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Dreieckszügel-Pessoalongierhilfe

Verfasst: So, 02. Dez 2007 10:59
von Miri
Hallo :)
habe mich nach längerem Mitlesen auch mal angemeldet, da an mir ein paar Fragen nagen :lol:
Und zwar zum Thema Hilfszügel bei der Longenarbeit:
Das Pferd meiner Freundin wird ab und zu longiert, jetzt haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir an der Longe die Dehnungshaltung fördern können. Zuerst hatten wir es immer mit einfachem Kappzaum versucht, aber die Erfolge sind leider sehr gering :( , er kommt zu selten in die Dehnungshaltung... Nun hat sie gemeint, dass er gut auf die Pessoalongierhilfe reagieren würde, ich hab es mir mal mit angeschaut und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll: Er dehnt sich zwar eher als mit Kappzaum, aber mir kommt das durch die Hinterhandverstärkung so "runtergespielt" vor, da das Pferd doch eigentlich dauernt Impulse im Maul bekommt.
Ich habe dann vorgeschlagen mal mit Dreieckszügeln zu longieren, aber da meinte sie, dass er da keine Anlehnung finden würde (dabei hat er die beim Pessoa doch auch nicht) und zu sehr auf die Vorhand kommen würde.
Könnt ihr mir die Vor und Nachteile der beiden Hilfszügel sagen? Bzw. gibt es was, dass viel besser wäre um eine Dehnungshaltung zu erreichen?

Freue mich auf eure Antworten,
Miri

Verfasst: So, 02. Dez 2007 14:59
von FoxOnTheRun
Hi Miri,

ich persönlich finde, wenn es HZ sein müssen, dann am besten ein Gogue, wenn das Pferd es akzeptiert. Welchen HZ man verwendet, kommt immer auf Pferd an und aus welcehm Grund man ihn verwenen möchte.

Prämise ist immer, daß man zu 100% weiß, was man tut und demPferd keine Schmerzen zufügt.

Über meine Erfahrungen mit verschiedenen HZ hab ich hier berichtet: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=1994

Verfasst: So, 02. Dez 2007 23:45
von Jeanny
Also dieses Pessoa Dings sieht ja gruselig aus, hab grad mal gegoogelt.

Wenn ich das allerdings auf den kleinen Bildern richtig gesehen hab, gehen die "Schnüre" vom Longiergurt durchs Gebiss und dann um die Hinterhand.
Sprich eigentlich wie verlängerte Dreieckszügel, nur dass noch dazu kommt, dass mit der Hinterhandbewegung (wie Du auch sagst) noch Impulse zum Maul vordringen.
Also würde ich das Ding mal als "monoton riegelnde Dreieckszügel" beschimpfen... :?

Dreieckszügel sind auch so´ne Geschichte, das Pferd kann eng nach oben rausgedrückt laufen, dabei den Rücken wegdrücken oder eingerollt auf der Vorhand latschen.
Natürlich gibt es auch Pferde, die das gut annehmen.
Meine Stute hat damals den Maulwurf gemacht und ist ins Rennen gekommen.
Bei ihr musste ich mit ganz normalen Ausbindern das Genick hoch holen.
Nach einer Weile reichte auch ein leichtes Schwingen mit der Longe am Cavecon.

Also, wenn v/a verlangt wird mit HZ, warum nicht die Kavalkade Longierhilfe, damit hab ich schon ein paar Jungpferd in meinem Ausbildungsbetrieb (Reitschule****) longiert und fand sie besser, als Dreiecker und alles andere.
Oder ihr solltet mal physiotherapeutisch rangehen und mit den Flexbändern hantieren, aber damit hab ich keine Erfahrungen, da gibt´s Profis! :wink:

Verfasst: Mo, 03. Dez 2007 07:54
von Feendrache
hmm... ich persönlich bin kein großer Fan von Hilfszügeln an der Longe... die Pessoa-Dinger find ich auch ziemlich gruselig und was den Dreiecker angeht... wenn das Pferd ihn akzeptiert und er richtig verwendet wird, dann ja.
Meiner z.b. hat schon panisch geguckt, als ich die Dinger ins erste lockere Loch zur Probe eingesetzt habe. Der hätte wahrscheinlich nen Salto geschlagen, wenn ich sie drauf gelassen hätte. Ich erarbeite das ganze lieber ohne Hilfszügel... was natürlich länger braucht.

Verfasst: Mo, 03. Dez 2007 08:46
von Susanne
Ich persönlich rate (wenn überhaupt) zu Schlaufzügeln in der Wiener Verschnallung. Da kann das Pferd sich schön v/a dehnen und wird begrenzt wenn es sich nach oben raushebeln will. Wichtig ist natürlich, daß sie so verschnallt werden, daß der Kopf noch vor der Senkrechten ist. Ich finde es jedoch besser, mit Hilfe von Hilfszügeln dem Pferd mal eine Idee zu geben welches Bewegungsmuster man will als hilflos am Kappzaum zu zupfen und das Pferd weiter in Hirschmanier zu zentrifugieren :wink:. Kenne nur sehr wenige Leute, die das mitm Kappzaum richtig beherrschen

Verfasst: Mo, 03. Dez 2007 12:54
von Sheitana
Von den Pessoa-Dingern würde ich abraten. Habe die selber vor Jahren mal ausprobiert und die schnüren das Pferd vorne wie hinten zusammen, ohne dass es eine Möglichkeit hat dem zu "entkommen", sprich ständiger Druck und ein andauerndes ruckartiges Ziehen im Maul.

