Verzweifelt - letzter Ausweg Pferdeverkauf?

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melonchen_real
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Verzweifelt - letzter Ausweg Pferdeverkauf?

Beitrag von melonchen_real »

Hallo,
ich weiß nicht obs hier gut reinpasst - sonst bitte verschieben. Ich wende mich hier ratsuchend an euch weil ich die Stimmung hier im Forum immer als sehr angenehm und nicht "zerreißend" empfinde.

Wie ich in meinem Foto- und TB-Thread schon recht ausführlich geschrieben habe, habe ich seit Anfang August ein zweites Pferd - einen 9jährigen WB-Wallach.
Zu seiner Vorgeschichte ist bekannt dass er in D geboren wurde und 4jährig nach Österreich zu einem Fahrsportler kam wo er eben als Fahrpferd ging. Später kam er dann nach OÖ und schließlich in die Nähe von Wien. Dort wurde er nicht gefahren sondern geritten - angeblich aber nicht sehr oft. Da er abstammungsmäßig eher springbetont gezogen ist, wurde er im letzten Stall (Profistall) wohl auch gesprungen - wobei er recht brav war.
Dort habe ich ihn dann auch probegeritten (zu dem Zeitpunkt waren auch 2 andere Pferde in der Halle). Er war wirklich sehr sehr brav, wenn er mir auch ein wenig unsicher vorkam - aber er kannte mich ja auch nicht. Mit der Stimme ließ er sich jedenfalls super beruhigen. Auffallend war dass er dort sehr stark eingerollt geritten wurde, Dehnung ans Gebiss war ihm wohl nicht geläufig.

Die Vorbesitzer bestätigten mir, dass er auch beim ausreiten recht brav sei und sie nix negatives über ihn sagen könnten. Kleine AKU war ok - dass er einen Ton hat (der ihn nicht beeinträchtigt solange kein Spitzensport) war mir bekannt.

So, leider musste er dann bei mir auch eine kleine Odyssee durchleben :( Im ersten Stall wo er hinkam waren (trotz vorheriger Abmachungen und vieler Gespäche) absolut unzumutbare SB - Resultat war ein Cut das genäht werden musste und ein völlig hysterisches PFerd (da Pferd einfach über NAcht zu 2 anderen Pferden gesperrt - ohne Aufsicht). Daher bin ich dort nach 2 Wochen weg und zu meiner Tierärztin. Dort stand er in einer Außenbox und durfte stundenweise neben anderen Pferden auf die Weide. Er war dort wirklich super entspannt. Beim longieren am Platz (der ca. 100m vom Stall weg ist) war er öfter unaufmerksam und zog auch mal Richtung Stall (grad ein bissl halt). Beim reiten waren die Probs schon etwas größer. Er wurde gerne hektisch und es hat eine Weile gedauert bis er sich auch im Trab mit der Stimme wieder runterholen ließ so dass ich nicht dauernd mit den Zügeln ein total eingerolltes Pferd bremsen musste. Trotzdem waren Tage dabei, da war es sehr sehr schwierig ihn ruhig zu reiten. Allerdings waren da immer Pferde in Sichtweite, kA ob das für ihn jetzt besser war oder nicht.

Anfang Oktober bezog er jetzt gott sei dank sein endgültiges (?) Zuhause, im Stall in dem auch meine Stute steht. Er hat eine Paddockbox mit direkt daneben Koppeln mit anderen Pferden (natürlich auch Pferde daneben in den Paddockboxen *g*). Auf der Weide steht er allein neben meiner Stute - da diese ihn mir leider schon 2x verkloppt hat beim zusammenstellen... Er liebt sie heiß aber die Gegenliebe scheint noch nicht ganz zu funken.
Steht er allein in der Paddockbox (wohlgemerkt mit 20 anderen Pferden ca. 20m neben ihm) wiehert er und ist ganz schön unentspannt. Aber ok, ich denke nach den Stallwechseln braucht er einfach länger um zu merken dass die Herde nicht weggeht.
Im Umgang ist er suuuuuuuuper lieb - tooootal anhänglich, folgsam und brav. Eher zu schüchtern als aufdringlich und wirklich herzig!

