Wie bringt man die Schulparade bei?

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Gast

Beitrag von Gast »

Aber Du kannst doch nicht den Bewegungsablauf zum Steigen mit dem in der Piaffe vergleichen.

Wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann, stützt sich das Pferd vor dem Steigen mit BEIDEN Hinterbeinen ab.
Wohingegen in der Piaffe die Hinterbeine wechselseitig abfußen. Es befindet sich also immer nur EIN Hinterhuf auf der Erde.
Benutzeravatar
Spielnase
User
Beiträge: 200
Registriert: Mi, 15. Aug 2012 12:23
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Spielnase »

Nein, ich vergleiche auch nicht den gesamten Bewegungsablauf, sondern nur den grad der Hankenbeugung(die Fähigkeit den Rücken zu Wölben, das Groß-Werden im Widerrist ...)!

Die Frage war ja, ob ein Pferd mit diesem Exterieur dazu fähig ist, seine Hanken stärker zu beugen. Das kurz-vor-Steige-Bild beweist es für mich.
Gast

Beitrag von Gast »

Das kannst Du aber nicht vergleichen.
Auch wenn die Piaffe ein Trab auf der Stelle ist, im Ideal, so handelt es sich immer noch um eine VORWÄRTS-Bewegung.

Beim Steigen aber ist der Bewegungsablauf eher nach oben- RÜCKWÄRTS gerichtet.
Erst in den Schulsprüngen wird wieder eine VorwärtsTendenz erreicht. Das aber ohne jegliche Hankenbeugung.
sapere aude
User
Beiträge: 145
Registriert: Fr, 22. Feb 2013 21:36
Wohnort: Hessen

Beitrag von sapere aude »

...
Zuletzt geändert von sapere aude am Mo, 18. Dez 2017 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
le_bai
User
Beiträge: 649
Registriert: Do, 16. Dez 2010 09:21
Wohnort: euregio

Beitrag von le_bai »

Ich denke aus den Bildern heraus, dass ihr noch mehr an der Elastizität der Gelenke arbeiten müsst, bevor der Schulhalt einen nachhaltigen gymnastischen Effekt hat.

Dein tolles Pony (wirklich!) fängt noch sehr viel mit der Fessel und und einem stark abgekippten Becken ab.

Bevor man die Kräfte eines halten dazu bringt, sollten weiterhin die bisherigen Dinge gefestigt werden. Dann wird das Schulhalt kommen mit steigender Fähigkeit , Knie und Sprunggelenke mit in den Bewegungsablauf zu integrieren.

Gerade bei so viel Energie Aufnahme durch de Fessel würde ich keinesfalls gezielt am Schulhalt arbeiten, sondern den gymnastischen Fortschritt abwarten.
Quadratvolte (in allen gga) und gemessener Schritt wäre eine weitere Option.
weltenbummler

Beitrag von weltenbummler »

le_bai hat geschrieben:Ich denke aus den Bildern heraus, dass ihr noch mehr an der Elastizität der Gelenke arbeiten müsst, bevor der Schulhalt einen nachhaltigen gymnastischen Effekt hat.

Dein tolles Pony (wirklich!) fängt noch sehr viel mit der Fessel und und einem stark abgekippten Becken ab.

Bevor man die Kräfte eines halten dazu bringt, sollten weiterhin die bisherigen Dinge gefestigt werden. Dann wird das Schulhalt kommen mit steigender Fähigkeit , Knie und Sprunggelenke mit in den Bewegungsablauf zu integrieren.

