Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Rapunzel hat geschrieben:Okay, durch Reitvermeiden kann man natürlich etwaigen Problemen mit dem Pferd am allereffektivsten aus dem Weg gehen.
rapunzel, das verstehst Du nicht. Erst mal arbeitet man ein Pferd ca. 2 Jahre vom Boden aus. Schrecktraining, Dominanztraining, Führtraining, Planen laufen, mit der Hinterhand weichen, mit der Vorhand weichen etc. etc. etc.
Wenn man das hinter sich hat, passieren solche Dinge wie: Pferd kommt zu tief, Pferd geht hinter dem Zügel. Pferd kommt über den Zügel einfach nicht mehr. Natürlich hätte ein junges Pferd dann nicht auch mal seinen eigenen Kopf – und wenn das alles nicht hilft, erzählt uns der Tierkommunikator, woran es liegt :D
Entschuldigt Leute, aber auf einige Beiträge in dieser Box KANN ich nur mit Ironie reagieren. Ich sehe auf den Fotos eigentlich genau das Gleiche, wie Nielspferd bereits geschrieben hat – mehr muss ich bei einem Vierjährigen auch noch gar nicht sehen. Es gibt aus der Anreitphase mit meinem Jungpferd ein Foto, da sehe ich aus, wie Anky van Grunsven auf dem Abreiteplatz – da würde jeder sofort Rollkur schreien. Tja, dieses Foto wurde beim ZadHk gemacht. Das Pferd hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht genügend Balance und Kraft und rollte sich von selbst ein. Tja, was tun? Wegstellen? Tierkommunikator oder vielleicht doch: einfach weiter reiten, einfach weiter ausbilden, denn: Hoch kommen sie alle, wenn sie genug Kraft und Balance haben…
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Gut, wie wäre es, wenn wir uns jetzt wieder ernsthaft mit dem Thema beschäftigen!
Liebe Grüße, Sabine

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Memento
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Beitrag von Memento »

Rapunzel hat geschrieben:
Also, zeigt her eure Fotos und Videos vom Anreiten eurer Vierjährigen!
Na gut. Ist zwar nicht aktuell, aber ich hab alles dokumentiert :wink: Hier meine Jungs im ersten "Reitpferdemonat".

Ich hab weitaus länger als Steffen an der Longe vorbereitet. So kannten die zwei bereits alle relevanten Stimmkommandos. Auf den Bildern sieht man, dass ich im prinzip auch noch wenig bis keinen Rahmen vorgebe. Hat gut geklappt, allerdings hätte ich auch alt aussehen können, wären sie nicht so artig gewesen. Habe dann mehr und mehr die stimmlichen Hilfen mit den reiterlichen Hilfen zusammengebracht und versucht mehr Rahmen zu geben. Das ist allerdings auch heute oft noch ein Problem, weil ich immer zu vorsichtig sein möchte. Aber ich lerne weiter fleissig reiten :lol:

Das soll nun auch kein Gegenbeispiel zu Steffen darstellen. Es ist nur anders. Habe aber auch andere Ambitionen, da ich tatsächlich nur "für mich" Dressur reite und ansonsten gerne im Gelände unterwegs bin.

Achso, auf den Bilden sind ebenfalls 4-jährige Hengstchen zu sehen.
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Lulu
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Beitrag von Lulu »

So mal zum gucken!!!

Als Anmerkung: Schon als 4-jähriger 1,75m Stock, jetzt 7-jährig 1,82m!

Lulu
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Dann reihe ich mich auch mal ein. PRE, in diesem Monat 5 geworden. Angeritten mit knapp vier für einige Monate, danach ein halbes Jahr Pause. Bis heute ist er ca. 8 Monate unter dem Sattel, weil seine Ausbildung immer wieder unterbrochen werden musste – das Pferd ist in knapp einem Jahr von 1,63 auf 1,70 gewachsen. Dazu kamen Probleme im Zahnwechsel und eine Pause wg. Kastration.

Auf dem Bild ist er seit ca. 5 Monaten unterm Sattel…Die größte Problematik war (und ist auch heute teilweise noch), dass Fraxinus extrem sensibel im Maul ist, sich gern verkriecht und auf die Forderung nach mehr Vorwärts mit Verspannungen reagiert. Dummerweise ist aber genau das zur Zeit unser größtes Anliegen…Ach ja: Die recht tiefe Handhaltung resultiert schlicht daraus, dass er auf alles andere mit sofortigem Einrollen reagierte.

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carnacat
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Beitrag von carnacat »

Voltao vierjährig beim Anreiten unter mir - viel zu schwer eigentlich (also ich jetzt) , aber er hat seine Sache super gemacht. :D

Ich finde übrigens deine Bilder auch schön Steffen!
Samstag bin ich in HH Tangstedt unterwegs - ich würde dich und Gavilan gern mal besuchen *wink*
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spunkerich
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Beitrag von spunkerich »

100% gefallen mir die von Steffen eingestellten Bilder nicht, ich würde mir vor allem im Galopp noch mehr Dehnungsbereitschaft beim Pferd und dazu auch ein besseres Nachgeben der Reiterhand wünschen. Einfach insgesamt mehr Länge ins gesamte Pferd....

