Weltreiterspiele Kentucky
Tja.
Der Vorteil, den die "Altmeister" haben, ist, dass es da kaum Filme über ihr Reiten gibt. Es gibt hauptsächlich "nur" Bilder oder gar Gemälde.
Von daher kann man überhaupt nichts über den Gesamteindruck sagen.
Ich bin mir sicher, man würde an jedem (!) Ritt - wenn man ihn denn im Film und in SlowMotion betrachten könnte - Momente finden, wie Gast sie beschreibt.
Auch bei dem von Gast selbst eingestellten Link von Klimke.
Den Ritt von Neckermann auf Asbach (Rom 1960, einfach mal googeln) könnte man genauso minutiös auseinandernehmen - da gibt es genügend Taktunreinheiten, da findet sich mit Sicherheit irgendwo ne leicht versetzte Fussfolge...
Und auch bei Bildern von Otto Lörke, die ich im Netz gefunden habe, findet man eine deutliche Tendenz zum Stuhlsitz.
Ich finde dieses Festhalten an früher, an der vermeintlich "reinen Lehre" irgendwie bedenklich - bedeutet das doch, dass Veränderungen und Entwicklungen keinen Raum gegeben werden kann.
Nicht, dass ich hier sagen will, man solle alle "alten Lehren" über Bord werden - weissgottnicht!
Aber man sollte doch nicht soweit gehen, dass Entwicklungen/Neuerungen (auch technischer Natur - siehe Sättel etc) als generell schlecht angesehen werden.
ICH möchte mein Pferd jedenfalls nicht mehr mit solchen Schwarten reiten, wie es in der Zeit damals üblich war.
Ach - und hier hab ich nochwas gefunden:
*editbyMOD* Der Link hat weder etwas mit den Weltreiterspielen noch mit der laufenden Diskussion zu tun.
Der Vorteil, den die "Altmeister" haben, ist, dass es da kaum Filme über ihr Reiten gibt. Es gibt hauptsächlich "nur" Bilder oder gar Gemälde.
Von daher kann man überhaupt nichts über den Gesamteindruck sagen.
Ich bin mir sicher, man würde an jedem (!) Ritt - wenn man ihn denn im Film und in SlowMotion betrachten könnte - Momente finden, wie Gast sie beschreibt.
Auch bei dem von Gast selbst eingestellten Link von Klimke.
Den Ritt von Neckermann auf Asbach (Rom 1960, einfach mal googeln) könnte man genauso minutiös auseinandernehmen - da gibt es genügend Taktunreinheiten, da findet sich mit Sicherheit irgendwo ne leicht versetzte Fussfolge...
Und auch bei Bildern von Otto Lörke, die ich im Netz gefunden habe, findet man eine deutliche Tendenz zum Stuhlsitz.
Ich finde dieses Festhalten an früher, an der vermeintlich "reinen Lehre" irgendwie bedenklich - bedeutet das doch, dass Veränderungen und Entwicklungen keinen Raum gegeben werden kann.
Nicht, dass ich hier sagen will, man solle alle "alten Lehren" über Bord werden - weissgottnicht!
Aber man sollte doch nicht soweit gehen, dass Entwicklungen/Neuerungen (auch technischer Natur - siehe Sättel etc) als generell schlecht angesehen werden.
ICH möchte mein Pferd jedenfalls nicht mehr mit solchen Schwarten reiten, wie es in der Zeit damals üblich war.
Ach - und hier hab ich nochwas gefunden:
*editbyMOD* Der Link hat weder etwas mit den Weltreiterspielen noch mit der laufenden Diskussion zu tun.
