Chips! Trotzdem kaufen?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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heike61
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Beitrag von heike61 »

chips könnten "weggezüchtet" werden, da eine ursache auch in den genen liegt.....


da jedoch auch vermehrt auf "leistung" gezüchtet wird, ist dies nicht zu erwarten.......!



grüße
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Nora

Beitrag von Nora »

Ich habe auch ein "Chip-Pferd" :wink: . Dass Nora mindestens einen hatte, wusste ich allerdings nicht, als ich sie gekauft habe, da sie immer sauber gelaufen ist. Es kam erst raus, als sie sich bei einem Ausritt vertreten hatte und lahm ging. Klar, erst tippten alle auf Zerrungen, Prellungen und ähnliches, aber als sie nach sechs Monaten immer noch lahm ging, wurde geröngt und siehe da: Der Chip saß im Fesselgelenk und war vermutlich durch den Fehltritt entstanden oder auch nur aktiviert worden. Ohne OP war da nichts mehr zu machen.

Glücklicherweise verlief die OP sehr gut und das Pferd hat alles prima überstanden. Die Gefahr, dass als Spätfolge der OP Arthrose entsteht, ist allerdings recht hoch, und ich muss Nora auch immer daran erinnern, das operierte Bein genauso einzusetzen wie die anderen, meist tritt sie mit diesem Bein nämlich kürzer.

Ganz ehrlich: Ein Pferd, von dem ich vor dem Kauf wüsste, dass es schon festgestellte Chips hat, würde ich nicht kaufen, weil mir das Risiko zu groß wäre. Klar, es kann auch mit Chips uralt werden und nie was sein, aber das Risiko bleibt. Ich konnte gut ein Dreivierteljahr nicht reiten, und was mich das alles gekostet hat, darüber denke ich lieber nicht mehr nach :cry: .

Der TA, der sie operiert hatte, meinte übrigens, dass die meisten Chips schon während der Aufzucht entstehen, und zwar durch zu schnelles Wachstum, bei dem die Knorpelbildung nicht hinterherkommt.

LG, Iris
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Nilspferd
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Beitrag von Nilspferd »

Nils hat auch 2 (bekannte) Chips, die wir als Zufallsbefund gefunden haben. Bei dem einen hieß es erst Krongelenksarthrose (mit 9! :? ), beim Nachröntgen stellte sich dann raus dass es "nur" ein Chip ist der relativ dicht am Knochen sitzt. Ob der jemals Probleme machen wird, kann man wohl nicht sagen. Der andere ist... *überleg* weiß ich grad gar nicht :oops: allerdings wurde der vom Klinik-Doc als ungefährlich eingestuft (was auch immer das heißen mag :roll: ). Sollten die jemals Probleme machen, müssten sie operiert werden, aber sonst kann der Zossen damit auch alt werden und uneingeschränkt "genutzt" werden. Als Ursache nannte der Doc mir übrigens schlechte Aufzucht (z. B. kein Mineralfutter bzw. generell zu wenig Futter, nicht artgerechte Haltung). Nachdem was eine Miteinstellerin mir erzählt hat (wohnte in dem Ort in dem Nils auf die Welt kam) ist das wohl tatsächlich das Naheliegenste :?
Zuletzt geändert von Nilspferd am Mi, 29. Okt 2008 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
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Janina
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Beitrag von Janina »

FoxOnTheRun hat geschrieben:Mein Pferd ist nun 20 und lebt Zeit seines Lebens mit Chips in dee Gelenken. Er hat weniger Arthrose als die meisten anderen in seinem Alter und ist Zeit seines Lebens nur 1x ernsthaft lahm gewesen.
Ohne diese Chips hätte er aber vlt. gar keine Arthrose :wink:
Mein Pferd ist mit 21 zuletzt geröntgt worden und hatte 0 Arthrose...
heike61 hat geschrieben:chips könnten "weggezüchtet" werden, da eine ursache auch in den genen liegt.....


da jedoch auch vermehrt auf "leistung" gezüchtet wird, ist dies nicht zu erwarten.......!



grüße
Danke, dass das auch mal erwähnt wird. Zumindest OCD ist erblich! Zu welchem Prozentsatz, da streiten sich die "Gelehrten".
Leider wird das in der Pferdezucht überhaupt nicht berücksichtigt... :evil:
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Ihr Lieben,
schonmal ein riesen Dankeschön für die vielen schnellen Antworten!

Bin nun im Netz auf der Suche nach möglichst aussagekräftigen Zahlen darüber, wie viele Pferde wirklich Chips haben und bei wie viel % sie Probleme machen..
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Julia
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Beitrag von Julia »

Also ich würde kein Chip Pferd mehr kaufen. Ich tat es unwissentlich und nachdem das Pferd immer wieder lahmte haben wir beim röntgen den Chip gefunden. Laut mehrerer TÄ ist das genetisch und die Wahrscheinlichkeit das etwas damit schief geht sehr hoch. Auch wenn der wegoperiert worden wäre , hätte jederzeit der nächste sich lösen können und sich irgendwo schmerzhaft ins Gelenk setzten können....