Auch von mir mal Fotos, wo das Reitergewicht nicht ganz passend ist für's 4jährige Pony ist, das ich selbst hier zum 2ten mal reite, :roll:
Zuvor standen Longe, Doppellonge, Einfahren, ans Reitergewicht mit leichter! Reiterin gewöhnen sowie etwas Abkauübungen a la PK auf dem Programm.
Dieses Pony habe ich damals übrigens in seiner derartigen Grundbalance, dem noch recht geringen Muskelaufbau usw. noch nicht unter mir galoppieren lassen, zumal der Platz sehr klein und außerdem schräg ist....


Vielleicht ist dies eine prima Kollektion, die zeigt was für verschiedene Fotos innerhalb von wenigen Sekunden entstehen können....
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Mädels und Jungs *schlaue Brille aufsetz*.....es führen so viele Wege nach Rom.

Ich selbst kann nicht mitreden, da ich selbst nie einen Hengst eingeritten habe.

Ich selbst sehe an den Bildern allerdings nichts Böses. Das Galopp Foto zeigt ein Pferd, dass auf den Zügel wirft und den Körper nach oben pullt. Zumindest wirkt das so auf mich.

Ich kenne weder den Reiter noch das Pferd und kann daher NICHT an Hand von 2 Bildern beurteilen ob es sich hier um eine Katastrophe oder nicht handelt.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
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carnacat
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Beitrag von carnacat »

spunkerich hat geschrieben: Einfach insgesamt mehr Länge ins gesamte Pferd....

..
Ich "kenn" Steffen ja nur vom Lesen seit irgendwie fünf Jahren oder so.
Aber ich bin mir sehr sicher dass er das auch möchte.
Nur: hast du mal einen Spanier oder Lusi eingeritten?
Womöglich noch einen mit kurzer Mittelhand, viel natürlicher Aufrichtung und langen Beinen?
LANG ist die größte Herausforderung bei diesen Pferden. Und wenn man dann auch noch Schwung und Gehen über den Rücken möchte (ich jedenfalls hab den Anspruch) dann muss man sich schon sehr was einfallen lassen.
Diese Pferde bringen das nicht so mit wie andere.
Es ist ein Stück Arbeit. Und da der Duende ja noch nicht so lang unter dem Sattel ist finde ich die Bilder völlig okay.

Dran arbeiten kann man immer.

An meinem Bild ja auch - ist ne normale Arbeitshaltung. Von Dehnungsbereitschaft waren wir zu dem Zeitpunkt noch weit entfernt. *schulterzuck*
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

@Carnacat

Vielen Dank für Deinen Beitrag, Du bringst es auf den Punkt. Was Du für Spanier geschrieben hast, gilt nämlich für die heute modernen Friesen gleichermaßen. Kurzer Rücken, Stockmaß 170 cm, hohe Aufrichtung, lange Beine.

Ich finde sowohl Dein Bild, als auch das von Lulu eingestellte Bild sehr schön und anschaulich und hoffe, dass ich es auch bald hinkriege, meinen 4-jährigen in dieser Haltung zu reiten. Sehr schön kann man nämlich sehen, dass die Hinterhand ideal unter den Schwerpunkt fußt, der Unterschenkel des Pferdes an der Senkrechten ist. Das ist für mich zunächst viel wichtiger, als die Kopfhaltung vorne, die kommt irgendwann von alleine, wenn die Bewegung von hinten über den Rücken geht.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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Lulu
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Beitrag von Lulu »

@Medusa: :oops: Dankeschön!!!

Wobei es auch mit diesem Knilch nicht immer einfach war und ist! Sehr großrahmiges Pferd mit entsprechender Länge und dazu extrem leicht im Genick ---> er hatte immer eher die Tendenz hinter die Senkrechte zu kommen.
Wobei es mir persönlich immer generell wichtiger war diesen Schlacks von hinten zu reiten und die Hinterhand aktiv zu halten. Ist auch heute noch ein wichtiger Punkt, da er nun mit seinen 1,82 ausgewachsen ist und ich "Erdnuckel" immer gucken muss dranzubleiben.

Lulu
LG Lulu

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carnacat
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Beitrag von carnacat »

@ Medusa
Danke für die Blumen :wink:

@ Lulu
Das Problem mit dem leichten Genick kenne ich. Das hat meiner auch. Solche Pferde neigen sehr dazu sich entweder einzurollen oder eben in der Basis Betonhälse zu bekommen. Die haben einfach die Kraft im Genick nicht eine gute Dehnungshaltung lange zu halten.
Das muss man trainieren. Ist die Muskulatur im Genick-Hals-Bereich erstmal ausreichend gekräftigt dann gibt sich das mit dem Einrollen.

