere für Euch schadhaft ist. Natürlich wäre es das Optimum, vor allem wenn man sein Pferd dann erst mit 3 aussucht. Ihr seid lauter Länder gewohnt, in denen im Winter Weidehaltung möglich ist. Habt ihr schon einmal einen Winter im Alpenraum verbracht??? Wir HABEN keine Winterweiden :? Wir haben teilweise noch nicht mal gute Sommerweiden.. Wenn es nach Euch ginge, müsste zum Großteil der gesamte Südösterreichische Raum lauter kranke Pferde produzieren, denn meine Haltung ist z.B. noch eine der wirklich guten. Meine Pferde kommen auch im Winter bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die großen Flächen, während die meisten mit einem wirklich winzigen Auslauf klarkommen müssen.

Früher wetterte alles - zu recht - gegen Ständerhaltung, dann gegen Boxenhaltung, und nun ist die Zeit gekommen gegen Offenstallhaltung loszuziehen??

Ich bin langsam richtig baff.

Und nein, ich hätte meine Absetzer trotz Eurer Argumente nicht in Spanien gelassen. Die sind auch dort im ersten Winter lange Zeit aufgestallt, und da tummeln sich dann 10 Fohlen auf der Größe meines Auslaufes. Da kuckt keiner, ob jedes Fohlen genug Kraffutter bekommt, und wenn eines dürr und mager erscheint und zurück geblieben ist, und dann erst wieder aufgepäppelt wird, finde ich das nicht optimal. Das kann ebenfalls Gelenkschäden verursachen, weil das Wachstum zuerst stoppt, und dann beim Aufpäppeln richtig schnell wieder losschießt um aufzuholen. Und eine Geldfrage ist es ebenfalls, mal abgesehen davon dass man dann später völlig wilde 3jährige bekommt, die man noch nicht mal aufhalftern kann (danke, wilde 3jährige mag ich nicht im Stall haben, ich habe kleine Kinder).

Ihr geht irgendwie davon aus, dass meine Pferde im Winter nur rumstehen. Das tun sie aber nicht - sofern nicht ein Katastrophenjahr wie heuer ist und sie für einige Zeit eingeschneit sind. Sie bewegen sich den ganzen Tag, laufen, raufen, dösen. Warum das nicht ausreichen sollte (zumal meine Tierärztin mir unlängst wortwörtlich gesagt hat "die sind perfekt, genau so sollen Jungpferde aussehen", super bemuskelt, nicht zu dick, nicht zu dünn), verstehe ich nicht ganz. Und ich denke, ich falle unter die Kategorie des durchschnittlichen Offenstalles.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Shkan: Wieso fühlst du dich denn jetzt angegriffen, hat doch niemand getan. ICH persönlich finde die Aufzucht, die meine Pferde hatten, optimal und würde mir auch für mein nächstes Pferd genau das wünschen. (Das ist übrigens in Deutschland, genauer gesagt im finsteren Hunsrück.) Dass so ein Pferd keine zusätzliche Bespaßung braucht, bis es vier ist, ist auch klar,

Die Ausgangsfrage war ja hier, ob es gesünder für einen 3-jährigen ist, in einem Offenstall mit naturgemäß begrenzter bis sehr begrenzter Bewegungsmöglichkeit/anreiz zu bleiben oder vielleicht doch schon ein bisschen angearbeitet zu werden. Bei dir klingt das ja durchaus nicht übel, du hast aber halt auch Hengste, die von selbst schon einen viel größeren Spieltrieb haben als Stuten oder Wallache und somit ohnehin schon für viel mehr Bewegung sorgen.
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