Wie ständiges Treiben abgewöhnen?

Rund um die klassische Reitkunst

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orest
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Wie ständiges Treiben abgewöhnen?

Beitrag von orest »

Hallo,

ich habe mich heute beim Reiten mal wieder filmen lassen.

Hauptkritikpunkt aus meiner Sicht ist, dass ich mehr oder minder ständig mit den Beinen am Pferd rumfummele, ohne es zu merken :twisted:

Das Pferd gehört zur sehr gemütlichen Sorte, das durch 'versehentliches' ständiges Treiben natürlich unsensibel wird. Dies ist bei uns ein Relikt unserer beider früherer Ausbildung bei einem schlechten RL (Marke Dauertreiben gegen die Hand)

Nun hatte jemand von euch das selbe Problem und hat einen Tipp, wie man sich diese dämliche Angewohnheit abgewöhnen kann?

Ich habe regelmäßig, allerdings seltener als ich möchte, Reitunterricht. Der nächste Kurs findet wieder Ende Oktober statt...


Gruß Tina
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ich hatte vor Jahren genau das gleiche Problem. Herr Hafi war deshalb schon ziemlich schenkelmüde.

Ich habe das so gelöst, daß ich vier Wochen nur ins Gelände bin - bei mir allerdings nicht weiter schwierig, weil wir damals ohnehin nur Gelände hatten :wink: - und dabei viel ohne Steigbügel geritten bin, die Füße nur lose habe runterhängen lassen. Ich habe explizit darauf geachtet, nur zu fühlen, insbesondere in meinen Sitz hinein.

Als ich nach diesen vier Wochen mal wieder mit dem Schenkel an's Pferd bin, war das wie ein Aha-Erlebnis - sowohl für mich, als auch für's Pferd.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
tinkitano
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Beitrag von tinkitano »

das leiden kenn ich..........

da meine ja eigentlich nichtmal extra triebig ist, find ich das ja an mir noch kranker.

was aber bei triebigeren pferden gut hilft ist. leichten sitz, oder leichttraben, schenkel schön locker am pferd liegen haben - hand frei geben - und dann 1-2 schritte wirklich treiben und wenn pferd vorwärts geht - loooooooooooooooben!!!!!!!!!! und ruhe mim bein.

normalerweise beginnen die pferde eh schnell zu kapieren worums geht und laufen plötzlich wirklich gut vorwärts! und dann kann man wieder langsam mit der hand dazu kommen. wobei bei mir der grundsatz "hand ohne bein - bein ohne hand" IMMER im hinterkopf steckt!
Bussal vom 3-Mäderl-Haus
bitte meine beiträge immer in freundlichem tonfall und mit einem netten lächeln im gesicht lesen!
meine worte sind nur meine bescheidene, persönliche meinung.
orest
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Beitrag von orest »

Hallo,

beim leichttraben sitzt die 'rumfummel' Gewohnheit leider am tiefsten :-(

Das Problem ist ja leider, dass ich selbst denke, ich würde nichts mit den Beinen mache, es aber doch tue.

So klappt die gewünschte Sensilibisierung auf Schenkelhilfen natürlich nie so 100%ig - Pony könnte etwas mehr Impulsion zeigen aber so klappt das nie :-(

Ich reite zu 99% im Gelände, da die Reitanlage 6 km entfernt liegt und ich Mangels Hänger hinreiten muss. Die Idee, mal ohne Bügel zu reiten ist gut - werde ich ausprobieren.

Gruß Tina
horsman
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Beitrag von horsman »

mein tip:
lerne deine Sensoren zu benutzen.
schaffe eine permanente verbindung von deinem Hirn zu deiner wade, sodass du dich ständig selbst kontrollierst, was dein bein gerade macht.
lerne dabei, das bein zunächst nur locker und völlig passiv hängen zu lassen. der druck an der wade darf dabei nur sehr leicht sein, gerade soviel wie das bein vom eigengewicht gg. den pferdebauch drückt.

nur wenn dir das pferd zu müde wird, gebe einen kurzen direkten aber nicht sehr festen beindruck, den du am anfang bei einem faulen pferd am besten direkt mit der gerte unterstützt. achte dann auf deine hände, dass sie während dessen nicht nicht gleichzeitig zurückziehen.

diese Körperkontrolle muss man sich langsam und bewußt erarbeiten.

viel spass dabei
Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

Hi,
ich habe/hatte das selbe Problem, allerdings war Ponylein "nur" eben stumpf am Bein, reagierte oft nur auf Spornnachdruck, auf Gerte sogar sehr wenig, was meine beiden neuen RLs sehr erstaunte. Ich war ständig ein bisschen am Treiben, aber früher wars schlimmer.

