Wer kennt "natural hoof care"?
Ich bin durch Zufall auf diese Beiträge in diesem Forum gestoßen. Aus Zufall deshalb, weil mein Pony vor knapp 3 Monaten mit beidseits Hufabszessen in den Eckstrebenwinkeln der Hinterhufe dastand. Nach Aussage meines TA so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto, es sei denn es liegt eine systematische Ursache dahinter.
Da hab ich Google angeworfen, und bin auf die Beiträge von Belfigor gestoßen - und ich habe unsere Leidensgeschichte 1:1 wiedererkannt.
Wir haben auch seit 1 1/2 Jahren NHC-Hufpflege genossen, mein Pony war zwar nicht beschlagen, aber kam aus vernachlässigter Haltung, die Hufe waren total ausgewachsen.
Zunächst sah auch alles bestens aus, die Hufe kamen in eine schöne Form, es bildete sich Sohlengewölbe aus. Nur gut laufen wollte mein Pony nie. Sie wurde zusehens fühlig, hat schlußendlich auch mit Hufschuhen immer die weichen Ränder gesucht. Traben wollte sie unter dem Reiter fast gar nicht - wir haben das Anfangs sicher zu recht auf die großen Ausbildungsmängel geschoben. Aber es wurde auch durch Beritt und Ausbildung nicht besser.
Was hatte ich viele Ostheopaten, Akupunktur, Reitlehrer, Tierärzte, Sattler am Pony, keiner hat irgendeine Ursache für die dauernden Verspannungen gefunden.
Auch mit so Dingen wie gequetschtem Strahl mit dauerner Strahlfäule hatten wir zu kämpfen. Die Zahl der verschiedenen Mittelchen kann ich gar nicht mehr aufzählen, dabei stand ich in einem extrem sauberen Stall, ich war auch die Einzige, die dauernd schmieren musste - ohne Erfolg.
Auch mir wurde dauernd das Schreckgespenst Hufrehe an die Wand gemalt, obwohl mein Pony gar nicht der Hufrehetyp ist.
Als mein Pony schlußendlich gar nicht mehr laufen wollte, und die zwei Hufabszesse rauskamen, hab ich einen unabhängigen Hufpfleger gebeten sich sowohl die Dokumentationsfotos des letzten Jahres, als auch mein Pony anzuschauen.
Sein Urteil war verheerend. So auf den ersten Blick sahen die Hufe "schön" aus, durch die Mustangroll war da nichts ausgebrochen oder ähnliches.
Aber, um die propagierte Trachtenlandung zu forcieren hat die HP den Huf viel flacher gestellt, als der Huf selber stehen will. Man sieht das deutlich auf unseren Bildern, der Huf versucht steiler herunter zu wachsen und wird dann immer wieder auf die Trachten gekippt.
Als Folge davon sieht man auf den Bildern ganz deutlich, wie es zu Scherkräften kommt, die dann die inneren Hufwandstrukturen zerreißen.
Verstärkt wird das Ganze noch durch das völlige Fehlen des äußeren Tragrandes, der im Zuge der Mustangroll entfernt wurde. Mein Pony wurde quasi gezwungen in einer falschen Stellung auf der Sohle zu laufen. an den hellen Hinterhufen sieht man auch immer massive Einblutungen in das Wandhorn.
Bei der Bearbeitung hat der neue HP auch ausgedehnte Hufgeschwüre unter der Sohle entdeckt, die müssen da auch schon unentdeckt lange gammeln.
Bevor das jetzt wieder an einer einzelnen Bearbeiterin festgemacht wird, meine NHC-HP hat in Deutschland ihre Ausbildung gemacht, fährt regelmäßig zu den Fortbildungen, hat auch die Bilder meines Ponys mitgenommen. Sie hat alles richtig im Sinne ihrer Lehre gemacht und war persönlich auch immer sehr engagiert.
Aber diese Methode ist m.M nur für die Pferde geeignet, deren eigene Hufform dem Wildpferdehuf nahe kommt. Pferde, die von der Natur eine andere Hufform/Hufstellung mitbekommen haben, werden nicht glücklich wenn man ihnen einen Wildpferdehuf antrimmt.
