Mal ne Frage zum Reiten ohne Sperrhalfter

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Colloid hat geschrieben: Ich wäre immernoch für Reitenlernen als Altenative.
:lol: :lol: :lol:
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Sheitana
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Da schließ ich mich mal Collo an. Der Druck der aufs Gebiß ausgeübt wird verschwindet nicht auf wundersame Weise im Nirvana nur weil das Pferd diesem durch Maulöffnen ausweichen will und dabei nochmal Druck erhält, weil es gegen Reithalfter und evtl. noch Sperriemen stößt. So als böser Vergleich: Wenn ich angerempelt werde, dann ist der Rempler nicht weniger heftig, nur weil ich gegen eine Wand gestoßen werde und nicht nach hinten wegfliegen kann. Die Kraft des Remplers bleibt sich in beiden Fällen gleich, nur mein Ausweichmöglichkeit ist einmal beschränkter :wink: .
Liebe Grüße
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Sorry für OT, aber das muss sein:

Och, jetzt seid doch mal nicht so durchdacht. Zuschnüren und weitermachen geht doch viel schneller. so ein Pferd kann sich schliesslich nihct beklagen, warum also Rücksicht nehmen?

Reitenlernen - was sind das denn für Luftschlösser?

*duckundweg*

Man sieht an dieser Diskussion mal wieder, dass Reiten im Kopf und bei der Einstellung anfängt.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
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Patty87
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Beitrag von Patty87 »

Also ich muss mich aber dagegen wehren, das nur weil man ein rh benutzt man nicht reiten kann, das is ja wohl auch schwachsinn...

und wie schon öfter mal erwähnt wurde, geht es auch nicht ums zuknallen, davon redet ja hier keiner, sondern vom korrekt und locker verschnallten rh...
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Patty87 hat geschrieben:Also ich muss mich aber dagegen wehren, das nur weil man ein rh benutzt man nicht reiten kann, das is ja wohl auch schwachsinn...
Das behauptet auch niemand, aber nur zu oft wird ein RH dazu benutzt um schlechtes Reiten - respektive eine harte Hand gegen die sich das Pferd wehrt zu kaschieren.
Ob man das nun bewusst macht oder weil man es nicht anders gelernt hat sei mal dahin gestellt.
LG
Sheitana
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DynaMitreiterin
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Patty87 hat geschrieben: und wie schon öfter mal erwähnt wurde, geht es auch nicht ums zuknallen, davon redet ja hier keiner, sondern vom korrekt und locker verschnallten rh...
Genau. Und dem Sinn und Unsinn eines solchen.

Zudem - und wie ich wegen der jüngsten Entwicklungen hier im Forum schön des öfteren in letzter Zeit gebeten habe: Bitte die Forumsregeln zur Rechtschreibung beachten. Es ist schade, wenn der Gehalt eines Postings wegen mangelnder Groß- und Kleinschreibung etc. nur mühsam erfassbar ist.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Thisbe hat geschrieben:Ich glaube, wir hatten es schon mal irgendwo...
Auf dem Ostseeworkshop ging es auch genau darum, daß der Nasenriemen Druck vom Gebiß nimmt. Wir (Celine, deren Freund, Sabu und ich) haben uns das dann so erklärt, daß das nur dann der Fall ist, wenn der Druck so groß wird, daß das Pferd sperrt. Dann stößt es irgendwann gegen den Nasenriemen und dadurch findet eine Druckumleitung statt. Wobei der Vortragende, soweit ich mich erinnere, auch gegen zu eng veschnallte Riemen war.
@Celine So in etwa war das doch, oder?
Der Herr (dessen Name mir partout nicht einfällt) hat das Ganze ja anhand von Vektorgrafiken versucht zu erklären. Damals kam es mir auch logisch vor, aber ehrlich gesagt versteh ich es jetzt wieder nicht mehr.
Im Resultat hast du wohl recht, Thisbe, es ging darum, dass der Druck bei offenem Maul auf den Nasenrücken "geleitet" wird. Und das wurde physikalisch "bewiesen" bzw. nachgerechnet. Eine Zäumung mit Reithalfter sollte demnach milder auf das Maul wirken als eine ohne Reithalfter.

