Unterhals

Rund um die klassische Reitkunst

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horsman
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Beitrag von horsman »

Zunächst mal sollte ein Zahn-Doc gucken, ab da alles in Ordnung ist. Oder wurde das schon gemacht? GGf. Zahn-Doc auch einmal wechseln, kann ja sein, dass er etwas übersehen hat.

Wenn da nichts fest zu stellen ist, dann sollte man erst mal das Auftrensen einüben (sollte in 1 minute gehen)und dass man ihn am Zügel führen kann. Zum/vor dem Auftrensen öffnen des Mauls (Daumen in Maulspalte) einüben. Ggf. dies als Vorstufe ohne Gebiss am bloßen Halfter üben. Wenn man dann ans auftrensen kommt NICHT das Gebiss vor die Frontzähne schlagen - das tut weh. Weitere Schritte muss man dann wirklich vor Ort sehen, denn der Fall liegt ja doch recht speziell. Reiten wäre für mich in dem Stadium noch No Go. Da fehlt so wie Du es schilderst es an den Grundlagen.
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skywalker

Beitrag von skywalker »

Finesse hat geschrieben:Und ich stelle mir immer wieder die Frage, warum um Himmels Willen man sich solche Pferde antut?
Weil ich ihn einfach mag? :wink:

@ horsmän: selbstverständlich, mein Pferd ist öfter beim zahnarzt als ich (und seiner ist auch teurer :lol: )... ich frage auch immer nach (und die frau ist auf pferdezähne spezialisiert) ob sie einen grund sieht, warum das gebiss so abgelehnt wird - nein.

Selbstverständlich übe ich zuerst mal ohne Gebiss das Maul zu öffnen oder meine Finger reinzutun. Geht alles. Sieht er das Gebiss in meienr Hand, werden die Zähne zusammengebissen, sogar Leckerlis verweigert und der Schluckreflex unterdrückt wie's nur geht, selbst wenn ich meine ganze flache Hand an den Laden reinschiebe bis zum Handgelenk :roll: .
Ich muss gestehen, dass ich durchd ie ganze Sache einfach langsam selbst eine gewisse Aversion gegens Gebiss kriege (anders gesagt: mein Pferd überzeugt mich langsam, dass so ein Gebiss was ganz ganz furchtbares ist).

Ich sag ja es ist speziell und hier nicht zu lösen. Wir müssen das hier jetzt auch nicht versuchen... ich hab ja wie gesagt jetzt schon jede Menge Anregungen bekommen und werd hier weiter nachdenken, ausprobieren, nachdenken, ausprobieren...
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Finesse hat geschrieben:Und ich stelle mir immer wieder die Frage, warum um Himmels Willen man sich solche Pferde antut?
Das ist sicher berechtigt, aber da ist es bei Pferden wie zB auch bei Hunden: statt zu überlegen, was man wirklich machen will mit dem Tier wird nach "Gefallen", nach Sympathie etc selektiert. Bei Hunden wäre die Welt gerettet, würden die Leute überlegen was ein Hund tatsächlich tun soll - ich denke bei Pferden ist es ähnlich, da wird vielen auch erst später bewußt, was man sich mit zB Gebäudeproblemen zusätzlich an Schwierigkeiten "eingekauft" hat (vorausgesetzt du meintest die Gebäude-Situation :shock: )
horsman
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Beitrag von horsman »

OK. Wirklich sehr speziell. Kann man jetzt hier an dieser Stelle nix machen.

Ich denke, wenn Du Dich entscheidest ihn mit Gebiss reiten zu wollen, könnten in dem Fall auch Akauübungen eine gute Sache werden. Ev. entscheidest Du Dich auch gebissloses reiten. Dann wird es eine andere ganz Schiene.


Und für die Unterhalsbox halten wir mal fest, dass es auch unschöne "Unterhälse" ohne baucheristische Aufrichtungsarbeit gibt.
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Gast

Beitrag von Gast »

Finesse hat geschrieben:Und ich stelle mir immer wieder die Frage, warum um Himmels Willen man sich solche Pferde antut?
Weil sie eines Tages auf die Welt kamen und dem zukünftigen Besitzer irgendwann über den Weg laufen.
Die Frage ist aber schon selten blöd ..
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Warum um Himmels Willen reitet man denn mit so einem Pferd nicht einfach jede Menge Übergänge, Übergänge und Übergänge, auch innerhalb der Gangart? Das ist doch nun das probateste Mittel, um die Hinterhand aktiv und die Rübe hochzukriegen, ohne dass man Kilometer schrubbt und Hälse hochzerrt. Werde ich wohl nie verstehen, warum das immer vernachlässigt wird und stattdessen lieber die abenteuerlichsten Um- und Irrwege beschritten werden.

Was das Maulige angeht: Wenn ich das recht in Erinnerung habe, sykwalker, ist dein Pferd doch ohnehin eher ein renitenter Kandidat - wenn gesundheitlich alles abgecheckt ist, würde ich da auch mal zum "sturen Durchhalten" neigen.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

sabrell hat geschrieben:
Finesse hat geschrieben:Und ich stelle mir immer wieder die Frage, warum um Himmels Willen man sich solche Pferde antut?
Weil sie eines Tages auf die Welt kamen und dem zukünftigen Besitzer irgendwann über den Weg laufen.
Die Frage ist aber schon selten blöd ..
Die Frage finde ich absolut berechtigt - ich bin weiß Gott kein Verfechter der gezielten Auswahl von Zuchtprodukten, aber Finesse hat schon Recht, würden wir eben eher mit dem Ziel vor Augen ein Pferd anschauen und eine Kaufentscheidung treffen, gäbe es manche "Schwierigkeiten" in der Ausbildung nicht noch zusätzlich zu den üblichen obendrauf. Besser darauf zu achten, was man mti einem Pferd erreichen will und welche Probleme speziell dieses Pferd gebäudetechnisch mitbringt, ist nicht verkehrt.

