Faules Pferd

Rund um die klassische Reitkunst

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Poetin hat geschrieben:Ja, letztes Frühjahr hatte ich eine Physiotherapeutin da, die auch auf meinen Sattel geschaut hat und den für in Ordnung befand
:?: Ich weiß jetzt grade nicht, ob Du 2009 oder 2010 meinst...
Ich könnte mir vorstellen, daß durch die regelmässige Bewegung ein entsprechender Muskelaufbau stattgefunden hat und würde den Sattel darum vorsichtshalber nochmals anschauen lassen.
Gerade wenn man ein Pferd arbeitet, das von 0 angefangen wird, gibts doch bestimmt deutlich mehr Veränderungen als wenn ein Pferd dann in regelmässigem Training steht. Denke ich mir zumindest.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

ottilie hat geschrieben:
Poetin hat geschrieben:Ja, letztes Frühjahr hatte ich eine Physiotherapeutin da, die auch auf meinen Sattel geschaut hat und den für in Ordnung befand
:?: Ich weiß jetzt grade nicht, ob Du 2009 oder 2010 meinst...
Ich könnte mir vorstellen, daß durch die regelmässige Bewegung ein entsprechender Muskelaufbau stattgefunden hat und würde den Sattel darum vorsichtshalber nochmals anschauen lassen.
Gerade wenn man ein Pferd arbeitet, das von 0 angefangen wird, gibts doch bestimmt deutlich mehr Veränderungen als wenn ein Pferd dann in regelmässigem Training steht. Denke ich mir zumindest.
Ja, sehe ich genau so! Manchmal ist bei einem Pferd im Aufbau alle halbe Jahr ein Sattelcheck notwendig.

Liebe Poetin, Du hast in einem Jahr sehr viel erreicht mit Deinem Pferd. Das zeigt, dass er sehr willig ist und gerne mitmacht und lernt.
Jetzt ist es an der Zeit, das zu festigen und an der Ausführung zu feilen und die Rittigkeitsprobleme anzugehen.

Lektionen haben nur einen positiven Effekt, wenn sie korrekt ausgeführt werden. Deshalb nützt es nichts, Leichtigkeit (für den faulen Reiter :wink: ) um ihrer selbst anzustreben und dabei die Ausführung der Lektion zu vernachlässigen oder nur das anzunehmen, was das (schlaue :wink: ) Pferd von alleine anbietet. Das Leichterwerden ist eine Belohnung für die richtige (Re)Aktion und steht daher niemals am Anfang.
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Max1404 hat geschrieben: Lektionen haben nur einen positiven Effekt, wenn sie korrekt ausgeführt werden.
So ist es. Und mir ist bisher noch kein einziges Pferd untergekommen, das nach einem Jahr unter dem Reiter die Lektionen, die im Eingangspost aufgeführt wurden, auch nur im Ansatz korrekt beherrscht. In den meisten Fällen übrigens einzig und allein deshalb, weil es ihm an Kraft und Balance fehlt, um z.B. im Schulterherein wirklich unter den Schwerpunkt zu treten – was dann im Endeffekt jegliche gymnastizierende Wirkung zunichte macht.
Und ich komme auch nicht umhin, mich mehr und mehr zu fragen, auf welcher mehr als eigenwillige Interpretation heutzutage der Begriff "pferdefreundliche und schonende Ausbildung" teilweise beruht.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Cubano hat geschrieben: Und ich komme auch nicht umhin, mich mehr und mehr zu fragen, auf welcher mehr als eigenwillige Interpretation heutzutage der Begriff "pferdefreundliche und schonende Ausbildung" teilweise beruht.
Ist doch klar: das ist das DSDS-Syndrom, nur beim Reiten. Aus dem Nichts in kürzester Zeit zum Superstar.