Wenn das realistisch bewertet werden würde, wär ich ja glücklich und zufrieden. Aber wenn 3/4 der Teilnehmer weder eine saubere Piaffe an x-beliebiger Stelle noch einen Übergang in die Piaffe auf ansehliche Weise hinbekommen, seh ich ehrlich gesagt nicht, dass da wahnsinnig viel Wert drauf gelegt wird.Während für den Reitkünstler die gelungene Piaffe vielfach als Königsdisziplin gilt, zählen für den Dressurler die Übergänge viel mehr – zum Beispiel die zwischen Pi-Pa und starkem Trab
Das ist falsch. Entsprechend "geknechtete" Pferde, wo wir nicht mehr von Dressur sondern von dressiert reden, reagieren auf Hilfen auch trotz totaler Entspannung. Wenn die absolute Grundlage im Umgang zwischen Pferd und Mensch nicht da ist und nicht mit Vertrauen gearbeitet wird, dann kann es trotzdem Durchlässigkeit, sprich Reaktion auf feine Hilfen erfolgt. Meine S-Dressurkorrekturstute ist genau das Beispiel dafür: Gelöst null, aber auf jeden Pups reagiert die sofort, nurmal etwas Becken etwas anders gestellt galoppiert die schon an, etwas mehr Kreuz und angenommen, schon ist man bei der Piaff angekommen.Cubano hat geschrieben:Genau das ist der Punkt.Tess hat geschrieben:
Aber eigentlich kann ich das von keinem Pferd sagen das ich lediglich von Shows/Turnierauftritten kenne. Und zwar aus jeder Reitweise.
Da geht es letztlich darum, in der Prüfung das Pferd "notenoptimiert" vorzustellen.
Und entweder man kann damit leben/nimmt das in Kauf oder lässt das mit dem Turnier/Showreiten lieber.
Aber eins wird bei aller berechtigter Kritik am herrschenden Dressursport gern vergessen – und in meinen Augen ist gerade Totilas dafür ein prima Beispiel: Ohne Losgelassenheit gibt es keine Durchlässigkeit – niemals. Und ich habe selten ein so durchlässiges Pferd im Viereck gesehen, wie ausgerechnet den Schwarzen.
Nein, die Parameter sind gleich: Zwanglosigkeit, Losgelassenheit, Durchlässigkeit - aber genau in der Reihenfolge!Das wird aber gern ignoriert, oder besser gesagt, nicht gesehen, weil Anhänger der klassischen Reitkunst ganz andere Parameter anlegen als Anhänger der sportlichen Dressur.
Auch falsch. Die klassische Reitlehre setzt auf absolute Grundlagen, immer und immer wieder und das sind die Grundgarten und Übergänge. Wenn die nicht sauber sind, braucht man mit Pi und Pa garnicht kommen.Während für den Reitkünstler die gelungene Piaffe vielfach als Königsdisziplin gilt, zählen für den Dressurler die Übergänge viel mehr – zum Beispiel die zwischen Pi-Pa und starkem Trab.
Ich kann keine "positive Grundspannung" erkennen, sondern nur zuviel Spannung in den Pferden bei den Veranstaltungen. Hier nochmal der Hinweis: Wie kann es sein das ein Pferd wie Totilias nach ein paar Minuten Schweissnass ist in einer Umgebung, wo es wohl recht kühl war, wenn man sich all die Menschen ansieht die dicke Jacken tragen. Das zeigt nur mit was für einer Überspannung die Pferde laufen.Denn genau DA erweist sich auch in meinen Augen, wie durchlässig und somit losgelassen (bei positiver Grundspannung) ein Pferd ist.
Mal eine Gegenfrage: Schonmal auf so einem Pferd gesessen welches turniertypisch ausgebildet wurde, zwar durchlässig auf die Hilfen reagiert, aber in keinster Weise gelöst ist? Oder überhaupt mal auf so einem S/GP Kracher gesessen?
Das ist richtig, aber und gerade die Übergänge sind auch das A und O der klassischen Reitkunst - kein Unterschied.Um es ketzerisch zu formulieren – eine Piaffe an x-beliebiger Stelle ist grotteneinfach (weil nämlich, auch wenn das in Deutschland nicht so gern gehört wird, die Piaffe an sich grotteneinfach ist). Aber richtig gute, flüssige, saubere Übergänge zwischen einzelnen, schwierigen Lektionen – genau da wird für mich Handwerk zur Kunst.
War ja klar, das diese Kamelle irgendjemand wieder ausgräbt. Das Video ist sicher kein Glanzstück und es hat auch Hintergründe und eine Geschichte. Da sind keine Pferde auf Niveau hohe Schule gelaufen, sondern die sich in Ausbildung befinden und erst zu diesem Stand gearbeitet werden.Zum hochgerühmten Neindorff-Institut nur soviel: Ich habe unlängst ein Video einer Vorführung aus diesem Hause gesehen und bei allem Respekt für die Verdienste dieses Instituts, war das einfach in meinen Augen nicht gut: Keine Dynamik, kein Vorwärts, kein Schwung, stattdessen matt dahinlaufende Pferde.