Ich finde es auch erstaunlich wie locker jetzt damit umgegangen wird (mein Erlebniss war vor 6 Jahren...) und vorallem wie das mittlerweile von den TÄ runtergespielt wird ...

Ich würde mir kein Chip-Pferd mehr kaufen !
Liebe Grüße, Julia
heike61
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Beitrag von heike61 »

ocd und "gelehrtenstreit" :wink:
....es gibt eindeutige aussagen bzw. studien dazu.....aber! der zuchtwert sinkt dadurch, ergo:


zuchtwert geht immer vor "gesundheit"...der markt bzw. die nachfrage bestimmt das angebot.
eine pferdezucht, in der gesundheit mit an 1. stelle steht ist kaum "rentabel", da die entsprechende käuferschicht nicht vorhanden ist.


grüße
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

DAS hab ich auch gerade gelesen.. :roll: ist ja auch logisch, dass der 'Zuchtwert' sinkt, wenn man auf Gesundheit züchtet. Wenn ich eine Population auf Eigenschaft A selektiere, wird natürlich Eigenschaft B nicht unbedingt steigen...
eigentlich sollte man da schon aus Prinzip... naja
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Janina
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Beitrag von Janina »

heike61 hat geschrieben:ocd und "gelehrtenstreit" :wink:
....es gibt eindeutige aussagen bzw. studien dazu.....aber! der zuchtwert sinkt dadurch, ergo:
Du hast mich falsch verstanden ;)
Sie streiten sich nicht daru, OB es erblich ist, sondern zu welchem prozentualen Anteil.
Da gehen die Angaben von 20-80% und es ist ja nun doch ein Unterschied, ob ich 80 oder 20% Einflussnahmemöglichkeit durch optimale Aufzucht + Fütterung habe...
heike61
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Beitrag von heike61 »

ich sach jetzt mal ganz keck :wink: :wink: mind.30%

frei nach dem motto:
qualität= 70% aufzuchtbedingungen + 30%anpaarung




grüße
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Janina
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Beitrag von Janina »

Ich gehe mittlerweile mit der 80%-Genetik-Theorie, aber da das noch nicht erwiesen ist (bzw. sich gerade bei Pferden auch schwer nachweisen lässt), ist das eh müßig u. tut ja auch hier letztlich nichts zur Sache.
Plondy
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Beitrag von Plondy »

Ich betreue eine Hannoveraner Stute. Sie hat Chips, in zwei Gelenken.
Sie ist in der Zucht (darüber brauchen wir jetzt nicht diskutieren) und alle Nachkommen haben Chip.
Diese Pferde werden trotzdem verkauft, laufen im Sport und wenn es eben nicht mehr geht, wird operiert oder sie werden/ wurden eingeschläfert oder gehen wieder in die Zucht. :roll:
Daher vertrete ich die 80%-Theorie.

Viele Grüße Tanja
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equispirit
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Beitrag von equispirit »

interessanter thread, das das echt an der genetik liegt hätte ich nicht gedacht. aber mir sind persönlich noch nicht viele chip pferde untergekommen.

ich würde die kaufentscheidungen an bestimmten parametern festmachen:
wie alt ist das pferd? je älter desto länger läuft es damit gut, desto geringer ist die wahrscheinlichkeit das die stören
was will ich machen? je nachdem wo die sitzen und ob ich springturniere gehen will
und ganz wichtig, was kostet das pferd? wie billig muss das pferd sein, um das risiko einzugehen. auch wenn ich der meinung bin das 2 chips schon ein erheblicher mangel sind und der käufer weis das jetzt, viel darf das pferd nicht mehr kosten. ist eher ein reitbarer beisteller
May your horse be with you ...
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Dass die Veranlagung erblich ist, gilt als fast gesichert (um die ein-Pferd-Untersuchung zu stützen). Das steht z.B. hier:
http://www.landwirtschaft-bw.info/servl ... enheim.pdf

"Unser" Pferd soll ein durchschnittliches Reitpferd werden. Viel ins Gelände, Wanderritte und Gymnastizierung auf kleinerem Niveau. Das Pferd soll keinesfalls Springturniere oder ähnliches gehen, dafür ist meine Mutter zu alt 8)
Der Preis wurde durch das Chipwissen von 5 auf 2 gesenkt.
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Beitrag von Julia »

Für 2000,-€ bekommt man sicherlich ein super Pferd das den ansprüchen Deiner Mutter voll und ganz entsprechen wird - ohne Chips !
Liebe Grüße, Julia
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