Ingwer / Dicke Sehne / Aufbau nach Sehnenentzündung

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

Moderatoren: ninischi, Janina

Tess
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Beitrag von Tess »

Mein Sehnenpferd (Zerrung, dicke Sehne, ganz leichtes Lahmen fuer 2 Tage) stand 6 Monate (auf Weide). Von Boxenruhe hat mir der TA wegen der Gefahr des Abspackens auf "kalte" Sehnen abgeraten. Lieber gleichmaessig ruhige Bewegung - dann waere mal ein Galoeppchen nciht so schlimm.
Sie wurde taeglich abwechselnd mit Tensolvet und Tonerde geschmiert. Traumeel gab es auch.
Nach den 6 Monaten habe ich einen Kontrollultraschall machen lassen, um sicher zu gehen, dass alles soweit gut verheilt ist.
Danach habe ich sie langsam wieder antrainiert. Erst ca. 3 Wochen Schrittausritte auf hartem Boden, dann langsam wieder mit dem Trab angefangen.

Das ganze naechste Jahr habe ich auf die Bodenbeschaffenheit geachtet und bin nicht in tiefem Boden geritten (Sandplaetze u.ae.)

Ich war ziemlich pingelig, da das Pferd erst 5 Jahre alt war und ich noch etwas von ihr haben will.
Nun sind 5 Jahre vergangen und sie hatte nie wieder Probleme mit der Sehne.
Es hat allerdings ca. ein Jahr lang gedauert, bis die Sehnen am verletzten Bein wieder so klar und trocken waren, wie am Unverletzten.
LordFado

Beitrag von LordFado »

Zum Draufsitzen/vom Boden aus:

bei einem "durchschnittlichen" Pferd und Reiter macht doch das Gewicht des Reiters nur etwa 1 /10 des Pferdegewichts aus - das ist total lächerlich und belastet kaum mehr, zumindest nicht so, dass es schadet. Die Vorteile, die man durch bessere Einwirkung/... hat überwiegen für mich da deutlich.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich denke schon, dass das Reitergewicht da was ausmacht. Ok, meine 48 kg fallen da sicher nicht ins Gewicht. Aber je nachdem wie schwer man ist. Hinzu kommt, dass das Pferd u. U. mehrere Wochen gestanden hat, also auch keine Muskel und besonders keine Rückenmuskeln mehr hat. Daher halte ich die Arbeit vom Boden für sinnvoll.

Zu dem Thema Einwirkung: Ich habe meine Pferde vom Boden aus genauso unter Kontrolle wie vom Sattel aus und halte das auch für eine Selbstverständlichkeit, dass das vom Boden aus klappt. :roll:
LG
Sheitana
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Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Mein Pony ist nur 1,39 groß und ich wiege ca. 59 kg. Er hat vielleicht ein Eigengewicht von ca. 350 - 400 kg.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Yve9979 hat geschrieben:Mein Pony ist nur 1,39 groß und ich wiege ca. 59 kg. Er hat vielleicht ein Eigengewicht von ca. 350 - 400 kg.
Ich denke es muss jeder selber wissen was er tut. Nur je nachdem wie lange er gestanden hat wird er ja schon Muskeln abgebaut haben. Sicherlich passiert nicht viel, wenn man doch reitet, ich halte das Antrainieren vom Boden aus nur für die schonendere Variante.
LG
Sheitana
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LordFado

Beitrag von LordFado »

was sagt denn dein Tierarzt dazu? Ich würde mich an deiner Stelle nie auf (gutgemeinte) Ratschläge in Foren, wo man weder dich noch dein Pferd noch die Vorgeschichte/Haltungsbedingungen/... persönlich kennt verlassen. Entweder vertraue ich meinem Tierarzt und mache das was er sagt ohne Diskussionen und Einschränkungen oder ich brauch ihn gar nicht fragen und tu das, was mir in den Sinn kommt und was ich für richtig halte...

Da immer Situation/Pferd/Krankheiten variieren und drum unterscheidliche Erfahrungen von den Forenmitgliedern vorliegen, hilft dir die Fragestellung hier nur bedingt.

Kontrolle Sattel/Handarbeit: Wenn mein Pferd 8 Wochen oder länger ohne Koppelgang in Boxenhaft leben muss (Anweisung des TA), dann habe ich ihn definitiv vom Sattel aus besser unter Kontrolle was losbocken/Rennen/... angeht als vom Boden aus, zumal, wenns im Gelände ist (wg. hartem Boden). So eine Situation kann man NICHT mit dem normalen täglichen Umgang vergleichen, in dem ich natürlich auch erwarte, dass es genauso vom Boden wie von oben funktioniert.