Aber wie man sich dreht und wendet geht es doch um einen beträchtlichen Druck, der da auf das Maul ausgeübt wird und von dem ganz selbstverständlich ausgegangen wird. Wäre es nicht naheliegender, diesen Druck gar nicht erst aufzubauen oder zumindest zu verringern?
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Celine hat geschrieben: Der Herr (dessen Name mir partout nicht einfällt) hat das Ganze ja anhand von Vektorgrafiken versucht zu erklären. Damals kam es mir auch logisch vor, aber ehrlich gesagt versteh ich es jetzt wieder nicht mehr.
Im Resultat hast du wohl recht, Thisbe, es ging darum, dass der Druck bei offenem Maul auf den Nasenrücken "geleitet" wird. Und das wurde physikalisch "bewiesen" bzw. nachgerechnet. Eine Zäumung mit Reithalfter sollte demnach milder auf das Maul wirken als eine ohne Reithalfter.
Das würde mich doch sehr interessieren...meiner Meinung nach ist eine Druckübertragung so, wie die modernen Reithalfter verschnallt werden schlicht physikalisch unmöglich.
...aber da ja auch ein Herrn Plewa keine Ahnung von Physik hat wundert mich nix mehr. 8)

@Patty: Ich wüsste nicht, wer das behauptet hat?
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
Patty87
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Beitrag von Patty87 »

Colloid hat Folgendes geschrieben:

Ich wäre immernoch für Reitenlernen als Altenative.
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Beitrag von Sheitana »

Patty87 hat geschrieben:Colloid hat Folgendes geschrieben:

Ich wäre immernoch für Reitenlernen als Altenative.
Ich denke mal das war, wie schon weiter oben beschrieben, darauf bezogen, dass viele Reiter mit Hilfe des SR und des RH eigene Fehler kaschieren.
LG
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Patty87
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Beitrag von Patty87 »

Achso, dann nehme ich es gerne zurück. Es hörte sich so an als ob jeder der mit einem RH reitet , nicht reiten kann.
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

So, dank "linski" hab ich den Artikel nu auch schon gelesen und kann das darin Behauptete in keiner Weise nachvollziehen. Interessant aber, dass davon ausgegangen wird, das Pferd würde als Reaktion auf eine Zügelhilfe quasi automatisch sperren :shock:
Wir reiten unser Tier seit Jahren ohne Reithalfter etc. und wenn der bei jeder fünften Reiteinheit auch nur einmal sperrt, dann ist das viel.
Den (physikalischen) Zusammenhang zwischen Gebiss und Reithalfter sehe ich aber (wie Hannah und einige andere auch) überhaupt nicht. Dafür bin ich wohl zu doof.
Bezeichnend finde ich aber auch, dass die Nasen der Pferde auf den Zechnungen (S. 43) hdS sind :?
Naja, schon etwas seltsam...
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
padruga
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Beitrag von padruga »

Das mit der Druckverteilung auf die Nase ist nicht so abwegig, finde ich (kann es aber als Physik-Laie nicht begründen) schließlich wurde z.B das hannoveranische Reithalfter eben genau mit diesem Ziel erfunden, in Ablösung des Kappzaums. Wir jetzt sehen halt nur noch den Sinn (oder eben Unsinn) darin mit Nasenriemen aller Art die Mäuler zuzubinden damit sie nicht mehr sperren könen. Soviel ich weiß war aber der Hintergedanke (zumindest des hannoverschen RH) ursprünglich ein ganz anderer. Mit NUR Trenseneinwirkung konnte man zwar das Unterkiefer gut lösen, hatte aber wenig Einfluss auf den oberen Bereich des Kopfes. MIT (nicht ausschließlich) aus diesem Grunde wurde mit Kappzaum UND Gebiss geritten. Das Ziel war nicht nur über die Lockerung des Unterkiefers, sondern auch über die Nase auf die mächtigeren Muskeln im Kopf-Nackenbereich einzuwirken. Das h. RH sollte eher so eine abgespeckte Form des Kappzaums sein. Also wenn man die Trense annimmt und das Pferd das Maul etwas weiter aufmacht, der Druck mit auf die Nase übertragen wird und man so auch Verspannungen im Genick lockern kann. Ich glaube Steinbrecht hat irgendwo auch geschrieben, dass diese Erfindung (von Seeger?) sehr sinvoll/gut sei, aber (bereits in SEINER Zeit schon!!!) leider von einigen missverstanden und missbraucht wird um nur die Mäuler zuzuschnüren.
orest
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Beitrag von orest »

Hallo,

zur 'Druckübertragung' durch das Reithalfter will ich nocheinmal kurz etwas schreiben ....