Dem Laien (und vielen Reitern ebenfalls) ist nicht klar, dass hinter der berühmten Leichtigkeit beim Reiten zunächst einmal eine riesige Menge jahrelanger harter Arbeit und viel Schweiß steckt.
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Max1404 hat geschrieben:
Cubano hat geschrieben: Und ich komme auch nicht umhin, mich mehr und mehr zu fragen, auf welcher mehr als eigenwillige Interpretation heutzutage der Begriff "pferdefreundliche und schonende Ausbildung" teilweise beruht.
Ist doch klar: das ist das DSDS-Syndrom, nur beim Reiten. Aus dem Nichts in kürzester Zeit zum Superstar.
Yep. Und wirklich brüllend komisch (wenn es nicht eigentlich traurig wäre) wird die ganze Debatte dann, wenn man ausgerechnet von den Früh-Piaffierern und Früh-SH-Forderern hört, dass die bösen, bösen FNler ihre Pferde ja so gar nicht altersgerecht reiten. Aktuell habe ich ja einen 5jährigen unterm Sattel und weiß von daher ziemlich genau, WIE lange es dauert, bis die Basics korrekt sitzen, ohne Tricks und Abkürzungen.
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Sorry Cubano, ich will dir ja nicht zu nahe treten. Aber in erster Linie solltest du über deine Postings nachdenken und hier niemanden angreifen, wenn du nicht zumindest einmal live gesehen hast, wie das Pferd läuft. Des weiteren möchte ich auf wirklich pferdefreundliche Ausbildung von Anja Beran verweisen, deren Videos man in Ansätzen bei Youtube sehen kann. All die Lektionen, die dort gezeigt und geritten werden, sind mit Pferden erarbeitet, die noch nicht ein Jahr geritten sind, sondern werden UM das Pferd gut zu gymnastizieren ausgewählt.
Ich möchte gerne deine reiterlichen Fähigkeiten hinterfragen, wenn du nach einem Jahr mit einem Pferd noch kein Schulterherein reiten kannst...
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Poetin hat geschrieben: Ich möchte gerne deine reiterlichen Fähigkeiten hinterfragen, wenn du nach einem Jahr mit einem Pferd noch kein Schulterherein reiten kannst...
Na na, jetzt mal ausatmen und zurücklehnen ;)

Vielleicht ist es ja auch so, dass Cubano kein SH reiten möchte? Weil sie einfach meint, dass ein Pferd nach so kurzer Zeit unterm Sattel das nicht kann. Das sagt dann aber nichts (neggatives) über ihre Fähigkeiten aus, höchstens etwas positives (nämlich die Fähigkeit, den eigenen Ehrgeiz zugunsten des Pferdes zurück nehmen zu können).
Ganz ehrlich, ein 10jähriges Pferd, das jahrelang nicht geritten wurde, in einem Jahr zur Piaffe und Levade zu bringen, kann m.E. nicht gelingen, ohne massiv an den Grundlagen zu "sparen". Und diese Rechnung kriegt man irgendwann dann präsentiert, so oder so.

Im Übrigen würde ich zumindest ab und an (also zweimal die Woche) lange durchs Gelände reiten - in allen Gangarten und in verschiedenen Tempi. Minimum zwei Stunden. Könnte der Gehfreude förderlich sein.
Soweit mir bekannt ist, gingen die Pferde von R. Klimke dreimal in der Woche ins Gelände. Hat ihnen jedenfalls nicht geschadet.
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Poetin hat geschrieben: Ich möchte gerne deine reiterlichen Fähigkeiten hinterfragen, wenn du nach einem Jahr mit einem Pferd noch kein Schulterherein reiten kannst...
Das steht Dir natürlich frei– und ehrlich gesagt, ist mir das auch ziemlich gleichgültig; da bleibe ich nachgerade tiefenentspannt. :D
Dshengis hat das schon ganz gut auf den Punkt gebracht, um was es mir geht. Um mal ganz offen zu sein: Mir geht mittlerweile die massive Eitelkeit etlicher Reiter auf den Sender, die wirklich meinen, sie könnten von einem Pferd, was im Remontestatus mit Dingen wie korrekter Anlehnung, beginnender Geraderichtung und Schwungentwicklung mehr als ausgelastet ist, Lektionen und Übungen verlangen, die z.B. Versammlungsfähigkeit erfordern. WOHER soll diese denn kommen? Wie sollen denn Muskeln, Bänder und Sehnen in einem Jahr mit ca. 4x Training in der Woche so weit sein – von der mentalen Basis gar nicht zu reden…
Und genau diese Vorgehensweise ist es, die ich blind ehrgeizig finde. Wie auch das massive Verstärkungsgeschrubbe mit 4jährigen im Turnierlager – schlussendlich kommt das Alles exakt aufs Gleiche heraus.
Während das Posting bisher genereller Natur war, gehe ich jetzt mal eben auf Dein Eingangsposting ein: Hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, dass der Friese am Anfang der Arbeitsverweigerung steht…? Würde ich mal tun.

LG
Andrea
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Wieso habe ich schon wieder das Gefühl, dass die klassische Ausbildung wieder als Ausrede genutzt wird, um mit dem Pferd Lektionen zu "reiten", die es so in der wirklich klassischen Ausbildung noch nicht im Ansatz kennengelernt hätte?
Ich habe wirklich inzwischen genug Leute getroffen, die "klassisch" reiten, nur um endlich Sachen reiten zu dürfen die sie im "normalen Reiterleben" nie geritten wären. Und - oh Wunder - irgendwann streiken die Pferde - zu Recht!

