Pferd tritt sich mit den Hinterhufen in die Vorderhufe, why?
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Pferd tritt sich mit den Hinterhufen in die Vorderhufe, why?
Hallo!
Dieses Ballentreten oder mit den Hinterhufen in die Vorderhufe treten kannte ich bis jetzt hauptsächlich von überbeweglichen Trabern. Ich hab dessen jetzt keine so große Bedeutung zugesagt, weils mich nie betroffen hat.
Seit 1 Monat allerdins hör ich auch bei der Longenarbeit immer wieder dass sich mein junger Araber mit den Hinterhufen an die Vorderhufe tritt.
Wir arbeiten seit ca. 2 Monaten nach dem LK um die etwas steife Hinterhand wieder beweglicher & flott zu bekommen.
Warum tritt sich ein Pferd in die Vorderhufe rein?
Ich frage deswegen, weil ich schon mehrere Seiten gehört habe:
Angefangen von:
- ist einfach überbeweglich
- tritt zu weit unter
- latscht auf der Vorhand (ist mit der vorhand zu langsam)
- Abrollpunkt der Hufe passt nicht - zu lange Zehen.
Habt ihr da Wissen und Erfahrungen?
Danke!
Dieses Ballentreten oder mit den Hinterhufen in die Vorderhufe treten kannte ich bis jetzt hauptsächlich von überbeweglichen Trabern. Ich hab dessen jetzt keine so große Bedeutung zugesagt, weils mich nie betroffen hat.
Seit 1 Monat allerdins hör ich auch bei der Longenarbeit immer wieder dass sich mein junger Araber mit den Hinterhufen an die Vorderhufe tritt.
Wir arbeiten seit ca. 2 Monaten nach dem LK um die etwas steife Hinterhand wieder beweglicher & flott zu bekommen.
Warum tritt sich ein Pferd in die Vorderhufe rein?
Ich frage deswegen, weil ich schon mehrere Seiten gehört habe:
Angefangen von:
- ist einfach überbeweglich
- tritt zu weit unter
- latscht auf der Vorhand (ist mit der vorhand zu langsam)
- Abrollpunkt der Hufe passt nicht - zu lange Zehen.
Habt ihr da Wissen und Erfahrungen?
Danke!
Liebe Grüße
Chris
Chris
Das kann gerade bei jungen Pferden immer wieder mal vorkommen und vielfach mit dem "Finden & Suchen" nach der Balance und dem richtigen Takt zu tun. Meist kommt tatsächlich die Vorhand zu spät vom Boden weg und dadurch tritt sich das Pferd mit der Hinterhand in die Ballen der Vorderhufe.
Um Verletzungen zu vermeiden würde ich zu Hufglocken greifen.
Beim Training selber ist es aus der Ferne schwer zu sagen, wie man dies vermeiden könnte, weil man schlicht die Ursache nicht unmittelbar vor Auge hat. Mein Vorschlag wäre mal mit Stangen zu arbeiten, damit ie Vorhand aktiver vom Boden wegkommt. Und noch so als Bemerkung am Rande den richtigen Takt, bekommt man nicht nur über Tempo erarbeitet.
Um Verletzungen zu vermeiden würde ich zu Hufglocken greifen.
Beim Training selber ist es aus der Ferne schwer zu sagen, wie man dies vermeiden könnte, weil man schlicht die Ursache nicht unmittelbar vor Auge hat. Mein Vorschlag wäre mal mit Stangen zu arbeiten, damit ie Vorhand aktiver vom Boden wegkommt. Und noch so als Bemerkung am Rande den richtigen Takt, bekommt man nicht nur über Tempo erarbeitet.
Wir hatten das gleiche Problem, verursacht durch viel Schub, aber Vorhandlastiges Pferd.
Besser wurde es durch Dressurarbeit, Pferd tritt besser unter und trägt sich besser, dadurch ist es weniger auf der Vorhand.
Wenn meine RB reitet und ihn nicht aufnimmt... klongt es leider immer noch hin und wieder...
Ich denke das wird sich im Rahmen der weiteren Ausbildung geben.
Besser wurde es durch Dressurarbeit, Pferd tritt besser unter und trägt sich besser, dadurch ist es weniger auf der Vorhand.
Wenn meine RB reitet und ihn nicht aufnimmt... klongt es leider immer noch hin und wieder...