Da hab ich Google angeworfen, und bin auf die Beiträge von Belfigor gestoßen - und ich habe unsere Leidensgeschichte 1:1 wiedererkannt.
Wir haben auch seit 1 1/2 Jahren NHC-Hufpflege genossen, mein Pony war zwar nicht beschlagen, aber kam aus vernachlässigter Haltung, die Hufe waren total ausgewachsen.
Zunächst sah auch alles bestens aus, die Hufe kamen in eine schöne Form, es bildete sich Sohlengewölbe aus. Nur gut laufen wollte mein Pony nie. Sie wurde zusehens fühlig, hat schlußendlich auch mit Hufschuhen immer die weichen Ränder gesucht. Traben wollte sie unter dem Reiter fast gar nicht - wir haben das Anfangs sicher zu recht auf die großen Ausbildungsmängel geschoben. Aber es wurde auch durch Beritt und Ausbildung nicht besser.
Was hatte ich viele Ostheopaten, Akupunktur, Reitlehrer, Tierärzte, Sattler am Pony, keiner hat irgendeine Ursache für die dauernden Verspannungen gefunden.
Auch mit so Dingen wie gequetschtem Strahl mit dauerner Strahlfäule hatten wir zu kämpfen. Die Zahl der verschiedenen Mittelchen kann ich gar nicht mehr aufzählen, dabei stand ich in einem extrem sauberen Stall, ich war auch die Einzige, die dauernd schmieren musste - ohne Erfolg.
Auch mir wurde dauernd das Schreckgespenst Hufrehe an die Wand gemalt, obwohl mein Pony gar nicht der Hufrehetyp ist.
Als mein Pony schlußendlich gar nicht mehr laufen wollte, und die zwei Hufabszesse rauskamen, hab ich einen unabhängigen Hufpfleger gebeten sich sowohl die Dokumentationsfotos des letzten Jahres, als auch mein Pony anzuschauen.
Sein Urteil war verheerend. So auf den ersten Blick sahen die Hufe "schön" aus, durch die Mustangroll war da nichts ausgebrochen oder ähnliches.
Aber, um die propagierte Trachtenlandung zu forcieren hat die HP den Huf viel flacher gestellt, als der Huf selber stehen will. Man sieht das deutlich auf unseren Bildern, der Huf versucht steiler herunter zu wachsen und wird dann immer wieder auf die Trachten gekippt.
Als Folge davon sieht man auf den Bildern ganz deutlich, wie es zu Scherkräften kommt, die dann die inneren Hufwandstrukturen zerreißen.
Verstärkt wird das Ganze noch durch das völlige Fehlen des äußeren Tragrandes, der im Zuge der Mustangroll entfernt wurde. Mein Pony wurde quasi gezwungen in einer falschen Stellung auf der Sohle zu laufen. an den hellen Hinterhufen sieht man auch immer massive Einblutungen in das Wandhorn.
Bei der Bearbeitung hat der neue HP auch ausgedehnte Hufgeschwüre unter der Sohle entdeckt, die müssen da auch schon unentdeckt lange gammeln.
Bevor das jetzt wieder an einer einzelnen Bearbeiterin festgemacht wird, meine NHC-HP hat in Deutschland ihre Ausbildung gemacht, fährt regelmäßig zu den Fortbildungen, hat auch die Bilder meines Ponys mitgenommen. Sie hat alles richtig im Sinne ihrer Lehre gemacht und war persönlich auch immer sehr engagiert.
Aber diese Methode ist m.M nur für die Pferde geeignet, deren eigene Hufform dem Wildpferdehuf nahe kommt. Pferde, die von der Natur eine andere Hufform/Hufstellung mitbekommen haben, werden nicht glücklich wenn man ihnen einen Wildpferdehuf antrimmt.
Ich fänd Fotos auch toll, es interessiert mich immer, was andere für Erfahrungen machen. Ich lasse nun seit 10 Monaten nach NHC bearbeiten und stelle nun auch fest, dass die Vorderhufe etwas ovaler werden, sie waren vorher bei Bearbeitung nach Biernat praktisch kreisrund. Ich werde demnächst auch mal wieder Bilder einstellen .
