Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Was die Frage des Barons angeht: Das Gesamtbild fließt natürlich in die Bewertung ein, aber es gibt in einer S-Dressur genügend Klippen, an denen ein nicht sauber ausgebildetes Pferd scheitern oder schlechte Noten einfahren kann. Dass so eine Bewertung nicht leicht ist, ist klar, dass da viel Subjektives reinspielt auch, und dass da im Moment ganz oben auf dem Treppchen was schiefläuft, auch. Deshalb aber das Turnierreiten komplett in die Tonne zu kloppen wäre wohl auch etwas übertrieben.
horsman
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Beitrag von horsman »

ach Rapunzel, immer dieselbe Leier :lol: .
Wenn du deinem Trainer/Reitlehrer als aussenstehenden Dritten nicht traust, dann ist es Zeit den zu wechseln. Ansonsten gibt es keinen Grund, sich nicht auf sein Urteil, sein eigenes (wenn man sich nicht selbst täuscht, meist nämlich ziemlich untrügliches Gefühl) und auch auf das Pferd als "Richter"zu hören.

Und wer unbedingt den sportlichen Wettkampf sucht, der sollte sich nicht scheuen oder faul sein, sich selbst sportlich zu betätigen mit den klassischen Sportarten. Habe oft das Gefühl, dass vielen das dann doch zu anstrengend ist und sie sich hinter dem Reiten als "Sport" verstecken.

Nunja, zwei unterschiedliche Sichtweisen halt. Find ich aber interessant dass der Baron das vor 80 Jahren auch schon recht kritisch sah :wink:
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Motte
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Beitrag von Motte »

Horsmän -

Mit der Forderung nimmst du vielen Reitvereinen eine wichtige finanzielle Einnahmequelle. Und in Folge dessen würde Reiten als Breitensportart verschwinden....
Gast

Beitrag von Gast »

horsmän hat geschrieben:... sein eigenes (wenn man sich nicht selbst täuscht, meist nämlich ziemlich untrügliches Gefühl) und auch auf das Pferd als "Richter"zu hören.

Meine Erfahrung zeigt, dass die Variante "eigenes Gefühl/Pferd als Lehrer" öfter in Sackgassen führt, als man gemeinhin denkt.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

*beisabrellunterschreib*
esge
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Beitrag von esge »

Kommt auf den Lehrer an.
Habe ich allerdings mittelfristig das Gefühl, dass ich mich mehr auf mein eigenes Gefühl verlassen muss als auf die Aussage meines Lehrers, wechsele ich den Lehrer, da ich langsfristig meinem eigenen Gefühl dann doch nicht genug traue. :roll:

Turniere oder nicht Turniere bleibt eine Weltanschauung. Nicht jeder, der keine reitet, will einfach nur ungehindert rumschludern und nicht jeder, der welche reitet, kümmert sich einen Deut darum, was die Richter ihm vielleicht sagen wollten.

Wie gut oder nicht gut Richter in den kleineren Klassen richten, weiß ich schlicht nicht, da ich zu der Abteilung "Nicht-Turniere reiten" gehöre. Wenn ein Paar wie Fjordi und Reiterin gegen WBs gut bewertet werden, macht mir das Hoffnung.
hat noch jemand ein paar Filmchen mit Normalopferden aufgetrieben?
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

esge hat geschrieben:Turniere oder nicht Turniere bleibt eine Weltanschauung. Nicht jeder, der keine reitet, will einfach nur ungehindert rumschludern und nicht jeder, der welche reitet, kümmert sich einen Deut darum, was die Richter ihm vielleicht sagen wollten.
Diesen Gedanken pflege ich auch und kann deshalb auch so gar nicht verstehen, wieso vielerorts im Forum das Turnierreiten so verpönt wird! :wink:
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich find grad nur Beispiele, wie man´s lieber nicht machen sollte.
Urgs.
http://www.youtube.com/watch?v=X4f2SGu2 ... re=related
horsman
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Beitrag von horsman »

Motte hat geschrieben:Horsmän -

Mit der Forderung nimmst du vielen Reitvereinen eine wichtige finanzielle Einnahmequelle. Und in Folge dessen würde Reiten als Breitensportart verschwinden....
Das glaube ich nicht, bzw. der sog. Breitensportreiter ist doch längst in der Mehrzahl überhaupt schon gar nicht mehr im Reitverein organisiert, weil die Vereine viel zu lange diese Klientel mißachtet hatten, bis es sich selbst organisieren gelernt hat.

Ein Reitturnier auszurichten ist im übrigen eine ziemliche finanzielle Misere. Da legt man, je nachdem wie man die kostenlosen Helferstunden noch einrechnet, entweder wenig oder viel drauf. Das hab ich lange genug als Kassierer unseres Reitvereins zusammen rechnen müssen.

Desweiteren könnte die Pferdewelt durchaus auch auf eine Vielzahl der Reiter verzichten. Und jedes nicht geborene Pferd, weil der Markt ev. geschrumpft ist, wird schon mal nicht leiden. Das wäre alles kein Beinbruch.

