Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

esge
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Beitrag von esge »

Mich reißt das jetzt auch nicht vom Hocker. Was genau ist das Besondere daran für euch, Meg und Britta?
Das Pferd strampelt wie alle anderen, das Pferd steht im Gruß nach hinten heraus, die Lektionen sind alle durchschnittlich. Es ist nicht schlecht aber zum Schmachten?
Loslassen hilft
Julia
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Beitrag von Julia »

Ich finde in erster Linie das Pferd mit seiner Farbe sehr ansprechend 8)

Was mich gleich anspringt ist, dass auch wenn man warscheinlich ein Geodreieck anlegen kann und eine Nase an der Senkrechten findet, mir das Pferd aufgrund seiner Ganaschenpartie einfach zu eng ist. Dem würde ein wenig mehr Nase vor gut tun. Dann könnte der auch mehr durch den Körper arbeiten.
Liebe Grüße, Julia
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Junito
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Beitrag von Junito »

Einen Kommentar unter diesem Video fand ich absolut treffend: "Is it just me or could this horse use a Little more of ist hinds end?" Ja, das trifft es ganz genau.

Vielleicht fehlt dem Hanno aber auch noch die Kraft dafür, und er muss deswegen so stramm zusammengehalten werden. Damit er nicht ganz verhungert, wird er von hinten kräftig per Sporn "motiviert".
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Britta
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Beitrag von Britta »

Hm, ich gehe bei einer solchen Beurteilung immer davon aus, zu was ich selbst, als Reiterin, imstande bin. Darum finde ich das Gesehene erst mal beeindruckend. Okay, es gibt bestimmt kleine Fehlerchen: Aber solange ich das nicht besser reiten kann, komme ich mir beim Kritisieren albern vor.
Oh Herr, schenk mir Geduld - und zwar zackig!
Gast

Beitrag von Gast »

Man muss kein Goethe oder Schiller sein, um Rechtschreibfehler zu erkennen. Das geht auch ohne das Vermögen, Weltliteratur verfassen zu können.

Das kann man wortwörtlich auf die Reiterei übertragen. Man muss selber nicht auf Weltcup- Niveau reiten können, um gutes vom schlechten Reiten unterscheiden zu können.

Das ein solcher Ritt genügt, um eine Weltcup- Prüfung zu gewinnen, verwundert schon ein wenig. Nun, wir haben ja auch die anderen Teilnehmer nicht gesehen.

Das Pferd hält hinten nicht, was es vorne verspricht. Da bekommen wir zwei verschiedene Pferde zu sehen.
Ob sich das durch eine geänderte Reitweise beheben lässt, bleibt Spekulation. Es ist aber zu vermuten, dass die Ritte dann kaum noch so spektakulär ausfallen werden.

Die gezeigten Piaffen gehen für ein Warmblut moderner Prägung durchaus in Ordnung. Da gibt es oft genug schlechteres zu sehen. Auch im internationalen Turniergeschehen.

Den Sitz der Reiterin möchte ich hier nicht kritisieren.
Das sieht mir sehr danach aus, dass sie eine Art "Schonhaltung" einnimmt, um ihren Rücken zu entlasten. Dieses Pferd ist mit Sicherheit nicht leicht zu sitzen.

Das hat jetzt aber nichts damit zu tun, dass das Pferd die ganze Prüfung hindurch hinter der Senkrecht vorgestellt wird.

Hier gilt es zu unterscheiden, was Ursache ist und was Wirkung.
Die Reiterin hat das Pferd nicht vor sich.
Dadurch kommt ihr das Pferd zu sehr auf die Hand.
Das wiederum sorgt dafür, dass das Pferd hinter die Senkrecht kommt.
Die Hauptursache dürfte aber darin liegen, dass die Reiterin dieses Pferd nicht sitzen kann.
Das ist wieder mal ein exzellentens Beispiel dafür, dass man sich beim Kauf eines Pferdes von spektakulären Bewegungen hat blenden lassen.