Wenn würde ich sagen Dreiecker, wobei ich auch lieber ohne alles arbeite. MeineStute ist selber so ein Hirsch, aber auch sie lernt es so langsam und das ohne jeden Hilfszügel.

LG
Sheitana

Verfasst: Mo, 03. Dez 2007 13:03
von Thisbe
Susanne hat geschrieben:hilflos am Kappzaum zu zupfen und das Pferd weiter in Hirschmanier zu zentrifugieren :wink:.
Das ist eine gute Beschreibung dafür, wie es sich bei mir eine ganze Weile angefühlt hat. Es ist nervenaufreibend gewesen, das stimmt. Und es hat gedauert. Aber es funktioniert - wenn man konsequent dran bleibt und sich Zeit für die Vorarbeit nimmt.
Für Timi taugte das mit der Wiener-Schlaufi-Verschnallung nicht. Wobei ich ehrlich zugeben muß, daß viele HZ-Probleme bei ihm sicher durch meinen Widerwillen gegen die Dinger kamen. So ehrlich bin ich :wink:

Verfasst: Mo, 03. Dez 2007 15:46
von Celine
Man gerät immer so leicht in eine Diskussion pro und contra Hilfszügel :oops:
Trotzdem möchte ich anmerken, dass meine Osteopathin sogar die Meinung vertritt, das Pferd MUSS lernen, ohne Hilfszügel ausbalanciert im Kreis zu laufen, alles andere sei Augenwischerei und verstärke nur die Probleme, die man hat.
Ich habe immer mal wieder Wiener Zügel probiert, aber Detlev gibt seinen Rücken ganz ohne die Dinger viel besser her. Natürlich muss ich mir das erarbeiten, aber zumindest wird nix durch irgendwelche Zügel vertuscht :wink:

Verfasst: Mo, 03. Dez 2007 17:24
von FoxOnTheRun
Auch hier gilt wieder: Viele Wege führen nach Rom. Klar ist das Ziel, daß das Pferd sich ohne HZ hergibt und ausbalanciert über den Rücken läuft. der Weg dahin kann sehr wohl, muß aber nicht über den HZ gehen. Das kommt ganz auf das Pferd und den Longenführer an.

Ein eher dominantes Pferd, das vielleicht schon viele Jahre falsch läuft lernt das richtige Bewegungsmuster vielleicht eher über einen HZ. Ein junges, unverdorbenes, oder aber auch nur ein sehr kooperatives Pferd lernt es evtl. auch leicht ohne, vorausgesetzt der Longenführer ist dementsprechend geschult und hat eine klare Vorstellung von dem, was er will und kann diese auch vermitteln.

Verfasst: Di, 04. Dez 2007 17:14
von Sanna
Hallo ihr,

ich denke es hängt sehr vom individuellen Bedürfnis und Verhalten des Pferdes ab... Der Araber einer Freundin geht hervorragend mit Wiener Zügeln, er lehnt sich daran an und hat eine sehr schöne Dehnungshaltung...

Mein Andalusier ging am Besten mit simplen Ausbindern, an denen er sich immer sehr gut orientiert hat... Waren sie kürzer, ging er in einer schönen Versammlung, waren sie länger, ging er in Dehnungshaltung...

Also: Probieren geht über Studieren!

Liebe Grüße,

Sanna

P.S.: Horst Becker hat mir mal einen besonderen Hilfszügel geliehen, war eine Spezialkonstruktion von ihm... Der ist besonders für die Dehnungshaltung gut geeignet. Müsstest ihn mal anschreiben...

Verfasst: Fr, 07. Dez 2007 18:11
von Miri
Hallo,
danke für eure Antworten :D Wir haben jetzt beschlossen es nächste Woche mal mit Dreieckszügeln zu probieren (mal ne dumme Frage: Heißen die auch Longierschlaufzügel bzw. ist es das gleiche??).

Thisbe hat geschrieben:
Susanne hat geschrieben:hilflos am Kappzaum zu zupfen und das Pferd weiter in Hirschmanier zu zentrifugieren :wink:.
Das ist eine gute Beschreibung dafür, wie es sich bei mir eine ganze Weile angefühlt hat. Es ist nervenaufreibend gewesen, das stimmt. Und es hat gedauert. Aber es funktioniert - wenn man konsequent dran bleibt und sich Zeit für die Vorarbeit nimmt.
Für Timi taugte das mit der Wiener-Schlaufi-Verschnallung nicht. Wobei ich ehrlich zugeben muß, daß viele HZ-Probleme bei ihm sicher durch meinen Widerwillen gegen die Dinger kamen. So ehrlich bin ich :wink:
Und so war es auch, als wir es mit Kappzaum probiert haben :? Gibt es vielleicht ein gutes Buch zum Longieren mit Kappzaum?

Viele Grüße,
Miri

Verfasst: Sa, 08. Dez 2007 11:41
von Josatianma
Ein Buch kann ich nicht empfehlen, aber die DVD von Bent Branderup ans Herzen legen: Klassische Reitkunst Teil I Bodenarbeit, Anlongieren, Einreiten . Eine hervorragenden DVD um das Longieren am Kappzaum zu lernen.

Verfasst: Sa, 08. Dez 2007 12:18
von Miri
Josatianma hat geschrieben:Ein Buch kann ich nicht empfehlen, aber die DVD von Bent Branderup ans Herzen legen: Klassische Reitkunst Teil I Bodenarbeit, Anlongieren, Einreiten . Eine hervorragenden DVD um das Longieren am Kappzaum zu lernen.
Ohh danke für den Tipp :D schön das bald Weihnachten ist (*Wunschzettel erweiter* :lol: :P )

Vg,
Miri