Longieren geht auch ganz toll! Wurscht ob Pferde in der Halle oder nicht - er geht ganz brav in DH in allen 3 Gangarten - ohne Stress. Er wird auch nicht mehr hektisch oder irgendwas in der Art - also völlig problemlos.

Nur das reiten.... von Anfang an wars ein Problem wenn er allein in der Halle war oder sogar ein Pferd dabei war das dann ging. Er spulte sich auf, ging keinen reinen Schritt mehr, atmete schneller und im Trab wurde er auch hektisch. Galopp lassen wir ihm Moment eh außen vor. Meine Trainerin meinte dass er wohl schon immer unterm Sattel ziemlich angepackt wurde, so dass er jett den Reiter regelrecht fürchtet. Ich solle ihn ablenken, gaaaaanz ruhig sein, sehr auf mich und meinen Körper achten und alles andere einfach ignorieren. Ok, das tun wir jetzt also seit Anfang Oktober. Anfangs dachte ich, es wird besser - aber seit neuestem wirds immer schlechter! Er wird immer widersetzlicher unterm Sattel - also nicht mehr nur leicht hektisch sondern wirklich widersetzlich.
Eine Tierheilpraktikerin hatte ich auch schon da, seither bekommt er Bachblüten und Globuli für seine Atmung und den Rücken. Sattel wurde angepasst vom Sattler.
Zäumungsmäßig hab ich ihn auch schon mit Stallhalfter geritten was erst gut ging, aber Stellung konnte ich so fast nicht abfragen - jetzt reit ich ihn meist kombiniert mit Halfter und Trense (doppelt gebrochen).

Heute ist das ganze dann eskaliert.... Ich hab mit ihm erst Handarbeit gemacht (betont ruhig und langsam da ich das Gefühl hatte, er wäre etwas unruhig - er hat aber nix gemacht). Dann wollte ich aufsteigen. Das war schonmal schwierig weil er da schon super nervös wurde. Hab ihn immer wieder ruhig hingestellt wenn er wegwollte und es ging dann auch. Aber dann! Ich wollte ihn noch ein bisschen ruhig stehen lassen, hab mit tiefer ruhiger Stimme mit ihm gesprochen, ihn gestreichelt und auch wirklich auf mich und meinen Körper geachtet - dass also keine Spannung aufkommt. Die Zügel hingen durch. Er wollte erst losgehen, hab ihn vorsichtig am Halfter gebremst. Vor lauter Hysterie hat er schon gezittert und dann sogar (bitte am durchhängenden Zügel) ein Steigen angedeutet. Nachdem er dann aber mal durchgeatmet hat, bin ich losgeritten im Schritt. NAtürlich super super nervös. HAb also gekringelt, langsam und flott eingebaut, Schenkelweichen usw. usf. Gerade reiten konnte ich ihn eh nicht, weil sein Hinterteil permanent richtung Ausgang zeigte *seufz* aber ok. Zwischendurch hab ich ihn auch mal nur mit Stimme zum Halt pariert - aber beim stehen lassen wieder wie oben beschrieben.

Also versuchte ich ihn etwas ruhig zu traben - nach dem Motto wenn er sich bewegen kann wird er viell ruhiger. Der Trab an sich war auch wirklich ok - zwar spannig aber vom Tempo gut. Nur als es dann wieder an den Schritt ging, wars noch schlimmer. Als ich ihn dann etwas gerade richten wollte (damit VH und HH wenigstens nicht auf 4 Hufschlägen unterwegs sind), hat er wieder ein steigen angedeutet. Ich hab ihn dann sehr deutlich gestellt, weil mir das wirklich zu gefährlich wurde. Vielleiht hätte ich da schon absteigen sollen, aber meine Trainerin meinte auch, ich solle nicht gleich aufgeben weil er einfach merken müsse, dass ihm nix passiert - auch wenn er sich aufregt.
Als ich ihn dann wieder stehen ließ (was in der letzten Reitstunde übrigens toll funktionierte, er wurde dadurch echt ruhiger) und er nicht weggehen durfte, ist er so gestiegen dass ich fast runtergefallen bin...

