Sattelempfehlungen die tausendste....

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

Bernie
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Beitrag von Bernie »

Rinchen, möchte wirklich kein Spaßverderber sein, da ich weiß, wie blöd Sattelsuche ist, aber der Schwerpunkt ist zu weit hinten und die Kammer zu eng (deshalb auch Schwerpunkt zu weit hinten), was meinte denn der Sattler?....

lg

Bernie
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

aber der Schwerpunkt ist zu weit hinten und die Kammer zu eng
Also ich finde der Sattel sieht gar nicht so schlecht aus. Auf dem ersten Bild erscheint auch der Schwerpunkt soweit ok zu sein (wenn Du noch weiter vorne sitzt, kannst ja gleich auf dem Widerrist Platz nehmen...).
Und ob die Kammer zu eng ist? Ich denke mal, daß man das anhand dieser Fotos nur schwerlich beurteilen kann.
Was sagt denn das Reitgefühl? Und wie bewegt sich das Pferd?
Es grüsst ottilie
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Rinchen
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Beitrag von Rinchen »

Was der Sattler meinte ? Na der hat den Sattel doch extra für ihn mitgebracht und auf uns angepasst ! Ich denke nicht, dass der Schwerpunkt zu weit hinten ist und auch nicht die Kammer zu eng, der Mann schien schon ziemlich Ahnung zu haben und auch meine Trainerin, die sich auch sehr gut mit Sätteln auskennt, war sehr einig mit ihm und kennt auch schwierige Fälle, denen er einen guten Sattel verpasst hat. Das Problem bei diesem Pferd ist eigentlich auch, dass wirklich nur eine ganz kleine Auflagefläche da ist, Schulter ragt ziemlich weit nach hinten und dann die Schulter frei zu lassen, aber nicht zu weit nach hinten zu kommen, finde ich, hat er gut gelöst mit den kurzen Kissen. Die Gurtlage liegt nämlich auch weit vorne, deshalb sieht der Gurt etwas schief aus, aber das ist halt so bei ihm. Ich denke, wichtig ist, dass das Pferd sich damit wohlfühlt und bisher denke ich, das ist der Fall. Ich habe noch etwas Schwierigkeiten beim leichttraben, weil weniger Pauschen da sind und ich mich mehr stabilisieren muss, aber dafür sitze ich ganz toll im Galopp, ich habe jetzt halt auch mehr Platz im Sitz als vorher. (ist übrigens ein Sattel von Reitsport Völzing, aber stimmt, die Spirig sind von der Art her recht ähnlich).
Castano
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Beitrag von Castano »

Ich muss Bernie bepflichten...

find auch den Schwerpunkt zu weit hinten und die Kammer zu eng...

Ich finde man kann das auch sehr gut sehen auf den Bildern.. man bekommt direkt das Gefühl den Sattel runterdrücken zu wollen, weil er vorne so hoch steht... :(
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Pauline
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Beitrag von Pauline »

Rinchen, es gibt für Laien ein ganz gutes Meßinstrument um sowas feststellen zu können. Frag mal Barbara, die hat das. Ist so ein biegsames, durchsichtiges Plastikröhrchen mit einer zähen Flüssigkeit und einer kleinen Metallkugel drin. Da wo das Kügelchen hinrollt beim nackigen Pferdrücken, ist der Schwerpunkt. Den kann man dann markieren mit einem Stift und den Sattel drauflegen. Gleiches Spiel auf dem Sattel. Wenn beide Schwerpunkte einigermaßen übereinander liegen, ist der Schwerpunkt des Sattels ok.
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Ottilie, das hat nichts mit "weiter vorne satteln" zu tun, weil Du schreibst, dann könnte man ja schon am Widerrist sitzen..Der Sattel ist anhand dieser Bilder (sind ja Momentaufnahmen) nicht in Balance, sieht man auch ein wenig an den Pauschen, der Steigbügelriemen liegt nicht parallel zu der Pauschennaht.

