Wie reite ich mein Pferd gesund? Diskussion...

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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

sinsa hat geschrieben:
saltandpepper hat geschrieben:Ein Freizeit-, Gelände- Wanderreitreiterlein, das seine beiden Ponys hinterm Haus im Offenstall auf der Wiese hält, muß nicht um funktionelle Ausgleichsarbeit und Trainingsprogramme für Dressurpferde wissen.
Das ein Wanderreiter sich nicht um die Ausgleichsarbeit eines Dressurpferdes schert ist ganz sicher richtig, denn da wird er wohl eher müde drüber lächeln 8)

Das der Wanderreiter sich aber nicht um ein sinnvolles Trainingsprogramm für seinen Zausel schert ist absoluter Quatsch, denn gerade ordentliches Wanderreiten bedingt ordentliche Gymnastik.
Mal so als Denkhilfe: Ein Tagesritt ist KEIN Wanderritt.
Wanderritte gehen gerne mal über eine Woche und mehr. Das mit sehr viel Schritt und oft noch Gepäck.
Ein Wanderreitet trainiert also und der trainiert sicher nicht die paar Kilometer, sondern der sieht zu, dass Rücken und Beine bestmöglich aufgestellt sind und das macht er, in dem er sinnvoll und vor allem gezielt für die Beanspruchung trainiert.
Es ist absoluter Blödsinn zu glauben, das Wanderreiten oder auch Distanzreiten "nur" aus dem bewältigen von Kilometern besteht.
Aber in einem gebe ichr echt: Aufstellen und Grüßen gehört eher selten zum Trainingsprogramm eines Wanderreiters :mrgreen:
:D sinsa, ich weiß, was ein Wanderritt ist 8) habe bereits einige mehrwöchige hinter mir. - lies bitte genau : " es genügt zu wissen.... die Belastung nicht von null auf 1oo hochfahren kann..." Das meint wanderrittsorientiertes Training. Jemand der Wanderritte macht, reitet mehrmals wöchentlich für ein- bis mehrere Stunden ins Gelände. So ist das Pferd gut trainiert und kann Wanderritte gehen, auch wenn das Pferd weder Schenkelweichen, noch Seitengänge, noch Piaffen oder Trabverstärkungen gehen kann. Es muß noch nicht mal "am Zügel gehen" dazu.
Stecke mich bitte nicht in die Schublade derer, die sich über Gelände- und Wanderreiter erheben. Das liegt mir völlig fern !
Ich kenn zig Wanderreitspferdechen, die bis weit in die hohen Zwanziger noch große mehrtägige Touren bei bester Gesundheit absolviert haben und niemals einen Reitplatz gesehen haben. Das bedeutet nicht, daß sie deswegen schlechte Beine oder Rücken haben müssen- das ist Unfug !

Lies bitte weiter, daß ich nirgens irgendetwas von "kilometern bewältigen " geschrieben habe. Weder im Hinblick auf Distanzen, noch im Hinblick auf Wanderritte. Sondern lediglich, daß mit steigendem Anspruch an das Pferd vermehrtes Wissen und Können vom Reiter erforderlich ist. Sei so lieb und interpretiere nicht irgendwelchen wunderlichen Dinge in meine Beiträge hinein !
Danke :wink:
sinsa
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Beitrag von sinsa »