Mein Hauptfehler beim Reiten war dass mein Becken das Pony blockierte und er daher nicht so richtig vorwärts konnte. Da konnte ich freundlich treiben wie ich wollte, da wirkte erst der Sporn. Seit ich es schaffe mein Becken beweglich zu halten läuft mein Pony sowieso schon fleißig von sich aus und nimmt treibende Hilfen gerne auch ohne Spornnachdruck prompt an. Nur in mühsamen neuen Lektionen wie Trab-SH auf dem Zirkel muss ich ihn gelegentlich noch mit dem Sporn an seine Hinterbeine erinnern...und das denke ich ist völlig normal.
Also mir hat da dieses Buch geholfen http://www.amazon.de/L%C3%B6sen-Schwing ... 85-7594014 Die Bücher von Meyners und Swift haben mir gar nicht geholfen...aber vielleicht war ich bzw mein Becken da auch noch nicht so weit (nach 1,5 Jahren Reitabstinenz wg verletztem Pony ist man schon ziemlich eingerostet und ohne Muskeln).

Und was die Sensibilität auf die Gerte anbelangt hat uns die Handarbeit geholfen. Im Schritt ging er brav SH und Travers ohne nennenswerten Gerteneinsatz. Aber als wir jetzt mit der Trabarbeit begannen, v.a. auf dem Zirkel war das schon sehr anstrengend für ihn und er wollte nicht. Da musste ich mit der Gerte sehrsehr deutlich werden...und plötzlich war der Respekt vor der Gerte wieder da. Aber ich muss aufpassen, dass ich den auch erhalte.

Meine Handarbeitslehrerin erklärte es mir so: Ich solle mir 4 Stufen der Hilfen vorstellen. Stufe 1 ist bei der HA das Stimm- und Körpersignal mit eventuellem leichten Antippen je nach Lektion. Stufe 2 ist leichtes Antippen mit der Gerte, Stufe 3 deutlicheres antippen und bei Stufe 4 gibts ein Donnerwetter. Anfangs gibt man dem Pferd Zeit zwischen den Stufen zu reagieren, grob gesagt 5 Sekunden. Wenn das Pferd mal begriffen hat, was Stufe 1 bedeutet, aber immer noch sich bis Stufe 3 oder womöglich 4 bitten lässt, dann wird die Zeit zwischen Stufe 2,3,4 deutlich verkürzt. Sprich ich gebe das Signal, Pony reagiert auch binnen den 3-5 Sekunden nicht entsprechend, dann kommt ganz flott Stufe 2,3,4 mit nur kurzer Unterbrechung hintereinander.
Das kann man genauso aufs Reiten (Schenkel und Gerte) übertragen und funktioniert sehr gut, mein Pony ist um Welten fleißiger geworden. Aber funktioniert nur mit Konzentratin, sonst macht man ales wieder kaputt.
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Barbara I
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Beitrag von Barbara I »

Zum Sensibilisieren hilft das Konzept mit den Stufen sehr, was Butterfly schon erklärt hat.

Speziell für Deine Situation, a) im Sattel und b) mit einem faulen Pferd:

Ausgangssituation: wirklich locker und "neutral" sitzen und das Pferd nicht einklemmen oder sonstwie behindern (evtl. an der Sitzlonge üben?)

Stufe 1: "wollen", Dir das, was Du möchtest, intensiv vorstellen, so dass sich Deine Körperspannung automatisch anpassen kann.

Stufe 2: ein deutliches körperliches Signal, und zwar als kurzer Impuls, und nicht als quetschen/drücken/klemmen ausgeprägt.