Ganz ehrlich, ich weiß jetzt nicht mehr weiter! Meine Trainerin (ich hab laaang gesucht und das ist wirklich die einzige die mMn pferdegerecht und anatomisch korrekt ausbildet) hat nur noch alle 2-3 Wochen Zeit (da kleines Kind daheim). Was soll ich denn machen???? Ich kann nicht ruhig bleiben wenn der Gaul unter mir steigt!!!! Ganz ehrlich, in dem Moment bin ich abgestiegen und hab ihm ein paarmal ordentlich eins drauf gegeben (mit der Hand). Ich war so sauer und verzweifelt dass ich nicht mehr anders konnte.
Ich bemühe mich soooo sehr um dieses Pferd! Ich sehe zu dass er bewegt wird und dass er raus kommt - ich hole Tierärzte und Heilpraktiker damit er gesund ist/bleibt. Ich nehme Unterricht und bemühe mich wirklich, auch an mir selber zu arbeiten (bin nicht die geduldigste und oft recht ehrgeizig). Aber bei solchen Sachen gehts nicht mehr weiter!!!
Wenn mir niemand sagen kann was ich machen soll, dann muss ich ihn wieder verkaufen - mit sowas komm ich nicht zurecht.

Am liebsten wär mir, ich hätte jemanden der ihn mir 1 Monat mal bereitet - aber bei uns im Stall. Bloß gibts so jemanden ja nicht....
Und was soll ich machen? Ihn nur noch longieren? Wenn ich der Meinung wär, das würde helfen - ich würds tun!!! Oder nur noch reiten wenn andere Pferde in der Halle sind? Das wird wohl nicht funktionieren, weil ich meist tagsüber reite wo andere arbeiten.

Schlimm ist ja, dass er am Boden offenbar richtig viel Vertrauen zu mir hat - aber wenn ich aufsteige ist alles vergessen.

Heute war ich wirklich soweit dass ich sofort eine Anzeige aufgeb um ihn zu verkaufen - was ich natürlich nicht tun werde. Aber weiter wissen tu ich auch nicht....

Bitte schreibt mir eure Meinungen dazu - ihr dürft mich auch gerne schimpfen oder was auch immer. Hauptsache ich kann mit irgendjemandem darüber reden.
Die Menschen in meinem Bekanntenkreis sind leider recht einstimmig der Meinung dass der Kauf eines Zweitpferdes per se eine ganz miese Idee war - da möchte ich DAS lieber nicht erzählen...

Grüße
ein verzweifeltes Melonchen :cry:
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chica
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Beitrag von chica »

Ich kenne genügend Pferde, die wahnsinnige Probleme mit der Umstellung in einen neuen Stall haben. Blinky hat das letzte Mal fast ein halbes Jahr gebraucht, bis ich wieder vernünftig mit ihm arbeiten konnte.

Kommt bei Deinem ja noch erschwerend hinzu, dass er schon einiges mitgemacht hat in seinem Leben. Kann mir vorstellen, dass er nicht gerade leicht vertrauen fasst und jede ungewohnte Situation Panik in ihm auslöst.

Wenn Du am Boden gut mit ihm zurecht kommst, dann verzichte doch einfach mal den Winter über auf reiten?! Beschränke Dich auf kleinere Spaziergänge und versuche einfach nur, eure Bindung zu stärken. Zwei Monate sind ja nicht wirklich eine lange Zeit. Ich denke, je mehr Zeit Du ihm lässt umso weniger werden eure Probleme. Wenn gesundheitlich alles abgeklärt ist, wäre das vielleicht eine Möglichkeit.

Zum Thema Beritt schick ich Dir noch eine PN.
LG Ines
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(Noël Pierce Coward)
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elli_the_strange
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Beitrag von elli_the_strange »

Hey Melonchen,
so beim ersten Durchlesen ist mein einziger Tip, der mir sofort in den Sinn kam: Pferdegesellschaft, Weidekumpels, mehr Auslauf. Ich bin ein Offenstallverfechter - es scheint so als ob das bei Euch nicht möglich ist?!