@saltandpepper Mag sein, dass Du wanderreiten warst, aber dafür trainiert hast Du anscheinend nicht, oder?
saltandpepper hat geschrieben: es genügt zu wissen.... die Belastung nicht von null auf 1oo hochfahren kann..." Das meint wanderrittsorientiertes Training.
Alleine das hier ist schon Quatsch und der Rest ist nicht viel besser:
saltandpepper hat geschrieben: Jemand der Wanderritte macht, reitet mehrmals wöchentlich für ein- bis mehrere Stunden ins Gelände. So ist das Pferd gut trainiert und kann Wanderritte gehen, auch wenn das Pferd weder Schenkelweichen, noch Seitengänge, noch Piaffen oder Trabverstärkungen gehen kann. Es muß noch nicht mal "am Zügel gehen" dazu.
Es tut mir leid, aber in diesem thread geht es darum sein Pferd gesund zu reiten und dann kann ich Deine Aussagen einfach nicht stehen lassen.
Ich finde es immer wieder faszinierend, dass es tatsächlich noch in den Köpfen drin ist, dass "Dressur" und die damit zusammenhängenden Lektionen Selbstzweck sein könnte. Dabei ist es genau umgekehrt - und das wird eigentlich auch von den meisten auch genau so beschrieben. Die Dressur ist nichts weiter als ein Mittel zum Zweck und das bedeutet im Beispiel Wanderreiten eben genau das Gegenteil von dem, was Du geschrieben hast. Ich arbeite an der Dressur/den Lektionen gerade WEIL ich Wanderreite!
Mein Pferd braucht (Rücken-)muckies!!! Mein Pferd braucht Ballance!!! etc. und das bekommt es nicht durch geradeaus am hingeschmissenen Zügel, auch wenn der Gedanke noch so verlockend ist :lol:
Geradeaus durchs Gelände latschen ist für kein Pferd der Welt wirklich anstrengend. Es aber über lange Jahre zu machen und dabei Mensch und Gepäck zu schleppen, ohne dass es dabei über den Deister geht ist schon eine andere Nummer.
Logischerweise mache ich meinen Wanderritt weder im Schenkelweichen noch in der Passage, aber hilfreich ist dergleichen eben durchaus und gehört daher ins Training (na gut, die Passage logischerweise nur bei weitergehender Ausbildung und Veranlagung :lol:).
Obwohl ich durchaus auf dem Standpunkt stehe, dass es vielen Pferden extrem weiterhelfen würde, wenn ihre Besitzer sich mal aufraffen könnten und sie regelmäßig, so oft wie möglich und so lange wie möglich bewegen würden und das am besten draussen im Gelände - und ich gehe sogar noch weiter und behaupte dass viele der im Viereck bewegten Pferde schon alleine dann profitieren würden, wenn sie ein-zwei Stunden durch den Wald laufen würden, statt 1 Stunde das zu ertragen, was ihre Besitzer unter Dressur verstehen.
Aber das ist wieder eine ganz andere Nummer, also lassen wir das lieber.

Vereinfachen wir das Ganze: Distanz-, Spring- und Wanderreitpferde werden tunlichst auch in vielen anderen Disziplinen trainiert, um ihren Job so gesund wie möglich machen zu können. Sicher muss ein WR Pferd nicht wahnsinnig gut Springen können, aber die Übungen dazu helfen auch ihm körperlich weiter ;-)
Ebenso gilt auch: Ein Dressurpferd (was auch immer das sein soll, denn eigentlich ist ein solches Pferd, wenn man es mal ganz genau betrachtet ziemlich sinnlos) sollte tunlichst auch in den anderen Disziplinen trainiert werden.


Ich gebe durchaus zu, dass ich mich da oberpinzig habe, aber ich hasse es, wenn untrainierte Wanderritte oder das, was man so darunter versteht, veranstaltet werden und das ewige Herunterspielen der Leistungen eines guten Wanderreit- oder Distanzpferdes finde ich ehrlich gesagt völlig daneben. Solch hahnebüchenen Ideen zu verbreiten geht am Ende nur zu Lasten der Pferde. Man stellesich vor, dass Dir jemand tatsächlich Glauben schenkt. Dann reitet Erna Müller die nächsten zwei Wochen mal etwas öfter (2xin der Woche statt wie sonst 2x im Monat) länger (2 statt einer Stunde) durch den Wald und dann aber los zum Wanderritt der ortsansässigen VFD mit so ca. 40-50km oder zu einem kleinen Distanzritt in der Einführungslänge mit 20-40km. Na schönen Dank.
Das ist exakt das Gegenteil von "gesundem Reiten".
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Medusa888
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Re: Wie reite ich mein Pferd gesund? Diskussion...

Beitrag von Medusa888 »

