Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Benutzeravatar
Blumee82
User
Beiträge: 2182
Registriert: Sa, 16. Feb 2008 22:23
Wohnort: Hessen

Beitrag von Blumee82 »

Kosmonova hat geschrieben:Und letztlich sind Turnierrichtlinen nicht das Maß aller Dinge :wink: Sie schützen weder vor Tierqäulerei noch Beachten sie individuelle Dinge. Es sind auch keine Baumlosen Sättel und Gebisslose Zäumungen erlaubt. 8)
*lach* auch immer wieder schön Kandare mit Sperrriehmen.... Gebiss (Kandare) mit Hack und Martingal usw. usf.


@Shkan: die blanke Kandare ist nicht unbedingt schärfer als die Kandare mit Unterlegtrense oder andere Gebisse.
Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Öh, doch - klar ist eine blanke Kandare per se schärfer als Kandare/Unterlegtrense oder Gebisse ohne Hebel. Der normale bemühte BB-ler geht mit der blanken Kandare allerdings behutsam um, soweit ich das auf den diversen Videos sehen kann. Nicht zu unterschätzen ist die "passive Gewaltandrohung" und der Selbstbeschiss damit trotzdem - die Rübe bleibt mit so nem Teil im Maul natürlich unten, auch wenn der Rest nicht stimmt. Das klappt mit Trense wesentlich schlechter 8)

Blumee: Das mit den abenteuerlichen Kombis geht aber nur beim Springen.
Shkan
User
Beiträge: 128
Registriert: Di, 21. Mai 2013 19:06
Wohnort: Hermagor
Kontaktdaten:

Beitrag von Shkan »

Blumee,

das ist mir schon klar, dass die blanke Kandare nicht schärfer ist als mit Unterlegstrense (für mich persönlich bleibt die Wirkung von Anzügen auch gleich, egal ob man nun mit einem, oder zwei Gebissen reitet. Man kann den Trensenzügel jederzeit weglegen und hat dann ebenfalls die blanke Kandare in der Hand). Nur auf Turnier ist "blank" ja nicht erlaubt, soweit ich weiss (da ich nie Turniere geritten bin und es auch nicht vor habe, haben mich die Richtlinien bisher nie interessiert, von daher korrigiert mich bitte wenn ich daneben liege :D ).
Trotzdem würde es mich interessieren, wie es mit einem Bauchergebiss aussieht. Ich liebe dieses Gebiss, vor allem auch meine Pferde, weil es extrem ruhig im Maul liegt. Ich habe schon ein paar Mal überelgt, ob ich mit so einem Gebiss überhaupt auf einem Turnier starten dürfte. Ist zwar eine rein theoretische Frage, aber ich weiss nicht ob später nicht vielleicht einmal meine Kinder ein Hausturnier bestreiten wollen...
Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Frag doch Tante Google, was in den Richtlinien steht. Ich meine mich zu erinnern, dass "fixierende" Gebisse nicht erlaubt sind, weiß aber nicht, ob ein Baucher darunter fällt.
Benutzeravatar
Kosmonova
User
Beiträge: 3179
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:29
Wohnort: LE City/Sachsen

Beitrag von Kosmonova »

Bei uns gibt es Westernkadare mit Martingal und so wird ausgeritten. :shock:

Ich selbst nutze eine Schenkeltrense - auch für alle "AR-Sachen" - arbeite auch gern gebisslos. Die Kandare flössen mir auch Respekt ein, aber ich weiß das die Leute, die ich gern damit sehe, auch alles ehrlich vorbereitet haben und damit sind wir bei dem Spruch "jedes Gebiss ist nur so scharf, wie die Hand daran". Und es gibt nun mal auch Pferde denen ist eine Stange mit gutem Ausbilder viel lieber, als alles andere.
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
********************
weltenbummler

Beitrag von weltenbummler »