Und wie geht die Bearbeitung bei deinem Pferd jetzt weiter? Geht es ihm jetzt hoffentlich besser?
Und wie geht die Bearbeitung bei deinem Pferd jetzt weiter? Geht es ihm jetzt hoffentlich besser?
Liebe Grüße Birgit
Dann versuche ich mal, ob das mit Fotos klappt. Ihr dürft jetzt aber keine Fotos erwarten, die offensichtliche Bearbeitungsmängel aufweisen. Die Hufe sahen die 1 1/2 Jahre immer top gepflegt aus, kein TA, Ostheo, RL hat je an den Hufen was zu bemängeln gehabt. Auch ich wäre vor den Hufabszessen nie auf die Idee gekommen, dass unsere reiterlichen Probleme etwas mit den Hufen zu tun hätten.
- Dateianhänge
-
- Hier zwei Bilder vor und nach der Bearbeitung. Man erkennt, dass der Huf flacher gestellt wird, obwohl er von oben steiler herunterwachsen möchte. Auch kann man deutlich erkennen, dass praktisch der gesamte äußere, harte Tragrand weg ist.
- vorne links.jpg (131.78 KiB) 3995 mal betrachtet
Vielen Dank fürs Einstellen.
NHC gelernt hin oder her, auch nach NHC hätte die Zehe deutlich mehr gekürzt werden müssen.
Hier würde ich den Fehler eher der Bearbeiterin ankreiden, weniger der Bearbeitungsweise...
Die Brücke ist durchaus NHC typisch. Die lange Zehe definitiv nicht.
NHC gelernt hin oder her, auch nach NHC hätte die Zehe deutlich mehr gekürzt werden müssen.
Hier würde ich den Fehler eher der Bearbeiterin ankreiden, weniger der Bearbeitungsweise...
Die Brücke ist durchaus NHC typisch. Die lange Zehe definitiv nicht.
LG
Sheitana
---------------------------------------
Sheitana
---------------------------------------
Die Zehe hätte mich jetzt auch gestört ...Sheitana hat geschrieben:Vielen Dank fürs Einstellen.
NHC gelernt hin oder her, auch nach NHC hätte die Zehe deutlich mehr gekürzt werden müssen.
Hier würde ich den Fehler eher der Bearbeiterin ankreiden, weniger der Bearbeitungsweise...
Die Brücke ist durchaus NHC typisch. Die lange Zehe definitiv nicht.
Ich finde es generell sehr schwierig, sowas nach der Methode festzumachen. Es hängt doch einfach zuviel vom Bearbeiter ab und nur weil Leute die gleichen Fortbildungen besuchen oder die gleiche Ausbildung haben, heißt das nicht, dass sie wirklich die gleiche Bearbeitung machen.
Was ich allerdings festgestellt habe - diejenigen, die sich sehr streng nach den Vorgaben einer Methode richten, laufen häufig Gefahr, zu übersehen, was der individuelle Huf eigentlich braucht.
Ja, da hast du Recht.Phanja hat geschrieben:Die Zehe hätte mich jetzt auch gestört ...Sheitana hat geschrieben:Vielen Dank fürs Einstellen.
NHC gelernt hin oder her, auch nach NHC hätte die Zehe deutlich mehr gekürzt werden müssen.
Hier würde ich den Fehler eher der Bearbeiterin ankreiden, weniger der Bearbeitungsweise...
Die Brücke ist durchaus NHC typisch. Die lange Zehe definitiv nicht.
Ich finde es generell sehr schwierig, sowas nach der Methode festzumachen. Es hängt doch einfach zuviel vom Bearbeiter ab und nur weil Leute die gleichen Fortbildungen besuchen oder die gleiche Ausbildung haben, heißt das nicht, dass sie wirklich die gleiche Bearbeitung machen.
Was ich allerdings festgestellt habe - diejenigen, die sich sehr streng nach den Vorgaben einer Methode richten, laufen häufig Gefahr, zu übersehen, was der individuelle Huf eigentlich braucht.
