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Verfasst: Do, 30. Jun 2011 16:16
von charona
@le_bai

hätte mal eine Frage an den Profi :-)

habe gestern die Hufe von meiner Stute gewaschen und mir den Strahl noch mal ganz genau angesehen. irgendwie haben die strahle von allen Hufen eher eine poröse Konsistenz, irgendwie wie ein Schwamm :-(( es ist wohl doch schlimmer, als ich dachte. wie müsste ich denn jetzt vorgehen? in meinen Augen befallenes Strahlhorn wegschneiden geht jetzt nicht, Hufschmied ist ja grad erst gewesen, aber hilft es denn trotzdem, wenn ich jetzt wasche und schmiere??? Mir ist jetzt grad irgendwie ganz übel geworden :oops: :oops: :oops:

Verfasst: Do, 30. Jun 2011 18:06
von unicorn
charona hat geschrieben: aber hilft es denn trotzdem, wenn ich jetzt wasche und schmiere??? Mir ist jetzt grad irgendwie ganz übel geworden :oops: :oops: :oops:
ich bin zwar nicht le-bai, aber dennoch:
Ja auf jeden fall! Weiter behandeln!
Ich war vor kurzen mal 9 Tage nicht im Stall, ausgekratzt wurden die Hufe von jemand anderem täglich, aber nicht behandelt und in dieser Zeit ist es wieder rasant schlimmer geworden, leider :( :( :(

Verfasst: Do, 30. Jun 2011 18:41
von charona
'tschudigung Unicorn, so meinte ich das doch nicht :lol: :lol: :lol:

in der Aufregung, Du weisst schon :-(

klar, weiterbehandeln list logisch, aber was muss mit dem angetasteten Horn passieren? regenerieren wird sich das doch eher nicht, oder?

Verfasst: Do, 30. Jun 2011 18:43
von charona
unicorn hat geschrieben: und in dieser Zeit ist es wieder rasant schlimmer geworden, leider :( :( :(
in holland würde man jetzt sagen: shit happens :cry: bestätigt dann wieder: lass' niemand anderes an dein pferd. Hoffe, dass es schnell wieder besser wird bei Euch

Verfasst: Fr, 01. Jul 2011 08:28
von unicorn
:roll: ja shit happens würde man in D auch sagen :roll:
naja was soll man machen.

Ich finde es ist immer ein wenig Drahtseilakt. Einerseits darf man den Strahl durch zurückschneiden nicht zu sehr schwächen und auch nicht zu klein machen, da er sonst keinen Bodengegendruck mehr erfährt,
und andererseits muss man das zerfutzelte befallene Gewebe so gut es geht wegschneiden.

Wenn dein Hufbearbeiter neulich erst da war, würde ich nichts mehr wegmachen. Bei mir hat sich das teilweise richtig abgeschält und dann selber abgefallen. Also das verpilzte gewebe war irgendwann fast weg.
Den Hufbearbeiter lass ich alle 4 Wochen kommen, damit immer wieder sauber alle drecktaschen usw. entfernt wird. Aber nach NHC, das heißt es wird wirklich nur krankes rausgeschnitten.
Und damit bin ich gut gefahren, nur jetzt haben wir hald grad wieder nen Rückfall. :(

Verfasst: Fr, 01. Jul 2011 11:41
von le_bai
das ist auf distanz natürlich sehr schlecht zu beurteilen.
mein oberstes kriterium ist immer der laufkomfort. denn nur das zählt für das pferd.
andererseits reden wir ja hier von horn, welches im verlaufe seines wachstums prozesse durchläuft. von daher ist eine schlechte konsistenz keine maßgabe, alles wegzuschneiden, da verbesserung sowieso nur "nachwachsen" kann. ohje. ich hoffe es ist verständlich!

ich nahm/bzw. nehme bei meinem pferd einen verlängerten "heilunsgverlauf" der gesamten hufsituation in kauf, um ihm die lauffreude und lebensqualität zu erhalten. das darf man (bei aller berechtigung zu beherztem handeln) nicht vergessen. meine persönliche einstellung!

weiter behandeln . nur risiko-reiche stellen (fetzen, nicht selbstentleerende löcher, schmierige konsistenz) würde ich dann regelmäßig UND MINIMALISTISCH angehen. ich habe natürlich den vorteil, dass ich jeden 3. tag kleine korrekturen vornehmen kann. das ist bei haltern ohne hufpflege erfahrung nicht machbar. jedoch kann man sich durchaus zeigen lassen, wie man mit wurstschneidemethode (so nenn ich das spasseshalber) selbst fetzen entfernen kann. das ist ein kleiner - aber durchaus wichtiger schritt. ausserdem huf kontrollieren - das heißt auch, gutes material (sand, saubere erde) durchaus auch mal belassen.
nicht zu unterschätzen ist der schon angesprochene bodengegendruck. ein enger, zwangiger huf und "häßlicher strahl" füllt sich wie selbstverständlich. wenn man die ballen beim auftreten beobachtet, sieht man sehr wohl unterschiede in gefüllt und "ungefüllt"
aber es stimmt, der drahtseilakt zwischen - so viel wie nötig und so wenig wie möglich - ist hart. auch ich bin nicht frei von irrtümern.