@Finchen:
da stimme ich ja auch völlig überein mit Dir -das dir HB in den SP müssen-
aber wenn man sich das Gebäude dieses Pferdes ansieht kann das bei ihm nicht durch VORWÄRTS erreicht werden, aus oben beschriebenen physikalische. Gründen (auf die Hand etc) sondern eben nur dadurch, dass man den SP nach hinten verschiebt-also versammelt, so dass die HB bei dem langen Rücken, gerader Kruppe überhaupt die Chance haben den SP zu erreichen. Bei diesem Pferd ist das V/a schon erreicht wenn du ihn gefühlte 2 mm vor lässt, bei mehr kippt der SP schon nach vorn und die Balance hinterher... meine Erfahrung... und fast alles was nicht Spanier mit kurzem Rücken ist hat die gleichen Probleme.
Wenn man wie Marquisa natürlich der Meinung ist das Schubkraft für ein Pferd das etwas tragen soll wichtiger ist als Tragkraft entbehrt das jeder Logik meines physikalisch, biomechanischen Verständnis und erübrigt jede weitere Diskussion diesbezüglich, da man von Äpfeln und Birnen spräche als seien sie ein und dasselbe.
Benutzeravatar
marquisa
User
Beiträge: 903
Registriert: Di, 01. Dez 2009 14:07
Wohnort: Issum

Beitrag von marquisa »

Weltenbummler,bitte verdrehe nicht meine Worte.

Ich sagte,dass Schubkraft ,das fleißige Abfußen,für mich Grundvoraussetzung zum späteren Entwickeln einer korrekten Versammlung ist.Die Schubkraft muss halt dementsprechend kanalisiert werden,indem der Schwerpunkt weiter nach hinten verlagert wird und das Pferd sich aufrichtet.
Wo zuvor kein Schub,da keine Versammlung.

Schub geht erst mal nach vorne,selbstverständlich sollte das Pferd nicht wie ein Schaufelbagger nach hinten herausschaufeln.Aber dieser lebhafte Vorwärtsimpuls erhält doch hinterher mein vorwärts-aufwärts am Leben.

Für meinen Geschmack empfinde ich die Bewegung des Fuchses größtenteils als zu matt.
weltenbummler

Beitrag von weltenbummler »

Entschuldige bitte Marquisa.
Die Schubkraft muss halt dementsprechend kanalisiert werden,indem der Schwerpunkt weiter nach hinten verlagert wird und das Pferd sich aufrichtet.
Wo zuvor kein Schub,da keine Versammlung.


Deine Aussage beschreibt doch aber genau nichts anderes als die Arbeit der Versammlung, oder versteh ich das falsch?
da geh ich völlig mit, nur:
da das Pferd per se von Haus aus genügend Schub mitbringt halte ich mich mit dem Ausbau der Stärke nicht auf, sondern beginne gleich mit dem Stärken der Schwächen (SP nach hinten, vesammlung etc) sobald Dehnungshaltung verstanden ist (die in der AR ja automatisch durch korrekte Form kommt udn am Boden vorbereitet wird)
Je länger ich die Stärken fördere und die Schwäche vernachlässige, desto größer wird im padagogiuschen die Differnz zwischen diesen Punkten und die Schwierigkeit für den Schüler beides anzugleichen...

Schub geht erst mal nach vorne,selbstverständlich sollte das Pferd nicht wie ein Schaufelbagger nach hinten herausschaufeln.Aber dieser lebhafte Vorwärtsimpuls erhält doch hinterher mein vorwärts-aufwärts am Leben.

auch hier gehe ich mit, bin aber der Meinung dass im gezeigten Video z.B das das GO und Vorwärts genau richhtig gewählt ist im Verhältnis zur Balance, Ein MEHR an GO würde sofort zulasten der AR Prioritäten Balance, Losgelassenheit und Form gehen...
Trissa
User
Beiträge: 315
Registriert: Mi, 04. Okt 2006 20:20
Wohnort: Unterfranken

Beitrag von Trissa »

Könnte es sein, dass ihr zwei deshalb auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, weil im einen Fall, bei Marquisa, ein Spannungsbogen erwünscht und Voraussetzung für weiteres Arbeiten Richtung Versammlung ist und im anderen Fall, bei Weltenbummler, eben nicht?
Ihr habt verschiedene Zielbilder (und - logisch - Wege), so sieht es jedenfalls für mich aus.
Benutzeravatar
marquisa
User
Beiträge: 903
Registriert: Di, 01. Dez 2009 14:07
Wohnort: Issum

Beitrag von marquisa »

Trissa,ja,so sieht es wohl diplomatisch ausgedrückt aus.

Ich kann den erhobenen Zeigefinger von Weltenbummler durchaus nachvollziehen,was die Problematik der Verlagerung des Schwerpunktes anbelangt.

Aber genauso,wie sie kritisiert,dass unsere Pferde durch unsere Vorgehensweise vermehrt auf die Vorhand gebracht werden,um sie dort abzufangen und unnützerweise nachträglich wieder in die Selbsthaltung zu bringen,so argumentiere ich,dass viele akademisch gerittene Pferde für mich gar keinen Schwung entwickeln können,Argumentation siehe oben.