Man kann nämlich die Ausstrahlung eines Pferdes nicht nur durch Zerren, Sporenprokelnund Rollkur ruinieren, sondern auch ganz prima in Grund und Boden reiten, wenn vor lauter Forderung nach Losgelassenheit jeglicher Schwung auf der Strecke bleibt. Ein Bild übrigens, was ich bei sehr vielen Anhängern der Reitkunst sehe.
Schwung, Schub und Kraft muss sich da erst entwickeln, aus der Losgelassenheit und nicht mit übertriebener Spannung von Anfang an da sein, wie es schon die 3 jährigen auf den Championaten zeigen. Die letzteren sieht man 10 Jahre später nicht mehr, die klassisch gerittenen Pferde wie am Neindorf Institut gehen mit 25 Jahren noch hohe Schule.
Ich bin es langsam leid. Wenn Du es nicht sehen willst, ich habe wohl genügend Hinweise gegeben und Du findest am Anfang, in der Mitte und am Ende des Videos genügend Hinweise.@Gast: Bist Du so nett, und stellst hier noch mal das Bild von Fuego mit der Tendenz zum falschen Knick ein? Dankeschön
Es tut mir leid Gast, aber dieser "Argumentation" kann ich echt nicht folgen - ich habe das Video komplett ohne jede Hintergrundinfo gesehen (was sicher auch daran liegt, dass ich in Spanien lebe) und mir ist durchaus klar (aber danke für den HinweisGast hat geschrieben: War ja klar, das diese Kamelle irgendjemand wieder ausgräbt. Das Video ist sicher kein Glanzstück und es hat auch Hintergründe und eine Geschichte. Da sind keine Pferde auf Niveau hohe Schule gelaufen, sondern die sich in Ausbildung befinden und erst zu diesem Stand gearbeitet werden.
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Ich bin es langsam leid. Wenn Du es nicht sehen willst, ich habe wohl genügend Hinweise gegeben und Du findest am Anfang, in der Mitte und am Ende des Videos genügend Hinweise.

Zu Fuego: Du stellst die Behauptung in den Raum, der Iberer hätte eine "Tendenz zum falschen Knick". Ich sehe diese Tendenz nicht und deshalb hatte ich Dich diverse Male darum gebeten, mir Deine Behauptung bildmäßig zu belegen. Wenn Du das nicht kannst oder willst, auch gut – aber sei so nett und argumentiere nicht damit, dass ich Hinweise nicht deuten kann. ich sehe nun mal keinen falschen Knick bei Fuego, auch keine Tendenz dazu.
Darüber hinaus haben wir offenbar eine andere Definition von Durchlässigkeit - mir geht es nicht um die prompte Erfüllung der Hilfen, mir geht es um die WILLIGKEIT. Und wenn Du in Totilas einen geknechteten Befehlempfänger siehst: Schau Dir mal auf diversen Videos die Großaufnahmen seines Gesichts an. Ein geknechtetes Pferd sieht anders aus.