Stufe 3: Stufe 2 x 10 (nicht pysikalisch, sondern als Idee)

Stufe 4: Stufe 3 x 10
...

die Idee der Steigerung ist: das Pferd soll das Gefühl haben, dass der Reiter die Hilfe bis ins Unendliche steigern könnte, und sich daher beeilen schnell das Notwendige zu tun!

Und dann - ganz wichtig!, sobald das Geforderte auch nur im Ansatz passiert, wieder locker & neutral werden. Es ist für die Lösung dieses Problems nicht so schlimm, wenn es dabei auch mal etwas wackelt und schlackert (Leichttraben...), solange man nicht klemmt und drückt.



Welche Hilfe man genau in welcher Stufe gibt, hängt vom Pferd ab.


Beispiel Antraben mit einem sensiblen Pferd, unter den Voraussetzungen, dass es ausgebildet ist und weiß was ich meine, und dass es nicht von anderen Dingen gestört wird (Klemmen, harte Hand...):

Stufe 1 ich stelle mir fleißig antretende Hinterbeine vor, und lasse von dieser Idee meinen Oberkörper etwas aufrichten, die Hand weich werden (und wahrscheinlich 1000 andere Dinge, unbewusst...)

Stufe 2 ich spanne meine bis dahin ganz entspannt am Pferd anliegende Wade an

Stufe 3 wäre bei meinem Pferd ein Tick mit Absatz/Sporn


Das "Stufenkonzept" wird oft als überflüssiger Unsinn abgetan.
Meiner Meinung nach ist es eine Hilfe für alle die von uns, die nicht seit ihrer Kindheit täglich viele Stunden mit einem Lehrmeister in der Mitte der Bahn reiterlich an sich arbeiten konnten. Denn die, die wirklich gut reiten, die handeln schon ganz automatisch so!

Die Stufen teilen sozusagen den Weg in kleine Schritte auf, die man verstehen und motorisch umsetzen kann. Wenn man es dann "motorisch begriffen" hat, braucht man die Stufen nicht mehr.
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*Sunday's Star*
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Beitrag von *Sunday's Star* »

Hallo,

ich hatte mit meiner Haflingerstute anfangs auch das Problem,dass sie recht triebig war.
Ich habe das ganze gelöst,indem ich wirklich selten mit dem Schenkel ans Pferd bin.Wenn sie zu langsam war,dann wurde ich mal energischer und bald hat sie es verstanden.Jetzt muss ich lediglich die Wagen leicht anlegen und sie wird schneller :)
Schulterherein im Trab hat bei uns auch viel für den Schenkelgehorsam gebracht!

LG
~Ein Pferd ohne alles versammelt zu reiten,ist für mich der Inbegriff von perfekter Reitkunst~
skywalker

Beitrag von skywalker »

Wenn das Problem das ist, dass du hauptsächlich gar nicht bemerkst, dass du das Bein schon wieder anspannst, würde ich viel passagierreiten machen - lass mal Pferdi (in einem geschlossenen Bereich natürlich) gehen wohin es will, wähle eine Gangart und wende den Schenkel ganz bewusst nur an, wenn die Gangart nicht gehalten wird.
Am besten mit Barebackpad, jedenfalls ohne Steigbügel. lass die Zehen locker hängen sitz am Hintern. Mach die Augen zu, wenn das geht, und lass das ganze Bein bewusst locker, konzentrier dich mal nicht so aufs Pferd sondern nur auf deine Schenkel, dass die nicht treiben.

Ich tu zwar immerhin nicht dauertreiben, aber oft merke ich schon, dass ich die Wade zumindest angespannt habe, sogar ohne Bügel. 20 Jahre "Zehenspitze nach oben" hinterlassen halt Spuren :roll:. Mir hilft das Passagierreiten da sehr, weil ich mich wirklich nur auf mich konzentrieren kann, wohin das Pferdchen inzwischen geht, ist ja egal (ruhiges verlässliches Pferd halt mal vorausgesetzt).

