Reiten nach Biomechanik (Thomas Ritter): Umsetzbarkeit??

Rund um die klassische Reitkunst

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Thomas Ritter
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Re: Reiten nach Biomechanik (Thomas Ritter): Umsetzbarkeit??

Beitrag von Thomas Ritter »

skywalker hat geschrieben:2) Ist das für jedes Pferd gleich geeignet?
Diese Frage hat sich mir gestellt in Bezug auf den Bügeltritt. Ritter schreibt, dass dadurch ein Bein länger am Boden gehalten wird (z.B. ein Vorderbein, wodurch das Hinterbein dann weiter untertreten kann). Ich versuche mir das bei meinem Pferd vorzustellen - aber der klebt ja ohnehin schon mit so Schlurfgängen am Boden, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es sinnvoll wäre, ein Bein länger am Boden zu halten. ich bin ja froh, wenn er die Füßchen mal hebt! Speziell bei der Vorhand frage ich mich dann auch noch, ob man denn das will? Es widerspricht irgendwie meiner Vorstellung, dass die Vorhand schneller und leichtfüßiger werden soll. Wahrscheinlich versteh ich es irgendwie falsch, aber mir drängt sich ein Bild auf, dass die Vorhand dadurch immer schwerer würde - eigentlich das Gegenteil von dem, was man erreichen will.
Alle Hilfen sind im Prinzip fuer alle Pferde geeignet. Sie sind wie die Schraubenzieher, Zangen, Haemmer, usw. in einem Werkzeugkasten. Man verwendet natuerlich nicht immer alle Werkzeuge bei allen Aufgaben. Man trifft eine Auswahl. Je mehr Werkzeuge im Werkzeugkasten sind, desto schneller, praeziser und besser kann man den Job erledigen. Das gilt auch fuer den Buegeltritt als Gewichtshilfe.
Es ist richtig, dass die Vorhand erleichtert und die Hinterhand mehr belastet werden soll. Man kann allerdings das Ziel nicht immer auf dem direktesten Weg erreichen. Oft muss man erst die Widerstaende in Genick, Hals und Schulter beseitigen, bevor man die Hinterhand effektiv bearbeiten kann. Das findet man schon bei Steinbrecht und Seidler beschrieben, auch wenn sie es mehr indirekt tun. Verlagert man das Gewicht VORUEBERGEHEND auf die Vorhand, stellt man oft fest, dass die Hinterbeine weiter untertreten und der Ruecken sich mehr aufwoelbt. Sobald das geschehen ist, kann und muss man das Gewicht zurueck verlegen und die Gelenke der Hinterhand mit Hilfe des gemeinsamen Gewichts von Reiter und Pferd biegen.
Wenn Ihr Pferd dahinschlurft, dann ist es wahrscheinlich fuer den Buegeltritt noch zu frueh. Dann muss man ihm erst beibringen, sofort und mit Enthusiasmus auf leichte treibende Hilfen zu reagieren. Erst danach wird der Buegeltritt helfen.
Der Buegeltritt kann mit dem Dribbeln eines Basketballs verglichen werden. Je mehr man den Ball mit einem kurzen Impuls gegen den Boden drueckt, desto mehr wird er anschliessend in die Hoehe springen, da er erst vom Schwung der Bewegung und dem Boden zusammengedrueckt wird, und diese Kompression entlaedt sich dann in einem hoeheren "Bounce".

Thomas Ritter
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Re: Reiten nach Biomechanik (Thomas Ritter): Umsetzbarkeit??

