Erfahrungen mit Maßsätteln
Moderator: ninischi
Ein großes Herstellerplus für Kunststoffbäume ist deren einfachere Herstellung. Man erstellt eine Form (das ist das Teure an der Angelegenheit), und dann gießt man. Industrielle Massenware eben. Ich hoffe sehr, dass die Hersteller mittlerweilen von den PP (Polypropylen)-bäumen abgekommen sind. Das war nämlich auf meinem Sattelbaum aufgeprägt.
Das ist so bei Stahl-Federbäumen nicht möglich.
Das ist so bei Stahl-Federbäumen nicht möglich.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
Eine Frage, wenn ich diesen Thread so lese: Redet ihr von Maßsätteln oder von Maßkonfektionssätteln?
Ein Maßsattel ist ein Sattel, der als Unikat für exakt das eine Pferd hergestellt wird, bei dem der Baum exakt nach dem Pferd hergestellt wird. Wie orthopädische Schuhe.
Ein Maßkonfektionssattel ist ein Sattel, bei dem der Sattler verschiedene Bäume testet und dann um den passenden Baum herum den Sattel aufbaut.
Gereizt hätte mich ein echter Maßsattel. Aber der Preis ... Ich habe also einen Maßkonfektionssattel. Allerdings einen Westernsattel. Von Continental. Mit Fiberglasbaum. Und wir zwei, die Maus und ich, sind höchst zufrieden damit. Kann das nur empfehlen und würde jederzeit wieder so viel Geld in die Hand nehmen (manche haben für ihr Pferd weniger bezahlt als ich für den Sattel).
Ein Sattel von der Stange käme für mich nicht infrage. Beim Ausmessen und Testen der Bäume habe ich selbst gesehen, wie unterschiedlich die unterschiedlichen Bäume trotz gleicher Abmessungen (Kammerweite, Länge etc.) auf dem Pferderücken lagen und wo sie gedrückt oder eben nicht gedrückt haben.
Ein Maßsattel ist ein Sattel, der als Unikat für exakt das eine Pferd hergestellt wird, bei dem der Baum exakt nach dem Pferd hergestellt wird. Wie orthopädische Schuhe.
Ein Maßkonfektionssattel ist ein Sattel, bei dem der Sattler verschiedene Bäume testet und dann um den passenden Baum herum den Sattel aufbaut.
Gereizt hätte mich ein echter Maßsattel. Aber der Preis ... Ich habe also einen Maßkonfektionssattel. Allerdings einen Westernsattel. Von Continental. Mit Fiberglasbaum. Und wir zwei, die Maus und ich, sind höchst zufrieden damit. Kann das nur empfehlen und würde jederzeit wieder so viel Geld in die Hand nehmen (manche haben für ihr Pferd weniger bezahlt als ich für den Sattel).
Ein Sattel von der Stange käme für mich nicht infrage. Beim Ausmessen und Testen der Bäume habe ich selbst gesehen, wie unterschiedlich die unterschiedlichen Bäume trotz gleicher Abmessungen (Kammerweite, Länge etc.) auf dem Pferderücken lagen und wo sie gedrückt oder eben nicht gedrückt haben.
LG
Jarit
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
Jarit
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Ja, zwischen 2-3k kostet der, aber schau mal was die von der Stange kosten. Kieffer oder Sommer sind im selben Segment. Und ein Passier, der einen gescheitten Baum hat, den gibt es nicht unter 3k.
Ein Maßsattel mit gescheitem Baum kann auch für das jeweilige Pferd verändert werden, auch in gewissen Grenzen vom Baum her. Das baut ein guter Sattler schon so.
Ein Maßsattel mit gescheitem Baum kann auch für das jeweilige Pferd verändert werden, auch in gewissen Grenzen vom Baum her. Das baut ein guter Sattler schon so.
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Redest Du von verstellbar oder austauschbar?gimlinchen hat geschrieben:ah ok, so hätte ich auch gedacht.
ich finde verstellbare kopfeisen ganz praktisch
Verstellbar kann sein über Schrauben etc., das geht aber nicht gut, weil sich diese Sättel selber verstellen beim Einsatz.
