Merothisches Ledergebiss

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Merothisches Ledergebiss

Beitrag von Thisbe »

Hat jemand von Euch damit schon Erfahrungen gemacht?
Oder falls nicht, was haltet Ihr davon?
Ich hatte mir überlegt, das Gebiss mit Kinnriemchen zu nehmen, da die Zügel einzuschnallen und mit nichts sonst zu reiten. Was meint Ihr?

Bilder gibt es hier.

Grüße, Thisbe
Benutzeravatar
Larry
User
Beiträge: 1485
Registriert: So, 24. Sep 2006 18:20
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von Larry »

Nee,das gekaufte Gebiss passt ja nicht....
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
Benutzeravatar
Sophie-Charlotte
User
Beiträge: 39
Registriert: Mi, 20. Dez 2006 09:41
Wohnort: Wittbrietzen

Beitrag von Sophie-Charlotte »

Hallo!

Tja. Habe 2 verschiedene Pferde so geritten, wobei nur Gebiss und Zügel ohne Genickstück doch etwas Mut erfordert. Ich habe den Kinnriemen wohl zu locker geschnallt, weil beim Führen des Pferdes (mit Zügel übern Hals nehmen) haben wir das Gebiss gelegentlich verloren...
Das Reitgefühl war nicht schlecht, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass das Gebiss ganz schön scharf ist, denn beide Pferde tendierten mit Ledergebiss zum Einrollen, mit Wassertrense nicht.
Es wurde aber gerne drauf gekaut. Ich benutze das Ledergebiss jetzt nicht mehr und würde eher die gute alte Wassertrense empfehlen, kann das aber nicht wirklich begründen. Ist nur so ein Gefühl...

Sophie
Dressur - zum Wohle des Pferdes und zum Vergnügen des Reiters
Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von Thisbe »

Das ist interessant, Sophie.

Und eben darum interessieren mich Eure Meinungen und Erfahrungen (soweit vorhanden) hierzu sehr.
Nur weil das Gebiss so "nett" aussieht, muß es noch lange nicht "nett" sein.

Ich warte weiter :wink:
Benutzeravatar
chica
Admin
Beiträge: 5813
Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:59
Wohnort:

Beitrag von chica »

Ich kannte ein Pony, dass damit geritten wurde. Die kleine Stute war damit ziemlich unglücklich. Es wurde durch das ständige kauen irgendwann sehr scharfkantig, wenn es trocknete und tat natürlich jedesmal am Anfang weh. Sie hat nachher das Mäulchen gar nicht mehr aufgemacht...
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
Bild
knowi
User
Beiträge: 629
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:36
Wohnort: BaWü

Beitrag von knowi »

Ich habe beide Erfahrungen gemacht. Manche Pferde liefen super zufrieden mit dem Ledergebiss (Ich hatte auch das mit dem Kinnriemen und bin ohne Zaum damit geritten). Artax war aber zum Beispiel nicht wirklich glücklich damit. Er nahm es nicht mehr auf und versuchte, wenn er es im Maul hatte, es so schnell wie möglich wieder los zu werden.
Da es Tabs zu groß war, habe ich es letzten Endes wieder verkauft.

Ich glaube das ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Schade, wenn ich meins noch hätte, hätte ich's Dir zum testen geschickt...
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
Benutzeravatar
Sophie-Charlotte
User
Beiträge: 39
Registriert: Mi, 20. Dez 2006 09:41
Wohnort: Wittbrietzen

Beitrag von Sophie-Charlotte »

Hallo, ich nochmal.
Habe mir noch ein paar Gedanken zur Wirkung des Ledergebisses gemacht, grade auch, weil Dshengis die Kandaren-Box nochmal aufgemacht hat.
Eine Stange mit Zungenfreiheit (ohne Hebelwirkung) liegt auf den Laden auf. Das Ledergebiss hat keine Form oder "Steife" und dürfte unter Zug vermutlich kräfitig die Zunge quetschen. Irre ich mich? Wahrscheinlich ist es deswegen scharf! Durch das Material kauen die Pferde gerne, aber das war auch alles. Ich komme zu dem Schluss, dass es kein pferdefreundliches Gebiss ist und werde es nie mehr benutzen.

Was meint ihr?

Sophie
Dressur - zum Wohle des Pferdes und zum Vergnügen des Reiters
Benutzeravatar
Medora
User
Beiträge: 3278
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:44
Wohnort: Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Medora »

Ich reite selbst mit dem merothischen Ledergebiss und das jetzt schon etliche Jahre. Habe keine negativen Erfahrungen damit, Aramis läuft sehr zufrieden damit und der Kleine mag es offenbar auch (wird aber noch nicht "richtig" geritten). Meine Reitlehrerin hat es immer gerne auf ihren Pferden für die Schüler genutzt, daher kenne ich es schon ziemilch lange.

Als "scharf" habe ich das Gebiss nicht erlebt. Eher im Gegenteil: man kann damit eigentlich nicht allzu viel Blödsinn machen, denn es lässt sich nicht "durchziehen" und auch nicht sehr nach hinten (da ja durch den Kinnriemen fixiert). Zur Zungenfreiheit: Die Pferde kauen es sich meiner Erfahrung nach selbst in Form, ich hatte bisher jedenfalls nicht den Eindruck, dass da was drückt und Aramis ist sehr maulsensibel. Das Gebiss ist jedenfalls das Einzige, bei dem er nicht hin und wieder den Schnabel aufreißt (ein Erbe aus seiner Vergangenheit, welches bei allen möglichen Gebissen sichtbar ist, nur eben beim merothischen Ledergebiss nicht).