Beitrag von Thomas Ritter »

skywalker hat geschrieben:3) Paraden in verschiedene Füße.
Das versteh ich überhaupt nicht :roll: . Ich muss überlesen haben, wo es vorkommt, oder nicht verstanden, oder wieder vergessen. Ich werd noch nachlesen, aber wenn es mir wer erhellen kann, wär ich auch froh (vielleicht hats auch wer ausprobiert??)
Man kann Paraden in eine niedrigere Gangart oder zum Halten in ein bestimmtes Bein ausfuehren, d.h. die Hilfe zum Uebergang wird in dem Moment erteilt, wenn das angesprochene Bein auffusst. Dadurch wird das gemeinsame Gewicht von Pferd und Reiter gezielt in dieses Bein verlagert, bzw. durch dieses Bein in den Boden geschickt.
Das muss man in der Praxis ausprobieren und ueben, um es zu verstehen, weil man die Reaktion des Pferdes fuehlen muss. Dann wird es sofort klar, was gemeint ist. Im praktischen Reitunterricht kann man diese Dinge sehr viel besser erklaeren und demonstrieren. Deshalb gab es in Wien auch nur eine muendliche Tradition, die vom Lehrer an den Schueler weitergegeben wurde, ohne dass das ungeheuere Wissen der Ausbilder in schriftlicher Form einer weiteren Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht wurde.

Thomas Ritter
Annie
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Beitrag von Annie »

oh Antworten genial , genial DANKE!
Thomas Ritter
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Beitrag von Thomas Ritter »

Nakim hat geschrieben:ich schätze Ihr Buch sehr und finde es ist eines der besten Bücher das in den letzten 20 Jahren über das Reiten auf den Markt gekommen ist. Es enthält unglaublich viel Information die mich noch über Jahre beschäftigen wird. Allerdings ist es bei mir eher der umgekehrte Weg des Verstehens. Ich war von 1971 bis ca. 1984/85 am Institut und habe dort viel gelernt. Allerdings weniger in der Theorie als in der Praxis. Wir sind es halt geritten.... Deshalb schrieb ich auch, daß ich nach dem Gefühl reite. Seit ca. 15 lerne ich theoretisch, was ich warum mache....

Das gute am Reiten ist, daß es jeder mit viel Arbeit und Fleiß lernen kann. Talent ist toll aber nicht so wichtig wie Arbeit, Fleiß und Ausdauer. Und je mehr man lernt desto fazinierender und Spannender wird es.
Vielen Dank. Ich stimme mit Ihnen vollkommen darin ueberein, dass Fleiss und Ausdauer wichtiger sind als Talent. Es ist sogar in der Regel so, dass die grossen Talente relativ frueh aufgeben, weil sie an leichten, schnellen Fortschritt gewoehnt sind, waehrend die mittelmaessig Begabten an Muehsal und harte Arbeit gewoehnt sind.

Meiner Frau geht es so wie Ihnen. Sie reitet erst alles nur aus dem Gefuehl heraus und analysiert hinterher, wie sie es gemacht hat. Bei mir ist es umgekehrt. Ich muss erst eine theoretische Vorstellung davon haben, wie etwas funktioniert. Dann kann ich mir das Gefuehl dafuer erarbeiten. Deshalb ergaenzen meine Frau und ich uns so gut.

Thomas Ritter
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Re: Reiten nach Biomechanik (Thomas Ritter): Umsetzbarkeit??

Beitrag von Thomas Ritter »