Gerade bei so viel Energie Aufnahme durch de Fessel würde ich keinesfalls gezielt am Schulhalt arbeiten, sondern den gymnastischen Fortschritt abwarten.
Quadratvolte (in allen gga) und gemessener Schritt wäre eine weitere Option.
sehr schön beschrieben...da ich direkt aus der BB Ausbildung komme würde ich dir den Vorschlag machen die Varianten des Schrittes auszuarbeiten ... ich denke dass entspricht u.a. dem gezählten Schritt.
Ausarbeiten meint:
aus einem deutlichen freien Schritt über die Versammlung via HB in die Hand hinein den Schritt zu versammeln im 4 Takt, genaus aber auch in den diagonalisierten Schritt-meint Schulschritt und wieder raus. Dabei Wert auf die Ausarbeitung der Beugung von Knie und Sprunggelenk bei gleichbleibendem Vorgriff der HB legen (entsprechende Touchépunkte) das sollte auch die Piaffe verbessern, denn wenn ein Pferd laaaaaange auf einer Diagonalen stehen kann, wird es irgendwann froh sein es schneller machen zu können ;-)
Wenn das geht, die Schaukel im Halt weiter verfeinern und aus dem Schulschritt heraus in die Parade gen Hüfte arbeiten, dabei von Hanke abwärts die Beugung jeds einzelnen Gelenkes bearbeiten und wieder heraus in den Schulschritt arbeiten. Immer darauf achten, dass es jederzeit wieder nach Vorne gehen kann an die Hand und in Richtg dehnung...
noch ein Gedanke zur Schulparade und Levade weil du von Steigen und erheben sprachst...
Die Schulparade und erst recht die Levade ergeben sich niemals durch erheben der Vorhand sondern vielmehr aus dem Absinken der Hinterhand!!! denn sonst wäre es ein Schub der HH wie weiter oben schon wer so schön beschrieben hat...
Viele Grüße
Friederike
Phanja

Beitrag von Phanja »

weltenbummler hat geschrieben:
le_bai hat geschrieben:Ich denke aus den Bildern heraus, dass ihr noch mehr an der Elastizität der Gelenke arbeiten müsst, bevor der Schulhalt einen nachhaltigen gymnastischen Effekt hat.

Dein tolles Pony (wirklich!) fängt noch sehr viel mit der Fessel und und einem stark abgekippten Becken ab.

Bevor man die Kräfte eines halten dazu bringt, sollten weiterhin die bisherigen Dinge gefestigt werden. Dann wird das Schulhalt kommen mit steigender Fähigkeit , Knie und Sprunggelenke mit in den Bewegungsablauf zu integrieren.

Gerade bei so viel Energie Aufnahme durch de Fessel würde ich keinesfalls gezielt am Schulhalt arbeiten, sondern den gymnastischen Fortschritt abwarten.
Quadratvolte (in allen gga) und gemessener Schritt wäre eine weitere Option.
sehr schön beschrieben...da ich direkt aus der BB Ausbildung komme würde ich dir den Vorschlag machen die Varianten des Schrittes auszuarbeiten ... ich denke dass entspricht u.a. dem gezählten Schritt.
Ausarbeiten meint:
aus einem deutlichen freien Schritt über die Versammlung via HB in die Hand hinein den Schritt zu versammeln im 4 Takt, genaus aber auch in den diagonalisierten Schritt-meint Schulschritt und wieder raus. Dabei Wert auf die Ausarbeitung der Beugung von Knie und Sprunggelenk bei gleichbleibendem Vorgriff der HB legen (entsprechende Touchépunkte) das sollte auch die Piaffe verbessern, denn wenn ein Pferd laaaaaange auf einer Diagonalen stehen kann, wird es irgendwann froh sein es schneller machen zu können ;-)
Wenn das geht, die Schaukel im Halt weiter verfeinern und aus dem Schulschritt heraus in die Parade gen Hüfte arbeiten, dabei von Hanke abwärts die Beugung jeds einzelnen Gelenkes bearbeiten und wieder heraus in den Schulschritt arbeiten. Immer darauf achten, dass es jederzeit wieder nach Vorne gehen kann an die Hand und in Richtg dehnung...
noch ein Gedanke zur Schulparade und Levade weil du von Steigen und erheben sprachst...
Die Schulparade und erst recht die Levade ergeben sich niemals durch erheben der Vorhand sondern vielmehr aus dem Absinken der Hinterhand!!! denn sonst wäre es ein Schub der HH wie weiter oben schon wer so schön beschrieben hat...
Viele Grüße
Friederike
Da kann ich jetzt auch nichts mehr hinzufügen, außer dass eben genau der genannte Schulschritt uns ganz gut weitergebracht hat.
Benutzeravatar
Spielnase
User
Beiträge: 200
Registriert: Mi, 15. Aug 2012 12:23
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Spielnase »

Danke für die vielen Tipps!

Habt ihr etwas Anschauungsmaterial für mich? Bilder, Videos zum Schulschritt?
Gerne auch per PM.