Ohne Kopfstück kann man damit reiten, wenn die Maulspalte lang genug ist. Ist sie eher kurz, spucken manche Pferde das Gebiss ggf. aus.

Medora
charona
User
Beiträge: 840
Registriert: Sa, 06. Jan 2007 13:05

Beitrag von charona »

Reite auch mit dem merothischen Ledergebiss mit Kinnriemen und habe bislang sehr gute Erfahrungen damit gemacht und mein Pferd mag es zwar nicht direkt gerne in den Mund nehmen, aber beim Reiten reagiert sie auf das Gebiss viel besser als auf Metall im empfindlichen Mäulchen. Von einer scharfen Einwirkung kann man meiner Meinung nach nicht sprechen (standard Test: man lege es gegen sein Schienbein und ziehe dann, also mein Schienbein findet das Ledergebiss angenehmer als eine (Wasser-) Trense, Scherz beseite).

Was die scharfen Kanten betrifft, stimmt, die Erfahrung habe ich auch gemacht. Lösung: Gebiss erst direkt vor'm Reiten unter warmem Wasser säubern, dann wird das Leder schön weich und geschmeidig. Keine Probleme mehr!

Grüsse aus NL, Angela
Benutzeravatar
Medora
User
Beiträge: 3278
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:44
Wohnort: Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Medora »

charona hat geschrieben: ...mein Pferd mag es zwar nicht direkt gerne in den Mund nehmen
Das könnte vielleicht am Öl liegen?! Mein erstes Ledergebiss hatte ich vor der ersten Anwendung lange in Öl einweichen lassen (leider weiß ich nicht mehr welches). Das hatte Aramis dann erst gar nicht nehmen wollen. Mein zweites hatte ich nur vor 15 Minuten in ein normales Pflanzenöl gelegt, dann gut abgewaschen - das nahm er von Beginn an problemlos.

Scharfe Kannten hatte ich noch nie - das Gebiss wird doch sofort im Maul weich, oder?

Medora
Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von Thisbe »

Ich habe jetzt ein bißchen rumgelesen und dabei auf einer Seite gefunden, daß das Ledergebiss durch abstehende, piekende Fasern zum scharf sein neigt. Dem sollte man aber mit guter Verarbeitung vorbeugen können, oder?

Was Ihr zwei, Medora und Charona, berichtet, klingt jedenfalls ganz positiv. Muß wohl einfach mal Timi fragen :wink:

Wie ist das mit den Größen? Stimmt das so? Habe auch mehrfach gelesen, daß die Gebisse dann doch nicht paßten.

Grüße, Thisbe
Benutzeravatar
Medora
User
Beiträge: 3278
Registriert: So, 24. Sep 2006 16:44
Wohnort: Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Medora »

Hmmm, mir ist schleierhaft, was da pieksen oder scharf sein soll - bei Metall ja, aber bei Leder?

Was die Größen angeht, würde ich mich einfach mal mit Herrn Meroth-Lülsdorff in Verbindung setzen. Ich hatte mich kurz auf der Pferd& Jagd mit ihm unterhalten und er sagte zu mir, dass wenn was nicht passt, er das jederzeit umtauscht.

Medora
Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von Thisbe »

Ich finde es leider nicht wieder.
Aber irgendwo hatte ich gelesen, daß es bei einem Ledergebiß durch Auffaserung zu piekenden Stellen kommen könnte. Weil einzelne Lederfasern hart sind und reiben.

Allerdings ist das sicher eine Qualitätssache und eine Frage der Achtsamkeit.
Wie eingespeichelte Lederfasern noch pieken können kann ich mir auch nicht so recht vorstellen :roll:
Benutzeravatar
bonico
User
Beiträge: 42
Registriert: Do, 13. Sep 2007 16:47
Wohnort: Ba-Wü
Kontaktdaten:

Beitrag von bonico »

Ich reite nun seit fast zwei Jahren mit einem orginal meroth. Ledergebiss. Die ersten 4x hatte ich eine Trense mit eingespannt damit Hotti sich an den Druck von unten gewöhnen kann. Mittlerweile reite ich blank ...ich finds toll :) Und aufgescheuert oder hart ist bei dem Gebiss nichts....das wäre mir aufgefallen, ich kontrolliere die Nähte nämlich vor jedem Ritt :D
Kati
User
Beiträge: 587
Registriert: Mo, 16. Jul 2007 17:40
Wohnort: Berlin

Beitrag von Kati »

Also, als die Justy zu mir kam, hat sie ganz doll mit dem Kopf geschlagen :(
Ich dachte natürlich: Wassertrense = Nussknackereffekt, also weg damit!!! Und Ledergebiss her.
Zuerst war das Gebiss auch super! Im „trockenen“ Zustand waren die Kanten zwar wirklich etwas hart, aber ich habe es dann vor dem Reiten kurz in Wasser getaucht und dann war es auch schön weich.
Da Justy eine ziemlich kurze Maulspalte hat, konnte ich es nicht ohne Genickriemen benutzen. Hab’s mal probiert und Justy hat es ausgespuckt… :D
Ich hatte dann auch noch ein doppelt gebrochenes Ausbildungsgebiss und nach einiger Zeit hat Justy das Ledergebiss nicht mehr angenommen! Sie hat einfach das Maul nicht geöffnet!!! Auch nicht auf Druck. Beim Metallgebiss war es überhaupt kein Problem!
Ich danke, dass das Ledergebiss für Justy als Übergang super war. Aber sie hat auch deutlich gezeigt, wann sie es nicht mehr wollte!
Es ist sicher auch sehr individuell, welches Pferd es mag und welches nicht. Ausprobieren!!!! :D
Gruß Katja
Antworten