Viele haben hier im Forum durchaus mitgeteilt, dass sie beim "nächsten Pferd" darauf achten werden, bestimmte Nachteile aufgrund Exterieur nicht wieder zu kaufen. :wink:
skywalker

Beitrag von skywalker »

horsmän hat geschrieben: Und für die Unterhalsbox halten wir mal fest, dass es auch unschöne "Unterhälse" ohne baucheristische Aufrichtungsarbeit gibt.
Genau. :wink:

Es würde mich halt einfach interessieren, von welcher Bewegung der Unterhals jetzt genau kommt, vielleicht ist es ja einfach tatsächlich bei dem Gebäude simpel die "Haltearbeit", die der Muskel für den Kopf leisten muss, da einfach der Hebel (Hals) lang und gerade und tief angesetzt ist.
Jolly
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Beitrag von Jolly »

Finesse hat geschrieben:Und ich stelle mir immer wieder die Frage, warum um Himmels Willen man sich solche Pferde antut?
Weil es (zum Glück) Leute gibt, die um des Reitens willen reiten und nicht um möglichst schick auszusehen ... :roll:
Und weil sie der Meinung sind, das auch weniger begnadete Pferde das Recht haben, durch Dressurarbeit verbessert zu werden :roll:
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Und ist das nun zu viel unterhals oder zu wenig Oberhals?
LG Foxi
****************************************
Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
horsman
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Beitrag von horsman »

Ja seh ich auch so. Wenn man sich zB mal wildlebende Naturpferderassen anguckt gibt es da auch zig Exemplare, die keinen schönen runden Oberhals sonern eher einen im Vergleich zum Oberhals hervorscheinenden Unterhals haben.
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skywalker

Beitrag von skywalker »

Rapunzel hat geschrieben:Warum um Himmels Willen reitet man denn mit so einem Pferd nicht einfach jede Menge Übergänge, Übergänge und Übergänge, auch innerhalb der Gangart? Das ist doch nun das probateste Mittel, um die Hinterhand aktiv und die Rübe hochzukriegen, ohne dass man Kilometer schrubbt und Hälse hochzerrt. Werde ich wohl nie verstehen, warum das immer vernachlässigt wird und stattdessen lieber die abenteuerlichsten Um- und Irrwege beschritten werden.
Wer sagt denn, dass ich das vernachlässige? Genau das mach ich momentan nämlich - bis zum Erbrechen. Es hilft der Anlehnung scheint mir, aber wirklich höher kommt der Kopf auch nicht.

Außerdem *wiederhol* ich möchte hier gar nicht lösen, wie der Unterhals wegkommt (wenn das als Nebenprodukt der Diskussion sich ergibt, schön,a ber muss nicht sein), sondern ich wollte wissen, warum bei einem Pferd, das ohne Anlehnung (d.h. ohne dass es gegen einen Zügel arbeiten könnte), ohen Hochzuppeln und mit der Nase im Sand der Unterhals so schön ausgeprägt sein kann.
Sonst wollte ich ursprünglich nichts diskutieren; dass es sich ergeben hat und ich so einige Anregungen mitnehmen kann, freut mich.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Jolly hat geschrieben:
Finesse hat geschrieben:Und ich stelle mir immer wieder die Frage, warum um Himmels Willen man sich solche Pferde antut?
Weil es (zum Glück) Leute gibt, die um des Reitens willen reiten und nicht um möglichst schick auszusehen ... :roll:
Und weil sie der Meinung sind, das auch weniger begnadete Pferde das Recht haben, durch Dressurarbeit verbessert zu werden :roll:
Das ist ja auch absolut gut so - ich selber habe zwei Pferde, die ich nach "vernünftigen" Gesichtspunkten nicht hätte aussuchen dürfen - aber eben dann stellt man immer wieder fest, dass Pferde durch bestimmte Gebäudemerkmale doch immer benachteiligt sind. Was nicht tragisch ist, wenn man eben nur aus Freude am Reiten reitet, aus den gegebenen Bedingungen das Beste machen will! Ich sehe es so, aber kann auch die Seite verstehen die sagt "wer Dressurreiten möchte, sollte beim Pferdekauf entsprechend nach passenden Kriterien aussuchen" - auch nicht falsch. :wink:
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Beitrag von Jolly »

skywalker hat geschrieben: Es würde mich halt einfach interessieren, von welcher Bewegung der Unterhals jetzt genau kommt, vielleicht ist es ja einfach tatsächlich bei dem Gebäude simpel die "Haltearbeit", die der Muskel für den Kopf leisten muss, da einfach der Hebel (Hals) lang und gerade und tief angesetzt ist.
Ich denke, dass das Interieur auch eine nicht unerhebliche Rolle spielt, ein Pferd mit hohem Muskeltonus und Spannung in sich hat auch eher damit zu kämpfen, als ein Pferd, für das die Welt rund ist und was locker durchs leben läuft ...
Jolly
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Beitrag von Jolly »

Finchen hat geschrieben: ... dass Pferde durch bestimmte Gebäudemerkmale doch immer benachteiligt sind...
und genau aus dem Grund brauchen sie die Dressurarbeit ...
viel mehr sogar, als das Pferd, dass sich eh schon gut bewegen kann...
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