So what?
Richtig ist,wir werden auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.

Jede Partei glaubt,im Recht zu sein.Unsere Arbeit habt ihr mehrfach sehen können,Weltenbummlers Arbeit habe ich mir auf ihrer Homepage angeschaut und dort keine verwertbaren Informationen gefunden,da dort nichts gezeigt wird,wo man an meinem Kritikpunkt : Schwunglos,schleppend,angekommen ist.Dort wird Basisarbeit vornehmlich im Schritt gezeigt und gut.

Ich habe übrigens ebenfalls fast alle BB Videos angeschaut und dort durchaus schwungvoll gehende Pferde gesehen,die auch nicht alle gebäudemäßig vom lieben Gott gesegnet waren.

Macht ja nichts,das zeigt nur wieder,dass zwei,die über das Gleiche sprechen,nicht zwangsläufig auch dasselbe meinen.
weltenbummler

Beitrag von weltenbummler »

marquisa hat geschrieben: Ich habe übrigens ebenfalls fast alle BB Videos angeschaut und dort durchaus schwungvoll gehende Pferde gesehen,die auch nicht alle gebäudemäßig vom lieben Gott gesegnet waren.
meinst Du alle BB Videos in denen er selbst reitet oder auch andere? Im Falle des letzteren - könntest Du mir davon sonst bitte mal die links schicken, damit ich mir ein Bild davon machen kann, was in deinen Augen ein genügendes Maß an Go etc ist... das wäre für mich durchaus von Interese um im Vergleich nachvollziehen zu können was Du meinst
Danke
Benutzeravatar
marquisa
User
Beiträge: 903
Registriert: Di, 01. Dez 2009 14:07
Wohnort: Issum

Beitrag von marquisa »

Sorry,ich meine die,wo er selbst reitet.
Mumrik
User
Beiträge: 11
Registriert: So, 21. Aug 2011 13:12
Wohnort: Hunsrück

Beitrag von Mumrik »

Marquisa: Hättest du zu einem dieser Videos einen Link?
Ich hab seit kurzem Unterricht bei einem sehr von Branderup geprägten RL. Pferd und ich sind bisher ganz zufrieden damit. Nur immer wenn ich Videos vom Endziel sehe, dann... hmm... ist das nicht so ganz mein Idealbild 8) Aber so viel habe ich noch nicht gesehen, daher hätte ich gerne neuen Input.
Shkan
User
Beiträge: 128
Registriert: Di, 21. Mai 2013 19:06
Wohnort: Hermagor
Kontaktdaten:

Beitrag von Shkan »

Ich meine auch, auf den Videos von BB schwungvolleren Trab gesehen zu haben... das war es auch, was mich ein wenig stutzig macht.
weltenbummler

Beitrag von weltenbummler »

nun, BB ist nicht umsonst der Meister :D
es könnte also durchaus sein, dass Du es bei uns BB Schülern die wir sind nicht so schwungvoll siehst weil wir genau von uns und dem jeweiligen Pferd wissen, dass, wenn man mehr GO dazunimmt dies zu Lasten der akademischen Prioritäten geht... und es aus diesem Grund eben nicht tun. Sei es, weil das Pferd noch nicht so weit ist, sei es aufgrund des Reiters, sei es beides...
Die AR bildet ja so aus, dass es immer nur ein DAZUFÜGEN von neuem gibt, wobei das was schon erarbeitet wurde nicht schlechter werden darf... tut es dass lässt man das neue Element weg... da Tempo und Schwung die letzten beide Elemente der AR Skala sind ist es also fast logisch, dass das Pferd sehr sehr weit ausgebildet sein muss -und der Reiter- bis man sich daran macht Tempo und Schwung (wie der Meister, der zeigt, dass es geht) hinzu zu nehmen, weil man nicht Gefahr läuft Balance, Losgelassenheit, Form, Takt in Gänze so zu verlieren, als dass man es mit den feinsten Hilfen nicht wieder herstellen kann. Kann man es nur mit deutlicheren Hilfen wiederherstellen lässt man das Element wieder weg und es heisst einfach weiter ausbilden, die Basis verfeinern und irgendwann wird vielleicht auch Schwung und Tempo zu sehen sein und das ist dann das Sahnehäubchen auf alle Punkte zuvor.
Antworten