Ich denke das wird sich im Rahmen der weiteren Ausbildung geben.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Das gibt sich, wenn das Pferd erst mal so weit ist, dass es vermehrt von der VH wegkommt. Ich rede hier allerdigs noch gar nicht von Versammlung, sondern von Arbeitshaltung im Gleichgewicht. Mein PRE hat exakt das gleiche "Problem": Viel Schub von hinten, dazu eine recht schwere Schulter. Der hält vorn nicht, was er hinten verspricht. Was bei diesem Typ Pferd später mal kniffelig werden kann, ist die Dehnungshaltung. Hier muss man ziemlich genau tarieren, wie weit man das Pferd in die Dehnung lassen kann, ohne dass sich der Effekt des greifens einstellt.Lulu hat geschrieben:Das kann gerade bei jungen Pferden immer wieder mal vorkommen und vielfach mit dem "Finden & Suchen" nach der Balance und dem richtigen Takt zu tun. Meist kommt tatsächlich die Vorhand zu spät vom Boden weg und dadurch tritt sich das Pferd mit der Hinterhand in die Ballen der Vorderhufe.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
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Danke für eure Berichte!
Ich bin schon gespannt wie sich das bei uns weiterentwickelt.
Wir sind ja noch in Babyschuhen was die Ausbildung betrifft.
Vermutlich ist mein Pferdchen auch eher körperbedingt anfällig dafür:
Kurzer Rücken, ewig lange Beine, viel Schub- wenig Tragkraft und grundsätzlich eher ein schleichender Rasehase.
Ich hab auch schon positives gehört, dass das Anklonken weniger werden kann, wenn man den Abrollpunkt optimiert an den Vorderhufen, falls der nicht optimal ist. (Durch Mustangroll oder ähnliches).
Ich bin schon gespannt wie sich das bei uns weiterentwickelt.
Wir sind ja noch in Babyschuhen was die Ausbildung betrifft.
Vermutlich ist mein Pferdchen auch eher körperbedingt anfällig dafür:
Kurzer Rücken, ewig lange Beine, viel Schub- wenig Tragkraft und grundsätzlich eher ein schleichender Rasehase.
Ich hab auch schon positives gehört, dass das Anklonken weniger werden kann, wenn man den Abrollpunkt optimiert an den Vorderhufen, falls der nicht optimal ist. (Durch Mustangroll oder ähnliches).
Liebe Grüße
Chris
Chris
Tonnenpferd -
meine Stute hat das in ihren jungen Jahren auch gerne gemacht.
Wie die anderen, habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass sich das mit steigender Ausbildung/Balance ändert.
Zudem (!) habe ich noch darauf geachtet, dass die Hufe wirklich korrekt sind - also Trachten vorhanden und Zehen kurz genug, damit eben die Bewegungsmechanik da das Problem nicht noch verstärkt.
Deswegen fiel beispielsweise ein Schmied hier in der Gegend für mich aus: ALLE Pferde, die der macht, haben ziemlich lange Zehen - und ALLE müssen mit Glocken laufen....
meine Stute hat das in ihren jungen Jahren auch gerne gemacht.
Wie die anderen, habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass sich das mit steigender Ausbildung/Balance ändert.
Zudem (!) habe ich noch darauf geachtet, dass die Hufe wirklich korrekt sind - also Trachten vorhanden und Zehen kurz genug, damit eben die Bewegungsmechanik da das Problem nicht noch verstärkt.
Deswegen fiel beispielsweise ein Schmied hier in der Gegend für mich aus: ALLE Pferde, die der macht, haben ziemlich lange Zehen - und ALLE müssen mit Glocken laufen....
Hab auch einen Araber, sehr kurz im Rücken, 4 jährig. Wenn er so vor sich hinlatscht im Schritt "klockt" es auch öfters. Konzentriert er sich und ich treibe nach, hört es auf. Also gehe ich von aus, es ist die Vorhand, die zu langsam vom Boden wegkommt, wenn er so auf der Vorhand dahin schleicht. Ob das bei ihm so bleibt, oder das wachstumsbedingt ist, weiß ich aber auch nicht. Auf jeden Fall ist das wohl bei kurzen Pferden häufig, ich glaub zumindest in seinem Fall nicht, dass es an der Hufbearbeitung liegt. Im Trab höre ich nichts dergleichen, da muss ich aber auch noch am Untertreten arbeiten
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Unser Warmblut ist 20 Jahre alt und hat bei Stockmaß von 165 cm eine Rückenlänge von 135 cm.