skywalker hat geschrieben:4) Eine große allgemeine Frage stellt sich mir auch noch (nicht nur zu Ritter, auch anderen): Sind das hier physikalische Gesetze, die auf jeden Fall funktionieren, oder wird es dem Pferd angelernt?
Ich nehme an es ist ein physikalisches Gesetz, da es sich ja um Biomechanik handeln soll. Trotzdem: Oft bei dieser und ähnlichen Reitlehren stört mich ein bisschen dieses "man nehme xy... dann macht das Pferd z" - Kochrezeptartige. Mir geht dabei ein bisschen immer die Tatsache ab, dass so ein Pferd ja ein Lebewesen mit eigenem Willen ist (was mein eigenes Exemplar höchst beeindruckend immer wieder beweist). Also anders gefragt: Vorausgesetzt ich wende z.B. den Bügeltritt richtig an - MUSS das Pferd dann den Fuß länger am Boden lassen? Kann es nicht trotzdem normal weiterfußen weil es mit dieser Art von Hilfe nix anzufangen weiß?
In die gleiche Kategorie fällt für mich das Gerücht (für mich ist es eins), dass ein Pferd immer unter das Reitergewicht tritt (treten muss). Das wird auch immer als quasi physikalisches Gesetz dargestellt (mit dem beliebten Beispiel des Kindes, das dem Erwachsenen auf der Schulter sitzt und sein Gewicht verlagert). Über das hab ich auch schon viel gegrübelt und bin für mich zum Schluss gekommen, dass es nicht so ist...
Es ist immer eine Kombination aus angewandter Physik und erlernten Reaktionen. Die Regeln, die in Reitlehen aufgestellt werden, sind notgedrungen immer etwas formelhaft simplifiziert, weil man unmoeglich alle Variationen und alle Unwaegbarkeiten beschreiben kann. Dann haette das Buch 5000 Seiten, und es waere trotzdem unvollstaendig. Man muss sich davor hueten, diese Regeln als unfehlbares Dogma zu interpretieren. Es sind eher Faustregeln, die in einem mehr oder weniger hohen Prozentsatz der Faelle zutreffen. Aber es gibt auch immer wieder Faelle, bei denen andere Gesichtspunkte eine Rolle spielen, sodass die Regel dann nicht zuzutreffen scheint. Das Reiten ist keine exakte Wissenschaft. Daher scheint es immer Ausnahmen zu allen Regeln zu geben.

Was den Buegeltritt anbelangt, so wird er natuerlich nie isoliert von Sitz, Kreuz und den anderen Hilfen angewendet. Wenn der Reiter fest genug in den Buegel tritt, Kreuz und Hand stehen laesst, und aufhoert, mit der Bewegung des Pferdes mitzugehen, dann wird fast jedes Pferd aus fast jeder Gangart anhalten. So effektiv ist diese Hilfe.

Thomas Ritter
Thomas Ritter
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Re: Reiten nach Biomechanik (Thomas Ritter): Umsetzbarkeit??

Beitrag von Thomas Ritter »

skywalker hat geschrieben:5) Noch ganz konkret zum Bügeltritt: Wenn ich damit das Pferd veranlasse, einen Fuß länger am Boden zu lassen, erzeuge ich damit nicht irgendwie eine Taktunreinheit?
Falsch angewendet, ja. Richtig angewendet kann es z.B. einen unreinen Takt regeln und ein hektisches, eilendes Pferd beruhigen.
Es kommt immer darauf an, was man erreichen will und wo die Probleme des Pferdes liegen.

Thomas Ritter
skywalker

Beitrag von skywalker »

Lieber Dr. Ritter,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten! Das beantwortet schon viele meiner Fragen.

Es ist klar, dass man Reiten nicht aus einem Buch lernen kann; mir ging es mehr darum, wenigstens theoretisch zu verstehen, was gemeint ist. ich bin auch eher Theoretiker, der zuerst alles durchdenkt, bevor er es wagt, es auch zu versuchen :wink: .
Gast

Re: Reiten nach Biomechanik (Thomas Ritter): Umsetzbarkeit??

Beitrag von Gast »

Moins
Thomas Ritter hat geschrieben:
Alle Hilfen sind im Prinzip fuer alle Pferde geeignet. Sie sind wie die Schraubenzieher, Zangen, Haemmer, usw. in einem Werkzeugkasten. Man verwendet natuerlich nicht immer alle Werkzeuge bei allen Aufgaben. Man trifft eine Auswahl. Je mehr Werkzeuge im Werkzeugkasten sind, desto schneller, praeziser und besser kann man den Job erledigen.
So ist es. Und es ist einer meiner Lieblingsvergleiche :)
Die Krux dabei ist nur, dass sich Reiter von ihrem Körper(gefühl) belügen lassen - sie greifen mit dem Wunsch nach einem Schraubenzieher blind in den Werkzeugkasten und die Hand kommt mit einer Wassrrohrzange wieder heraus. Was für sich genommen nicht mal tragisch wäre, lässt sich ja mit einem zweiten Griff korrigieren.
Schlimmer ist der Umstand, dass die Hand sagt: "DAS ist ein Schraubenzieher." Und der Reiter das glaubt.
Oder anders ausgedrückt: nicht das Reiten ist es, was das Reiten dem Reiter so schwer macht, sondern die (Nicht)Beherrschung seines Körpers. Weil die schamlosen Lügen des eigenen Körpers so schwer zu durchschauen sind.
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Meg
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Re: Reiten nach Biomechanik (Thomas Ritter): Umsetzbarkeit??

