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Rückwärts im Hänger

Verfasst: Sa, 26. Feb 2011 20:57
von Blumee82
Ich wende mich mit einem Problem an euch, bei dem ich nicht so recht weiß, wie ich es lösen kann.

Ich habe einen 4 jährigen PRE Wallach, der anscheinend Probleme hat, im Anhänger rückwärts zu gehen. Er geht super rein, ohne stocken und steht dann auch beim Fahren sehr ruhig.
Wenn er dann jedoch wieder raus soll, ist das nicht einfach und ein riesen Problem. Er geht einfach nicht mehr rückwärts bzw. nur bis zur Klappe, stellt dann aber keinen Huf drauf.

Raus bekomme ich ihn dann nur, wenn er sich in dem 1,5er Hänger (1,25m breit) irgendwie dreht.... fragt nicht, wie das aussieht und was Pferd und Hänger dazu sagen *seufz*

Draußen bei der Handarbeit geht er problemlos rückwärts (gerade) und nur durch Körpersprache.


Zum Anhänger: Ich habe einen 1,5er Holz-Poly von Böckmann. Wenn die Polyhaube nicht wäre würde ich die Tür vorne umbauen lassen, sodass ich einen Frontausstieg habe, aber das geht leider nicht.


Meine Überlegung ist, dass ich ein Kommando für´s Rückwärts "installiere" und hoffe, dass ich dieses dann in jeder Situation abfragen kann. Aber so recht überzeugt bin ich noch nicht, dass es auch wirklich funktioniert.

Ich bin etwas ratlos und hoffe, auf eine gute Idee von euch.
Schonmal vielen dank.

Verfasst: Sa, 26. Feb 2011 22:30
von Gast2
Füße setzen üben.
Nicht verladen, sondern Fuß auf Rampe und wieder runter, mit zig Wiederholungen. Dann 2 Füße auf Rampe und wieder runter, mit zig Wiederholungen. Dann 3, dann 4, dann einen Schritt mehr, und alles immer wieder zurück.
Das kommt sehr häufig vor, dass Pferde Probleme beim Ausladen haben. Wenn Du bereits das Einsteigen so gestaltest, dass es ein sicheres Aussteigen beinhaltet, dann ist das Problem lösbar.

Und freu Dich, dass er stehenbleibt, es gibt auch Pferde, die sich aus dem Hänger raus rückwärts überschlagen haben , weil sie nicht mehr wussten, wie sie da rauskommen, da ist das erstarren noch eine relativ harmlose Variante.

Verfasst: Sa, 26. Feb 2011 22:39
von *Claudius*
hatten wir früher mal bei unserem Voltipferd (Stockmaß über 1,80 und entsprechend sah das dann auch immer aus, wenn er auf einem Huf im 2er-Hänger gedreht hat, um vorwärts raus zu kommen... ich konnt immer gar net hinschauen... :roll: )
Der hat es gelernt, indem wir zum Ausladen mit dem Hänger rückwärts an einen kleinen Hügel gefahren sind, so dass die Rampe, wenn man sie runter macht dort aufliegt und somit waagrecht ist und nicht runtergeht.
Nach und nach sind wir immer weniger weit an den Hügel gefahren, so dass die Rampe immer ein bisschen steiler wurde und so hat's dann irgendwann geklappt. Ich denke, er hatte Angst, seine Füße so ins "nichts" nach unten zu setzen...

Verfasst: Sa, 26. Feb 2011 23:00
von Blumee82
Vielen dank für die Antworten.

Ja, ich denke auch, dass er einfach riesige Angst hat..... aber er muss da ja irgendwann wieder runter.

Ich werde das mal mit dem Hügel genau wie die Idee mit dem Schrittweisen Rückwärts üben. Es muss doch einen Weg geben ihm zu zeigen, dass er keine Angst haben muss und da ganz vorsichtig wieder runter kommt.

Grüße und Danke

Verfasst: So, 27. Feb 2011 09:19
von -Tanja-
Was hat die Klappe denn für einen Belag? Vielleicht ist ihm der einfach unangenehm? Oder er ist ihm rückwärts zu steil? Geht das Pferd auch bergab rückwärts?

Bei Laika ist es ähnlich: rein geht gut, rückwärts raus ist sie immer sehr gestreßt. Sie geht aber raus. Wir machen das dann immer sehr, sehr langsam und auch nur schrittweise. Ein Schritt, dann Pause.

Verfasst: So, 27. Feb 2011 10:31
von Nakim
ich habe auch so eine Stute die genauso war. Sie ging einfach ungern rückwärts die Rampe runter weil sie sich unsicher fühlte. Bei ihr hat geholfen zu üben. Rampe hoch, noch nicht in den Hänger und dann rückwärts wieder runter. Solange bis es gut klappt. Dann zwei Schritte in den Hänger, dann wieder runter. Kritisch ist für diese Pferde der erste Schritt vom geraden rückwärts dann nach unten.

