Hufprellung?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Rosana
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Hufprellung?

Beitrag von Rosana »

Also ich habe noch keinen anderen Thread zu dem Thema gfunden, ich hoffe ich habe nix übersehen.
Ich fürchte, Rosana hat eine Hufprellung und da ich den Tierarzt ja eh frühestens morgen rufen kann, hätte ich gerne vorher noch die ein oder andere Meinung, vor allem gerne auch Erfahrungen von Pferdebesitzern, die das schon mal erlebt haben (Dauer, Behandlung etc.)

Also ich bin heute morgen ausgeritten und beim galoppieren ist Rosana auf einen ziemlich großen Stein getreten (ich habe den vorher schon gesehen und noch versucht, daran vorbei zu lenken, hat aber nicht geklappt), dass sie ihn "getroffen" hat, habe ich vor allem daran gemerkt, dass sie danach gestrauchelt/gestolpert ist.
Wir sind danach noch ein ganzes Stück weiter galoppiert (der Araber vor uns war schon außer Sichtweite...). Im Schritt hinkte sie danach für ein paar Schritte ganz deutlich, dann ging es besser. Wir sind danach nur noch Schritt gegangen, das erste Stück war ziemlich steinig, da fiel ihr das Laufen deutlich schwer, was aber, da sie nicht beschlagen ist, nicht so ungewöhnlich ist. Als später wieder ebenere Wege kamen, lief sie besser und ich konnte beim Führen zumindest keine Lahmheit erkennen.
Den Rest des Tages war sie auf der Weide.
Dann rief mich aber heute abend die SB an, dass Rosana beim reinbringen von der Weide gelahmt hätte.
Aufgrund der Vorgeschichte bin ich mir jetzt ziemlich sicher, dass es eine Hufprellung ist - oder was meint ihr?
Sollte ich morgen auf jeden Fall den Tierarzt rufen oder nur wenn sie deutlich lahmt? Was würde dieser im Fall einer Hufprellung tun? Was kann ich selber tun?
Soll ich sie bis dahin in der Box lassen oder auf die Weide tun (sie rast da normalerweise nicht rum).
An die Homöopathie-Kenner: Ich würde gleich noch mal zum Stall fahren und Arnika D6 und evtl. Belladonna C30 geben (das habe ich da). Ist Belladonna sinnvoll?

Wie lange braucht eine Hufprellung zum Ausheilen? Wie groß ist die Gefahr eines Hufgeschwürs?
Soll ich ihr auf der Weide Hufschuhe anziehen, um den Huf vor weiterer Belastung zu schützen? (Rosana hatte letztes Jahr schon mal durch einen Tritt auf einen spitzen Stein ein Loch in der Hufsohle, da haben die Hufschuhe sehr gute Dienste geleistet).

So viele Fragen- ich bin auch für Teilantworten dankbar!
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Hm, so richtig Ahnung habe ich jetzt auch nicht. Aber vielleicht hilft es Dir trotzdem:

Micardo hat sich vor Jahren mal das Hufeisen mit Karacho selbst vom Huf gezogen und hatte danach eine Hufprellung, die sich zum Geschwür entwickelt hat. Damals gabs zuerst nasse Hufverbände und Hippopalazon, irgendwann kam das Geschwür dann raus bzw. wurde aufgeschnitten, und dann gab es ein Deckeleisen, bis das Loch im Huf runtergewachsen war. Und Jodoform-Äther-Zeugs auf einem Tupfer täglich in den Huf gestopft. Bei Rocki habe ich, als er sich beim Toben mal eine Hufprellung zugezogen hat, die Variante ohne Eisen und dafür mindestens 4 Wochen Hufverband gewählt.

Wenn Du noch einen Rest Hippopalazon oder Equi da hast (ich habe immer eine Notreserve im Stall :wink: ), würde ich das auf jeden Fall geben. Und einen nassen Hufverband machen.
Viele Grüße
Sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Huhu,

grundsätzlich schadet Bewegung bei einer solchen Prellung nicht, Druck auf die Stelle durch unebenen Boden/Steine o.ä. was dann drücken kann ist natürlich nicht angenehm, aber auch nicht dramatisch, ein wenig davon abhängig, was du deinem Pferdi "zumuten" magst.

Bin kein Homöopathie-Kenner, aber Arnica und Belladonna kommen wir eher widersprüchlich, käme nicht auf die Idee die gemeinsam zu geben - hoffentlich meldet sich zu der Frage noch jemand kundiges, würde mich auch interessieren.