Ja, es gibt Ausbilder, die die Piaffe und die Seitengänge zeitig in die Ausbildung nehmen. Und denen sollte man das auch überlassen. Nur weil es XY so macht, muss es auf das eigene Pferd nicht passen und man selber muss nicht im Ansatz die Fähigkeiten dazu haben, eben diese Lektionen sinnvoll einzusetzen. Es müssen einfach gewisse Voraussetzungen erfüllt sein, damit diese Lektionen überhaupt Sinn machen - für das Pferd. Und das ist nicht in einem Jahr "installiert". Alles andere ist nur Futter für das reiterliche Ego und bringt dem Pferd absolut Nichts.

Zu Deinem Post - Gelände ist eine wunderbare Sache um den Pferd wieder Gehfreude zu vermitteln und mit dem anderen Zeugs einfach mal Pause machen.

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Alix, exakt: Die klassischen Meister, von de Guérinière bis Baucher wussten ganz genau, dass z.B. die beliebten Seitengänge einer ziemlich genauen Vorbereitung bedürfen, damit sie auch korrekt sind.
Baucher: „Das Schulterherein scheint in der Durchführung für ein Pferd zwar einfach. Man soll sich jedoch hüten, diese Herausforderung an die Hand zu nehmen, bevor man nicht die leichteren Aufgaben gemeistert hat.“ So weit ich mich entsinne, forderte de la G. sogar, dass Pferde vor dem Schulterherein eine korrekt gespurte Volte von geringem Durchmesser gehen können müssen. Also keine Rede von: Wir reiten mal eben Seitengänge…
stumar
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Re: Faules Pferd

Beitrag von stumar »

Hallo Poetin,

ich würde dein Pferd nicht als "faul" bezeichnen. In einem Jahr so viel zu erreichen (reel oder nicht sei mal dahingestellt) lässt mich auf ein sehr kooperatives Pferd schließen.
Auch ich reite einen Friesen, der mir an "schlechten" Tagen nur so viel Energie bereit stellt wie ich von ihm verlange.
Unsere Pferde ähneln sich etwas (nicht nur wegen der Rasse). Meiner ist ebenfalls erst später (mit 7) "richtig" angefangen worden von mir gearbeitet zu werden. Auch er hatte anfänglich Probleme im Galopp, welche sich durch Buckeln beim Angaloppieren und Losrennen äußerten (Grund: ausgeprägte Schiefe und das Buckeln wegen Probleme im Knie, welche durch Korrekturbeschlag und Training abgestellt wurden) Seine ausgeprägte, anfängliche Triebigkeit habe ich durch Sensibilisierung auf den Schenkel, Vorwärts (in dem für ihn mögl. optimalen Tempo), Ausdauertraining im Gelände und Geraderichten und nochmals Geraderichten abstellen können.

Das Problem des "Ausgehens" ist mir nicht unbekannt. Das ist bei mir beim Piafftraining unter dem Sattel durchaus mal vorgekommen. Passiert es, weiß ich jedoch, dass ich an diesem Tag zu viel von ihm verlangt habe. Ganz einfach.
Am Boden ist es bei mir ebenfalls noch nicht vorgekommen, aber dort habe ich auch ganz andere Möglichkeiten. Erstmal fehlt das Reitergewicht, zweitens kann ich gezielt von unten die Beine touchieren und drittens kann ich mich selbst so unter Körperspannung bringen, dass ich meine Spannung übertragen. (ist bei meinem Pferd so...)


Kurz gesagt sehe ich das wie die Anderen. Ich glaube du verlangst schon zu viel von deinem Friesen. Das Vorwärts muss doch jederzeit abrufbar sein. Seine ausgeprägte Schiefe, bzw an dieser zu arbeiten wird hierfür der Schlüssel sein.

lg
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Ich stimme Euch absolut zu!

Das Einbauen von Pi und Pa und Seitengängen u. ä. bei einem jungen Pferd (oder bei einem älteren Korrekturpferd) sollte man den Profis überlassen, es sei denn, das Pferd bietet es so offensichtlich an, dass man als Laie (ausschließlich unter Anleitung durch einen Profi) wirklich daran gehen kann, diese Lektionen spielerisch in die Ausbildung einzubauen, ohne dass jedoch ernsthaft daran gearbeitet wird.

Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man mit Seitengängen nicht anfangen soll, wenn man nicht in der Lage ist, einen Zirkel mit aktivem Hinterbein taktrein bei gleichbleibend korrekter Anlehnung, Stellung und Biegung ohne Spannungen zu reiten. Darüber hinaus sollte man in der Lage sein, dieses Pferd auf dem 2. Hufschlag die lange Seite geradeaus zu reiten, ohne dass es wie ein Schiff in Seenot schwankt. Probleme, mit denen so manch Reiter sein gesamtes Reiterleben lang kämpft.
(Ich bin furchtbar altmodisch, gelle? :engel:)

Ich halte LDR und Schlaufzügel und den berühmten "Lampenaustreter-Stechtrab" für ebenso fragwürdig wie Klassikausbilder, die ihren Schülern vorgaukeln, dass alles so einfach und leicht ist, und die mit Pferden und Reitern das Piaffieren üben, obwohl es ihnen es an Grundlagen so sehr mangelt, dass sie noch nicht mal eine einfache E-Dressur-Aufgabe zu Hause (ohne Turnier) mit Anstand reiten könnten.

*** Das ist völlig neutral gemeint, und es soll sich bitte niemand in diesem Forum angesprochen fühlen! ***
Viele Grüße
Sabine
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chica
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Beitrag von chica »

Wer Kritik nicht vertragen kann, hat in einem Forum nix verloren. Möge sich angesprochen fühlen, wer mag.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ein 14jähriges Korrekturpferd, das so manche Vermeidungstaktik in seinem Reitleben gelernt hat, nach einem Jahr die Basics so gut "drauf" hat, dass es bereits die Levade zeigen kann. Die mangelnde Motivation des Pferdes bei versammelnden und versammelten Lektionen zeigt mir, dass der Zosse einfach noch nicht soweit ist.

Was ist so schlimm daran, in der Pferdeausbildung mal ein paar Schritte zurückzugehen und einfach mal Spaß die Devise sein zu lassen? Warum muss es immer gleich Pi, Pa und sonstiges heißen?

Aufgabe des Reiters ist es, Freude und Motivation des Pferdes mit der Steigerung der Anforderungen in Einklang zu bringen - wer sich an Piaffe und Levade versucht, sollte dazu eigentlich in der Lage sein... Dazu gehört aber halt auch immer eine gesunde bis schmerzhafte Portion Selbstreflexion dazu.

Ansonsten kann ich Max nur zustimmen. Danke für Deine Ausführungen.
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Poetin
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Beitrag von Poetin »

Schade, dass dies nun zu einer Grundsatzdisskussion ausartet.
Ich habe hier keinen Wert drauf gelegt, zu erfahren, wer wann mit Piaffe training oder sonstigem anfängt.
Ich wollte einen Erfahrungsaustausch, der anscheinend nicht möglich ist. Schade, ich hatte anfangs den Eindruck dieses Forum wäre anders als andere.
Wenn ihr euch alle als Laien bezeichnet ist das okay und ihr euch damit nicht an Übungen wie Schulterherein traut, ok. Dann bin ich hier wohl falsch.
Ich habe von diversen namhafen Ausbildern gelernt, die alle früh mit solchen Lektionen beginnen. Kommt mir vor, wie ein FN Forum hier.
Da bin ich wohl falsch..

Liebe Grüße
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Nun ja, FN hin, Klassik her. Die Erfahrung hat nun mal gezeigt, dass Pferde, die zu früh Dinge leisten müssen, die sie weder mental noch körperlich leisten können, irgendwann mit Verweigerung in irgendeiner Form reagieren. Man nennt solche Pferde übrigens ganz zu recht "sauer geritten".
Und das äußert sich unter anderem exakt so, wie bei Deinem Friesen, der ja offenbar immer unlustiger und zäher wird.
Klar, man kann diese Argumentation jetzt weit von sich schieben, weil sie ja nur von Laien kommt, die die hohen Weihen der Reitkunst in diesem Leben nie erlangen werden. Man könnte aber auch im Sinne des Pferdes handeln, und sich einfach mal überlegen, ob in dieser These nicht ein Fünkchen Wahrheit steckt.
Und was mich betrifft, reite ich immer noch lieber die Anforderungen einer A-Dressur mit einem willigen, freudig mitarbeitenden, schwungvollen Pferd, als mich an Piaffen zu versuchen, bei denen selbst ein Laie erkennt, dass hier die Grundlagen fehlen, die eine Piaffe zur solchen machen – und nicht zum schwung- und rückenlosen Getrippel auf der Stelle, mit dem man hier in Spanien höchstens noch den 6jährigen Reitzwerg beeindrucken kann…Aber wie heißt es doch so schön: Jeder freut sich anders.
Sonnigen Tag!
Andrea
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