Ich bin grundsätzlich auch NHCler, weil mich diese Methode überzeugt hat. Auch das warum dahinter.
Aber letztlich weiß ich nicht, in wiefern meine Arbeit 100% NHC wäre, denn letztlich entscheidet das Pferd, was auf diesen Hufen laufen muss.
Und dann schau ich nicht mehr nach "das muss so und so aussehen" sondern danach, wo das Pferd mir den Weg hin weist.
LG
Sheitana
---------------------------------------
Sheitana
---------------------------------------
Auch ich bedanke mich fürs Einstellen der Fotos. Ich hab nämlich auch immer Angst, es könnte was schieflaufen mit der Bearbeitung. Aber dass die Zehe irgendwie nach außen hebelt, bzw. zu lang ist, kann ich auf deinem Foto (mittlerweile, nach langer Beschäftigung mit der Materie) auch erkennen. Welches sind die Scherkräfte auf die Hufwand? Sind das die kleinen, schräg parallel laufenden Kerben? Das wäre mir z.B. nie aufgefallen - du hast recht, eigentlich sehen die Hufe auf den ersten laienhaften Blick nicht übel aus.
@Phanja: Zur Brücke zwischen Zehe und Trachte hat mir mal ein sehr guter Hufschmied (echt, seine beschlagenen Pferde haben tolle Hufe!), der auch Barhufbearbeitung macht, gesagt, dass die normalerweise an einem Huf, den man weitgehend in Ruhe lässt, je nach Bodenbeschaffenheit, auf dem das Pferd läuft, von selbst so entsteht; wenn ich mich recht erinnere, solle man den Huf bei der Bearbeitung nie ganz plan raspeln, bzw. eine solche Brücke nicht entfernen. Der Mann arbeitet übrigens nicht nach irgendeiner Lehrmethode, ich habe aber einiges bei ihm über Barhufbearbeitung gelernt, als ich mein Pferd noch beschlagen ließ und einen Hufkurs bei ihm gemacht habe. OT: leider wohnt er nicht in meiner Nähe, sonst würde ich ihn mit der Barhufpflege beauftragen. Viele NHC-Leute machen das aber, glaub ich, auch so mit dieser Brücke.
@Phanja: Zur Brücke zwischen Zehe und Trachte hat mir mal ein sehr guter Hufschmied (echt, seine beschlagenen Pferde haben tolle Hufe!), der auch Barhufbearbeitung macht, gesagt, dass die normalerweise an einem Huf, den man weitgehend in Ruhe lässt, je nach Bodenbeschaffenheit, auf dem das Pferd läuft, von selbst so entsteht; wenn ich mich recht erinnere, solle man den Huf bei der Bearbeitung nie ganz plan raspeln, bzw. eine solche Brücke nicht entfernen. Der Mann arbeitet übrigens nicht nach irgendeiner Lehrmethode, ich habe aber einiges bei ihm über Barhufbearbeitung gelernt, als ich mein Pferd noch beschlagen ließ und einen Hufkurs bei ihm gemacht habe. OT: leider wohnt er nicht in meiner Nähe, sonst würde ich ihn mit der Barhufpflege beauftragen. Viele NHC-Leute machen das aber, glaub ich, auch so mit dieser Brücke.
Liebe Grüße Birgit
Oh je, das sieht ja wirklich gar nicht gut aus. Wenn das mein NHC-Hufpfleger sehen würde wäre er sicher ziemlich traurig. Denn sowas führt natürlich dazu, dass die Methode an sich als falsch und sogar tierquälerisch angesehen wird. Dass diese Fotos im NHC-Seminar unbeanstandet geblieben sein sollen, kann ich mir kaum vorstellen. Warst du denn dabei? Ist die Bearbeiterin laut HP der NHCler zertifiziert? Tja, ich würd ehrlich gesagt sofort den Leiter von NHC in Deutschland anrufen und ihm diese Bilder zeigen (der heisst Detlev Urban soviel ich weiß). So eine Arbeit kann nicht im Sinne von NHC sein - armes Pony. Gute Besserung! L.G. Anja