@ Weltenbummler, wie lange warst/bist du in der Ausbildung von BB? In welcher Ausbildungs-Phase erarbeitet BB für gewöhnlich die Schulparade?

Zum Steigen nochmal: Es ist wirklich nur ein Steigen, keine Levade ;-)
Sooooo weit sind wir wirklich noch nicht!! Steigen ist für uns eher eine Zirkus-Lektion. Und mir ist schon klar, wie eine korrekte Levade entstehen sollte, das heben wir uns aber für viel viel viiiiiel später auf :D
Thyl
User
Beiträge: 22
Registriert: Mi, 29. Feb 2012 15:50
Wohnort: München

Beitrag von Thyl »

sapere aude hat geschrieben:
Thyl hat geschrieben:Hast Du auch ein Bild, wie der Po normal aussieht? Es ist mir jetzt nicht klar, ob das eine Hankenbeugung mit Kippung im Becken ist, a la Baucher, oder ob das einfach wenig Hankenbeugung im Rahmen der Absenkung a la Gueriniere ist. Nach einer Annahme von Racinet gibt es da ja zwei Sorten von Versammlung hinten.


Wer die Accents findet, möge sie mir bitte vorbeibringen
Hier die Accents: à la Baucher / à la Guérinière. Kann ich dafür eine Erläuterung bekommen, welche unterschiedlichen Arten von Hankenbeugung es gibt? :wink:
Vermutlich besser, das bei Racinet selbst nachzulesen. Ich glaube, es ist in seinem Buch über Baucher. Also kurz gesagt, wenn ich es richtig verstanden habe, liegt der Unterschied darin, dass bei Baucher auch das Becken rotiert wird, d.h. dass dieses mehr unter den Leib gedreht wird. Dadurch entsteht eine gerundete Kruppe (wie auf den Beispielphotos des Haflingers _möglicherweise_ auch zu sehen), während bei Guérinière die Kruppe flacher bleibt.
le_bai
User
Beiträge: 649
Registriert: Do, 16. Dez 2010 09:21
Wohnort: euregio

Beitrag von le_bai »

bilder sind leider sehr relativ :(
videos gibt es meines wissens nur wenige zum schulschritt in "vollendung". evtl. bei einer DVD von den Bückeburgern? oder der neuen DVD von racinet?

auch für den schulschritt lohnt es sich, mal bei RACINET reinzulesen :D

das wichtigste (wie immer) - die umsetzung des schulschrittes nicht über die starke einwirkung der hand, sondern die wirkliche sammlung des pferdes im bereich HH und mittelhand über euer gegenseitiges "gleichgewicht".
die qualität der "ersten schrittchen" wirst du daran merken, dass dein pferd mit dem auffussen der HH ein wahres erdbeben durch seinen körper schickt, weil alle gelenke und die mittelhand so enorm diese bewegung elastisch fortsetzen. der schritt wandelt sich zum zweitakt - diagonalisiert. die VH wird leicht, die HH bleibt sehr aktiv, auch beim aussetzen der hilfen.

genau genommen, ist es ein wahres vergnügen :D , diese empfindungen. man hat als reiter soviel zeit sich einzustellen, mitzugehen, zu spüren.

inbesondere bei einem motivierten haffi wird das sicher eine spannende sache. bin gespannt, ob er dir dann in "renvers-travers-schultervor-kruppeherein" - wilden aktionen noch mehr elastik schenkt und sich versucht, dem "gerade" zu entziehen :lol: . aber achtung, das kostet kraft und konzentration.

das steigen in der form mit den festgestelllten großen gelenken würde ich übrigens erstmal nicht weiter "nutzen".
immerhin geht es ja darum, dem pferd nachhaltig vorteilhaftere bewegungsmuster zu vermitteln :wink:

quadratvolte mit begrenzungen ist eine feine sache, um das pferd vorzubereiten. dein powerpaket hat auf jeden fall die tendenz, viel über die fesselgelenke zu machen. da müsst ihr wirklich dran arbeiten. dann lieber weniger starke balance-verschiebung aber mit mehr qualität der anderen, beteiligten gelenke.