Generell ist es so, dass die Oberkante Vorderzwiesel mit der Polsterkante hinten in der Waage liegen muss.

Dieser "Ball in Plastikschlauch" ist eine gute Möglichkeit, den Schwerpunkt des Sattels zu finden, aber auch ein runder Stift gibt schon einen Anhaltspunkt.

lg

Bernie
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Hmm....ich kenne so was leider auch. Da wird ein Sattel angepasst und dann passt er eben auch noch immer nicht.

Rinchen, ich denke einfach, dass der Sattel SO nicht optimal sitzt. Er sieht vorne zu eng aus, kippt nach hinten, wodurch der Schwerpunkt nicht mehr passt, du würdest zu weit hinten einwirken.

Mach doch bitte mal Fotos vom Sattel von vorne, hinten und so weiter.

Vielleicht sieht man es da echt besser.

Dass mit dem Draht kann ich auch empfehlen, habe ich auch gemacht.
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Junito
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Beitrag von Junito »

Das mit dem Sattelschwerpunkt kann man übrigens auch mittels eines runden Tablettenröllchens feststellen, das man auf die Sitzfläche legt. Es sollte dann genau im Schwerpunkt liegen. Habe ich aus dem Buch "The Horse's Pain-Free Back and Saddle-Fit Book".

Ansonsten scheint mir der letztgezeigte auch nicht ganz optimal zu sein (kippt ganz leicht nach hinten). Aber ich will mich da nicht mehr festlegen.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Rinchen
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Beitrag von Rinchen »

Hallo,
puh, ihr habt mich gestern echt ganz schön verunsichert.
Also mit bangen Gefühlen in den Stall gefahren und den Sattel angeschaut, Kammer, also nee, da ist nix zu eng, da kann man locker mit der Hand von oben bis unten in gegurtetem Zustand durchfahren.
Ich wage es tatsächlich nochmal, Bilder einzustellen, aber denke, der Sattel passt ihm gut, ich kann ihn nächstes Jahr ja auch mal DOB vorführen, mal schauen.
Ich wollte ja eigentlich auch nur mal vorführen, was es noch für Sättel gibt mit französischen Kissen, weil hier auch öfters danach gefragt wird.
Dateianhänge
V%F6lzing9_640x480.JPG
V%F6lzing9_640x480.JPG (50.5 KiB) 8456 mal betrachtet
V%F6lzing11_400x533.JPG
V%F6lzing11_400x533.JPG (38.41 KiB) 8456 mal betrachtet
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carnacat
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Beitrag von carnacat »

Huhu!

Hat der Sattel Vorgurtstrupfen?
Wenn ja warum?

Und ja ich finde auch dass der Schwerpunkt einen klitzekleinen Tick weiter könnte vorn sein könnte.
ABER der Sattel ist neu, und ich kann nicht fühlen wie die Kissen gepolstert sind, wenn sie hinten etwas fester sind als vorn, dann ist das okay mit dem Schwerpunkt, weil der sich dann wenn du draufsitzt an die Richtige Stelle "drückt" dadurch dass die Kissen dort wo sie weicher sind mehr nachgeben.


Der Tip mit dem Tablettenröllchen ist nicht schlecht. Zumindest nicht als grobes Messinstrument.
Aber trotzdem kann es je nach Sitz des Reiters und Bewegungsmuster des Pferdes angezeigt sein, den Sattel etwas vor oder hinter dem Schwerpunkt zu polstert. Das muss man als so eine Art feintuning sehen.

Ich für meine Teil bin ganz froh dass das so ist, denn dafür brauchts Erfahrung 8)
Wäre das nicht so wäre ich vermutlich arbeitslos. :shock:
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

*kopfkratz*

Ich bin kein Experte, also eher ein privater Experte, aber für mich sieht der Sattel nicht passend aus. Die Kammer ist meiner Meinung nach, zu eng. Er kommt vorne sehr hoch.
Sag sind die Kissen vorne unterschiedlich hoch angenäht?!?!
Rechts sieht es höher aus als links.