aber ich wiederhole mich - der huf ist leistungsfähig, ein strahl wächst gut, wenn er einmal auf dem richtigen weg ist.
und bei allem - hilft der gesunde menschenverstand. auch um die dinge zu hinterfragen! nicht verständliche zusammenhänge darf man sich durchaus erklären lassen. das ist unser gutes recht als pferdehalter. auch ein TA sollte das leisten.
und dann hilft bei vorhanderner unsicherheit nur - machen - beobachten/protokillieren - entscheiden wie weiter. leider.

der erste schritt ist aber zu erkennen, ob etwas "systemisch" oder nur akut bedingt ist. beim pilz setze ich bei heutigen pferde-zivilisationskrankheiten ein ganz dickes ausrufezeichen hinter bewegung, fütterung und "robuster" haltung.

Verfasst: Fr, 01. Jul 2011 12:46
von charona
@ le_bai

wo in NRW wohnst Du eigentlich?? könnte man Dich für einen klitzekleinen DIY-Workshop gewinnen???

Verfasst: Mo, 04. Jul 2011 18:33
von Rioja
Hallo, möchte Euch gern ein kleines Update zukommen lassen.

Hier mal ein Foto des verpilzten Mittelstrahls vom 11.06.
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Am 25.06. sah er dann so aus
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und nun der vom heutigen Tag eine Aufnahme
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Ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden. Die Mittelfurche sieht trocken aus, Rioja reagiert nicht mehr schmerzempfindlich, tritt auch wieder mit der Trachte zuerst auf. Ich finde auch, das sich der Trachtenbereich etwas geweitet hat.

Ich bin jetzt so verfahren, dass ich jeden 2. Tag die Hufe mit der Salbeiseife abgeschrubbt habe und dann die Huflotion eingebracht habe.

Verfasst: Mo, 04. Jul 2011 18:58
von le_bai
trachtenfussung ist ein toller schritt. :D

Verfasst: Mo, 04. Jul 2011 20:09
von Lesley
Die Blättchenschicht sieht etwas gezerrt aus, kann das sein?

Verfasst: Mo, 04. Jul 2011 20:26
von Rioja
Ja, bin auch froh, dass sie nicht mehr mit der Zehe zuerst auffusst. :D

@Leslie: Ja, sie ist etwas gezerrt, wobei ich das so langsam auch in den Griff kriege. Hier mal Bilder von der Seite und von vorn, da sieht man noch ein wenig die Verbiegungen.
BildBild

Verfasst: Di, 05. Jul 2011 09:10
von unicorn
super Rioja, die Entwicklung ist gut! :D das freut mich :D
Ich möchte dich aber gerne davor warnen, jetzt aufzuhören, denn der Pilz ist immernoch da, nur dezimiert. Wenn man jetzt aufhören würde (wie die meisten es machen), dann würde er in wenigen Wochen wieder zurückkommen bzw. größer werden.

Leider dauerts immer ganz schön, bis er endgültig weg ist.
Aber es ist schon viel besser!!! :-)
Und ich find übrigends auch, das Ballenpolster sieht dicker aus! Ist aufgegangen wie ein Hefezopf, super!!! :) :) :)

Verfasst: Di, 05. Jul 2011 09:21
von Rioja
Neenee, den Fehler mache ich nicht. :D Ich zieh´ das jetzt voll durch. Es ist ja auch nicht die Hufbehandlung allein, die ich angefangen habe, sondern ich versuche über die veränderte Fütterung und auch der Einstreu (habe jetzt Flachs, statt dem nichtsaugendem Stroh) dem Pilz auf dem Leib zu rücken.

Verfasst: Di, 05. Jul 2011 10:27
von unicorn
Rioja hat geschrieben:Neenee, den Fehler mache ich nicht. :D Ich zieh´ das jetzt voll durch. Es ist ja auch nicht die Hufbehandlung allein, die ich angefangen habe, sondern ich versuche über die veränderte Fütterung und auch der Einstreu (habe jetzt Flachs, statt dem nichtsaugendem Stroh) dem Pilz auf dem Leib zu rücken.
Perfekt! *hier fehtl ein "daumen hoch" Smiley* ;)

Verfasst: Di, 05. Jul 2011 13:06
von charona
Rioja hat geschrieben:habe jetzt Flachs
Kann die Studie leider nicht mehr finden, aber es gibt eine Studie aus Good Old America :D dass gerade Flachs und Hanfeinstreu Huf- und Strahlpilz begünstigen... Ob dies so ist, keine Ahnung, meine Pferde stehen immer schon auf Flachs bzw. inzwischen Raps und das eine Pferd hat's das andere nicht.

Herzliche Grüsse und freut mich für Euch.

By the way: Hat jemand Interesse an einem NRW-Huf-Klassik-Treffen??