EDIT. das klingt jetzt alles sicher irgendwie klugscheißerisch :roll: . tut mir leid. ich bin wirklch kein fan, das schulhalt isoliert zur vermehrten gymnastizierung zu nutzen. ich denke entscheidend ist die vorbereitung in "flüssiger" bewegung", nur da können sich bewegungsmuster effektiv umformen. auch wenn natürlich ein immer wieder exerciertes schulhalten auswirkungen auf die "muskuläre nutzung" hat, steht die überlastung dem gewinn an bewegungsqualität (zumindest in eurem falle im bezug auf den fesselträger) in keiner relation gegenüber.
daher würde ich da einfach aus der bewegung heraus vermehrte sequenzen anstreben ... bis die fähigkeiten sich "einarbeiten" ins gesamte bewegungsmuster.
Benutzeravatar
Spielnase
User
Beiträge: 200
Registriert: Mi, 15. Aug 2012 12:23
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Spielnase »

Hey, le_bai, deinen Beschreibungen nach, bist du aber selber schon oft im Schulschritt unterwegs gewesen? Hast du auch kein Bild von dir?

Bückeburg und Racinet-DVDs habe ich tatsächlich gesehen, da ist es nicht drauf, leider. Aber mir fällt grade ein, dass auf der PK-DVD "Die Schule der Legerete" Schulschritt zu sehen war! Auch mit einem Hafi! Die muss ich mir nochmal ansehen! :D

Das mit dem Erdbeben durch den Körper schicken, verseteh ich nicht. Denn wenn alle Gelenke der HH weich federn, dann spürt man das eigentlich eher nicht, sondern es fühlt sich einfach weich und dynamisch an, wie in der Piaffe.

Und was meinst du mit "festegstellten Gelenken" beim Steigen? Die Gelenke beugen sich kurz vorm hochkommen und dann drückt er sich auf 2 Beinen mal mehr mal weniger stark daraus, aber die Gelenke sind doch nicht festgestellt?!
le_bai
User
Beiträge: 649
Registriert: Do, 16. Dez 2010 09:21
Wohnort: euregio

Beitrag von le_bai »

schulschritt war mit einem pferd in erarbeitung - aber weder in vollendung noch in 100% hilfengebung UND SITZ meinerseits.
ob es davon ein foto gibt - muss ich suchen :oops: . tendenz eher nein.

diese dinge sind momentan auf einem anderen pferd in arbeit :lol: - aber vom schulschritt sind wir noch gut entfernt.

der schulschritt an sich ist insofern nicht mit der piaffe zu vergleichen, da es ja nicht grundsätzlich ein 2 -takt ist, sondern im idealfall diagonalisierter ein 4 takt, welcher bis zum 2 takt diagonalisiert wird.
insofern ist das gespürte nicht wirklich vergleichbar.

erdbeben ist auch nicht ruckartig gemeint, sondern in der intensität.
sowohl die verlangsamung als auch die balanceverschiebung intensivieren die fußung.
dabei ist der gang leise und gedämpft, aber die elastizität erfolgt eben nicht nur in der fessel, sondern sehr gleichmäßig bis extrem spürbar in die mittelhand und weiter spürbar in die reiterhand.
genau das bedeutet elastitität ja (im sinne des elastischen stoßes - physik), keinerlei verlust/umwandlung von energie.
dass du die piaffe als "ruhig empfindest" zeigt, wieviel energie mangels der fehlenden elastik verloren geht - das ist nicht negativ gemeint, sondern passt zu den bildern und bestätigt - vorbereitung der restlichen strukturen ist das a und o.

bezüglich des steigens.
wir möchten ja kein abstoßen von der HH, sondern ein "einsinken" in allen gelenken. für das abstoßen werden die gelenke ja in richtung streckung bewegt und genutzt.