hat geschrieben:Wo hört für euch das bloße "Gesund Reiten" auf und wo fängt (ich nenne es mal) Lektionen reiten bzw. nur noch um des Aussehens Willen schön reiten an?
Für mich ist jedes Reiten, was der Gesunderhaltung des Pferdes dient, "schön". Dazu gehören für mich sowohl schwungvolle Gangarten um den Schwung und die Gehfreudigkeit zu entwickeln als als auch reines Geradeausreiten auf großen Linien, solange es einem Zweck dient. Reines Kilometerschrubben ohne Sinn und Verstand lehne ich heute genauso ab wie das Fordern von großen Gängen, wenn die Kraft dafür noch nicht da ist. Beides verschleißt das Pferd frühzeitig und nimmt ihm die Lauffreude.
hat geschrieben:Muss mein Pferd Schwung entwickeln, damit es mich langfristig ohne Schaden davon zu tagen, tragen kann? Oder muss es das nur, damit es toll und ausdrucksstark aussieht? (s. Gebrauchsreitweisen, wo die Pferde keinerlei großartigen Schwung entwickeln sollen)
Da wir mit Friesen eine sehr schwungvolle Rasse haben, ist das Fehlen von Schwung für mich ein absolutes Warnsignal, dem ich mit Tierärzten nachgehe. Auch große und schwungvolle Bewegungen können nur dann schön aussehen, wenn das Pferd den Reiter mitnimmt und dieser das auch sitzen kann.
hat geschrieben:Muss es sich versammeln?
Wenn es versammlungsfähig ist, ist es schön. Es gibt aber viele Pferde, die es aufgrund ihres Körperbaus oder aufgrund von Arthrosen nicht können. Daher denke ich, dass es reicht, wenn ein Pferd auf seinen vier Beinen gleichmäßig balanciert gehen kann. Aufgrund einseitiger Schiefe und damit ausgeprägter Händigkeit ist schon das Erreichen einer guten Balance heute eher eine Seltenheit, denn die Regel.
hat geschrieben:Muss es piaffieren können?
Ist sehr schön, muss aber nicht.
hat geschrieben:Muss es überhaupt in der Schulter leicht werden und viel Last mit der HH aufnehmen? (s. Spat und co.)
Siehe oben. Ich denke, dass ein korrektes Geradeaus viel wichtiger ist für die dauerhafte Gesunderhaltung des Pferdes.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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Beitrag von Rapunzel »

Das Problem ist doch, dass das alles sehr relativ ist.

Unser erstes Pferd war ein Reitpony mit 75 % Araberanteil. Hatte mal eine gute Grundausbildung genossen, doch dann kam es zu uns - eine Familie von 4 Reitanfängern. Damals war er 8. Wir sind dann allesamt sage und schreibe 22 Jahre (!!!) auf diesem Pferd herumgefallen, er musste alle Anfängerfehler ausbaden von Wanderritten mit nicht passenden Sätteln über falsches oder gar kein Training und, und, und. Der ist in den 22 Jahren bei uns nie sinnvoll gymnastiziert worden. Trotzdem war er bis zum 30. Lebensjahr kerngesund und voll reitbar und musste erst mit 32 wegen totaler Abnutzung der Zähne und ein paar anderen Altersgebrechen getötet werden. Er hatte einen fetten Unterhals, aber einen schnurgeraden Rücken und war tipptopp auf den Beinen. Länger hätte der doch auch mit bester Gymnastizierung nicht gehalten!

Ebenso die Trakehnerstute unseres Nachbarn, die Zeit ihres Lebens mit einem katastrophalen Sattel und halbjährlichen Beschlagsperioden, einem unerkannten Kieferbruch und anderen Lappalien gelebt hat und ebenfalls mit über 30 noch gut reitbar war. Die war so stocksteif, dass sie beim ersten Versuch des Longierens, als ich sie mal in seinem Urlaub betreut habe, stumpf umgefallen ist, weil sie bis dahin nur geradeaus ins Gelände gegangen war (das aber täglich).

Natürlich sind das Einzelfälle, aber gerade hier gibt es ja massenweise Leute, die sich sehr viele Gedanken um sinnvolle Ausbildung ihrer Pferde machen und trotzdem sind die Dinger ständig kaputt - nicht kaputtgeritten, sondern halt einfach durch Unfälle, Veranlagung oder Pech mit irgendwelchen Zipperlein belastet. Weil es eben auch viel Glückssache ist, wie lange ein Pferd gesund bleibt.
Motte
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Beitrag von Motte »

Ich sehe es eigentlich auch so, dass wir Otto-Normal-Reiter gut damit beraten sind, unsere Pferde so vielseitig wie möglich auszubilden/zu arbeiten, um sie möglichst lange gesund zu erhalten.
Zu vielseitig gehört für mich: viel Gelände (hier viel fleissigen Schritt am langen Zügel, das ist super für den Rücken auf eine völlig zwanglose Art und Weise und super für die Laune, die Seele von Herr oder Frau Färd), Freispringen oder/und Gymnastikreihen springen (ebenfalls gut für Rücken und Kopf - fördert ganz erheblich das Denkvermögen und die Reaktionsfähigkeit :wink: ), und natürlich auch Dressurarbeit.