Zum Schwitzen: Da will ich gar nicht erst eine prognose abgeben. Natürlich ist so eine GP-Prüfung anstrengend für das Pferd, das ist nix anderes als Leistungssport. Darüber hinaus: Manche Pferde schwitzen irre schnell, andere weniger…
Phanja; Schau Dir daraufhin mal von Kentucky die GP-Prüfung von Totilas an, speziell die Pi-Pa-Tour mit Übergang in den starken Trab.Phanja hat geschrieben:Wenn das realistisch bewertet werden würde, wär ich ja glücklich und zufrieden. Aber wenn 3/4 der Teilnehmer weder eine saubere Piaffe an x-beliebiger Stelle noch einen Übergang in die Piaffe auf ansehliche Weise hinbekommen, seh ich ehrlich gesagt nicht, dass da wahnsinnig viel Wert drauf gelegt wird.Während für den Reitkünstler die gelungene Piaffe vielfach als Königsdisziplin gilt, zählen für den Dressurler die Übergänge viel mehr – zum Beispiel die zwischen Pi-Pa und starkem Trab
Wie sieht denn für Dich dann das Zwischenresultat eines Pferdes während der Ausbildung zur Campagnenreiterei aus nach Deiner Definition der klassischen Reitkunst?Cubano hat geschrieben:
Es tut mir leid Gast, aber dieser "Argumentation" kann ich echt nicht folgen - ich habe das Video komplett ohne jede Hintergrundinfo gesehen (was sicher auch daran liegt, dass ich in Spanien lebe) und mir ist durchaus klar (aber danke für den Hinweis), dass es sich dabei nicht um Pferde handelt, die auf dem Niveau der HS laufen. Aber das ist doch gar nicht der Punkt. Mir persönlich ist es wirklich egal, ob ein 5jähriger da vor sich hindümpelt, indem er nur die Beine bewegt, oder ein 15jähriger. Das ändert für mich nichts daran, dass ich mir unter dem Zwischenresultat einer klassischen Ausbildung etwas anderes vorstelle, als Pferde mit der Tendenz zum Schenkelgänger. Und genau das sehe ich auf dem Video leider.
Dann nimm einfach mal 0:37. Das zeigt mir, dass wenn man das Pferd jetzt mal richtig versuchen würde am Zügel gehen zu lassen (also eher VdS) der hübsch falsch abknicken würde.Zu Fuego: Du stellst die Behauptung in den Raum, der Iberer hätte eine "Tendenz zum falschen Knick". Ich sehe diese Tendenz nicht und deshalb hatte ich Dich diverse Male darum gebeten, mir Deine Behauptung bildmäßig zu belegen.
Und was sagst Du zu meinen Ausführungen zum Thema Aufrichtung bei Fuego oder die grandios zusammengezogen Piaffe? Wie erklärst Du das als reeles Reiten?
Ich meine nichts anderes, die Frage ist immer nur, wie kommt der Wille? Und es ist Fakt, dass man mit Abkürzungen und Tricks auch Durchlässigkeit ohne Zwanglosigkeit und Losgelassenheit bekommen kann.Darüber hinaus haben wir offenbar eine andere Definition von Durchlässigkeit - mir geht es nicht um die prompte Erfüllung der Hilfen, mir geht es um die WILLIGKEIT. Und wenn Du in Totilas einen geknechteten Befehlempfänger siehst: Schau Dir mal auf diversen Videos die Großaufnahmen seines Gesichts an. Ein geknechtetes Pferd sieht anders aus.
Warum nicht? Klar gibt es Pferde die schneller schwitzen, aber wenn bei milden Temperaturen auf Abreiteplätzen von 20 Pferden 19 nach 15 Minuten schwitzen wie wenn ich meine Pferde bei 35 Grad im Schatten 1 Stunde lang reite, dann ist da was falsch.Zum Schwitzen: Da will ich gar nicht erst eine prognose abgeben. Natürlich ist so eine GP-Prüfung anstrengend für das Pferd, das ist nix anderes als Leistungssport. Darüber hinaus: Manche Pferde schwitzen irre schnell, andere weniger…
Bitte doch nicht immer Ausreden finden sondern der nackten und unangenehmen Wahrheit mal ins Auge sehen.
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@Cubano
Es ist mir ehrlich gesagt nicht wichtig, ob bei hundert einer dabei ist, der dann mehr oder weniger zufällig in den Übergängen glänzt. Man kann über einzelne Paare immer diskutieren und es wird immer unterschiedliche Meinungen geben. Was es eigentlich nicht geben dürfte ist aber, dass der Großteil im großen Dressursport eben keine Übergänge hinkriegt und trotzdem dafür keine schlechte Bewertung kassiert.
Es ist mir ehrlich gesagt nicht wichtig, ob bei hundert einer dabei ist, der dann mehr oder weniger zufällig in den Übergängen glänzt. Man kann über einzelne Paare immer diskutieren und es wird immer unterschiedliche Meinungen geben. Was es eigentlich nicht geben dürfte ist aber, dass der Großteil im großen Dressursport eben keine Übergänge hinkriegt und trotzdem dafür keine schlechte Bewertung kassiert.