Da er sehr viel Schubkraft in der HH hat, kommt es bei ihm schon öfters vor, dass er sich mit der HH in die Vordereisen reinhebelt. Aufgrund dessen ist der Senior beintechnisch auch absolut eingepackt. Wir verschleißen 2 bis 3 Paar Hufglocken pro Jahr. Er hebelt sich allerdings keine Vordereisen aus, dies passiert höchstens alle Jubeljahre mal.
Hat also nicht immer was mit Ausbildungsstand und Alter zu tun.
Da er sehr viel Schubkraft in der HH hat, kommt es bei ihm schon öfters vor, dass er sich mit der HH in die Vordereisen reinhebelt. Aufgrund dessen ist der Senior beintechnisch auch absolut eingepackt. Wir verschleißen 2 bis 3 Paar Hufglocken pro Jahr. Er hebelt sich allerdings keine Vordereisen aus, dies passiert höchstens alle Jubeljahre mal.
Hat also nicht immer was mit Ausbildungsstand und Alter zu tun.
Wenn jemand ein Prunkpferd verlangt, das freiwillig steigt und lebhaft ist, so muss man wissen, das nicht alle dieser Gaben fähig sind, sondern nur diejenigen, welche mit einer stolzen Seele einen starken Körper verbinden.
Xenophon
Xenophon
Re: Pferd tritt sich mit den Hinterhufen in die Vorderhufe,
Ich befürchte, genau hier liegt das Problem!tonnenpferd hat geschrieben:
Seit 1 Monat allerdins hör ich auch bei der Longenarbeit immer wieder dass sich mein junger Araber mit den Hinterhufen an die Vorderhufe tritt.
Wir arbeiten seit ca. 2 Monaten nach dem LK um die etwas steife Hinterhand wieder beweglicher & flott zu bekommen.
Wenn das Pferd eh schon dazu neigt, ins Eilen zu kommen, dann muß als erstes des Tempo zurück geführt werden. Ansonsten kommt das Pferd nur noch mehr aus dem Gleichgewicht.
Das Grundtempo muß so weit zurück geführt werden, bis das Pferd sich entspannt und locker trägt. Das kann man sehen. Auch bei einem jungen Pferd fängt dann der Rücken an zu schwingen.
Folge der Skala der Ausbildung. Die beginnt nicht umsonst mit dem Takt. Du bist bei Deinen Bemühungen schon mindestens einen Schritt zu weit. Ohne dafür ein ausreichendes Fundament gelegt zu haben.
Ergänzend solltest Du Kontakt zu einem Schmied oder ähnlichem aufnehmen. Durch eine geeignete Hufbehandlung kann dafür gesorgt werden, daß es dem Pferd leichter fällt, mit den Vorderhufen "abzurollen". Auch das kann die Problematik entschärfen.
Das wichtigste aber ist:
Nimm das Tempo aus dem Pferd!
Auch an der Longe.
Re: Pferd tritt sich mit den Hinterhufen in die Vorderhufe,
*schmunzel* Tempo in Verbindung mit dem LK zu bringen hat schon eine gewisse Komik.claustim hat geschrieben:Das wichtigste aber ist:tonnenpferd hat geschrieben:
Wir arbeiten seit ca. 2 Monaten nach dem LK um die etwas steife Hinterhand wieder beweglicher & flott zu bekommen.
Nimm das Tempo aus dem Pferd!
Auch an der Longe.
Der Zusammenhang ergibt sich aus der von der TE beschriebenen Arbeit.
Du scheinst den LK und die Vorgehensweise nicht zu kennen. Wo soll man da denn genau noch mehr Tempo aus dem Pferd nehmen ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nach der kurzen Zeit der Arbeit schon übers schrabben (oder hiess das dort schraten ?) hinaus ist...
Mit richtiger fortschreitender Ausbildung gibt sich dieses "Ausbildungsproblem" (ist ja eigentlich keins, ist ja eine normale Phase während der Ausbildung) in der Regel von selber, da sind wir uns doch alle einig.
Du scheinst den LK und die Vorgehensweise nicht zu kennen. Wo soll man da denn genau noch mehr Tempo aus dem Pferd nehmen ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nach der kurzen Zeit der Arbeit schon übers schrabben (oder hiess das dort schraten ?) hinaus ist...
Mit richtiger fortschreitender Ausbildung gibt sich dieses "Ausbildungsproblem" (ist ja eigentlich keins, ist ja eine normale Phase während der Ausbildung) in der Regel von selber, da sind wir uns doch alle einig.
Ich verstehe nicht, was Du Dich hier so echauffierst.