Die meisten "platten" Pferde, die ich kenne, wurden halt entweder hauptsächlich auf dem Viereck geschrubbt, oder 5x pro Woche über die Knüppel gejagt oder eben nur im Gelände stumpf geradeaus geritten (wobei das wahrscheinlich noch die ungefährlichste Variante für's Pferd ist).

Dass durch eine völlig einseitige Belastung dann viel eher Verschleisserscheinungen auftreten, ist doch eigentlich logisch oder?

Gruß
Motte
xelape

Beitrag von xelape »

Schließe mich im Groben Motte an..

Ich denke die Mischung machts..
Dressur wichtig für Durchlässigkeit, Muskeltraining usw.
Hüpfen, für die Laune, und für nen lockeren Rücken - Sicherheit des Reiters.
Gelände: vereint im Idealfall beide Themen von oben.. denn mit einem fitten, durchlässigen Pferd - hat man RICHTIG Spaß im Gelände.

Ergebis ist meist, ein sehr motiviertes, entspanntes und leichtrittiges Pferd.

Um es noch etwas zu vertiefen, es hilft mir die Versammlung beim Galopp den Berg runter.. hilft mir Durchlässigkeit und ein gewisses Gehorsam und an den Hilften stehen in kniffeligen Situationen...
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Cathy1603
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Beitrag von Cathy1603 »

habe zwar einen friesen, aber z.B. steht bei mir die Gymnastikarbeit mit Cavaletti und Sprüngen vom Boden und vom sattel aus, auchganz oben, da ich einfach merke 1. macht es ihm Spaß, 2. er lernt zusätzlich seinen Körper und beine zu koordinieren und 3. macht es ihm super viel Spaß. Und mir auch :lol:

Denke, eine vielseitige Ausbildung ( wieweit auch immer möglich Psychisch und Pysisch) ist finde ich das A un O für ein Pferd. Wenn man es auf das Exterieur, Alter und Befinden des Pferdes abstuft, dann kann es nur fördernd und gesund sein. Natürlich muss man auch das Wissen und die gewisse Feinheit mitbringen, auch nur kleine Unstimmigkeiten in den jeweilien Ausbildungsmethoden sofort zu erkennen und eingreifen zu können. Finde oft ist es schwierig zwischen zu viel und zu wenig, zu unterscheiden.

:wink:
"Der Pferdemensch mit der ganzen Vollkommenheit seiner Kunst bringt sein Leben damit zu, diese Unvollkommenheit zu korrigieren" - (D'Auvergne)

Liebe Grüße
Cathy und Julbrich
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

sinsa, autsch ! Ich weiß nicht recht, in was für ein Wespennest ich bei dir gestochen habe, aber vielleicht beruhigst du dich ein wenig und liest es nochmal ganz entspannt und GENAU.
Du unterstellst mir lauter Aussagen oder Gedanken, die an den Haaren herbeigezogen sind. Auch finde ich es hochinteressant, woher du weisst, WIE ICH meine Pferde für Wanderritte trainiert habe ( obwohl ich von diversen Reitern sprach, die ich kenne- also nicht von mir selbst) . - wo wir uns doch gar nicht kennen..... - noch weist du, wie und was ich reite ... noch kennst du meine Pferde... -also nochmal : entspanne dich !

Du gehst nämlich ab wie ein Moped um es mal auf "neudeutsch " zu sagen, merkst du das ?

Witzigerweise, passiert dir nun genau das, was ich in meinem ersten Beitrag meinte : Jemanden ( also hier jetzt mal ich), der nicht deiner Meinung ist, was das gesunderhaltende Training für ein Pferd betrifft ( wobei ich nicht mal sicher bin, ob wir uns vielleicht sogar einig wären) , wird als unwissend und unfähig dargestellt und in die verantwortungslos-Ecke gedrückt.
Wie schön, wenn man sich selbst für viel besser hält, als den Rest.