Feste Kopfeisen in einem Holz/Stahfederbaum lassen sich verstellen mit einem Sattelverstellgerät. Die kann man einige Male breiter oder schmäler machen. Nur wird durch jede Veränderung das Kopfeisen vom Material her weich, also muss man es irgendwann tauschen. Dies geht aber prinzipiel auch bei jedem vernünftig gebauten Sattel und ein richtiger Sattler dran ist.
Beim Maßsattel wird der Baum an die Rückenform des Pferdes angepasst. Diese ändert sich im Grunde nicht (Wirbelsäule/Knochengerüst) ob das Pferd nun Muskeln ab oder aufbaut ist bei einem guten Maßsattel bis zu einem gewissen grad sogar deutlich unproblematischer als bei einem konventionellen. Sollte eine Änderung nötig sein muss meistens nur an der Polsterung oder bei größeren Veränderungen das Kopfeisen verstellt werden. Die Grundform bleibt aber die selbe.
mein Maßsattel hat kurioser weise, auf fast jedem Pferd besser gelegen, als deren eigener Stangensattel.
Ich würd keinen anderen mehr haben wollen.
mein Maßsattel hat kurioser weise, auf fast jedem Pferd besser gelegen, als deren eigener Stangensattel.

Ich würd keinen anderen mehr haben wollen.

Hab das hier nur überflogen....
Kleiner Zwischenruf:
Um einen Baum auf Maß anzufertigen brauche ich ein gescheites Vermessungssystem (wie zb das neue Equiscan von Rieser).
Angepasst wird das Gitter (oä.) im Stand.
Was passiert dann, wenn das Pferd den Kopf dreht oder sich gar erdreistet ein Bein zu bewegen?
Das Gitter passt nicht mehr 100%. Der maßgeschneiderte Sättelchen passt also nur im Stand in dieser einen Position. Aber eigentlich wollte man das Ding doch zum Reiten?! Was nutzt mir das Teil wenns im Stand passt?
Kleiner Zwischenruf:
Um einen Baum auf Maß anzufertigen brauche ich ein gescheites Vermessungssystem (wie zb das neue Equiscan von Rieser).
Angepasst wird das Gitter (oä.) im Stand.
Was passiert dann, wenn das Pferd den Kopf dreht oder sich gar erdreistet ein Bein zu bewegen?
Das Gitter passt nicht mehr 100%. Der maßgeschneiderte Sättelchen passt also nur im Stand in dieser einen Position. Aber eigentlich wollte man das Ding doch zum Reiten?! Was nutzt mir das Teil wenns im Stand passt?
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
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Ein gutes Drahtgerüst eines guten Sattlers tut nichts anderes.lancia hat geschrieben:Hab das hier nur überflogen....
Kleiner Zwischenruf:
Um einen Baum auf Maß anzufertigen brauche ich ein gescheites Vermessungssystem (wie zb das neue Equiscan von Rieser).
Angepasst wird das Gitter (oä.) im Stand.
Was passiert dann, wenn das Pferd den Kopf dreht oder sich gar erdreistet ein Bein zu bewegen?
Das Gitter passt nicht mehr 100%. Der maßgeschneiderte Sättelchen passt also nur im Stand in dieser einen Position. Aber eigentlich wollte man das Ding doch zum Reiten?! Was nutzt mir das Teil wenns im Stand passt?
Und Deine Frage ist genau die Entscheidende!

Ja, was tut der Sattel da bzw. der Baum. Der Kunststoffbaum tut garnichts, der ist ziemlich starr und unflexibel. Der Holz/Stahlfederbaum geht in der Bewegung des Pferdes in gewissen vorgegebenen Grenzen (sonst bräuchte man keinen Baum und hätte keine Gewichtsverteilung über den Rücken des Pferdes) mit. Das ist der grosse Unterschied bezgl. eines guten Sattelbaumes!
Hast du mal einen gegurteten Holzstahlfederbaum in der Hand gehabt?
Da bewegt sich ohne großen Kraftaufwand gar nichts. Ebenso beim Kunststoff. Will ich was, was der schnellen Bewegung folgt dann muss ich zu der Baumlos oder Lederbaumsparte gehen.