Edit: *ups* ich wähnte mich im NH-Forum. Egal, zum Üben des Lockerlassens sollte das Klassikern auch helfen ;-), ich lass es stehen. Sorry.
orest
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Beitrag von orest »

Hallo,

danke euch allen für die vielen Tipps.
Gestern bin ich ins Gelände geritten, mit einem etwas "lustigen" Pony da er aufgrund meines Auslandsaufenthalts letzte Woche nichts getan hat (nur Offenstall/Weide). Ich habe den ganzen Ausritt darauf geachtet, nur zu treiben, wenn er in eine schnellere Gangart wechseln sollte. Sonst liess ich die Schenkel bewusst ganz weg. Die klappte aufgrund des vorhandenen natürlichen Vorwärtsganges auch sehr gut.
Nunja, mal sehen was passiert, wenn der Herr Pony nicht so natürlich motiviert ist (z.B. in der Halle....)

Die erwähnten 'Sensoren' halfen mir dabei sehr - danke!

Ich mache auch die Grundlagen von NH, die "Stufen" sind mir daher gut bekannt und sie halte ich für extrem sinnvoll. Nur, wenn man unbewusst ständig am Pferd herumdrückt, macht man sich diese Arbeit flugs kaputt...

Passagierreiten werde ich machen, ich habe dafür einen kleinen eingezäunten Platz. Ich reite ihn dort bedenkenlos in allen Gangarten nur mit Halsring.

Gruß Tina
Lala
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Beitrag von Lala »

Übrigens, vielleicht eine doofe Methode, aber mir hat das Reiten mit Sporen sehr geholfen meine Schenkel bewusster einzusetzen.
Irgendwie ist mein Respekt das Pferd mit dem Sporn unbewusst zu traktieren SEHR viel grösser als das selbe mit dem Schenkel zu tun, die Aufmerksamkeit bleibt daher viel eher beim Bein. Zweitens nimmt das Pferd den Schenkel ernster, wenn es weiss, dass da noch die Sporen kommen könnten und reagiert einiges flinker auf meinen Schenkeleinsatz, so dass ich unmittelbar eine Rückmeldung habe, was ich da (unbewusst oder bewusst) mit dem Bein am Bauch rumfumle...
Die Sporen kommen dabei eigentlich höchstens 3-4 mal pro Stunde wirklich ans Pferd, eigentlich könnte man sie daher auch grad weglassen, aber die psychologische Wirkung auf Pferd und Reiterin(!) ist enorm :wink:
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

Lala hat geschrieben:Übrigens, vielleicht eine doofe Methode, aber mir hat das Reiten mit Sporen sehr geholfen meine Schenkel bewusster einzusetzen.
Irgendwie ist mein Respekt das Pferd mit dem Sporn unbewusst zu traktieren SEHR viel grösser als das selbe mit dem Schenkel zu tun, die Aufmerksamkeit bleibt daher viel eher beim Bein. Zweitens nimmt das Pferd den Schenkel ernster, wenn es weiss, dass da noch die Sporen kommen könnten und reagiert einiges flinker auf meinen Schenkeleinsatz, so dass ich unmittelbar eine Rückmeldung habe, was ich da (unbewusst oder bewusst) mit dem Bein am Bauch rumfumle...
Die Sporen kommen dabei eigentlich höchstens 3-4 mal pro Stunde wirklich ans Pferd, eigentlich könnte man sie daher auch grad weglassen, aber die psychologische Wirkung auf Pferd und Reiterin(!) ist enorm :wink:
das ist so ne sache...man könnte auch sagen, sporen sollen ernst ans bein, wenn man es eben ruhig hält und bewusst treibt...von wegen sporen verdienen oder so ;)
ich durfte sie auch erst dann dranmachen 8)

kann natürlich auch andersrum funktionieren, aber der erste weg wäre es für mich nicht, es gibt glaube ich mehr reiter, die nach und nach trotzdem in ihr muster zurückfallen, selbst wenn der anfänglich respekt vorm sporn da war. es ist sicher mehr eine unbewusste sache, muster sind schwer zu durchbrechen und angewohnheiten schwer abzulegen.
und es kann eben dazu führen, dass man im bein zu sehr verkrampft, weil man angst hat, dem pferd mit den sporen zu schaden, dann wäre einem ja auch nicht geholfen.
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
Lala
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Beitrag von Lala »

