Unterschiede im Leichttraben bei jungem oder älterem Pferd?

Rund um die klassische Reitkunst

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susiesonja
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Unterschiede im Leichttraben bei jungem oder älterem Pferd?

Beitrag von susiesonja »

Ich habe im Seunig eine Textstelle gefunden, die mich nachdenklich gemacht hat.

"Ein weiterer Grund, warum wir bei der Bahnarbeit des jungen Pferdes im Leichttraben eine Belastung des ä. HF vorziehen ist der, daß dadurch das auf den unvermeidlichen gebogenen Linien ohnehin mehr in Anspruch genommene i. HB geschont wird. Beim ausgebildeten Pferd, das, wie wir sehen werden, in der Bahn auf dem i. HF getrabt wird, soll im Gegenteil die Beugegymnastik, der dieses Bein auf gebogenen Linien bewußt unterworfen wird, durch diese Belastung noch unterstützt werden."

Wie handhabt ihr das?
Julia
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Beitrag von Julia »

Ich mache es tatsächlich so dass ich die jüngeren auf gebogenen Linien oft "falsch" leichttrabe und auf gerader Linie richtig.
Sie schleudern halt noch gerne in alle Richtungen und es ist wesentlich leichter ihnen eine Idee zu geben vom sich schliessen lassen wenn ich "falsch" trabe. Der Zirkel wird runder.

Oh man, ich bin so schlecht darin niederzuschreiben was ich meine :oops: aber vielleicht kannst Du was damit anfangen ?
Zuletzt geändert von Julia am Do, 24. Feb 2011 07:26, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Julia
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Nach meiner Erfahrung hilft das " falsche" Leichttraben auf dem äusseren HF bei Pferden die gerne rennen und ist auch gegen Unaufmerksamkeit mal hilfreich.

Bei meiner jungen Stute habe ich es anfangs so angenommen, wie sie mich gesetzt hat. Bin also so getrabt, wie es ihr leichter viel.

Generell variiere ich bei manchen Pferden hin und wieder aber wenn ich ehrlich bin, mache ich das nach Gefühl und analysiere das kaum. :oops:
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chica
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Beitrag von chica »

Danke für das interessante Thema und ich hoffe auf weitere Erfahrungsberichte. Ehrlich gesagt hab ich mir da noch nie Gedanken darüber gemacht und halt immer "auf den richtigen Fuß" geachtet - so wie man es gelehrt bekommt.

Werde da mal in nächster Zeit dran basteln und sehen, wie sich das bei meinem eher "älteren" Pferd auswirkt :D
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Fürstin
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Beitrag von Fürstin »

Ich habe durch meine Reitlehrerin im letzten Jahr auch gelernt mal den Fuß zu wechseln.
Bei meiner Stute (14 Jahre) hilft das auf dem falschen Fuß traben z.B. beim Zirkelverkleinern. Es hilft mir bei der Verteilung der Gewichtshilfe.

Hoffe Ihr versteht was ich meine.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Oh das ist interessant! Ich habe bisher nur vor dem Angaloppieren, wenn ich das aus dem Leichttraben machen wollte, den Fuß gewechselt. Muss mal experimentieren, wie sich das ansonsten auswirkt.
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chica
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Beitrag von chica »

@Fürstin - genau dafür möchte ich das bei der nächsten Reitgelegenheit mal anwenden und sehen, wie es sich anfühlt.

Wie handhabt ihr es im Schulterherein mit dem Leichttraben? Trabt ihr überhaupt leicht?
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Auf jeden Fall spannend - nur habe ich gerade kein junges Pferd zum ausprobieren. Ich achte ehrlich gesagt auch selten auf den Fuß.

Beim SH habe ich letztens meinen RL verwundert, weil ich den Fuß gewechselt habe. Er wollte mich korrigieren und ich sagte ihm, daß ich das beim SH im Leichttraben immer mache. Und damit beantwortet sich auch die Frage: ja, ich reite auch SH im Leichttraben an bestimmten Tagen. Pico ist nicht so einfach zu sitzen, kann sich über SH aber wundervoll loslassen. Bevor ich beim Aussitzen anfangen muß zu klemmen, trabe ich lieber leicht.

Das mit dem Fußwechsel beim Zirkel verkleinern werde ich mal probieren und evtl. auch meine Schüler mal machen lassen.
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Fürstin
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Beitrag von Fürstin »

Ich soll im Seitwärts erst mal aussitzen. Lerne das aber gerade auch erst im Trab. Wenn ich mal nicht dran denke und noch leittrabe klappt es gar nicht.
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chica
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Beitrag von chica »

Josatianma hat geschrieben:Beim SH habe ich letztens meinen RL verwundert, weil ich den Fuß gewechselt habe. Er wollte mich korrigieren und ich sagte ihm, daß ich das beim SH im Leichttraben immer mache.
Da hadere ich eben noch, ob ich wechseln soll oder nicht. Trabe ich "richtig" leicht, stehe ich auf, wenn das innere Hinterbein vorschwingt. Würde ich fürs SH wechseln, blockiere ich dann nicht das innere Hinterbein? Genau das soll ja aber unter den Schwerpunkt. Oder hab ich da jetzt nen Knoten?
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Es geht doch nicht ums Aufstehen sonden den Moment, in dem Du treibst... also wann die Wade ans Pferd kommt. Und welchen Fuß Du gerne beeinflusst hättest.
Danach sollte sich das Aufstehen richten.
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chica
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Beitrag von chica »

Danke, otti, jetzt ist mein Hirnknoten perfekt. Muss erst aufs Pferd, bevor ich weiterschreiben/denken kann *g*
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

:mrgreen:

Was glaubst Du warum ich das so allgemein geschrieben habe... 8)
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Ich selbst bin bisher eigentlich immer "auf dem richtigen Fuß" leicht getrabt. Einige Ausnahmen gibt es allerdings.
Beim Zirkel verkleinern sitze ich auch um und im SH teilweise auch. Aber nur auf einer Hand. Ich muß gerade mal überlegen auf welcher. :kopfkratz:
Ein RL hat mich mal aufgefordert durch den Zirkel wechseln zu reiten und dabei immer von dem "falschen Fuß" auf den "falschen Fuß" zu wechseln. Pferdchen wurde sehr elastisch dadurch.

Bei extrem schiefen Pferden trabe ich auf der hohlen Seite auch gern mal "falsch".

In dem Zitat allerdings klingt es so, als wäre es generell angebracht. :?:
Julia
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Beitrag von Julia »

susiesonja hat geschrieben: In dem Zitat allerdings klingt es so, als wäre es generell angebracht. :?:
Ich weiss nicht. Ich finde dieses Pauschalisieren immer sehr fraglich.

Ich benutze es auch bei älteren Pferden und immer aus dem Bauch raus.
Liebe Grüße, Julia
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