In aller Kürze: Das schwungvoll über den Rücken ans Gebiss herantretende Pferd würde mir bei dem Ausbildungsstand der im Video gezeigten Pferde vollauf genügenGast hat geschrieben: Wie sieht denn für Dich dann das Zwischenresultat eines Pferdes während der Ausbildung zur Campagnenreiterei aus nach Deiner Definition der klassischen Reitkunst?
Was sagt Dir das? Woran machst Du fest, was dann und dann passieren könnte?Gast hat geschrieben:Dann nimm einfach mal 0:37. Das zeigt mir, dass wenn man das Pferd jetzt mal richtig versuchen würde am Zügel gehen zu lassen (also eher VdS) der hübsch falsch abknicken würde.
Zum Thema Aufrichtung hab ich gestern schon was geschrieben, eine absolute, also per Hand herbeigeführte Aufrichtung sehe ich da nicht. Wohl aber eine von Natur aus höhere Aufrichtung als z.B. beim deutschen WB.Gast hat geschrieben:Und was sagst Du zu meinen Ausführungen zum Thema Aufrichtung bei Fuego oder die grandios zusammengezogen Piaffe? Wie erklärst Du das als reeles Reiten?
Zur Piaffe: da fehlt mir in der Tat einiges. Die ist mir aktuell noch zu gestampft, zu wenig leichtfüßig.
Das streite ich nicht ab. Aber genau das sehe ich eben bei Gal/Totilas nicht. Also das Fehlen von Losgelassenheit (Zwanglosigkeit spielt hier doch gar keine Rolle. Zwanglosigkeit ist der Zustand eines Pferdes, in dem es ohne muskuläre Antrengung den Reiter tritt und auch auf der VH bleiben darf, in einer GP-Prüfung wohl kein Kriterium).Gast hat geschrieben:die Frage ist immer nur, wie kommt der Wille? Und es ist Fakt, dass man mit Abkürzungen und Tricks auch Durchlässigkeit ohne Zwanglosigkeit und Losgelassenheit bekommen kann.
Das kommt ja wohl entscheidend darauf an, WAS ich reite. Oder glaubst Du wirklich, ein GP sei selbst von einem hochtrainierten Pferd mal eben so mit links zu absolvieren? Wenn Du das Schwitzen als Stress deutest: Was ist mit anderen typischen Kennzeichen von Stress? Dem Ohrenspiel, dem Auge, dem Gesichtsausdruck? Wo siehst Du bei Totilas, über den wir gerade ja reden, da Stressanzeichen?Gast hat geschrieben:Warum nicht? Klar gibt es Pferde die schneller schwitzen, aber wenn bei milden Temperaturen auf Abreiteplätzen von 20 Pferden 19 nach 15 Minuten schwitzen wie wenn ich meine Pferde bei 35 Grad im Schatten 1 Stunde lang reite, dann ist da was falsch.
Und zum Schluss eine Bitte bzgl. Deines letzten Satzes. Es würde Diskussionen wesentlich freundlicher und effektiver machen, wenn wir auf solche Spitzen verzichten würden. Ganz offensichtlich ist DEINE nicht MEINE Wahrheit. Das ist etwas, was man mal souverän respektieren könnten sollte, ohne der "Gegenpartei" Ausredensuche zu unterstellen.Gast hat geschrieben:Bitte doch nicht immer Ausreden finden sondern der nackten und unangenehmen Wahrheit mal ins Auge sehen.
@Phanja: Warum soll ich mich an schlechteren Reitern orientieren, wenn das Paar Gal/Totilas genau die Übergänge zeigt, die ich für gut halte?
- stromboli20
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Die ganze Diskussion in Ehren, aber hat eigentlich auch einmal jemand die Umgebung bedacht, in der die Pferde vorgestellt werden ? Ein Stadium voller tobender Leute !? Auch ich finde die Reiterei und v.a. die Pferdehaltung da "ganz oben" manchmal furchtbar grausig - allen voran I.W. - aber dennoch muss man bedenken, dass es durchaus einen Unterschied gibt, ob man daheim in seiner schönen leeren Halle reitet oder eben in solch einer Umgebung. Auch erfahrene Pferde sind hier mal angespannt, guckig und sind vielleicht nicht so gelöst, wie sie es sonst sein sollten. Die Fehlerguckerei wird irgenwann zuviel!
