"Hufprobleme beim Pferd" von Rob van Nassau

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Moderator: Josatianma

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greta j.
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"Hufprobleme beim Pferd" von Rob van Nassau

Beitrag von greta j. »

Hallo,

kennt jemand das Buch von Rob van Nassau "Hufprobleme beim Pferd"?

Hab's heute bei Krämer gesehen. Beim kurzen Durchblättern erschien es mir schon sehr interessant, aber auf die Schnelle wollte ich es dann doch nicht kaufen (da EUR 49,90).

Oder kennt ihr ein anderes gutes Buch zum Thema Hufe, Hufbearbeitung (v.a. Barhuf), Korrektur etc.?
Eins, in das man sich auch als (zwar sehr interessierter, aber trotzdem) Laie einlesen und verstehen kann? :oops:

Danke schon mal und viele Weihnachtsgrüße,
Greta J.
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo,

also unangefochten finde ich das Buch " Der Weg zum gesunden Huf" (Joachim Biernat) sehr gut. Es geht dort nur um Barhufbearbeitung und zeigt den Weg der Huforthopädie. Gerade wenn Dein Pferd Fehlstellungen der Gliedmaßen aufweist, so dass die Hufe nicht optimal belastet werden, wirst Du in diesem Buch gute Erklärungen finden. Die huforthopädische Bearbeitung geht davon aus, den Huf so zu bearbeiten, dass er langsam in eine gute, gesunde und vorallem gleichmäßige Belastungssituation findet und sich Bänder und Gelenke langsam mit umstellen können. Jede 8-12-wöchige radikale Stellungskorrektur einer herkömmlichen Bearbeitung ändert die Belastungssituation enorm und geht zu Lasten der Gelenke. Muss allerdings auch sagen, dass man nach dem Lesen von den Schmieden gar nichts mehr hält. Die Lehre (Huf mehr oder weniger gerade stellen) ist ganz anders und geht auf ca. 1930 zurück und wird heute noch wie damals gelehrt.

Das Buch ist aber nicht einfach zu lesen, wenn man sich mit Hufen noch nicht beschäftigt hat. Wenn man sich aber schon häufiger mit Hufproblemen in Zeitschriften oder Büchern befasst hat, wird es vielen die Augen öffnen. Das Buch erklärt sehr detailliert Fehlstellungen, Krankheiten. Eine Anleitung zur selbstständigen Hufbearbeitung wird aber richtigeweise nicht gegeben. Ich habe selber ein Pferd, bei welchem die Hufsituation immer schlechter wurde und mittlerweile sich allmählich eine Verbesserung einstellt.

LG kallisto
Zuletzt geändert von kallisto am Sa, 23. Dez 2006 09:32, insgesamt 1-mal geändert.
Petra
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Beitrag von Petra »

Hallo Greta,
finde ebenfalls das Biernat-Buch sehr gut. Außerdem gibt es noch eine interessante Website (www.barhuf-de/vu), von der man viel lernen kann.

lg Petra
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Danke für eure schnelle Antwort!

Dann werd ich mir wohl mal das Biernat-Buch genauer anschauen...

Liebe Grüße und Merry X-mas,
Greta J.
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Isomer
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Beitrag von Isomer »

Hufkurs für Reiter von Armin Kasper ist sicherlich ein guter Einstieg um die "tägliche" Pflege des Barhufes zu lernen. Es vermittelt einen guten Theoretischen Hintergrund ohne dogmatisch zu sein. Das Buch von Biernat ist zwar sehr Interessant, vermittelt aber keinerlei Techniken, sondern spricht wenn überhaupt den erfahrenen Hufpfleger an, da orthopädische Korrekturen an kranken Hufen das Thema ist.