Du weist doch gar nicht, ob die Anweisungen des LK genau beachtet werden.
Das Theoretische Wissen alleine genügt nicht. Man muß auch erkennen können, wann gewisse Grundlagen nicht erfüllt sind.
Greift sich ein Pferd in die Vorderhufe, dann stimmen diese Grundlagen nicht.
Dabei ist es völlig egal, nach welcher theoretischen Grundlage das betreffende Pferd gearbeitet wird.
Es gilt als wesentliche Voraussetzung für eine fachgerechte Ausbildung, daß das betreffende Pferd ins Gleichgewicht gebracht wird. Das gilt psychisch. Aber vor allem auch physisch. Gerade letzteres ist aber hier nicht der Fall. Denn sonst würde sich das Pferd nicht selber "in die Hacken treten". Damit dieses Pferd aber das physische Gleichgewicht findet, muß es erst einmal seinen Takt finden. Das aber geht nur, wenn das Grundtempo deutlich herunter gefahren wird.
Das ist nun einmal so.
Und das wird auch so bleiben.
Egal nach welcher "Schule" man sein Pferd arbeitet.
Da braucht es auch nicht, sich mit der jeweiligen Theorie auseinander zu setzen. Findet ein Pferd nicht ins Gleichgewicht, dann läuft etwas falsch.
Um das erkennen zu können, bedarf es lediglich, sein Pferd zu beobachten.
Auch das gilt unabhängig davon, welcher Lehre nun Folge geleistet wird.
Der Blick in die theoretischen Grundlagen hilft nur, um eine Lösung für das Problem zu finden.
Du weist doch gar nicht, ob die Anweisungen des LK genau beachtet werden.
Das Theoretische Wissen alleine genügt nicht. Man muß auch erkennen können, wann gewisse Grundlagen nicht erfüllt sind.
Greift sich ein Pferd in die Vorderhufe, dann stimmen diese Grundlagen nicht.
Dabei ist es völlig egal, nach welcher theoretischen Grundlage das betreffende Pferd gearbeitet wird.
Es gilt als wesentliche Voraussetzung für eine fachgerechte Ausbildung, daß das betreffende Pferd ins Gleichgewicht gebracht wird. Das gilt psychisch. Aber vor allem auch physisch. Gerade letzteres ist aber hier nicht der Fall. Denn sonst würde sich das Pferd nicht selber "in die Hacken treten". Damit dieses Pferd aber das physische Gleichgewicht findet, muß es erst einmal seinen Takt finden. Das aber geht nur, wenn das Grundtempo deutlich herunter gefahren wird.
Das ist nun einmal so.
Und das wird auch so bleiben.
Egal nach welcher "Schule" man sein Pferd arbeitet.
Da braucht es auch nicht, sich mit der jeweiligen Theorie auseinander zu setzen. Findet ein Pferd nicht ins Gleichgewicht, dann läuft etwas falsch.
Um das erkennen zu können, bedarf es lediglich, sein Pferd zu beobachten.
Auch das gilt unabhängig davon, welcher Lehre nun Folge geleistet wird.
Der Blick in die theoretischen Grundlagen hilft nur, um eine Lösung für das Problem zu finden.
Ich verstehe euer Problem ehrlich gesagt nicht
Nach 2 Monaten LK ist man sicher auch phasenweise schon über das Führen in Stellung und das Anschraten hinaus, lalala. Ich verstehe nicht, warum du meinst, man würde da bis in alle Ewigkeit herumschleichen.
Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten, WARUM das Pferd offenbar mit den Vorderhufen nicht rechtzeitig wegkommt. Ich würde auf jeden Fall mal den Abrollpunkt der Hufe prüfen - eine zu lange Zehe bzw. eine Zehenlandung kann leicht dafür sorgen, dass das Pferd mit dem Huf nicht rechtzeitig abfußen kann.
Nach 2 Monaten LK ist man sicher auch phasenweise schon über das Führen in Stellung und das Anschraten hinaus, lalala. Ich verstehe nicht, warum du meinst, man würde da bis in alle Ewigkeit herumschleichen.
Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten, WARUM das Pferd offenbar mit den Vorderhufen nicht rechtzeitig wegkommt. Ich würde auf jeden Fall mal den Abrollpunkt der Hufe prüfen - eine zu lange Zehe bzw. eine Zehenlandung kann leicht dafür sorgen, dass das Pferd mit dem Huf nicht rechtzeitig abfußen kann.