Naja ein paar andere Faktoren spielen auch noch eine Rolle... is klar... :wink:
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Meine allergrößte Sorge derzeit ist, dass mein Kleiner im Maul sehr schwierig ist oder dass ich noch nicht das richtige Mundstück für ihn gefunden habe.

Begonnen habe ich mit einem normal dicken doppelt gebrochenen Mundstück, Nasenriemen sehr weit. Er hat dann, ohne dass ich überhaupt drauf saß, oder wenn, dann bereits bei durchhängendem Zügel im Stand, angefangen mit der Zunge rumzugemmeln, sie über das Mundstück zu legen oder seitlich außen (immer rechts) rumzuschlecken.
Daraufhin habe ich gewechselt zu einfach gebrochen, leider auch etwas schmaler. Bin immer noch nicht glücklich mit der Lösung. Beim Reiten ist es weniger ein Problem, aber ich möchte einfach hier keinen Boden schaffen, für ein echtes Zungenproblem.

Er ist dreijährig den 70-Tagestest beim holländischen Verband gelaufen, hat also bereits sehr früh sehr viel machen müssen. Danach dann sicher monatelang gar nichts. Die Holländer sind ja nicht zimperlich und machen ggf. den Nasenriemen so stramm, dass die Zunge festgezurrt ist. Nun habe ich ihn hier und er geht unter großem Druck keinen guten Schritt mehr mit Tendenz zum Paß und fühlt sich mit dem Mundstück noch nicht wohl. Ich gehe an den Schritt gar nicht ran, weil er mir hierfür noch nicht stabil genug ist, sondern führe ihn lieber im Schritt spazieren mit ihm, oder reite am sehr langen Zügel und benutze diesen nur fürs Lenken.

Wer von Euch hat Erfahrungen mit verschiedenen Mundstücken gemacht?
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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Beitrag von kallisto »

Ich finde die Fotos von Lulu schon nahezu lehrbuchhaft. Sowohl an der Longe wie unter dem Sattel. Gelassen und in schöner Haltung.

Auch die Fotos von Steffen, Memento, Carnacat zeigen einfach wie individuell die ersten Monate aussehen konnten. Die einen verkriechen sich und stürmen, andere machen sich im Rücken fest und andere von allem ein bißchen. Wer da meint den falschen Weg zu erkennen (mal abgesehen, dass das Fotos sind), der hat noch nicht verschiedene Pferde eingeritten. Vielleicht auch noch gar keins bis zu einer Basis in den Grundgangarten angeritten, sondern begnügt sich mit "solange er brav ist" und "das lernt er noch"... Wir haben doch Zeit *grins* Hat bei uns schon eine bis zehnjährig durchgehalten.

LG Susi
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Medusa888 hat geschrieben:
Begonnen habe ich mit einem normal dicken doppelt gebrochenen Mundstück, Nasenriemen sehr weit. Er hat dann, ohne dass ich überhaupt drauf saß, oder wenn, dann bereits bei durchhängendem Zügel im Stand, angefangen mit der Zunge rumzugemmeln, sie über das Mundstück zu legen oder seitlich außen (immer rechts) rumzuschlecken.
Daraufhin habe ich gewechselt zu einfach gebrochen, leider auch etwas schmaler. Bin immer noch nicht glücklich mit der Lösung. Beim Reiten ist es weniger ein Problem, aber ich möchte einfach hier keinen Boden schaffen, für ein echtes Zungenproblem.
Wer von Euch hat Erfahrungen mit verschiedenen Mundstücken gemacht?
Guten Morgen,
meld. :D
Bei meinem Braunen oben war das noch eine Ecke heftiger. Da er ein recht kleines, schmales Maul und eine kurze Maulspalte hat, habe ich zunächst ein recht dünnes, einfach gebrochenes Gebiss ausprobiert. Mit dem Ergebnis, dass er sich am Kappzaum massiv einrollte – das Gebiss war blind eingeschnallt! Dazu kam, dass er von Anfang an versucht hat, die Zunge über das Gebiss zu kriegen. Nach einigem Hin und Her habe ich ihn damals mit einer Nathe-Stange angeritten. Das ging ganz gut, mir persönlich war das Ding aber zu schwammig.
Danach habe ich einiges ausprobiert; am allerschlimmsten war dabei ein doppelt gebrochenes Gebiss. Das war ihm entschieden zu unruhig (er neigt ohnehin zum Kampfkauen). Das bis dato beste Gebiss für ihn ist ein recht dickes, einfach gebrochenes Gebiss – so ein typisches WB-Gebiss, wie man es früher immer hatte. Das hat mir eine Freundin aus Deutschland geschickt, die mit ihrer Spanierin das gleiche Problem hatte. Mit diesem Ding läuft das Pferd bis heute am zufriedensten.

LG
Andrea
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