Klassische Ausbilder und ihre Vor- und Nachteile..Diskussion

Rund um die klassische Reitkunst

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horsman
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Beitrag von horsman »

eben, so ist wie mit allem:
so oder so - alles hat zwei Seiten
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Jen
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Beitrag von Jen »

und wir waren alle nicht dabei ;)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben: Eine Gangart zw. Schritt und Trab kann in der Tat einfach nur schlechtes verspanntes zackeln sein, kann aber richtig angewendet auch einen guten gymnastischen und die Durchlässigkeit fördernden Effekt habe.
Wo bitte?
Entschuldige Horsmän, aber dass ein Gangsalat – ganz gleich in welcher RW – etwas anderes darstellt, als Gezackel wäre mir aber neu. Vielleicht magst Du mir mal den gymnastizierenden Effekt erklären. Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass halbe Tritte damit gemeint ist. Das ist nämlich eine klare Trabbewegung und die war auch zu Steinbrechtschen Zeiten bereits bekannt…
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horsman
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Beitrag von horsman »

Frag halt den ollen Steinbrecht, warum er da als großer Meister so durch den Tierpark schlurft oder zackelt, oder was weiß ich da tut. Sag ihm, dass da ja gar nicht konform der Skala geht und das ginge ja nun überhaupt nicht.

...

falls Du ihn siehst.

Grüss Gott
8)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Das ist zwar ein nett-ironisches Posting, lieber Horsmän, aber vielleicht beantwortest Du mir meine Frage doch noch mal: Wo liegt der gymnastizierende Effekt einer Gangart zwischen Schritt und Trab?

Dankeee :wink:
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horsman
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Beitrag von horsman »

gehört vielleicht schon nicht mehr in diese Box und kann sicherlich auch seitenweise kontrovers diskutiert werden. Ich nenn mal ein paar Stichworte, die in diesem Bereich fallen können:

Schritt-Trab - / Trab-Schritt - Übergänge
Halbe Parade
Impulsion erhalten + Tempo zurück führen = Versammlung
Tempo behalten + Impuslion erhöhen = Versammlung
halbe Tritte
kleine Tritte
doux Passage
Balance in Bewegung - Bewegung der Balance zuführen
Autoimpulsion
Schaukel
Mobilisierung auf der Stelle
Diagonalisierung auf der Stelle
und und und
ein weites Feld wenn man will.

Man kann natürlich auch sagen, der olle Steinbrecht ist da halb besoffen durch den Tierpark geeiert, nicht wissend was er da tut, bzw. hat die klass. Dressur nen guten Mann sein lassen und wollte bloss auf Kosten der Pferde den Damen imponieren. Auch ein weites Feld wenn man will.

Wir waren nicht dabei und können ihn wohl nicht mehr fragen.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@horseman:

ungeachtet der unterschiedlichen sicher positiven Effekte der vorgenannten "Übungen" bleibt aber die Frage offen, was nun die Gymnastizierung an der "Gangart zwischen Schritt und Trab" sein soll. Die Frage finde ich immer noch interessant, zudem die Frage, was das für eine Gangart sein soll - ich würde ja frech behaupten es gibt keine solche Gangart, außer man definiert "Gangsalat" so.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ist die diskussion nicht ein wenig müßig, wenn man sich nur auf ein anekdotisches zitat bezieht? :shock:
horsman
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Beitrag von horsman »

jo, denk ich auch.

@Finchen
natürlich gibt es keine solche "Gangart", aber alle oben aufgezählten Stichworte spielen dort irgendwie hinein. Da wir alle nicht gesehen haben, was Steinbrecht da nun tatsächlich gemacht hat, ist alles weitere wirklich etwas müßig.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Nö, finde ich gar nicht. Ich fand es hochspannend, zu erfahren, was Horsmän alles im Schrab reitet :P :P :P
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Jen
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Beitrag von Jen »

gimlinchen hat geschrieben:ist die diskussion nicht ein wenig müßig, wenn man sich nur auf ein anekdotisches zitat bezieht? :shock:
Du hast absolut recht. Ich wollte damit einfach auch nur aufzeigen, dass halt nicht immer alles so klar und linear und "fest" ist, wie man manchmal denkt bzw. den Eindruck bekommen kann. Und vor allem auch, wie sich die Interpretation und Sichtweise so über die Generationen halt vielleicht auch verwässern kann. Besonders, wenn man sich nur auf zusammenhangslose Zitate oder "Mottos" (Reite dein Pferd vorwärts und richte es gerade) bezieht. Auch wenn es jetzt schon ein paar Mal erwähnt wurde, es wird der Sache nicht gerecht, ganze Ausbildungssysteme/-philosophien auf diese wenigen Sätze reduzieren zu wollen. Eine beweihwässernde, hirnlose Vergötterung alter Meister ist genauso fehl am Platz, wie die totale Ablehnung abweichender Prinzipien. Gerade die Reitkunst ist so eine lebendige, dynamische und individuelle Kunst. Jedes Pferd ist individuell und reagiert auch auf unterschiedliche Menschen individuell und trotzdem gibt es gewisse Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten bei den meisten Pferden. Ich halte es deshalb nicht für praktisch pauschale Aussagen, wie "nie", "immer", "auf jeden Fall" etc. zu machen. Irgend ein Pferd wird garantiert irgendwann kommen und das Gegenteil beweisen. :P Ich halte es da, wie in der Wissenschaft... wir leben immer im momentanen Irrtum. ;) Im Ernst, eine gewisse, durchaus kritische, Offenheit in alle Richtungen kann nicht schaden. Dümmer wird man dadurch nicht, finde ich.
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Beitrag von Max1404 »

Jen, gutes Post, ich denke genau so!