Ich selbst sehe übrigens ebenfalls die Notwendigkeit, eine Pferd entsprechend seinem Einsatz zu trainieren. Aber daneben habe ich eben, wie beschrieben, sehr häufig schon erlebt, daß auch Menschen, die beiweitem nicht den Anspruch an Gymnastizierung stellen, wie ich selbst, wunderbar und mit einem gesunden, munteren Pferd viele Jahre, ja, Jahrzehnte ganz ohne Gymnastizierung auskommen / auskamen.
Und : ich kenne ungemein viele Pferde, die massiv kaputt"gymnastiziert" wurden und vielleicht wären auch diese Pferde mit weniger davon glücklicher, älter und gesünder gewesen.

Meine Aussage bezog sich an den Anspruch, den man an sein Pferd stellt, je mehr davon- je mehr Leistung -im Sinne davon in wieweit ich Einfluß nehme, desto genauer sollte ich wissen, was und warum ich etwas tue und dies dann auch noch "handwerklich" beherrschen.
Wenn ich mich von einem Pferdchen im Zockelschritt eine Woche über 20 km/täglich von A nach B tragen lasse, und das Pferdchen normalerweise 3 mal /Woche ins Gelände geritten wird, muß ich weniger können und wissen, um dem Pferdchen nicht zu schaden, als wenn ich 3 Wochen täglich 40-50 km flott im Tempo einer übergeordneten Gruppe reite. Wenn ich eine Distanz von 80 km auf Tempo reite muß ich ganz anders trainieren und deutlich mehr wissen, als erstgenanntes Reiterlein. Verstehst du, was ich meine ?

Wenn ich einem Pferd ausdrucksvolle Tritte abverlange, so muß ich darauf achten, daß es losgelassen ist und idealerweise einen Schwungbogen spannen kann, sonst gehen die Sehnen und Bänder kaputt und / oder die Knochen.

Jetzt bin ich gespannt, ob du wieder so heftig reagierst, denn dann klinke ich mich aus der Diskussion aus, fände ich schade, aber ich möchte mich auch nicht dauernd anpöbeln lassen, denn so empfinde ich deine Reaktion auf meine Beiträge.
sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ich habe lediglich Deine Beiträge zitiert und sie dabei definitiv nicht in ihrer Ausage verändert oder aus dem Zusammenhang gerissen :kopfkratz:
Du hast das so geschrieben und was auch immer du dabei im Hinterkopf hast, kann ich nicht wissen.
Wenn es Dich also stört, dass Deine eigenen Aussagen ein völlig falsches Bild abgeben, kann ich da ehrlich gesagt wenig dazu. Das mich sowas nicht kalt läßt, habe ich ja geschrieben, was das aber mit abgehen wie ein Moped zu tun haben soll?????

Von daher würde ich sagen, wenn Du Deine Aussagen nun relativieren oder "richtigstellen" möchtest, dann mach das, aber lass mich da bitte aus dem Spiel.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Lass es gut sein Sinsa, du hast recht und ich lasse es dir wenn du dich damit besser fühlst. :lol:
Offenbar hast du eine andere Vorstellung darüber, was eine gute Diskussion ausmacht als ich.
Nein, ich möchte nichts richtigstellen oder relativieren, warum auch ? Es ist weder falsch, noch in falscher Relation, du hast es lediglich nicht richtig gelesen und/oder verstanden. :wink:
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

@saltandpepper und sinsa

Ich kann den Ausführungen von s&p folgen und glaube gut zu verstehen, was sie mit ihrem Post erklären wollte - die Wanderreiter waren halt gerade ein gutes Beispiel (solche kennt doch jeder von uns).

Deswegen kann ich aber auch die Aufregung von sinsa nicht nachvollziehen: wegen den Ausführungen von s&p wird garantiert keiner hier unüberlegt und -trainiert bei einem Wanderritt starten und dann glauben, dass er so sein Pferd "gesund reitet"...

Zum Thema:
Insgesamt glaube ich, ist diese Diskussion müßig: die hier im Forum versammelten User sind der Dressurreiterei zugeneigt und gehören zu dem Teil der Reiter, die sich über ihr Hobby auch nach dem Absitzen noch Gedanken machen.

Ich für meinen Teil bin einfach ein Dressurfan und glaube auch, dass mein Pferdchen ein bisschen Spaß an dieser Art der Reiterei hat. Vielleicht wäre mein Pferd aber insgeheim viel lieber auf Island geboren oder Cowhorse in Südamerika (sie hat Panik vor Rindern)....da hat sie aber Pech gehabt.

