Totilas - Eine eigene Klasse?

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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

schade für den schönen kerl, wenn das stimmt. der zdf.bericht ist ja richtig gut (für ZDF)
Bebe
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Beitrag von Bebe »

Also das mit den Gummischuhen ... so etwas habe ich bis Grade nicht gesehen. Meist ist an einem Gerücht auch ein funken Wahrheit. Ohje ohje:(
Wusste nicht mal das es so etwas gibt
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

manchmal möchte ich gar nicht mehr wissen, was es noch so alles gibt :cry:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

gimlinchen hat geschrieben:schade für den schönen kerl, wenn das stimmt. der zdf.bericht ist ja richtig gut (für ZDF)
Tja, rein aus beruflicher Sicht, sehe ich den Bericht komplett anders. Und das gilt im Höchstmaß für Totilas. Denn hier wird das gemacht, was man allgemeinhin unter tendenziöser Berichterstattung versteht. Der Ablauf: Wir sehen Totilas unter Gal, danach mit Rath. Dann kommt Tönjes mit seinem Artikel über die Dressurschuhe ins Spiel. Danach wird ein FUCHS gezeigt, der mit diesen Dingern (wir müssen an dieser Stelle nicht über Sinn und Unsinn solchen Equipments reden, aber darum geht es mir auch nicht) trainiert wird, dann kommt das Standbild eines Friesen mit den Schuhen. Und – welche Schlussfolgerung soll da jetzt wohl gezogen werden?? :wink:
Das ist geschickt gemacht, verweist aber die Hufschuh-Trainingsmethode von Totilas nach wie vor ins Land der Spekulation. Genau das stört mich übrigens so an derartiger Berichterstattung. Und zwar aus zwei Gründen: Es kann sein, dass diese Gerüchte stimmen. Dann verwässern aber genau solche Berichte die Glaubwürdigkeit. Und: Es kann sein, dass Totilas nie mit diesen Dingern trainiert wurde. Dann ist es unfair.
Übrigens hat das nix mit meiner durchaus kritischen Sichtweise des Turniersports zu tun. Aber eine saubere Berichterstattung wäre schon ganz wünschenswert. Auch und gerade vor dem Hintergrund dringend nötiger Veränderungen.
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ah, interessant.
natürlich ist es tendenziös, aber das ist doch offen so?
sab
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Beitrag von sab »

Na ja, Tönjes - St. georg - macht normalerweise seriöse Berichterstattung. Ich bin fest davon überzeugt, dass sowohl Tönjes als auch das ZDF nicht diese Andeutungen - dass Pferde im allgemeinen und Totilas im Speziellen - mit der Hufschuhmethode traktiert worden sind , gemacht hätten, wenn sie nicht dafür auch Belege hätten. ich sehe das eher als sehr vorsichtiges Asudrücken einer Wahrheit, die sie nicht direkt aussprechen wollen, für die sie aber ganz sicherlich Belege haben. Das ZDF ist nciht der Boulevardjournalismus; da wird schon aus Angst vor juristischen Konsequenzen sicherlich überprüft.


LG

Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Sab, auch wenn das jetzt abschweift. Ich denke schon seit Jahren nicht mehr, dass die Öffentlich-Rechtlichen weniger tendenzös berichten, als die Privaten. Auch die müssen Quote machen.
Und: Eine seriöse Berichterstattung beginnt für mich exakt in dem Moment, in dem Fakten auf den Tisch kommen und der Zuschauer eben nicht solche Schlussfolgerungen ziehen soll, wie in dem Bericht nahegelegt wird. Und ich glaube, wenn es belegbare Fakten geben würde, wäre zumindest die St. Georg damit bereits an die Öffentlichkeit gegangen.
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Ich finde den Bericht nicht gut gemacht, ist rein aus Archivmaterial zusammengestückelt und mit neuen Kommentaren unterlegt. Da werden in knapp 15 Minuten Dülmener Wildpferde vs. Sportpferde, hoch vergitterte Boxen vs. Bewegungsstall, Doping, Barren, üble Longiermethoden und einige große Namen rund um den Sport in einen Topf geschmissen und umgerührt. Anspielungen auf Matinee und nebulöse Spekulationen wie Cubano schon geschrieben hat, das ist in meinen Augen kein seriöser Journalismus.
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Beitrag von gimlinchen »

lustig, wie unterschiedlich wir das sehen. ich fands gut - die wesentlichen elemente drin, haltung und sport betrachtet, gute kontraste, nette filme
aber : ich bin da halt einfach schlicht konsument
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

