Reiten nach Hufrehe

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

Moderatoren: ninischi, Janina

Antworten
Benutzeravatar
Sonja
User
Beiträge: 303
Registriert: Mi, 12. Mär 2008 09:35
Wohnort: Frankfurt am Main

Reiten nach Hufrehe

Beitrag von Sonja »

Hallo,

meine Stute hatte ja akut Rehe, als ich sie bekommen habe. Davor hatte sie chronisch, also jetzt auch noch, allerdings wird es immer besser, ist kaum noch was zu sehen.

Mitte November hatte sie laut meiner alten Hufpflegerin wieder einen Schub (ist entsprechend gelaufen, Hufe warm), der aber nach ca. 2 Wochen schon fast wieder ganz vorbei war.

So, meine Frage nun: Ab wann "darf" ich sie wieder reiten? Einige sagen nach einem Jahr, also wenn der Huf komplett durchgewachsen ist, meine neue Hufpflegerin nach NHC meint sofort, solang sie keine Schmerzen zeigt. Meine alte Hufpflegerin hat immer nur gesagt, da kann ich Dir nichts zu sagen, da gibts kein Patentrezept für...

Was meint ihr?

Sie läuft schon wieder gut, klar, auch auf hartem Boden, keine Pulsation mehr, keine Knollhufe...
2 Shettys - halb so viel Nerven...

Sonja, wir vermissen Dich Maus!
*1996 +2011
Benutzeravatar
Laika28
User
Beiträge: 311
Registriert: Mo, 03. Sep 2007 16:07
Wohnort: Münsterland

Beitrag von Laika28 »

Hast du röntgen lassen?
Da kann man das ja auch immer besser abschätzen, wenn man weiß, wie es von "innen" ausschaut...

Ich habe meine Wicky nach ca. 1/2 Jahr wieder geritten, aber nur auf weichem Boden und viel Schritt, weeeenig Trab und kein Galopp und nicht zu lange.

Drei Monate nach einem akuten Schub finde ich noch etwas frühzeitig, aber wie gesagt, das muss man von Pferd zu Pferd und meiner Meinung nach auch vom Röntgenbefund abhängig machen.

Was waren die Auslöser für die Reheschübe??
Benutzeravatar
Sonja
User
Beiträge: 303
Registriert: Mi, 12. Mär 2008 09:35
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag von Sonja »

Hallo,

ein Röntgenbild habe ich noch nicht, ist nach Aussage auch nicht unbedingt notwendig, da man ja an der Art, wie das Horn oben neu nachwächst ca sehen kann, wie das Hufbein steht.

Auslöser laut meiner alten Hufpflegerin Überlastung, aber woher? Sie ist ein paar Tage vorher ca. 1h spazieren gewesen (Schritt), sonst wurde sie ca. 30 min bewegt. Aber obs daher kommt? Gras hat sie gar keins bekommen, Futter wurde nicht umgestellt (bekommt 400gr. Müsli am Tag, zu Heu und Stroh), also keine Ahnung. Wendeschmerz war sehr deutlich, das hat ca. 1 Monat gedauert, bis der weg war.
2 Shettys - halb so viel Nerven...

Sonja, wir vermissen Dich Maus!
*1996 +2011
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

Sonja hat geschrieben:ein Röntgenbild habe ich noch nicht, ist nach Aussage auch nicht unbedingt notwendig, da man ja an der Art, wie das Horn oben neu nachwächst ca sehen kann, wie das Hufbein steht.
Die heftigeren Rotationen sieht man von außen. Zur eigenen Sicherheit würde ich persönlich aber röntgen lassen, habe ich bei meinem damaligen Hafi auch machen lassen. Es läßt sich danach einfach ruhiger mit dem Pferd umgehen, wenn man weiß, was genau im Huf passiert ist. Wir sind damals mit einem blauen Auge davon gekommen..