Beitrag von Meg »

sabrell hat geschrieben:Moins
Thomas Ritter hat geschrieben:
Alle Hilfen sind im Prinzip fuer alle Pferde geeignet. Sie sind wie die Schraubenzieher, Zangen, Haemmer, usw. in einem Werkzeugkasten. Man verwendet natuerlich nicht immer alle Werkzeuge bei allen Aufgaben. Man trifft eine Auswahl. Je mehr Werkzeuge im Werkzeugkasten sind, desto schneller, praeziser und besser kann man den Job erledigen.
So ist es. Und es ist einer meiner Lieblingsvergleiche :)
Die Krux dabei ist nur, dass sich Reiter von ihrem Körper(gefühl) belügen lassen - sie greifen mit dem Wunsch nach einem Schraubenzieher blind in den Werkzeugkasten und die Hand kommt mit einer Wassrrohrzange wieder heraus. Was für sich genommen nicht mal tragisch wäre, lässt sich ja mit einem zweiten Griff korrigieren.
Schlimmer ist der Umstand, dass die Hand sagt: "DAS ist ein Schraubenzieher." Und der Reiter das glaubt.
Oder anders ausgedrückt: nicht das Reiten ist es, was das Reiten dem Reiter so schwer macht, sondern die (Nicht)Beherrschung seines Körpers. Weil die schamlosen Lügen des eigenen Körpers so schwer zu durchschauen sind.
Wunderbar beschrieben. Ein viel grösseres Problem ist es jedoch, den Werkzeugkasten auf einen festen Untergrund (Sitz) zu stellen. Meist erübrigt sich dann der Griff in eben selbigen, weil es nichts mehr zu reparieren gibt...

Spricht aus leidvoller Erfahrung
Meg
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
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Rioja
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Beitrag von Rioja »

Frustrierend finde ich, dass man weiß, dass man es eigentlich anders machen müsste, aber der Körper reagiert nicht so, wie es der Kopf sagt! :roll:
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Beitrag von Thomas Ritter »

Rioja hat geschrieben:Frustrierend finde ich, dass man weiß, dass man es eigentlich anders machen müsste, aber der Körper reagiert nicht so, wie es der Kopf sagt! :roll:
Es ist richtig, dass das Koerperbewusstsein des Reiters oft luegt und dass der Koerper nicht so reagiert, wie der Reiter das moechte. Das sind ganz eigene Schwierigkeiten, die jeder Reiter ueberwinden muss. Deswegen mussten die Reiter in Wien frueher 5 Jahre lang taeglich Longenstunden nehmen. Dadurch macht man die schnellsten Fortschritte.

Thomas Ritter
Paula

Beitrag von Paula »

Diese Probleme kenne ich weder von mir noch von anderen Reitern,
dass ihr Körper sie belügt und sie nach dem falschen Werkzeug greifen, in dem Glauben es wäre das Richtige.

Ich erlebe es so, dass Reiter genau wissen wie sie die Hilfen geben SOLLTEN, aber in dem Moment eben NOCH nicht in der Lage dazu sind,
da wären 5 Jahre Longenstunden hilfreich auf hochausgebildeten Pferden.
Oder aber das sie keinen Plan haben welche Hilfe nun gerade die richtigen wären, weil ihnen das Gefühl und Wissen dafür fehlt.