Zur Unterstützung des Heilungsverlaufs kann grundsätzlich Traumeel helfen - da ist es meiner Erfahrung nach wie bei anderen ähnlichen Sachen, bei einem Patienten mit sehr guter Wirkung, beim anderen eher geringfügig oder nicht beeinflussend. Für mich ist es in solchen Sachen immer noch 1. Wahl - eine Ampulle Traumeel zusammen mit paar ml Blut i.m. 1-2x in kurzem Abstand zB am ersten Abend, dann am nächsten Tag noch 2-3x gesamt und dann je nach Verlauf täglich.

Wenn ihr grade so steppenähnliche Zustände wie wir hier haben hilft wässern, tut der Huffunktion insgesamt gut und der Huf ist insgesamt deutlich weniger empfindlich als ohnehin bei so langer Trockenheit schon.

Dauer.. puh, das wird abhängig von der Stärke sein - letztlich merkt man ja nur wann die Empfindlichkeit nachläßt, wie genau der Heilungsprozeß aber verläuft bleibt uns ja meist unentdeckt am Huf.

Wünsche euch einen schnellen und komplikationsfreien Verlauf, gute Besserung ans Pony!

Gruß,

Silke
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


ich würd eauf jeden Fall den TA holen, damit genau festgestellt werden kann, was da nun passiert ist. Gute Besserung !

LG

Sabine
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich stimme sab zu.

angussverband kann so lange nicht schaden, falls es echt eine prellung ist.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

gimlinchen hat geschrieben:ich stimme sab zu.

angussverband kann so lange nicht schaden, falls es echt eine prellung ist.
Eben - wässern ist immer hilfreich, zumal momentan ja eh die Hufe eher zu trocken sind.

Nehme an der TA war inzwischen da!?
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Danke für eure Tipps und Einschätzungen. Da sie gestern morgen nicht mehr lahmte, habe ich erst mal nicht den Tierarzt geholt, sondern selbst gekühlt und Traumeel gegeben. Sie läuft fühlig auf Steinen, lahmt aber nicht. Ich hoffe es war die richtige Entscheidung und es kommt nicht noch was nach.
Bin am Überlegen, künftig doch vorne zu beschlagen. Oder noch mal nach besser sitzenden Hufschuhen zu schauen...
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Ich wollte hier noch mal berichten, wie das Ganze schließlich ausgegangen ist. Nachdem Rosana nach einer Woche immer noch nicht 100% klar lief, habe ich doch noch den Tierarzt gerufen. Der hat auch auf ein Hämatom/entzündliche Prozesse in der Hufsohle getippt, sicherheitshalber haben wir noch geröngt. Da war glücklicherweise alles in Ordnung.

Trotzdem hat er noch zwei Wochen Ruhe (nur Weidegang) verordnet, bis die Entzündung ganz abgeklungen sei. Die GEfahr, dass sich ncoh ein Hufgeschwür bilden würde, sei relativ hoch. Ist aber zum Glück nicht passiert!

Ansonsten wurde nix gemacht, also keine Medikamente, weil er meinte, sonst würde sie auf der Weide nur mehr belasten, als gut wäre. Außerdem hat er Abspecken und Hufschutz verordnet.

Ich habe ihr dann tagsüber auf dem Paddock Hufschuhe angezogen und ziehe sie jetzt seither immer an, auch zum Longieren und Reiten auf dem Platz. Nach den zwei Wochen war es dann zum Glück durch, sie läuft jetzt wieder super und klar. Ich hatte dann noch einen Huf(schuh-)experten da, der mich beraten hat, wie ich die Hufschuhe vorne zum besseren Halten bekomme und mir für hinten noch welche verkauft hat.

Zum Abspecken bekommt Rosana jetzt im Wechsel halbtags eine Fressbremse drauf (von einen Forumsmitglied erstanden) oder ich stelle sie nach drei Stunden Weide aufs Paddock. Es hat schon was gebracht, ich kann den Sattelgurt schon ein Loch enger schnallen... :wink:
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

:lol: Harte Zeiten für Rosana - aber weit besser als wieder harten Druck im Huf!

Toll, dass du weiter berichtest! Alles gute weiterhin für klaren Gang! :wink:
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Fürstin
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Beitrag von Fürstin »

Schön das es ihr wieder besser geht. Aber du scheinst dir ja auch die allergrößte Mühe dafür zu geben. Toll!
Spuren im Sand verwehen,Spuren im Herzen bleiben.
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