Ich habe seit vielen Jahren ein (manchmal etwas zu ...) ausgeglichenes Pferd im Offenstall, dass seitdem nur ein einziges Mal verrückt spielte: nach einer Woche Boxenhaft alleine, aufgrund einer Verletzung.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

In meinem Augen gibt es nur einen Tip: Lasst euch Zeit! Und wie chica schon sagte: Reite den Winter durch einfach mal gar nicht. Es gibt soviele Dinge, die ihr zusammen machen könnt, ohne, dass du auf deinem Rücken sitzt. Danach würde ich ihn anreiten wie ein Jungpferd, dass noch nie einen Reiter getragen hat.
Zwei Monate sind nichts, es gibt Pferde, die sich bis zu einem Jahr an einen Reiter/einen neuen Stall gewöhnen müssen.
Er hat seit er bei dir ist schon mehrere Stallwechsel mitgemacht, dazu ein neuer Mensch, andere Anforderungen etc., wie soll er das alles so schnell verarbeiten?
LG
Sheitana
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melonchen_real
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Beitrag von melonchen_real »

Also Offenstall gibts bei uns tatsächlich nicht. Bzw. in einer halben Fahrtstunde Entfernung - aber das kann ich mir beim besten willen nicht leisten (neuer Aktivstall).
Er steht ja wie gesagt in einer Paddockbox und zusätzlich den ganzen Tag auf der Weide.
Mit der Gesellschaft ist das so ne Sache.... Er ist ja recht schüchtern. So, jetzt gibts bei uns ne Gruppe Großpferde, die auch ne schön große Weide haben. Aaaaber, dort regiert ein Traberwallach der ein ekelhafter Kerl ist. Der jagt schon die anderen Pferde immer herum und beißt und schlägt alles was ihm zu nahe kommt. Meiner weicht sicher aus - aber beim derzeitigen MAtsch seh ich ihn schon wie er sich alle Beine bricht!!! Mir ist das Risiko einer Verletzung einfach zu groß wenn so ein Mistvieh dabei ist.

Bei meiner Stute (mit der er zusammenstehen soll) ist es eben im Moment noch so, dass sie ihn mir zu sehr rumjagt - zu gefährlich. Wie ich sie kenne, wird sich das aber noch geben und dann stehen die beiden zusammen.

Das Problem ist allerdings dass er nach Ende der Weidesaison (bei uns stehen sie noch auf Gras), nur noch den halben TAg draußen sein wird - denn bei uns kann kein Heu gefüttert werden und er ist eh schon zu dünn. Er wird sich also auf 5-6 Stunden Koppel einstellen müssen.

@chica: Ja langsam weiß ich mir auch keinen anderen Rat mehr als aufs reiten zu verzichten. Nur mir gehts halt auch sehr gegen den Strich. Ich will ja ein Reitpferd und eigentlich hatte ich die Hoffnung, ihn in der nächsten Saison schon aufs eine oder andere Turnier mitzunehmen... Ich bin halt leider nicht so der "Spaziergeh-Typ" - mir ist das zu wenig. Aber wenn ich keinen anderen Ausweg mehr weiß, wird mir eh nix anderes übrig bleiben.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

melonchen_real hat geschrieben:Ich will ja ein Reitpferd und eigentlich hatte ich die Hoffnung, ihn in der nächsten Saison schon aufs eine oder andere Turnier mitzunehmen...
Dann nimmst du die Verzögerung entweder in Kauf, oder er scheint nicht das richtige Pferd für dich und trifft es woanders besser.
LG
Sheitana
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melonchen_real
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Beitrag von melonchen_real »