Weil oft Pferde die ausgebildetet werden sollen von Reitern beritten werden, die eben selbst noch in der reiterlichen Ausbildung stecken, gibt das Schwierigkeiten.

Daher ist der Grundsatz erfahrener Reiter( 5 jahre Longenstunden *ggg*)
und junges Pferd sehr richtig.
Und das man nur mit dem richtigen Lehrpferd gut reiten lernen kann( Neindorff)
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Paula hat geschrieben:Diese Probleme kenne ich weder von mir noch von anderen Reitern,
dass ihr Körper sie belügt und sie nach dem falschen Werkzeug greifen, in dem Glauben es wäre das Richtige.
Dann kennst du scheinbar nur ganz besondere Leute... Ich selber hatte schon den einen oder anderen "Aha-Effekt" wenn ich mich einfach mal auf Video sah und feststellen musste, dass einiges doch anders aussah als ich gedacht (gefühlt) hätte
Paula

Beitrag von Paula »

das kann schon sein.
Was ich auch erlebe ist dass Reitern nicht bewußt ist , dass sie zum Beipiel die Ferse beim Treiben hochziehen oder sogar das ganze Bein.
Auf einem Video würden sie das selbst sehen können und hätten den Aha Effekt.
Wenn man ihnen sagt du ziehst das Bein hoch, ist es ihnen nicht bewußt, sie wirken ungläubig, weil der Bewegunsablauf als richtig abgespeichert ist, vermute ich.
Wenn ihr das mit falschen Werkzeug meint, dann habe ich ein Aha Erlebnis
Aber mir gefällt der Vergleich Werkzeugkasten ohnehin nicht, er hinkt gewaltig finde ich.
Neindorff brachte es für MICH besser auf den Punkt
das Orchester der Hilfen
der Dirigent ist der Rücken
ein Orchester besteht aus vielen Instrumenten
der Dirigent stelllt zwischen diesen die Tonharmonie her.
Aus vielen wird ein Ganzes.
Ohne diesen bleibt alles Disharmonisch.
Das Zusammenspiel der Hilfen im richtigen Moment
(Einsatz geben-Dirigent)
ist das Entscheidene
ein Orchester ist eine große Sache
ebenso ist das gute reiten eine große Sache
die viele Jahre des Übens braucht
wielange braucht ein Geigenspieler bis er Orchesterreife erlangt?
Wie viele Stunden hat er geübt?
Ähnlich verhält es sich mit dem Reiten.
Da wir es mit Lebewesen zu tun haben nicht mit gut gestimmten Intstrumenten ist es noch schwieriger
also lernt der Reiter ein Leben lang jedes neue Pferd stellt neue Herausfoderungen an seinen Reiter.
"Ein Reitpferd ist ein Kunstwerk das täglich neu erschaffen werden muss", schrieb einst P.

Reiten ist eben kein Auto dass ich reparieren kann.Oder eine Maschine die ich zusammenbauen kann...
Reiten ist Harmonie , Verschmelzen zweier Lebewesen
zu eins
mit dem Handwerk : der Beherrschung des Orchesters der Hilfen.
Der Sitz muss stimmen damit Hilfen korrekt gegebenen werden können
damit das Zusammenspiel und der richtige Moment stimmt
braucht man Lehrpferde und jahrelange Übung.
Paula

Beitrag von Paula »

skywalker hat geschrieben:Lieber Dr. Ritter,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten! Das beantwortet schon viele meiner Fragen.

Es ist klar, dass man Reiten nicht aus einem Buch lernen kann; mir ging es mehr darum, wenigstens theoretisch zu verstehen, was gemeint ist. ich bin auch eher Theoretiker, der zuerst alles durchdenkt, bevor er es wagt, es auch zu versuchen :wink: .
ich habe mich ebenfalls über die ausführlichen Antworten gefreut,
und sehe es wie skywalker: n von einem Buch oder Tips im Internet kann man nicht reiten lernen.Aber man Zusammenhänge begreifen,
auch wichtig, denn ohne die Theorie kommt man letzendlich auch nicht an.
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