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Wann "reif" für den Damensattel"

Verfasst: Sa, 06. Okt 2007 18:54
von Carmen
Wie weit muss denn ein Pferd überhaupt ausgebildet sein, bis man mit dem Damensattelreiten anfangen kann? Ich hab mal gehört, es müsse auf Kandare ausgebildet sein. Stimmt das?

Was muss der Reiter dazu mitbringen?

Verfasst: Sa, 06. Okt 2007 20:34
von ~pony~
Es stimmt ganz sicher nicht, dass ein Damensattel-Pferd kandarenreif sein muss. Grundvoraussetzung ist viel mehr, dass es bereits gut ausbalanciert ist und die Reiterhilfen sicher annimmt.

Ich persönlich halte ein gutes A-Niveau (bei Pferd und Reiter) für ausreichend. Bei diesem Ausbildungsstand sitzen die wichtigsten Dinge und man kann durchaus damit beginnen, langsam alles unter dem Damensattel zu erarbeiten, was im normalen Sattel schon gut klappt.

Genauso wichtig, wie die Ausbildung sind aber auch Temperament und Gemüt des Pferdes. Ein ohnehin schwieriges Pferd, besonders wenn es zur Widersetzlichkeit, zum Scheuen oder Durchgehen neigt, triebig ist oder büffelt, macht unter dem Damensattel weder eine gute Figur noch besondere Freude. Umgekehrt macht ein ausgeglichenes, zuverlässiges Pferd u.U. auch schon mal einen anderen Mangel durch seine kooperative Art wett.

Verfasst: So, 07. Okt 2007 08:46
von Josatianma
Ich stimme pony da voll zu.

Hilfreich war für mich am Anfang, daß Pico gut auf Stimme gehört hat. Auf ein Pferd, das zum Durchgehen oder Wegspringen neigt würde ich mich im Damensattel nie setzen. Du kannst auch gut auf normaler Trense im Damensattel reiten, auch wenn in der Theorie die Kandare dazu gehört.

Wichtig finde ich, die Pferde langsam an den Damensattel zu gewöhnen. Es ist für sie ein ganz neues Gefühl. Am optimalsten ist es natürlich, wenn der Reiter bereits einmal auf einem Pferd im Damensattel, das das gewohnt ist, einige Stunden genommen hat, bevor er sich auf sein eigenes schwingt.

Verfasst: So, 07. Okt 2007 17:52
von Carmen
Das klingt doch schonmal gut. Ich träum schon lange davon, mal im Damensattel zu reiten. Büffel, Wegspringer etc. sind meine beiden zum Glück nicht.

Und warum ist der Sattel an sich so befremdlich fürs Pferd? Wegen der ganzen Gurte?

Leider kenn ich niemanden, der im Damensattel reitet. Sonst würde ich das schon sehr gerne mal ausprobieren. Hab nur mal versuchsweise im normalen Sattel im Seitsitz gesessen - ziemlich wackelige Angelegenheit. Aber sehr interessant zu sehen, dass ich meine Pferde trotzdem noch mit Gewichtsverlagerung reiten konnte.

Verfasst: So, 07. Okt 2007 18:01
von Josatianma
Dann mußt du Anfang November nach Aachen kommen - da ist Lehrgang. :D

Der Sattel muß dem Pferd eigentlich so gut passen, daß der Balancegurt nur Attrappe ist. Dafür mußt du aber einen Sattler haben, der es wirklich kann. Für das Pferd befremdlich ist einfach, daß du die Hilfe auf der rechten Seite nicht mit einem Bein sondern mit Gerte/Stock gibst.

Verfasst: Mi, 10. Okt 2007 23:19
von Ravata
Pferde gewöhnen sich nach meinen Erfahrungen eigentlich schnell an den Damensattel. Einige Male longieren bevor frau sich das erste Mal drauf setzt ist aber immer gut. Der Sattel ist in der Regel länger als ein Herrensattel, deshalb die Pferde nicht versuchen in extrem engen Biegungen zu reiten oder zu führen (z.B beim Wenden auf der Stallgasse).
Selbstverständlich kann das Damensattelpferd auch auf Trense geritten werden. Die Kandare kann getrost dem Schauauftritt oder der Prüfung vorbehalten bleiben.

Verfasst: Do, 11. Okt 2007 09:15
von Carmen
Josatianma hat geschrieben:Dann mußt du Anfang November nach Aachen kommen - da ist Lehrgang.


Ist ja hier fast um die Ecke. :wink:
Ravata hat geschrieben:Der Sattel ist in der Regel länger als ein Herrensattel
Das wusste ich nicht. Danke für Eure Infos. Dann muss ich jetzt wohl sparen. Das kann leider etwas länger dauern. Aber irgendwann gesell ich mich dann auch in die Riege der Damensattelreiterinnen.

Verfasst: Do, 11. Okt 2007 20:11
von ~pony~
Bevor du dir einen eigenen Damensattel kaufst: Nimm lieber mal ein paar Reitstunden im Damensattel. Einige Frauen, die ich kenne, waren anfangs total begeistert vom Damensattel, aber nachdem sie es mal ersthaft probiert hatten, verflog die Lust doch schnell. Es ist, denke ich, wie mit vielen: Entweder es liegt einem, oder nicht. Und wäre doch schade um die Investition, wenn du dann merkst, dass es doch nicht dein Ding ist...