Da Du Dich ja wohl auch auf Grund Deines Standortes mit dem iberischen Pferd recht gut auskennst weisst Du ja wohl selber, dass es unter Umständen etwas länger bei dieser Pferderasse braucht dies zu entwickeln bzw. manche das zwar haben, man es aber nicht so deutlich sieht wie bei einem WB. Dieses Phönomen ist ja auch beim Lippizaner zu beobachten.Cubano hat geschrieben:In aller Kürze: Das schwungvoll über den Rücken ans Gebiss herantretende Pferd würde mir bei dem Ausbildungsstand der im Video gezeigten Pferde vollauf genügenGast hat geschrieben:
Wie sieht denn für Dich dann das Zwischenresultat eines Pferdes während der Ausbildung zur Campagnenreiterei aus nach Deiner Definition der klassischen Reitkunst?
Ich mache es daran fest, dass ich dieses Phänomen bei so verrittenen Pferden schon öfters gesehen und selbst schon unter dem Sattel gespürt und somit gesehen habe.Was sagt Dir das? Woran machst Du fest, was dann und dann passieren könnte?Dann nimm einfach mal 0:37. Das zeigt mir, dass wenn man das Pferd jetzt mal richtig versuchen würde am Zügel gehen zu lassen (also eher VdS) der hübsch falsch abknicken würde.
Und ich habe Dir geschrieben, dass ein HdS laufendes Pferd keine relative Aufrichtung haben kann, sowas geht biomechanisch garnicht und das HdS kommt von der Handeinwirkung. Man sieht auch immer wieder schön wie das Pferd HdS geht, dann wird wieder mit Aufwärtsparaden etwas gezupft und schwupps ist die Aufrichtung wieder mehr da -> das ist eine absolute Aufrichtung, da durch Hand geritten.Zum Thema Aufrichtung hab ich gestern schon was geschrieben, eine absolute, also per Hand herbeigeführte Aufrichtung sehe ich da nicht. Wohl aber eine von Natur aus höhere Aufrichtung als z.B. beim deutschen WB.Und was sagst Du zu meinen Ausführungen zum Thema Aufrichtung bei Fuego oder die grandios zusammengezogen Piaffe? Wie erklärst Du das als reeles Reiten?
Zur Piaffe: da fehlt mir in der Tat einiges. Die ist mir aktuell noch zu gestampft, zu wenig leichtfüßig
Dir fehlt einiges bei der Piaffe? Was ist mit weiter mit dem massiv aufgerollten Hals?
Schön, endlich mal jemand der was mit dem Begriff Zwanglosigkeit anfangen kann und die richtigen Bücher liest. Aber Zwanglosigkeit ist Grundlage und ohne der keine Losgelassenheit erreicht wird. Und wie soll ein Totilias Losgelassenheit bekommen, wenn er nie gelöst gearbeitet wird?Das streite ich nicht ab. Aber genau das sehe ich eben bei Gal/Totilas nicht. Also das Fehlen von Losgelassenheit (Zwanglosigkeit spielt hier doch gar keine Rolle. Zwanglosigkeit ist der Zustand eines Pferdes, in dem es ohne muskuläre Antrengung den Reiter tritt und auch auf der VH bleiben darf, in einer GP-Prüfung wohl kein Kriterium).die Frage ist immer nur, wie kommt der Wille? Und es ist Fakt, dass man mit Abkürzungen und Tricks auch Durchlässigkeit ohne Zwanglosigkeit und Losgelassenheit bekommen kann.
Ich sage nicht das es mit Links absolviert wird, aber wenn ein Pferd im Training nach so kurzer Zeit bei milden Temperaturen schon so schwitzt, dann stimmt da was nicht. Und wenn dann das noch allemöglichen Pferde auf dem Abreiteplatz machen (und ich habe genug GP Abreiteplätze mir angesehen) und es das Problem ein großteil der Pferde haben, dann stimmt da was nicht.Das kommt ja wohl entscheidend darauf an, WAS ich reite. Oder glaubst Du wirklich, ein GP sei selbst von einem hochtrainierten Pferd mal eben so mit links zu absolvieren? Wenn Du das Schwitzen als Stress deutest: Was ist mit anderen typischen Kennzeichen von Stress? Dem Ohrenspiel, dem Auge, dem Gesichtsausdruck? Wo siehst Du bei Totilas, über den wir gerade ja reden, da Stressanzeichen?Warum nicht? Klar gibt es Pferde die schneller schwitzen, aber wenn bei milden Temperaturen auf Abreiteplätzen von 20 Pferden 19 nach 15 Minuten schwitzen wie wenn ich meine Pferde bei 35 Grad im Schatten 1 Stunde lang reite, dann ist da was falsch.