Um einen Holzbaum so zu gurten, dass er die Passform des Sattels für ein bestimmtes Pferd ergibt bedarf es viiiiiiel Sattlerkönnen. In Zeiten von Made in China, wird es manchmal eher der Typ in Timbuktu sein, der diesen Sattel fertigt. Der weiß wahrscheinlich noch nichtmal wie man auf ein Pferd aufsteigt oder hat ein etwas anderes verhältnis zum Tier wie wir Europäer.
Komischerweise laufen Millionen Pferde sehr gut und sehr lang mit Kunststoffbäumen oder Holzbäumen. Wichtiger fürs PFerd ist doch wohl was der Typ obendrauf macht!
Der Sattel ist und bleibt ein schlichtes Werkzeug. Hau ich mir mit einem Nobel-Hammer auf den Finger tut das genauso weh wie mit dem OBI-Exemplar für 3 Euro.
Da bewegt sich ohne großen Kraftaufwand gar nichts. Ebenso beim Kunststoff. Will ich was, was der schnellen Bewegung folgt dann muss ich zu der Baumlos oder Lederbaumsparte gehen.
Um einen Holzbaum so zu gurten, dass er die Passform des Sattels für ein bestimmtes Pferd ergibt bedarf es viiiiiiel Sattlerkönnen. In Zeiten von Made in China, wird es manchmal eher der Typ in Timbuktu sein, der diesen Sattel fertigt. Der weiß wahrscheinlich noch nichtmal wie man auf ein Pferd aufsteigt oder hat ein etwas anderes verhältnis zum Tier wie wir Europäer.
Komischerweise laufen Millionen Pferde sehr gut und sehr lang mit Kunststoffbäumen oder Holzbäumen. Wichtiger fürs PFerd ist doch wohl was der Typ obendrauf macht!
Der Sattel ist und bleibt ein schlichtes Werkzeug. Hau ich mir mit einem Nobel-Hammer auf den Finger tut das genauso weh wie mit dem OBI-Exemplar für 3 Euro.
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
Ja, ich kenne die Unterschiede sehr genau.lancia hat geschrieben:Hast du mal einen gegurteten Holzstahlfederbaum in der Hand gehabt?
Falsch, da bewegt sich einiges, sowohl in der vertikalen als auch Biegung. Und bei Baumlos etc. sitze ich wieder punktuell dem Pferd im Kreuz, da kann ich auch gleich ohne Sattel reiten.Da bewegt sich ohne großen Kraftaufwand gar nichts. Ebenso beim Kunststoff. Will ich was, was der schnellen Bewegung folgt dann muss ich zu der Baumlos oder Lederbaumsparte gehen.
Erstens liegt Timbuktu nicht in China und zweitens rede ich von Maßsattel mit Maßbaum. Zweitens hat des rein garnichts mit China zu tun, sondern mit alter Deutscher Sattlereikunst.Um einen Holzbaum so zu gurten, dass er die Passform des Sattels für ein bestimmtes Pferd ergibt bedarf es viiiiiiel Sattlerkönnen. In Zeiten von Made in China, wird es manchmal eher der Typ in Timbuktu sein, der diesen Sattel fertigt. Der weiß wahrscheinlich noch nichtmal wie man auf ein Pferd aufsteigt oder hat ein etwas anderes verhältnis zum Tier wie wir Europäer.
Ja, und wie laufen die Pferde und wie könnten sie laufen mit einem guten Sattel? Und wie könnte ein Reiter erst auf einem Sattel mit gutem Baum sitzen? Das ist doch die Frage und nicht eine Pauschalaussage, nur weil 1000ende mit einem Kunststoffbaum zurecht kommen, aber am Ende nie richtig mit dem Pferd und Reiten weiter kommen, weil eben das Problem der Sattel ist.Komischerweise laufen Millionen Pferde sehr gut und sehr lang mit Kunststoffbäumen oder Holzbäumen. Wichtiger fürs PFerd ist doch wohl was der Typ obendrauf macht!
Der Sattel ist und bleibt ein schlichtes Werkzeug. Hau ich mir mit einem Nobel-Hammer auf den Finger tut das genauso weh wie mit dem OBI-Exemplar für 3 Euro.
Und Dein Vergleich hingt. Ein reiner Maßsattel von den Sattlern die ich guten Gewissens empfehlen können kosten nicht mehr als eine von der Stange, sogar eher weniger. Ich bekomme als einen Nobel-Hammer für den Preis eines Obi-Hammer