Sheitana hat geschrieben:
melonchen_real hat geschrieben:Ich will ja ein Reitpferd und eigentlich hatte ich die Hoffnung, ihn in der nächsten Saison schon aufs eine oder andere Turnier mitzunehmen...
Dann nimmst du die Verzögerung entweder in Kauf, oder er scheint nicht das richtige Pferd für dich und trifft es woanders besser.
Genau das triffts....
Im Moment bin ich aber (noch) nicht so weit dass ich aufgebe. Dafür gibts zu viele andere Dinge die passen.
Vielleicht muss sich mein sturer Kopf bloß noch an die Vorstellung gewöhnen, alles langsamer anzugehen. Ich sehs als Charakterschulung...
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

melonchen_real hat geschrieben: Ich sehs als Charakterschulung...
*daumenhoch*
LG
Sheitana
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Willst Du ihm erstmal alle Chancen geben oder ist Dir das für ein Zweitpferd zuviel Aufwand? Ich kenne das gut, dass man schnell vergleicht und man sich fragt, wenn eins dauerhaft besser ist, warum man es dann behalten soll. Bei mir wechseln sich beide jedoch gut ab mit Launen, wobei das alles unter Lapalien fällt.

Weiterhin glaube ich, dass die Einzelhaltung auch mit Blickkontakt für ein unsicheres Pferd viel Stress bedeutet. Es sieht die Herde, die sich vielleicht gerade entfernt und kann nicht hinterher. Ich würde, wenn der Boden und die Koppelgröße es zuläßt eine Eingliederung probieren. Vielleicht kann er nachts besser zugefüttert werden, damit er nicht noch schlanker wird.

LG Susi
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melonchen_real
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Beitrag von melonchen_real »

kallisto hat geschrieben:Willst Du ihm erstmal alle Chancen geben oder ist Dir das für ein Zweitpferd zuviel Aufwand? Ich kenne das gut, dass man schnell vergleicht und man sich fragt, wenn eins dauerhaft besser ist, warum man es dann behalten soll. Bei mir wechseln sich beide jedoch gut ab mit Launen, wobei das alles unter Lapalien fällt.

Weiterhin glaube ich, dass die Einzelhaltung auch mit Blickkontakt für ein unsicheres Pferd viel Stress bedeutet. Es sieht die Herde, die sich vielleicht gerade entfernt und kann nicht hinterher. Ich würde, wenn der Boden und die Koppelgröße es zuläßt eine Eingliederung probieren. Vielleicht kann er nachts besser zugefüttert werden, damit er nicht noch schlanker wird.

LG Susi
Ich glaub schon dass ich ihm die Chancen geben will. Mein anderes Pferd "verwöhnt" mich halt schon sehr. Zwar springt sie keine 1,20, aber dafür kann ich sie jederzeit einpacken, wo hin fahren und sie steigt aus und ist daheim. Wenn keine anderen Pferde dort sind - egal. Wenn andere Pferde weggehen - wurscht. Fremde Umgebung - oh, wie interessant! Trubel und Action - ja gerne! Die bringt nix so schnell aus der Fassung und ich glaub ich muss mich einfahc noch sehr umgewöhnen.

Meine Hoffnung war ja auch dass der Boden nochmal besser wird und wenns nicht rutscht dann hab ich auch kein Problem wenn er mal flüchtet. Leider regnets im Moment bei uns jeden Tag *seufz*

Eine blöde Situation wenn man zwischen körperlichem und Seelenheil wählen soll *hmpf*
Linski
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Beitrag von Linski »

Hast du mal den Rücken und HWS röntgen lassen? Vielleicht sinds ja Kissing Spines. Oder eine alte Verletzung in dem Bereich.
Und die paar Bilder kosten ja nicht die Welt.
Er hat ja scheints kein Problem mit der Bewegung, sondern "nur" mit dem Reiter. Klingt so, als sei er quasi auf der Flucht, sobald der Reiter ins Spiel kommt. Stallwechselpsychose will ich nicht ausschliessen wobei ich da vermuten würde, dass er auch an der Hand die Nerven verlieren würde.

Für ein Problem im Rücken könnte auch sprechen, dass er ja früher gefahren, bzw. gesprungen wurde. Das kommt den KS ja entgegen und bis zu den Widersetzlichkeiten kams dann vielleicht gar nicht erst. Genauso wie das Einrollen ja auch durchaus eine Schonhaltung sein kann.
Lächeln! Reiten macht Spaß!
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melonchen_real
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Beitrag von melonchen_real »

Linski hat geschrieben:Hast du mal den Rücken und HWS röntgen lassen? Vielleicht sinds ja Kissing Spines. Oder eine alte Verletzung in dem Bereich.
Und die paar Bilder kosten ja nicht die Welt.
Er hat ja scheints kein Problem mit der Bewegung, sondern "nur" mit dem Reiter. Klingt so, als sei er quasi auf der Flucht, sobald der Reiter ins Spiel kommt. Stallwechselpsychose will ich nicht ausschliessen wobei ich da vermuten würde, dass er auch an der Hand die Nerven verlieren würde.

