Verfasst: Do, 28. Apr 2016 21:11
Sehr interessant.
Der Herr Ritter ist einfach unglaublich kreativ.
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DAS ist eine Kruppeherein-Parade. Du parierst ihn von der inneren Schulter zum äußeren Hinterbein. Mehr meine ich auch nicht, wenn ich schreibe dass "Kruppeherein" helfen könnte die rechte Hüfte vor zu holen. Es geht also nicht darum dass du ihn im eigentlichen Kruppeherein arbeiten sollst, sondern vielmehr seine Balance-Situation "kruppehereinartig" korrigieren. Dies kannst du auslösen indem du mit dem äußeren Schenkel das äußere Hinterbein holst (Gerte heben) und dadurch die innere Schulter frei wird - oder alternativ indem du ihn bittest durch den inneren Zügel die Schulter frei zu machen (in deinem Fall= Gertenknauf) und er um das umzusetzen sein äußeres Hinterbein engagiert.Heute eine interessante Entdeckung gemacht. Er war heute schön leicht in der Piaffe, nicht so hektisch, ich lockerer und achtete auf mehr vorwärts und ich habe mit dem Gertengriff aus einem Bauchgefühl heraus immer wieder die Schulter am Buggelenk vorne seitlich im Takt berührt was ihn dazu veranlasste seinen Schwerpunkt nach hinten-außen zu verschieben ohne sich nach oben zu entziehen. Und schwubbs war die Schulter freier und er konnte die Vorderbeine etwas mehr heben. Ging auf beiden Händen erstaunlich gut. Mal schauen, ob das eine Eintagsfliege ist oder ob uns das tatsächlich längerfristig etwas bringt.
Wenn das Pferd im Kruppeherein gegen den inneren Schenkel geht (schiebt nach innen dagegen, ist nicht zu korrigieren) dann liegt das daran dass das innere Hinterbein nicht mehr sicher vor greift bzw. im Kruppeherein nicht mehr sicher zu führen ist. Meistens entsteht der Fehler schon (unbemerkt) beim entwickeln des Kruppehereins, wird aber erst spürbar wenn man dem Pferd mehr Lastaufnahme anweist. Ich habe diesen Fehler Anfangs auch gemacht. Aber letzendlich ist nicht die Übung schuld, sondern die fehlerhafte Umsetzung. Ist es nicht mit vielen Dingen in der Pferdeausbildung so, dass sie richtig umgesetzt äußerst nützlich sein können, aber gleichermaßen ein hohes Risiko der falschen Umsetzung mit sich bringen?Von innen geführtes Kruppeherein mag ich in Verbindung mit der Piaffe bewusst nicht machen. Er kennt das und macht das sehr gut (bis hin zu geführten Zick-Zack-Traversalen im Trab, also im Wechsel innen-außen-geführte Traversalen). Aber beim Lernen der Piaffe war das extrem hinterlich, da er übergeneralisierte. Man hebt die Gerte ein wenig um etwas höher zu touchieren und schwubbs schwenkt die HH herein, ist ja ein gelerntes Signal und ist soooooooooo viel angenehmer, als das eigentlich geforderte Beugen der HH Rolling Eyes Hat extrem lang gedauert, bis ich das weg hatte und ich hab mir geschworen, das bringe ich keinem Pferd mehr bei Laughing Die AR geht anders an die Piaffe heran, daher ist das dort auch nicht hinderlich.
Natürlich, da stimme ich dir völlig zu, diese Übung macht definitiv Sinn, insbesondere wenn man im Sinne der AR arbeitet. Ich habe da mit Sicherheit irgendwo einen Fehler drin, daher die Reaktion von Hagall. Hab mich aber nicht weiter damit befasst. Diese Art des Führens im Travers war für mich aus der Not heraus entstanden, weil Hagall anfangs derart panisch auf die Gerte reagierte, dass ein außen-geführtes Travers schlicht nicht möglich war, weil er in Panik geriet. Als es innen-geführt saß konnte ich es dann nach und nach auch außen-geführt entwickeln.Rusty072009 hat geschrieben: Wenn das Pferd im Kruppeherein gegen den inneren Schenkel geht (schiebt nach innen dagegen, ist nicht zu korrigieren) dann liegt das daran dass das innere Hinterbein nicht mehr sicher vor greift bzw. im Kruppeherein nicht mehr sicher zu führen ist. Meistens entsteht der Fehler schon (unbemerkt) beim entwickeln des Kruppehereins, wird aber erst spürbar wenn man dem Pferd mehr Lastaufnahme anweist. Ich habe diesen Fehler Anfangs auch gemacht. Aber letzendlich ist nicht die Übung schuld, sondern die fehlerhafte Umsetzung. Ist es nicht mit vielen Dingen in der Pferdeausbildung so, dass sie richtig umgesetzt äußerst nützlich sein können, aber gleichermaßen ein hohes Risiko der falschen Umsetzung mit sich bringen?
Puh, das ist jetzt sehr laienhaft von mir, da ich mich nicht tiefer mit der AR befasst habe (Hatte vor Jahren mal das Buch AR und dann eben reichlich Videos im Netz). Ich habe es in Videos so gesehen, dass das Pferd über das Diagonalisieren des Schritts über ganz kleine Tritte in die Piaffe geführt wird. Ergänzt durch das bewusste Erheben der VH in der Schulparade usw. Kein Touchieren auf der Kruppe zwecks senken der HH, zumindest hab ich das gerade nicht in Erinnerung.Rusty072009 hat geschrieben: Inwiefern geht die AR deiner Ansicht nach anders an die Piaffe heran?
Wahrscheinlich ist es nicht so gemeint, aber es klingt so, als würdest du denken, dass die Muskulatur bei diesem Pferd einfach nicht existieren würde. Das ist natürlich nicht der Fall! Alle Muskeln haben im Körper des Pferdes (und auch in unserem) ihre Funktion und alle existieren. Diejenigen, die wir gern sichtbarer hätten, sind nur nicht so ausgeprägt wie wir es gern hätten.Senselessme hat geschrieben: Also ich gehe von einem Pferd aus, das im Moment einen sehr schlecht bis gar nicht bemuskelten rücken hat. Könnte man dann die Piaffe nutzen um die Muskeln zu stärken oder wäre das kontraproduktiv weil die Muskeln erst da sein müssen?