"Schrab" finde ich gut! :lol:

Ich hatte immer, wenn ich das gelesen habe, eher so ein Bild vor Augen, wie es der schwunglose, nicht kadenzierte Trab ohne Schwebephase ist, bei dem das Hinterbein dennoch unter den Schwerpunkt greift und der Rücken schwingt - so wie wir bei dem viel diskutierten Marius Schneider-Video gesehen haben. Vielleicht auch, wie schon erwähnt, Anfänge zu halben Tritten oder doux Passage, wer weiß?

Da die Aufzeichnungen von Steinbrecht von großer Klarheit und Präzision sind, gehe ich sehr davon aus, dass er wusste, was er tat, und mir käme deshalb nicht in den Sinn, verspanntes Gezackel zu vermuten ... ich denke halt immer gerne positiv ... :wink:
Viele Grüße
Sabine
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Beitrag von Finchen »

horsmän hat geschrieben:jo, denk ich auch.

@Finchen
natürlich gibt es keine solche "Gangart", aber alle oben aufgezählten Stichworte spielen dort irgendwie hinein. Da wir alle nicht gesehen haben, was Steinbrecht da nun tatsächlich gemacht hat, ist alles weitere wirklich etwas müßig.
Eben, keiner weiß es so genau, aber horseman sagt "das hat gymnastizierenden Effekt" - darüber war ich erstaunt.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Jen hat geschrieben: Besonders, wenn man sich nur auf zusammenhangslose Zitate oder "Mottos" (Reite dein Pferd vorwärts und richte es gerade) bezieht. Auch wenn es jetzt schon ein paar Mal erwähnt wurde, es wird der Sache nicht gerecht, ganze Ausbildungssysteme/-philosophien auf diese wenigen Sätze reduzieren zu wollen.

Gerade die Reitkunst ist so eine lebendige, dynamische und individuelle Kunst. Jedes Pferd ist individuell und reagiert auch auf unterschiedliche Menschen individuell und trotzdem gibt es gewisse Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten bei den meisten Pferden. .
Super Jen!
Das ist für mich immer wieder Grund zu zweifeln, ob denn die "alten Meister" tatsächlich so arg unterschiedlich agierten, wie gemeinhin schnell mal in den Raum geworfen wird.
Sollten wir nicht alle unterstellen, dass sie ja offenbar in der Lage waren verschiedene Pferde bis zu hohem Niveau offenbar auszubilden und dazu ggf. auch nicht immer gradninig zu den gleichen "Mitteln" in gleicher Reihenfolge gegriffen haben!?

Ich unterstelle lieber, dass jeder gute Reiter/Ausbilder seine grobe Richtung und damit Vorgehensweise hatte, aber sehr wohl individuell auch unterschieden hat, ganz besonders gehe ich aber davon aus, dass sie alle um das wußten, was wir jetzt als so wichtig begreifen: das Pferd ist nicht zerlegbar (doch, aber nicht mehr zu Reitzwecken nutzbar dann :? ), der, der vermeintlich nur nach vorne reitet wird auch vorne was gemacht haben, der Befürworter der besonderen Einwirkung am Maul wird gewiß die HH nicht vernachlässigt haben.


*amüsiere mich immer noch über Schrab und leite daraus neue Möglichkeiten ab - womöglich erklärt demnach jemand dem Richter auf dem Turnier, dass der Kreuzgalopp zwar nicht gefordert war, aber doch so fein gymnastiziert und daher in der Lektion grade mal nötig war :wink: - NEIN, das ist kein Angriff... einfach grade im Übermut so gedacht und formuliert, nicht böse gemeint - bei aller Ernsthaftigkeit sollten wir doch auch mal über was lachen dürfen*
Zuletzt geändert von Finchen am Di, 24. Mai 2011 19:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Jen »

Finchen hat geschrieben:
Eben, keiner weiß es so genau, aber horseman sagt "das hat gymnastizierenden Effekt" - darüber war ich erstaunt.
nun, Zweifel für den Angeklagten. ;) Wie Max vorhin sagte: ich kann nicht wirklich glauben, dass jemand wie Steinbrecht (von dem ich denke, dass jeder hier ihm grosse Kompetenz zusprechen würde, oder?) sein Pferd in einem völlig nutzlosen Zackelschrab reiten würde. Der wusste sicher ganz genau, was er tat. Wir verstehen heute wohl nicht mehr genau, was der Hintergrund war. Aber haben wir das Recht deshalb darüber zu urteilen?
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