Was habt Ihr denn für Böden? Für empfindliche Hufe kann eine Stunde Schritt auf hartem Boden schon Stress und Überlastung bedeuten...

Ab wann Du sie wieder reiten kannst, kann man wirklich nicht pauschal sagen. Am besten für den Anfang ist leichte Arbeit ohne Reiter auf weicheren Böden und wenn das alles gut geht, kann man sich mal wieder für kurze Zeit raufschwingen und arbeiten.

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo Sonja,

ich kann Dir nur raten, einen TA hinzuzuziehen, röntgen zu lassen und zunächst mal abzuklären, woher der letzte angebliche Reheschub kam. Warme Hufe und klammer Gang können ja schließlich auch andere Ursachen haben als einen Reheschub. Sich bei einem Rehepferd auf den äußeren Augenschein und die Aussagen einer Hufpflegerin zu verlassen, halte ich für nicht ausreichend. Auch ist ein Reheschub im November eher ungewöhnlich und spricht schon für eventuell schlimmere Ursachen wie Cushing, EMS oder ähnliches. Mal abgesehen davon, dass ein echter Schub natürlich Behandlung mit Schmerzmitteln und Entzündungshemmern benötigt. Einfach abzuwarten, ob's besser wird, ist in meinen Augen Tierquälerei. (Sorry, wenn ich Dich in diesem Punkt falsch verstanden habe. Vielleicht hattest Du ja im November den TA da, liest sich aber nicht so...)

Ab wann man nach einem Reheschub wieder reiten kann, hängt von den Umständen (Haltung, Gewicht des Pferdes, Bodenverhältnisse etc.) und dem Heilungsverlauf ab, das kann man pauschal absolut nicht sagen. Ich würde mich da auf die Auskunft des TA meines Vertrauens verlassen. Vielleicht guckst Du auch mal in die einschlägigen Hufrehe-Foren, dort sitzen eine Menge Betroffener und Experten, die damit (leider) viel Erfahrung haben.

LG, Iris (die selbst ein Rehepferd hat und von daher in diesem Punkt sehr empfindliche Antennen hat!)
Benutzeravatar
Sonja
User
Beiträge: 303
Registriert: Mi, 12. Mär 2008 09:35
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag von Sonja »

Also, keine Angst. Mein fast 30-jähriges Shetty (damals Pflegepony) hatte auch schon Rehe, da bin ich auch ziemlich empfindlich. Kenne auch einige andere usw., leichtfertig bin ich da nicht.

TA ist da gewesen, draufgesehen, abgedrückt, ja ist zwar etwas komisch vom Schmerzverhalten her, aber das ist Rehe. Keine Ahnung, woran er das dann fest gemacht hat.

Unsere Böden sind weich, sie stehen den ganzen Tag im Paddock auf Mutterboden und Sand, Platz und Round-Pen sind auch mit Sand. Im Gelände haben wir für kurze Strecken mehr Asphalt, aber angeblich waren bei dem Spaziergang die Hufschuhe mit Polstersohle drauf...

Cushing und EMS schließen wir aus, da sie keine Anzeichen davon hat (wir haben eine Cushing-Stute im Stall, und auch mein Rehe-Shetty stand unter Verdacht).

Der Schub im November war nicht so schlimm, sie lief und stand, kein Problem. Schmerzmittel würde ich nur im äußersten Notfall bei Rehe geben, da die Schmerzen ja auch vor zuviel Bewegung schützen und dem Huf nicht zuviel Bewegung zumuten müssen.

Leider sind die TÄ hier nicht so kompetent in Sachen Hufrehe, klare Antworten bekommt man fast gar nicht. So kann ich mich nur auf mein Gefühl und Erfahrungen anderer verlassen.