Für ein Problem im Rücken könnte auch sprechen, dass er ja früher gefahren, bzw. gesprungen wurde. Das kommt den KS ja entgegen und bis zu den Widersetzlichkeiten kams dann vielleicht gar nicht erst. Genauso wie das Einrollen ja auch durchaus eine Schonhaltung sein kann.
Dagegen würde für mich sprechen dass er beim probereiten nicht mal annähernd so drauf war wie er jetzt ist.
Und chiropraktisch wurde er bereits abgecheckt. Röntgen werde ich aber in Erwägung ziehen wenn nach einem reitfreien Winter keine wirkliche Besserung in Sicht ist.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

melonchen_real hat geschrieben:
Linski hat geschrieben:Hast du mal den Rücken und HWS röntgen lassen? Vielleicht sinds ja Kissing Spines. Oder eine alte Verletzung in dem Bereich.
Und die paar Bilder kosten ja nicht die Welt.
Dagegen würde für mich sprechen dass er beim probereiten nicht mal annähernd so drauf war wie er jetzt ist.
Und chiropraktisch wurde er bereits abgecheckt. Röntgen werde ich aber in Erwägung ziehen wenn nach einem reitfreien Winter keine wirkliche Besserung in Sicht ist
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Ich möchte Dir keine Angst machen, aber wie man ein unreitbares Pferd zahm kriegt, weiß jeder Pferdehändler. Bei dieser krassen Kehrtwendung was die Verhaltensweise dieses armen Pferdes betrifft stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Wahrscheinlich hast Du auch keine Blutprobe bei der AKU machen (und einfrieren) lassen, anhand derer man eventuelle Medikamentengaben (Tranquilizer etc.) nachweisen kann?!

Ich würde nicht den Winter über abwarten, sondern jetzt röntgen lassen. Wenn wirklich Knochenveränderungen, z.B. Kissing Spines, vorhanden sind, dann besser früher als später feststellen. Auch wenn Pferde, sofern sie vom Händler kommen als "Sache" gelten und es somit gewisse Garantien gibt, würde ich Dir dringend abraten, hier noch viel Zeit ins Land gehen zu lassen. Denn das könnte alles zu Deinen Ungunsten ausgelegt werden.
Tut mir sehr leid, auch um das Pferd.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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melonchen_real
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Beitrag von melonchen_real »

Kein Händler sondern ein renommiertes Gestüt, dem sein guter Ruf sicher mehr als heilig ist....
Aber wenn mein Weihnachtsgeld da ist, lass ich ihn röntgen.

Ich kann schwer beschreiben inwiefern er jetzt anders ist. Es ist nicht so, dass er komplett anders ist - nur in einer ganz bestimmten art und weise eben. Und ich traue mir eigentlich zu, zu sagen dass er beim probereiten nicht in irgendeiner Art beeinträchtigt war - vom Verhalten her.
Trotzdem, wir werden sehen.
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

ich schließe mich den meinungen der anderen an...vor allem was das zeit lassen betrifft.

wenn er sich so vorm reiten fürchtet, versuch doch mal, ihn ganz normal zu satteln, in die halle zu gehen, ne runde führen und wieder aus. oder reingehen, aufsteigen, kurz stehen und wieder absteigen - ohne mehr zu verlangen. meist ist das pferd so verdutzt, dass da nicht noch was kommt, dass es sich schnell beruhigt und merkt, dass keine gefahr von dir droht,

ansonsten würde ich auch erstmal aufs reiten verzichten...

ob du die zeit/ das geld/die mühe reinstecken willst, die es wohl brauchen wird, musst du allerdings selbst entscheiden.
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
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