Muskelabbau: Ich habe Rückengitter von meinem Pferd vor der OP, nach 2 Monaten 10 min Schritt und wieder 1 Jahr nach der OP - er hat sich nicht merklich verändert, der Sattel musste nichtmal umgepolstert werden. Man kann ja das Schrittführen z.B. ausgebunden oder eben wenn man draufsitzt an den Hilfen praktizieren und auch dabei Seitengänge etc. einfließen lassen.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Wie gesagt, jedem das Seine.

Sie hat einen Fred aufgemacht und gefragt und ich habe geantwortet. Wenn man sich nie auf gut gemeinte Ratschläge verlassen sollte, warum dann ein Forum?

*kopfschüttelnd*
LG
Sheitana
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LordFado

Beitrag von LordFado »

Sheitana hat geschrieben:Wie gesagt, jedem das Seine.

Sie hat einen Fred aufgemacht und gefragt und ich habe geantwortet. Wenn man sich nie auf gut gemeinte Ratschläge verlassen sollte, warum dann ein Forum?

*kopfschüttelnd*
ich habe ihr doch genauso geantwortet - warum fühlst du dich denn gleich angegriffen?

und nicht auf Ratschläge/Foren verlassen aus o.g. Gründen des nicht-kennens, des nicht-persönlich-die-Situation-abschätzen-könnens und weil in Foren (genau wie im echten Leben im übrigen) ne Menge Leute mitreden, die keine oder wenig Ahnung haben, was im schlimmsten Fall Schäden hervorrufen kann. Drum: im Zweifelsfall lieber (nur) auf den Fachmann (sprich: Tierarzt) hören.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich fühle mich nicht angegriffen. Ich frage mich nur warum man in ein Forum geht, nach Ratschlägen fragt, sich auf diese aber nie verlassen soll. Dann wäre es ja schon unsinnig zu fragen... :wink:

Oder aber man behält sie im Hinterkopf...und macht das was der TA sagt. Wobei es da ja genauso verschiedene Meinungen gibt.

Ich würde mir alle Ratschläge anhören und trotzdem tun was mein Gefühl mir sagt.. :wink:

Aber das gehört ja nun alles nicht zum Thema.
LG
Sheitana
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Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Ich möchte mir einfach auch verschiedene Möglichkeiten anhören. Natürlich wird alles mit dem TA abgeklärt!!! Da gibt es gar keine Frage! Klingt ja so, als ob ich mich nur nach diesem Forum richten würde. Erst TA - dann mein persönliches Gefühl - und dann der Rest! Ich wollte jediglich eure Erfahrungen auf dem Gebiet wissen und wie ihr das gehandhabt habt.
Selbst die Anwendung der Kytta Plasma wurde mit dem TA abgestimmt. Und er war sogar begeistert und behält sie sich im Hinterkopf, wenn andere Pferde auch so auf das Flogestan reagieren.
LordFado

Beitrag von LordFado »

super! so würd ichs auch machen - ich war mir nur nicht sicher, ob du das Forum hier als "alleinigen" Rat nimmst oder nicht...

BTW: mir hat mal (betreffs einer evtl. OP bei mir, Knöchel Bänder,...) ein Menschen-Arzt gesagt: Wenn sie aus Ratschlägen eine Entscheidung treffen wollen, fragen sie immer eine ungerade Anzahl Ärzte ;-)
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Samba
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Beitrag von Samba »

Hallo Yvonne,

Pady ziemlich genau vor einem Jahr eine schon ganz schön heftige Sehnenverletzung hinten. Wir waren gerade beim "ausgeweiteten Anreiten", daher stellte sich uns nicht die Frage, wie Rückenmuskeln zu erhalten sind... Da ich keine Elfe bin und Pony noch gar nicht richtig geritten, habe ich das Reiten erstmal ad acta gelegt. Würde ich heute (nach einem halben Jahr kontinuerlich aufgebaut) die gleiche Frage stellen, würde ich aber wieder so entscheiden. Wenn ich nur Schritt gehen darf, dann kann ich auch laufen... Nur vom oben drauf sitzen, kommen ja keine Muskeln... also müßte man im Schritt "richtig" reiten, HH aktivieren etc. Ohne Ausgleich im Trab hätte ich da Sorge vielleicht den Schritt kaputt zu reiten...