Ich habe aber auch nicht vor, sie jetzt gleich wieder jeden Tag voll zu reiten, es steht noch etwas Bodenarbeit an, Sattel muss ja jetzt auch nochmal angepasst werden und dann evtl 1 mal die Woche für 10 min Schritt aufm Sandplatz. Bin letztes Jahr zusammengerechnet ca. 4 h auf ihr geritten, da werd ich jetzt auch noch Zeit haben :wink:

Wieviel haben eure Röntgenbilder gekostet? Habe letztens wo gelesen, ca. 50 Euro pro Bild?
2 Shettys - halb so viel Nerven...

Sonja, wir vermissen Dich Maus!
*1996 +2011
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

Sonja hat geschrieben:Wieviel haben eure Röntgenbilder gekostet? Habe letztens wo gelesen, ca. 50 Euro pro Bild?
Also ich habe, glaube ich, so um die 30-35 Euro pro Bild gezahlt..
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
Julia
Moderator
Beiträge: 3891
Registriert: Mo, 28. Jan 2008 15:58
Wohnort: Raum Lueneburg

Beitrag von Julia »

Also ohne desillusionieren sein zu wollen, hier zahlt man 60,-€ pro Bild... :roll: letzes Mal selber machen lassen (und bezahlt) im Frühjahr 2008.....

Ab davon würde ich (alleine zur Absicherung) auf jeden Fall röntgen lassen !!! Und ich glaube kaum das eine Hufpflegerin Veränderungen sehen kann für die ein TA röntgen muß :roll:
Liebe Grüße, Julia
Benutzeravatar
Laika28
User
Beiträge: 311
Registriert: Mo, 03. Sep 2007 16:07
Wohnort: Münsterland

Beitrag von Laika28 »

Ich meine, das erste Bild hat so um die 40 Euro gekostet, die Folgebilder waren günstiger, meine so um die 25 Euro.
Das war in einer Klinik und auch mit einem digitalen Röntgengerät.
Für genaue Preise müsste ich noch mal die Rechnung vorkramen.
orest
User
Beiträge: 241
Registriert: Fr, 07. Sep 2007 08:39
Wohnort: Waldems
Kontaktdaten:

Beitrag von orest »

Hallo,

Naja, also an Rehehufen kann man mit einem geschulten Auge schon ziemlich genau abschätzen, was innendrin vor sich geht. - Voraussetzung ist dass ein evtl. vorliegender Schub schon etwas länger her ist, beim frischen Reheschub ist es schwierig da die vorliegenden Veränderungen am Hornwachstum noch nicht sichtbar sind.
Das 'lesen' der Hufe muss man gelernt, der 'normale' TA kann das oft nicht.

Ob ein Pferd geritten werden sollte, kommt darauf an. Wie schlimm der Huf verformt ist, wie das Pferd läuft etc. Ich würde sagen, um sich mal draufzusetzen sollte der Huf mindestens bis zur Hälfte der Höhe eine vernünftige Hufbeinanbindung haben und das Pferd völlig problemlos auf weichem Boden laufen. Im Zweifel würde ich mit reiten lieber warten, besser viel Auslauf im Offenstall.

Bei einem 'älteren' Reheschub würde ich jetzt nicht unbedingt darauf dringen, Röntgenbilder zu machen - zumindenst wenn die Situation lt. Hufpflegerin eindeutig ist. Es ist natürlich schön wenn man welche machen kann, aber es ist jetzt nicht unbedingt notwendig meiner Meinung nach.

Wichtiger wäre, nach der Ursache der Rehe zu forschen. Müsli würde ich ganz dringend weglassen - 'süsses' melassiertes Futter ist geradezu Gift für jedes Pferd, bei dem auch nur ein Hauch des Verdachts auf eine futterbedingte Rehe besteht.

Belastungsrehe? Tritt beidseitig im Grunde nur auf, wenn die Hufe massiv vorgeschädigt waren. Einseitige Belastungsrehe kann auftreten, wenn ein Pferd ein Bein dramatisch verletzt hat und auf das andere nicht mehr auftreten kann.

Gruß Tina
Antworten