ich sage das, weil ich feststellen musste, dass das decken bei einem ungeschulten hengst durchaus seine bewegungsmuster negativ beeinflusst. die sprunggelenke und knie ,sowie "winkel Oberschenkel-becken" werden gestreckter. deswegen meine anregung in diese richtung.
gleiches konnte ich übrigens auch bei distanztraining beobachten.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Ich habe nicht die zweite Seite vollständig gelesen. Du fragst auf der ersten
nach Tips, um die Hanke geschmeidiger zu machen, Spielnase.
Bei deinem Pferd, würde ich die Beweglichkeit der Hanke und die Gewichtsaufnahme erst mal voneinander loslösen.
Man sieht auf allen Bildern, daß das Pferd sich in Lende und Kruppe nicht vollumfänglich loslässt und daher bei Gewichtsaufnahme sich nicht wirklich setzt.
Für mich stellt die Aufgabenstellung bei diesem Pferd eine Überforderung dar.
Ich würde bei diesem Pferd das Beugen der unteren Hankengelenke - also Karpal- und Kniegelenk zunächst ohne Gewichtsaufnahme üben. Dann muß das Pferd nicht zusätzlich die Kraft auf diese Gelenke wirken lassen, was zu weniger Druck führt.

Ich würde dieses Pferd also sehr gezielt darin schulen, die Hinterbeine auf feines Antippen hin "einfach" ( im Sinne von "nur", nicht im Sinne von "leicht" ) zu beugen und hochzuheben. Dabei gerne in einer recht tiefen Kopf-Halsposition. So, daß es seiner natürlichen Veranlagung entsprechend vorlastig stehen und gehen darf, die Oberlinie dabei entspannt und vor allem die Kruppe loslässt und dabei die Beine hinten gebeugt hebt.
Wenn das fein an der Hand im Halten, Schritt und Trab klappt, würde ich sehr allmählich diesen vertrauten Bewegungsablauf auch im Rückwärtsrichten hinzunehmen- denn damit kommt die Gewichtsverlagerung nach hinten, und erst, wenn das Pferd das bei losgelassener Kruppe und Lende wirklich gelassen und mit tiefen Hals kann, würde ich sehr vorsichtig den Hals heben und das Pferd an eine echte Gewichtsaufnahme hinführen- Bei der Art, wie das Pferd sich hier darstellt, würde ich einen Zeitraum von etwa einem Jahr ansetzen.

Das ist ein Pferd mit hohem Tonus und viel Idee, diverse "Blöcke" in seinen Körper zu bauen, um Kraft zu entwickeln. Die Weichheit, die die Hankenbeugung erfordert, ist nicht seine Grundveranlagung und muß somit sehr sorg- und achtsam angestrebt werden. Das Pferd muß "Umdenken". Es muß verstehen und selbst aktiv mitmachen. Das erreichst du nur sehr kleinschrittig .
Mein Tip also wäre : Geschmeidigkeit ohne Gewichtsaufnahem und dann sorgsames Hinzunehmen derselben.
Gruß S&P
Benutzeravatar
Tossi
User
Beiträge: 786
Registriert: Mi, 03. Feb 2010 19:47
Wohnort: Allgäu

Beitrag von Tossi »

Danke s&p, durch Deine Beiträge lerne ich "sehen".
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Ich hab mal eine Frage, die nicht kritisch gemeint ist, sondern wirklich ehrlich: Ich habe genaugenommen noch nie erlebt, dass ein Pferd durch solche Dinge wie die Schulparade wirklich irgendwie wahrnehmbar verbesserte Bewegungsabläufe erlernt hätte. Also dass sich die Hankenbeugung z.B. in der Piaffe oder im normalen Trab dadurch zum Positiven verändert hätte. Ebenso heißt es ja zB immer, der Spanische Schritt würde die Schulterfreiheit verbessern, auch das konnte ich noch nie verfolgen. Mein mittlerweile 21-jähriger Andalusier führt mit großer Begeisterung den spanischen Schritt mit super Rhythmus und Elevation und Beteiligung der Hinterbeine aus, ich habe das mit ihm über Jahre wirklich häufig gemacht und da hat sich nie auch nur das Geringste an der Schulterfreiheit verändert. Auch die Schulparade beherrscht er bestens, setzt sich dabei hinten perfekt und erhebt sich auch zur Levade - aber das hat weder die Piaffe noch seinen sonstigen Bewegungsablauf irgendwie nachhaltig beeinflusst. Klar, das ist jetzt nur ein Pferd, aber ich habe das auch bei anderen noch nicht gesehen, daher habe ich mittlerweile Zweifel, ob all das überhaupt einen weitergehenden Zweck hat (also über die Lektion als solche hinaus). Hat mal jemand vielleicht ein Gegenbeispiel? Am besten natürlich per Video vorher/nachher oder so?
Antworten