Mit meinen reiterlichen Möglichkeiten versuche ich mein Pferd so gut wie möglich zu fördern und zu gymnastizieren, damit wir noch mindestens 20 Jahre Freude miteinander haben. Abwechslung in der täglichen Arbeit (Gelände, Longieren, Doppellonge, Bodenarbeit, Stangen, Springgymnastigk usw.) ist für uns beide schön und erhält die Motivation. Ganz nebenbei werden alle Sinne und alle möglichen Muskeln angesprochen, das ist mir wichtig.

Und selbst wenn sich wider Erwarten wissenschaftlich irgendwann herausstellen würde, dass für Pferde die Wanderreiterei oder die Westernreiterei (die aber ganz sicher nicht!) die gesündeste aller möglichen Reitweisen ist, ich würde nicht wechseln, ist halt nicht mein Ding.

In diesem Sinne
LG
Lisa
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

Rapunzel hat geschrieben:... Trotzdem war er bis zum 30. Lebensjahr kerngesund und voll reitbar und musste erst mit 32 wegen totaler Abnutzung der Zähne und ein paar anderen Altersgebrechen getötet werden. Er hatte einen fetten Unterhals, aber einen schnurgeraden Rücken und war tipptopp auf den Beinen. Länger hätte der doch auch mit bester Gymnastizierung nicht gehalten!

Ebenso die Trakehnerstute unseres Nachbarn, die Zeit ihres Lebens mit einem katastrophalen Sattel und halbjährlichen Beschlagsperioden, einem unerkannten Kieferbruch und anderen Lappalien gelebt hat und ebenfalls mit über 30 noch gut reitbar war. Die war so stocksteif, dass sie beim ersten Versuch des Longierens, als ich sie mal in seinem Urlaub betreut habe, stumpf umgefallen ist, weil sie bis dahin nur geradeaus ins Gelände gegangen war (das aber täglich)....
Es gibt wohl auch unterschiedliche Auffassungen von "gesund" und "fit". Das Pferd das beim longieren umkippt, wuerde ich nicht als "gesund" bezeichnen, und wuerde es auch nicht reiten. Mit 30 ist das ja auch ok, von einem hundertjaehrigen Menschen erwartet man auch nicht das er topfit ist :wink:

Ich habe aber verschiedene Pferde gesehen, die schon mit 10, oder wenig spaeter, massiven Verschleiss zeigen. Und zwar denk ich an Pferde die nie besonders harte Arbeit leisten mussten, sondern nur "normal" schlecht geritten sind.

Allein schon die Schiefe nicht ausgleichen und Pferd immer auf der Vorhand latschen lassen reicht anscheinend bei vielen, um sie ganz schnell kaputt zu reiten.
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*Krisi*
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Beitrag von *Krisi* »

Catja&Olliver hat geschrieben:
Allein schon die Schiefe nicht ausgleichen und Pferd immer auf der Vorhand latschen lassen reicht anscheinend bei vielen, um sie ganz schnell kaputt zu reiten.
Das glaub ich nicht so ganz. Es gibt nämlich auch die Variante, daß es manchen Reitern viel besser stünde, sie würden nur "auf der Vorhand" ins Gelände gehen, anstatt die Pferde im Viereck "versammeln" zu wollen. Damit würden auch viele Pferden wahrscheinlich besser leben können. Denn das, was manche als Dressurreiten verstehen ... :shock: Der Verschleiß ist dabei auch nicht ganz ohne. Ich will hier (hier schon gar nicht :D ) niemandem etwas unterstellen, aber manche Reiterleins in meiner Umgebung glauben, daß Unterricht etwas ist, das nur blutige Anfänger brauchen. Und so sieht es dann auch aus. Wenn die eine Stunde am Tag am langen Zügel ausreiten gehen würden, dann wäre der Verschleiß ganz sicher geringer. Egal wie das Pferd da geht.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich bin früher jagdlich geritten udn kenne einfach viele gesunde alte geländezausel...
und meiner war bis 15 ja auhc nur im gelände.

das klettern und so halte ich schon auch für gesund :D

(obwohl ich heute auch manches zusätzlich machen würde, logisch)
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Westernreiterei (die aber ganz sicher nicht!) die gesündeste aller möglichen Reitweisen
Wie kommst du darauf, dass die Westernreiterei für Pferde nicht gesund sein soll???
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