@ sab
das sehe ich ganz und gar nicht so. Die Interviews sind vollständig aus dem Zusammenhang gerissen und in meinen Augen "willkürlich" mit Bildern unterlegt worden. Das zeigt nur, was die Filmemacherin "zusammen gestückelt" hat, seriöse Recherche kann ich da nicht erkennen und Beweise schon überhaupt nicht.
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Beitrag von sab »

So, jetzt habe ich mir die Sendung noch mal angeguckt. Ich finde es überhaupt nicht reisserisch (im Sinne von falsch) sondern eine sehr korrekte Wiedergabe, woran der Reitsport derzeit krankt. Man hätte einiges noch differenzierter zeigen können aber falsch war da nix ...Die Bilder mit den Dülmener Pferden als Gegenüberstellung für pferdegerechtes Leben zu modernen Sportpferden finde ich völlig legitim; da möchte ich an den grossen Klaus Zeeb erinnern, der mal gesagt hat , "Reiter erkennen ein Pferd doch nur, wenn ein Sattel draufliegt "...Und dass es in diesem Sport um (viel) Geld geht und zwar an ertser, zweiter und dritter Stelle, dass wissen wir doch auch alle. Dieser Film war für die breite Öffentlichkeit gemacht und dafür ist er sehr gut. Und dass wir Reiter nicht besonders gut wegkommen, ja, dass finde ich persönlich nciht schön aber korrekt.


LG

Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

sab hat geschrieben:So, jetzt habe ich mir die Sendung noch mal angeguckt. Ich finde es überhaupt nicht reisserisch (im Sinne von falsch) sondern eine sehr korrekte Wiedergabe, woran der Reitsport derzeit krankt. Man hätte einiges noch differenzierter zeigen können aber falsch war da nix ..
Das hat doch auch niemand gesagt. Mir ging es bei der mangelnden Faktenlage schlicht um die Geschichte mit Totilas und den Hufschuhen.
Allerdings bleibe ich dabei, dass der ganze Beitrag zwar richtig, aber dennoch hoch tendenziös ist. Denn sonst hätte aus journalistischer Sicht überhaupt nichts dagegen gesprochen, auch mal andere Sportgrößen zu Wort kommen zu lassen; ich denke da an einen Klaus Balkenhol oder eine Ingrid Klimke. Aber das hätte dem Gesamt-Tenor der Geschichte nicht gut getan – und da ging es nun ganz klar um den Verriss des Sports. Was übrigens eingedenk der Tatsache, dass auch das ZDF an Sport-Übertragungen teilnimmt – und auch aus dem Reitsport – eine gewisse leise Komik in sich birgt.
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Beitrag von dshengis »

Cubano hat geschrieben: ...Aber das hätte dem Gesamt-Tenor der Geschichte nicht gut getan – und da ging es nun ganz klar um den Verriss des Sports.
So habe ich es nicht gesehen. Es war m.E. ein eindeutiges und klares Plädoyer für sauberen Sport und fairen Umgang mit den Pferden ( Fünf internationale Richter, die sich trauen... ). In der Sache mit den Hufschuhen wurde schon der Gedanke nahegelegt, dass solche Methoden auch bei Totilas´ Ausbildung eine Rolle spielten, das ja. Aber mehr auch nicht. Also "hoch tendenziös" halte ich für eine reichlich übertriebene Bewertung.

Im Übrigen würde ich es schon ziemlich traurig finden, wenn nach Poetin und Matinee das nächste Dressurwunder "platt" wäre. Schade um die Tiere!

LG A.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

…wenn es so gewesen wäre, wäre es um so wichtiger, dass eben genau solche Reitgrößen wie eine Ingrid Klimke oder ein Klaus Balkenhol auch zu Wort kommen. Stattdessen wurde sich hauptsächlich auf die (zweifelsfrei existierenden) Missstände im Sport kapriziert.
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Beitrag von sab »

Ja, sicher, nur glaube ich nicht, dass die Missstände die Ausnahme sind...Ich halte die eher für die Regel ! Leider.


LG

Sabine
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