Traumdauterin hat geschrieben:
Lala hat geschrieben:Übrigens, vielleicht eine doofe Methode, aber mir hat das Reiten mit Sporen sehr geholfen meine Schenkel bewusster einzusetzen.
Irgendwie ist mein Respekt das Pferd mit dem Sporn unbewusst zu traktieren SEHR viel grösser als das selbe mit dem Schenkel zu tun, die Aufmerksamkeit bleibt daher viel eher beim Bein. Zweitens nimmt das Pferd den Schenkel ernster, wenn es weiss, dass da noch die Sporen kommen könnten und reagiert einiges flinker auf meinen Schenkeleinsatz, so dass ich unmittelbar eine Rückmeldung habe, was ich da (unbewusst oder bewusst) mit dem Bein am Bauch rumfumle...
Die Sporen kommen dabei eigentlich höchstens 3-4 mal pro Stunde wirklich ans Pferd, eigentlich könnte man sie daher auch grad weglassen, aber die psychologische Wirkung auf Pferd und Reiterin(!) ist enorm :wink:
das ist so ne sache...man könnte auch sagen, sporen sollen ernst ans bein, wenn man es eben ruhig hält und bewusst treibt...von wegen sporen verdienen oder so ;)
ich durfte sie auch erst dann dranmachen 8)

kann natürlich auch andersrum funktionieren, aber der erste weg wäre es für mich nicht, es gibt glaube ich mehr reiter, die nach und nach trotzdem in ihr muster zurückfallen, selbst wenn der anfänglich respekt vorm sporn da war. es ist sicher mehr eine unbewusste sache, muster sind schwer zu durchbrechen und angewohnheiten schwer abzulegen.
und es kann eben dazu führen, dass man im bein zu sehr verkrampft, weil man angst hat, dem pferd mit den sporen zu schaden, dann wäre einem ja auch nicht geholfen.
Ja klar sollte man die Sporen erst auspacken, wenn der Sitz einigermassen losgelassen und korrekt ist. Bei mir, und so wie ichs verstanden habe gehts bei orest auch in diese Richtung (?), war das Problem nicht, dass ich das Bein nicht hätte ruhig halten können. Sondern vielmehr, dass ich (unterbewusst) der Meinung war, ich müsste mein Pferd bei jedem Schritt unterstützen.
Dadurch ist mein eher gemütliche Pferd natürlich auch nicht sensibler aufs Bein geworden. Wollte ich dann, dass sie schneller geht, musste ich mit dem Bein sehr starken Druck machen. Dadurch habe ich aber im Becken blockiert und sie gleich wieder ausgebremst :roll: Ein richtiger Teufelskreis.
Mit dem gezielten (kurzfristigen!) Sporeneinsatz, zuerst eigentlich nur unter Anleitung/Aufsicht, konnten wir den unterbrechen.
Natürlich kenn ich den Effekt auch, dass der Respekt/ die Aufmerksamkeit aufs Bein bei häufigem/regelmässigen Gebrauch nachlässt. Deshalb verwende ich die Sporen nur sporadisch, eben wenn ich gezielt am Schenkelgehorsam/-einsatz arbeiten möchte...
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

Ich kenne das Problem auch und wenn mich nicht letztes Jahr DOB darauf gebracht hätte, hätte ich es wohl selbst in Ermangelung an anderweitigem Unterricht nie bemerkt. Für mich ging mein Pony am Platz gefühlt immer zu langsam. Erst gefilmt wurde mir bewusst, dass er eigentlich sehr fleißig war und ich ihn durch die dauernde und fehlerhafte Treiberei nur noch mehr verwirrte. Anfangs ist es schon fast ungewohnt, einfach mal alles "hängen" zu lassen und man fällt schnell in sein altes Schema zurück. Mir hilft es, wenn ich wirklich viel lockerer auf dem Pferd sitzen, mir eine gemütliche Geländetour vorstelle und einfach mal durchatme.
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