Aber wir kommen vom Thema ab. Es ging ja lediglich darum, dass die naturgegebene Qualität des Pferdes nunmal immer mit in die Wertung einfließt und die reiterliche Leistung daher gar nicht zu messen ist. Desweiteren bekommt deswegen auch die Individualität der verschiedenen Pferde zu wenig Raum.
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

horsmän, das kann man auch anders sehen: gemessen wird eben nicht die Leistung des Reiters, sondern die Leistung des Pferd/Reiter Paares, das Gesamtbild was man zu sehen bekommt. Das ist nun mal auch von der Qualität des Pferdes bestimmt.
esge
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Beitrag von esge »

Rapunzel: Da will man echt die Leut vom Gaul ziehen.
Loslassen hilft
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Rapunzel, das ist jetzt ein Clip, der das Thema dieses Freds vollständig verfehlt :fressen:
Meine Güte !!!

Zum Thema Tunier ja oder nein :
Ich finde Tuniere dann prima, wenn man es zur eigenen Motivation nutzt. Sprich wenn man mit seinem Pferd zusammen ein gemeinsames Ziel hat ( z.B. das "Vorzeigen" einer L-Dressur oder M-Dressur in öffentlichkeitstauglicher Form :wink: ) In der Arbeit, die man täglich absolviert, kann das ein super Antrieb sein.
Auch, wenn man auf einem Tunier Kollegen kennt und sich mit ihnen trifft und austauscht und gemeinsam eine schöne Zeit verbringt, wozu im Alltag oft keine Zeit bleibt.
Leider habe ich allerdings die Erfahung gemacht, daß, sowie das Reiten um Blumentöpfe geht, eben diese Blumentöpfe schnell in den Vordergrund treten und die Arbeit mit dem Pferd in den Hintergrund. Dann dient das Tunier nicht mehr der Reiterei, sondern die Reiterei dem Tunier. Tritt dieser Fall all - und leider sehe ich das in den meisten Fällen so- leidet die Reiterei ( und oft das Pferd) .
Ehrgeiz, der nicht auf das Können, sondern auf den Sieg gerichtet ist, ist in meinen Augen der Einstieg in "das ganze Übel" :wink: . was bei mir persönlich zum Ablehnen des Tunierzirkuses geführt hat.
Aber das muß einfach jeder für sich selbst entscheiden...
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Wie findet ihr den hier?

http://www.youtube.com/watch?v=SbOoTMKm98g


Früher hätte ich im Traum nicht daran gedacht, auf ein Turnier zu fahren. Hatte das schöne Vorurteil, dort nur auf ehrgeizige Reit-Snobs zu treffen 8) Dann irgendwann von meiner RL mitgenommen worden und wurde eines besseren belehrt... klar gibt es diese Leute, aber es gibt auch ganz viele Leute die ihr Pferd als "Kumpel" genauso ernst nehmen wie "Nicht-Turnierreiter", ich habe schon einige nette Bekanntschaften dort machen können und bis in die mittleren Klassen wollen die Richter i.d. R. Pferde sehen, die durchlässig sind und in den Protokollen wird viel mehr Gewicht auf z. B. die Übergänge gelegt als die eine oder zwei Diagonalen Mitteltrab.
Motte
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Beitrag von Motte »

Hmm.

Ich weiß ja nicht, in welchem Umfeld ihr euch so bewegt, aber in meinem reiterlichen Umfeld haben viele Reiter so ganz normale Pferde, auch wenn sie Turnier reiten. Es ist ja nun nicht jedes WB ein gangveranlagtes Bewegungswunder, so ist es ja nun wirklich nicht.
Und auch mit einem "normalen" Tier kann man heutzutage noch bis L erfolgreich unterwegs sein - wenn man das Pferd korrekt vorstellt.
Da muss man aber erstmal hinkommen!
Selbst meine alte Stute war bis A erfolgreich unterwegs, auch gegen weitaus besser veranlagte Pferde.
Für L fehlte der Reiterin die nötige Disziplin.
Paula

Beitrag von Paula »

Hmm, ich erzähle euch mal eine Geschichte.eine Schülerin von meinem langjährigen RL ritt ein Turnier auf dem Pferd einer Freundin, das klassisch ausgebildet war.An jenem Tag war die Stute so spannig, dass sie das Tier nur in kontrollierter Spannung vorreiten konnte.Sie gewann die A Dressur, UND war glücklich drüber...Häää?
Ja was jetzt?
Wenn man SELBST platziert ist ist plötzlich wurscht ob nach klass.Geischtspunkten??
Anderer Fall:
Ein Ausbilder aus der Schule Stecken ritt ein Turnier, die Stute spannig an dem Tag, er wurde plaziert und wollte die Schleife zurückgeben, weil er für den Ritt nicht plaziert werden wollte...

Bei uns werden in allen Turnieren in allen Bereichen spannige Pferde oben plaziert...vielleicht aus Ermangelung anderer...

Hübschen Dialog belauscht im Insitut , fragt eine Einstellerin einen anderen : "Reiten sie mit ihrem Spanier Turniere, oder machen sie Reitkunst?"

Ich will das gar nicht werten,nur so ein paar Eindrücke ..
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