Als ich würde da echt nochmal wem drauf schauen lassen, für mich schaut der wirklich nicht passend aus.
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Rinchen
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Beitrag von Rinchen »

Filzi: wenn du dir mal den Sitz nach weiter hinten anschaust, dann siehst du doch, dass der auch auf die Seite kippt, damit sollte doch logisch sein, dass das Pferd einfach entlastend steht bzw. nicht gerade, sorry, dass ich keine perfekt zu beurteilenden Bilder machen konnte, in der einen Hand hältst du die Kamera, mit der anderen versuchst du, das dich anschlabbernde Maul wegzuhalten ! :wink:
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Rinchen hat geschrieben:das dich anschlabbernde Maul wegzuhalten
*rofl*
OT: :mrgreen: Wofür gibts Leckerlies.... 8) OT Ende
Es grüsst ottilie
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LordFado

Beitrag von LordFado »

ich war letzte Woche mit 2 Pferde bei Herrn Deuber und der sagte folgendes (nur mal zum drüber nachdenken): wenn ein Sattel dem stehenden Pferd passt, heißt das noch lange nicht, dass er beim Arbeiten auch richtig liegt. Man muss unterscheiden zwischen Gelände am langen Zügel, Dressurarbeit mit aufgewölbtem Rücken, Anfängern/Fortgeschrittenen Reitern,... u.s.w.

Im Stehen hängt der Rücken ja meist etwas durch, bei der Dressurarbeit wölbt er sich hoch - ein Sattel, der im Stehen Brückenbildung zeigt, kann in der Arbeitsphase optimal liegen - ein Sattel mit viel Schwung hingegen liegt im Stehen gut, beim Arbeiten aber schlecht.

Der ganze Pferderücken ist ja ein sehr dynamisches Konstrukt, dass sich in Bewegung dauernd verändert - das kann der Sattel gar nicht mitmachen. Drum muss der Sattler den "Einsatzzweck" des Sattels genau prüfen und dann dementsprechend beraten und agieren, was IMMER ein Kompromiss sein wird zwischen den jeweiligen Körperhaltungen.

Was mich in letzter Zeit immer wieder beschäftigt: "früher" hatte man einen Sattel für mehrere Pferde. Auch heute noch in den Landesreitschulengibt es ein Modell Sattel, jedes Pferd bekommt "den gleichen" ohne Anpassung etc. Diese Sättel wurden/werden einfach draufgelegt und es wurde/wird geritten - geändert wurde nur was, wenn Probleme wie Druckstellen auftraten. Komischerweise konnte man auch auf diese Art hohe Lektionen reiten - damals hieß es immer, wenns nciht klappt ist der Reiter schuld, erstmal sitzen lernen. Heutzutage sucht der Reiter sich tausend Problemchen, an denen es liegen könnte, dass dies oder jenes nicht funktioniert, das Pferd wird total verweichlicht und u.a. der Sattel als Sündenbock dargestellt.
Kann es sein, dass wir einfach mal wieder mehr ins Reiten statt ins Satteln investieren sollten? So ein Theater wie wir heutzutage mit den Sätteln machen, hat man noch vor 20 Jahren nicht gemacht.
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

@LordFado
Es wurde auch lange genug die These vetreten, dass man einem Pferd erstmal eine "Sattellage" hinreiten soll und dass das gut sei...

Ich denke wir als Privatpferdebesitzer, können unseren Pferden den Luxus gönnen, einen passenden Sattel zu besitzen. Dass dazu jeder noch ordentlich reiten lernen sollte - dafür gibt es dieses Forum 8) Unter anderen..

Und zum Thema Anpassungsfähigkeit der Sättel in Bewegung. Ich denke, dass das Thema nur ausreichend von flexiblen Sattelbäumen abgedeckt werden kann, alles andere ist nur ein Kompromiss. Ein fester Sattelbaum kann sich einfach nicht allen Bewegungen des Pferderückens anpassen.

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
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