Was die Vorhand zeigen kann, ist unerheblich.
Es kommt auf die Hinterhand an.
Und da zeigt dieses Pferd doch so gewisse Defizite.
Bedingt durch das Gebäude.
sapiko
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Beitrag von sapiko »

liebe britta,
dein post kann ich gut verstehen. dieser wunsch, fair zu bleiben, so kommt es mir jedenfalls vor. ich sag ja auch nur seltenst was :oops: - außer mal ein gelegentlicher ausruf des enzückens bei z.b. oliveira... und das mit gutem grund.

dennoch möchte ich als totalanfängerin mich wieder einmal für einen beitrag vo Gast bedanken und die lanze brechen für diskussionen egal ob "wir" nun auf GPniveau reiten können oder nicht.

ich lerne nämlich sehr viel für mein eigenes reiten auch durch das anschauen von videos hier, und auch bzw. manchmal sogar gerade, wenn die erfahrenen Kollegen hier sich oft genug nicht einig sind. insofern bin ich auch nicht so drauf, jemandem hier zurufen zu wollen - mach´s besser.

die diskussionen hier lehren mich nämlich vor allem eins: selbst zu denken.

nun habe ich dazu auch noch das glück, endlich eine RL zu haben, die nicht nur was kann, sondern es auch vermitteln kann, sozusagen die eierlegende wollmilchsau schlechthin.
mit ihr der kann ich zusätzlich zu dem forum hier auch über vieles reden und so können sich allmählich kopf und gefühl miteinander verbinden.

lg
sapiko
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Meg
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Beitrag von Meg »

Ich dachte es heißt schon lange nicht mehr Augenschmaus, und darum ging es mir auch bei diesem Video nicht. Ich finde aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung nach Anky und Co. und daher finde ich es schön.

Augenschmaus ist was anderes, aber eine Wohltat im Turnierzirkus ist es schon. Alles ist relativ :wink:

Kann keiner die IK Unterrichtsvideos sehen??????
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
alimat01
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Beitrag von alimat01 »

Meg hat geschrieben:
Kann keiner die IK Unterrichtsvideos sehen??????
Doch. Schon. Aber es ist alles englisch 8) :oops: :? ....Und ich versteh es schon. Aber es ist halt nicht meine Muttersprache, nä.
Hab es mir für einen ruhigen Moment vorgenommen....
horsman
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Beitrag von horsman »

die IK -Videos finde ich rel. uninterssant. Ich seh da nicht gross, dass sich da was tut und hab dann auch deshalb nach einigen Minuten des Querschauens nicht mehr weiter geschaut.

Für die Schwedin (oder wars ne Dänin) gilt das ebenso. Ordentliches Turnier-Reiten ohne Grobheiten, aber auch ohne Finesse und im Trab hier und da fragwürdig, wg. grosser Diskrepanz bzgl. der Parallelität der Vorder- und Hinterbeine.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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Meg
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Beitrag von Meg »

Dann schau mal hier, da sieht man es evtl. deutlicher (wenn auch die Lektionen einfacher sind, das Prinzip ist das gleiche). Pferd zuerst hinterm Sitz, auf Vorhand, hinter der Senkrechten, hinterher durch einfache Übergänge in allen Punkten wesentlich besser.

http://www.youtube.com/watch?v=Ugyvqkd2 ... ture=share

Wie schon jemand sagte "richtig reiten reicht" :wink:
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
horsman
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Beitrag von horsman »

jo, und gesund ist besser als krank
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Gast

Beitrag von Gast »

Reiten ist doch so einfach:
Innerer Schenkel- äußerer Zügel.
Den Takt erarbeiten.
Übergänge, Übergänge, Übergänge.

Nur, wenn ich das sage, glaubt mir das niemand!
Einer Ingrid Klimke dagegen schon!
Dabei bekommt die auch noch mehr Geld für eine Stunde "elementary school".
horsman
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Beitrag von horsman »

treuerhusar hat geschrieben:Reiten ist doch so einfach:
Innerer Schenkel- äußerer Zügel.
Den Takt erarbeiten.
Übergänge, Übergänge, Übergänge.
das wäre mir ein bisserl zu wenig, da würd ich auch nix für zahlen :wink:
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

horsmän hat geschrieben:
treuerhusar hat geschrieben:Reiten ist doch so einfach:
Innerer Schenkel- äußerer Zügel.
Den Takt erarbeiten.
Übergänge, Übergänge, Übergänge.
das wäre mir ein bisserl zu wenig, da würd ich auch nix für zahlen :wink:
:lol: :lol: :lol:
Gast

Beitrag von Gast »

Das mag ja sein, aber etwas anderes sagt Ingrid Klimke in dem zuletzt angegebenen Video auch nicht !

Mal abgesehen davon, dass es auch bei den Spitzenreiter in den seltensten Fällen an den Lektionen scheitert. Wenn ein Ritt in die sprichwörtliche Hose geht, dann liegt das in der Regel an den Basics.

Oder anders ausgedrückt:
Egal, ob da nun ein Edward Gal, eine Isabel Werth, ein Hubertus Schmidt, eine Britta Rasche oder sonst wer auf dem Pferd sitzt. Letztendlich haben die alle mit den gleichen Problemen zu kämpfen, wie Lieschen M oder Otto N.
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