Ich hatte mich entschieden auf Nummer sicher zu gehen und uns mindestens ein halbes Jahr Reha zu geben, kontrolliert mit Ultraschall alle 2 Monate. Die ersten sechs Wochen gabs quasi Box mit Terasse und langsam steigend Extrazeit auf einem kleinen relativ festen Paddock. Als die akute ENtzündung durch den Sehnenanriss weg war (lahmfrei), fingen wir an Spazieren zu gehen, im Dorf. Erst eine kleine Runde, dann eine größere. Seitengänge waren tabu, da zu belastend. Rückwärts richten als ABwechslung war tabu, da zu belastend. Enge Wendungen waren tabu. Nur einfach vorwärts. Aber Pady hat in der Zeit gelernt, alle vier Füße einzeln nach vorne zu setzen, alle möglichen DInge mit der Schnauze zu berühren, Gerten aufzuheben... wir haben uns die Zeit schon vertrieben ;-)
Das Spazieren gehen weiteten wir dann über Wochen bis zu 1,5 h am Wochenende im Gelände aus. Probleme mit Rumspacken hatte ich nie, da habe ich echt Glück gehabt. Im Oktober kamen dann die ersten Ansätze Schulterherein dazu, auch wieder rückwärtsrichten, Kopf senken, Anlehnung. Dann die ersten kurzen Trabstrecken beim Spazieren gehen... einige Wochen später joggte mein Schatz dann schon eine gute halbe Stunde am Stück. Im Spätherbst begann ich mit Longieren, erst nur Schritt und Trab. Um Weihnachten herum der erste Galopp an der Longe. Seit Februar sitze ich wieder im Sattel, erst nur 20 Minuten nach dem Longieren, dann steigern bis zu einer Stunde... die ersten kleinen Ausritte...

Ein Jahr danach: Bein ist wieder 100 % klar (lahmfrei sowieso). Ich reite 2-3 mal die Woche eine Stunde Gymnastik oder 1,5 h Gelände (Hauptgangart Trab). Pady hat eine sehr schöne Muskulatur seit Jahresanfang bekommen, erst sieht langsam aus wie ein Reitpferd, nicht mehr wie ein Jungspackel.

Ich habe mich damals Nächtelang im Internet rumgetrieben und Erfahrungsberichte gelesen... Sehnengeschichten brauchen in erster Linie Zeit und ruhige Bewegung/moderate Belastung. Für Reiter, die ohne Reiten unglücklich sind, ist das eine harte Zeit. Wir haben uns viel einfallen lassen, damit die Zeit nicht so lang wird und es hat uns unheimlich zusammen geschweißt.

Mein Tierarzt hätte mich nach 3 Monaten wieder reiten geschickt, obwohl das US Bild noch nicht wieder top war... Ganz ehrlich: Dem gemeinen Dorftierarzt, der sich nicht auf Sehnen spezialisiert hat, höre ich wohlwollen zu, hole mir im Internet z.B. bei den Distanzreitern Rat und treffe meine ENtscheidung nach besten Wissen und Gewissen.

Die Sehnenbibel ist gut! Und ansonsten höre auf Deinen Bauch und Dein Pony!

Gute Besserung!

LG Samba
horido
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Beitrag von horido »

Im Endeffekt muss natürlich jeder selbst wissen, was er tut, ich bevorzuge zum kontrollierten Bewegen allerdings auch das Reiten. Ich habe da einfach mehr Einfluss auf das Pferd als vom Boden aus. Gerade wenn es "geladen" ist, da es nach einer Verletzung Boxenhaft hatte. Die "Mehrbelastung" durch den Reiter sollte beim Schritt (keine Schwebephase) vernachlässigbar sein, da zählt nur wie sich der Mensch sicherer fühlt.

Gute Besserung
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

Mein "alter" Kerl hat mittlerweile so viel Energie, dass er wieder anfängt, einen auf Macho an der Hand zu machen, wenn wir an den Koppeln vorbei laufen. Da hab ich dann immer Angst, dass er sich was tut, vor allem wenn er so ein Getrappel macht. Uffz... Ist es jedoch normal, dass das Bein mal mehr mal weniger abschwillt? Also es war ja schon wieder klar, gestern kam ich in den Stall, da war es wieder etwas angelaufen, aber nicht heiß. Werd auch den Doc diese oder nächste Woche noch mal holen, dass er doch nochmal Ultraschall zum Kontrollieren macht.
LordFado

Beitrag von LordFado »

Ich geh jetzt mal von mir aus - wenns sehr heiß ist/je nach Wetterlage hab ich auch mal geschwollenere Füße/Knöchel/Waden als sonst - gestern abend zum Beispiel bin ich kaum in meine sonst eher zu weiten Stiefel reingekommen... Kann das sein?
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