Bei meiner jungen Stute habe ich das gegenteilige Problem. Die geht gut rauf aber sofort wieder raus. Zumindest geht sie rückwärts runter wenn sie möchte. Egal wer oder was hinten ist.

Verfasst: So, 27. Feb 2011 12:52
von Blumee82
Hallo,

es ist ein Böckmann Anhänger, dessen Klappe komplett mit Gummibelag und diesen Rutschstoppern (quer über die komplette Klappe alle *hmm* 40 cm wie so eine Hühnerleiter) hat. Wisst ihr was ich meine???

Ich werde einfach üben:
langsam rauf und zwar nicht komplett, sondern nur einen Schritt und dann wieder runter. Wenn das dann klappt langsam steigern.

Ich hoffe, dass wir das Problem so in den Griff bekommen.

Danke für die Antworten und gut zu wissen, dass auch andere so ein Problem haben.

Verfasst: So, 27. Feb 2011 13:12
von KatiS
Wir haben rückwärts gehen üben an einem steileren Hang (also bergab) geübt, ganz ohne Hänger, war aber offensichtlich eine ähnliche Problematik. Und beim Richtigen Ausladen hat anfangs einfach jemand Popsch gegrault damit er weiß dass jemand hinter ihm steht.

Stinknormales Cavaletti-Steigen einen Schritt nach dem anderen, vor und zurück gibt mEn den Pferden außerdem etwas mehr Gefühl für ihren Körper bzw ihre Beine.

Verfasst: Di, 01. Mär 2011 07:23
von Lala
Beim Anhänger hat mein Pferd das Problem mit Rückwärts gehen nicht, da rennt sie auch raus (seltsamerweise nur, wenn sie noch nicht komplett drin war, sobald die Stange mal geschlossen war, gehts ganz gesittet rückwärts).
Hab aber die Erfahrung gemacht dass Rückwärts doch ein grosses Vertrauen in die Führperson voraussetzt, sobald es nicht mehr nur auf freiem, ebenem Platz stattfindet. Vielleicht könntest du da noch ansetzen?
Möglichkeiten: Rückwärts in/durch einen Engpass, Rückwärts über Plane, Teppich, vom Gras auf Teer und umgekehrt, Rückwärts gegen eine Abschrankung (natürlich nur soweit es wirklich geht!), Rückwärts von Holzbrückli/ Wippe runter, Rückwärts über Stangen.
Natürlich alles zuerst im Vorwärts üben. Beim Rückwärts darauf achten, dass du dem Pferd genügend Zeit lässt und gut dirigierst.

Verfasst: Mo, 30. Mai 2011 21:51
von Blumee82
Halli hallo,

wollte doch noch mal berichten, dass wir das Problem gelöst haben und nun entspannt Hänger fahren und auch ein und aus steigen.

Rückwärt´s war, wie teilweise vermutet, nicht das Problem. Ich bin mit dem jungen Mann durch enge Gassen, in dunkle Ecken, Hügel rauf und runter, über Planen usw. im Rückwärtsgang.... alles kein Problem.

Es war wirklich "nur" die Klappe, von der er bei seiner Anreise aufgrund von Schnee und dem Zustand des Hängers gerutscht ist.

Ein alter Bauern-Trick hat abhilfe geschaffen: die Rampe mit Stroh (das hat er in er Box) bestreuen und Pony ging super rein und wieder raus. Hab das rein- und raus Schritt für Schritt (wie hier vorgeschlagen) gübt und so das Ein- und Aussteigen aufgebaut.

Aktuell belege ich die Klappe immer noch mit etwas Stroh, reduziere es aber nach und nach.... um so, ganz vom Stroh weg zu kommen.

Danke für die vielen Tipps.

Verfasst: Mo, 30. Mai 2011 22:27
von Finchen
Lala hat geschrieben:Beim Anhänger hat mein Pferd das Problem mit Rückwärts gehen nicht, da rennt sie auch raus (seltsamerweise nur, wenn sie noch nicht komplett drin war, sobald die Stange mal geschlossen war, gehts ganz gesittet rückwärts).
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Das klingt nach "hm, lieber doch noch schnell wieder raus, ehe ich gleich drin stecke und das Ding ist zu". :wink: Das wird meist bald besser, wenn man mit stoischer Ruhe gefühlte siebenhundertmal einläd, ohne die Stange einzuhängen, einfach abwarten, bis Pferdi alleine wieder rückwärts auf halber Strecke oder von ganz drinnen läuft. Wenn sie mal wissen, dass das auch x-mal am Stück in Ruhe sein kann, dann ist irgendwann der Anhänger die pure Entspannung im Vergleich.

@Blumee:
prima, dass es weiterhin gut klappt!