Ein Lippi der Wiener oder die div. Pferde in Karlsruhe schwitzen nicht so brutal, wenn sie auf Niveau hohe Schule gearbeitet werden - eben weil sie keinen Stress haben, sie wirklich losgelassen haben und nicht mit zu hoher Muskelspannung laufen.
Und es müssen nicht immer Ohren-/Schweif-/Augenspiel da sein. Meine S-Dressur-Korrekturstute sieht man es auch nicht an. Du siehst nur ihr übermässiges Schwitzen und Du spürst es vor allem wenn Du auf ihr sitzt, ein Pulverfass vor lauter Muskelspannung. Wenn ich die jetzt einfach so weiterarbeiten würde wie die meisten Turnierpferde gearbeitet werden, mei, die würd schon auf Niveau und Kondition wieder kommen, wäre aber nur auf Kandare reitbar, in absoluter Aufrichtung, mit Taktfehlern bzw. kaputten Gängen, spektakulär anzusehen, aber das Pferd arbeitet sich dabei auf, ständig Stress, geht auf Knochen/Bändern/Sehnen kaputt. Mir blutet so schon immer das Herz wenn ich merke wie das alles bei der hingearbeitet wurde. Und bei der sieht das von Aussen auch nicht alles so schlimm aus, etwas HdS hier, etwas Taktfehler, etwas fest im Rücken so das man nicht richtig sitzen kann, etwas wenig Hankenbeugung, aber spektakuläres gewerfe der Vorderhand und ein riesen Hals dazu. Garnicht mal schlimm, wie hier einige meinen, so wie Totilias. Aber wenn man erstmal auf so einem Pferd sitzt und merkt wie falsch sich das alles anfühlt, wie sehr es auf Psyche und Physis des Pferdes geht, dann ist einem erstmal klar was da wirklich passiert.
Ich kann nur empfehlen so ein Pferd mal auszuprobieren, da würden einige A und O sagen.
Sorry, aber mir kommt es nunmal so vor, als wenn man sich da immer was schönreden will. Man kommt mit tausend Argumenten, Beispielen, Beweisen und Erklärungen und trotzdem möchte man den logischen Zusammenhang nicht sehen. Das verstehe ich immer nicht, vor allem weil die offensichtlich die richtig Literartur zur Hand hast.Und zum Schluss eine Bitte bzgl. Deines letzten Satzes. Es würde Diskussionen wesentlich freundlicher und effektiver machen, wenn wir auf solche Spitzen verzichten würden.Bitte doch nicht immer Ausreden finden sondern der nackten und unangenehmen Wahrheit mal ins Auge sehen.
Ganz offensichtlich ist DEINE nicht MEINE Wahrheit. Das ist etwas, was man mal souverän respektieren könnten sollte, ohne der "Gegenpartei" Ausredensuche zu unterstellen.
DAS kann man aber trainieren, dass weisst Du als erfahrene Showreiterin ja sehr gut.stromboli20 hat geschrieben:Die ganze Diskussion in Ehren, aber hat eigentlich auch einmal jemand die Umgebung bedacht, in der die Pferde vorgestellt werden ? Ein Stadium voller tobender Leute !? Auch ich finde die Reiterei und v.a. die Pferdehaltung da "ganz oben" manchmal furchtbar grausig - allen voran I.W. - aber dennoch muss man bedenken, dass es durchaus einen Unterschied gibt, ob man daheim in seiner schönen leeren Halle reitet oder eben in solch einer Umgebung. Auch erfahrene Pferde sind hier mal angespannt, guckig und sind vielleicht nicht so gelöst, wie sie es sonst sein sollten. Die Fehlerguckerei wird irgenwann zuviel!