Gruß Isomer
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Beitrag von kallisto »

Isomer hat geschrieben:Hufkurs für Reiter von Armin Kasper guter Einstieg um die "tägliche" Pflege des Barhufes zu lernen.
Habe das Buch auch gelesen. Finde es aber schon sehr waghalsig, wie der Author die Hufpflege betrachtet. Nach dem Motto man nehme sich eine Raspel/Hufmesser und kürzt. Wenn es so einfach wäre, dann bräuchten wir keinen Schmied oder sonstwas. Dennoch ist das Buch als Einstieg gut, aber Vorsicht bei der Beschreibung der Barhufbearbeitung.
Die Huforthoädische Bearbeitung hat nichts damit zu tun, dass ein Pferd erst eine enorme Fehlstellung haben muss. Da kein Pferd optimale Hufe/optimalen Abrieb besitzt, sind die Erkenntnisse allgemeingültig. Es wird aus gutem Grund nicht auf die Barhufbearbeitung eingegangen, weil die Kenntnisse aus einem Buch noch lange nicht zum Hufbearbeiter ausreichen.
Petra
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Beitrag von Petra »

@ kallisto
Du sprichst mir aus der Seele. Es gibt leider viel zu viele Pferdebesitzer, die sich um die Hufe ihrer Pferde nicht wirklich kümmern. Da wird zwar gewaschen und gefettet, was das Zeug hält, aber wirklich Ahnung hat kaum einer.

lg Petra
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Isomer
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Beitrag von Isomer »

@Kallisto
Also als waghalsig empfinde ich die Anweisungen von A.Kasper nicht. Der Author geht von einem gesunden unproblematischen Huf aus (Und erwähnt dies auch). Ist dies der Fall sind berunden der Tragkante und gleichmäßiges kürzen mit regelmäßiger Kontrolle durch den Fachmann, wie A.Kasper es auch empfiehlt sicher zu erlernen.

Also falls man Interesse an einer zusätzlichen Pflege des Hufes hat, ist dieses Buch sicher eines der Besten die es gibt.

Um Korrekturmaßnahmen zu verstehen (Und HOFFENTLICH nicht selber durchführt) wie sie der Fachmann macht, ist das Buch von Biernat, Hufbalance von Gay Williams und die Bücher von Strasser zu empfehlen(Und noch viele andere).

Zu beachten ist das es besonders in der Orthopädischen Korrektur sehr dogmatisch zu geht und es tausend Lager mit zweitausend Theorien gibt.

Es bleibt einem halt nichts anderes übrig als sich einem Fachmann anzuvertrauen, aber sich eigenes Wissen anzueignen hat ja noch nie geschadet ;)

Gruß Isomer
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

hm – ich glaub, ich hab das christkind als heimlichen mitleser enttarnt! 8) hab doch tatsächlich das biernat-buch zu weihnachten bekommen! :D

außerdem hab ich jetzt aber auch noch das armin kasper-buch hier und ehrlich gesagt, ist das buch (also "hufkurs für reiter") eher das, was ich gesucht hab. wie isomer schon geschrieben hat, vermittelt es – finde ich auch – einen guten theoretischen background.
außerdem ist es auch recht "amüsant" geschrieben (erinnerte mich an horst stern's "so verdient man sich die sporen") und damit echt gut zu lesen. (hab mir damit gestern die nacht um die ohren geschlagen!)
meinem hufpfleger werde ich deswegen noch lange nicht kündigen, nur um dann selber an meinem pferd herumzuschnipseln – gott bewahre! ich bin ja so froh, dass ich ihn habe! :love:
aber ein bisschen mehr allgemeinwissen zum thema hat mir schon nicht geschadet. und darauf werde ich bestimmt auch noch etwas aufbauen, weil ich's halt mal sooo interessant finde.
und – wie ihr ja auch geschrieben habt – es leider viel zu häufig vorkommt, dass sich pferdebesitzer damit gar nicht befassen und ihre pferde gedankenlos und in gottvertrauen an den schmied/pfleger/was auch immer – gemäß dem motto "der wird schon wissen, was er macht!" – beschlagen oder schneiden lassen.

das biernat-buch find ich schon auch gut, v.a. die vielen fotobeispiele.
die "fallanalysen typischer problemhufe", was den großteil des buches ausmacht, können sicherlich gute dienste leisten, wenn man solche probleme hat *dreimalaufholzklopf*, aber jetzt einfach mal zum lesen, damit man's auch mal gehört hat, ist es wohl nicht so geeignet. zumindest nicht für mich. :oops: das wird dann mit der zeit doch zu anstrengend.
trotzdem – danke an's christkind!

und an euch auch nochmal vielen dank für eure tipps und meinungen! hat mir doch sehr geholfen!
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