Sicher gibt es Pferde die vertragen das besser, andere weniger. Aber wenn ich schon weiss das das Pferd nicht das Pferd ist was sich gerne in so einer Umgebung präsentiert, dann lasse ich es gleich.
Und wenn ich dann denke was die Pferde vom Lorashi auf den Ritterfestspielen in Kaltenberg leisten, da knallt es, da ist Feuer, Hell, Dunkel, Publikum und trotzdem sind die Pferde gelöst, man erkennt ihre tiefgreifende klassische Dressurausbildung, auf die Mario Lorashi extrem viel Wert legt. Und die Pferde werden auch nach "Präsentationsgeilheit" ausgewählt, wollen sich die Pferde präsentieren, solche Kandidaten gibt es ja.
Das ist für mich der entscheidende Faktor wieder, Vorbereitung ist der halbe Erfolg und zwar auch von solchen Events und wenn dann schon beim Training solch eine hohe Grundspannung da ist, dann stimmt doch da was nicht.
Das unterschreibe ich zwar, aber dann muss doch die Frage gestattet sein: WARUM lässt man solche Pferde dann nicht in Ruhe reifen und geht erst dann mit ihnen auf Vorführungen, wenn eben das schwungvolle von hinten nach vorn wirklich installiert ist. Denn das ist immerhin die BASIS von allem, was danach noch kommen kann. Stimmt diese nicht, kann eine Vorführung mit solchen Pferden doch zwangsläufig nur ein falsches Bild vermitteln. Und ich erwarte einfach bei einer Vorführung eines solch renommierten Instituts, dass die Basics sitzen - übrigens gerade bei Iberern, die eh schon alle möglichen leute dazu verführen, rückenlos durch die Halle zu schrappen, weil die armen Viecher sich ja auch so sitzen lassen.Gast hat geschrieben: Da Du Dich ja wohl auch auf Grund Deines Standortes mit dem iberischen Pferd recht gut auskennst weisst Du ja wohl selber, dass es unter Umständen etwas länger bei dieser Pferderasse braucht dies zu entwickeln.
Denn, um Dich zu zitieren: „Das ist für mich der entscheidende Faktor wieder, Vorbereitung ist der halbe Erfolg und zwar auch von solchen Events”.
Das gilt nicht nur für die hohen Klassen das gilt auch und gerade für die Vermittlung der Basics
Ja, bin ich bei Dir, denke man müsste das einfach dann besser kommentieren, was ist jetzt und woran arbeitet man.Cubano hat geschrieben:Das unterschreibe ich zwar, aber dann muss doch die Frage gestattet sein: WARUM lässt man solche Pferde dann nicht in Ruhe reifen und geht erst dann mit ihnen auf Vorführungen, wenn eben das schwungvolle von hinten nach vorn wirklich installiert ist. Denn das ist immerhin die BASIS von allem, was danach noch kommen kann. Stimmt diese nicht, kann eine Vorführung mit solchen Pferden doch zwangsläufig nur ein falsches Bild vermitteln. Und ich erwarte einfach bei einer Vorführung eines solch renommierten Instituts, dass die Basics sitzen - übrigens gerade bei Iberern, die eh schon alle möglichen leute dazu verführen, rückenlos durch die Halle zu schrappen, weil die armen Viecher sich ja auch so sitzen lassen.Gast hat geschrieben: Da Du Dich ja wohl auch auf Grund Deines Standortes mit dem iberischen Pferd recht gut auskennst weisst Du ja wohl selber, dass es unter Umständen etwas länger bei dieser Pferderasse braucht dies zu entwickeln.
Denn, um Dich zu zitieren: „Das ist für mich der entscheidende Faktor wieder, Vorbereitung ist der halbe Erfolg und zwar auch von solchen Events”.
Das gilt nicht nur für die hohen Klassen das gilt auch und gerade für die Vermittlung der Basics
Ich halte es aber auch für richtig und wichtig die Zwischenschritte zu zeigen, dies tun ja auch recht anschaulich die Wiener (mal davon abgesehen was da im Moment passiert).
Ist wie immer, die Kommunikation muss stimmen und darf gerade dann keinen grossen Spielraum für Spekulationen und Gerüchte lassen - was leider in dem Fall passiert ist.