Obwohl immer wieder wiederholt und irgendwie gerechtfertigt, ist dieses Argument in meinen Augen physikalisch vollkommen unsinnig. (Bin Physikerin ;-) )

Nehmen wir ein Pferd, das mit Trense und Reithalfter gezäumt ist.

Wir das Reithalfter extrem fest verschnallt, wie man es häufig sieht, hat das Pferd schlicht einen Dauerzug rund um die Nase. Es kann das Maul entweder gar nicht mehr oder nur noch in geringstem Umfang bewegen.
Der Druck um die Nase ist dem Pferd schlicht unangenehm, er kann aber keine Bedeutung für das Pferd erlangen, es kann ihm schließlich nicht entkommen, egal was es tut. Jede, auch grobe Zügeleinwirkung kommt im Maul an- das Tier kann nichtmal seinen Protest äußern.
Ein solches Pferd ist verspannt und kann unmöglich reel an den Hilfen stehen, da ein leichtes 'kosten' des Gebisses unbedingte Voraussetzung hierfür ist. Obwohl verbreitet, wird das 'zuschnüren' zumindest offiziell abgelehnt.

Nungut, was passiert, wenn das Reithalfter lockerer verschnallt wird. Je nachdem, wie eng das RH anliegt und welcher Typ es ist, kann das Pferd sein Maul noch mehr oder weniger öffnen.
Bei leichtem kosten des Gebisses wird das Pferd ein locker verschnalltes Reithalfter kaum spüren.
Zieht ein Reiter grob am Zügel, wird das Pferd sich dem Schmerz im Maul zu entziehen versuchen. Es öffnet das Maul, soweit es das Reithalfter erlaubt. Es erfährt also bei geöffnetem Maul zusätzlichen Druck gleichmäßig rund um die Nase. Als 'Hilfe' oder zum 'Bremsen' taugt gleichmäßiger Druck um die Nase wohl nicht.
Der Reiter muss nicht weniger 'fest' am Zügel ziehen, will er bremsen. Grobe Zügelhilfen bringen im Allgemeinen schlicht Widerstand von Seiten des Pferdes hervor, auf jeden Fall keine Mitarbeit und kein Verständnis für die Anforderungen des Reiters.
Wenn das Pferd das Maul aufsperrt, hat das einen Grund. In nahezu allen Fällen ist das grobe Einwirkung des Reiters. Diese sollte ein guter Reiter vermeiden. Dem Pferd hilft das Reithalfter nicht, es wird ja schließlich noch genauso grobe Hilfen erhalten.

Einwirkung auf den Nasenrücken kann natürlich eine sinnvolle Einwirkung sein. Allerdings muss sie getrennt (!) von der Einwirkung des Gebisses zur Wirkung kommen, und nicht nur, wenn das Pferd vor Schmerz das Maul aufsperrt.

Die logische Konsequenz ist also, will man die Einwirkung des Gebisses mit der auf der Nase kombinieren, das Pferd mit Trense und gebissloser Zäumung und 4 Zügeln zu reiten. So kann die Vorteile kombinieren.

Sperrhalfter wurden, soviel ich weiß, von Jagdreitern erfunden, um Verletzungen des Kiefers (!) zu verhindern, wenn das Pferd stürzte oder extrem mit den Zügeln eingewirkt wurde. Solche Gefahren drohen dem modernen Dressurpferd wohl kaum ...

Gruß Tina
padruga
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Beitrag von padruga »

Überzeugt! :idea: Nix Physikalisch. (Seeger war wohl besserer Reiter wie Physiker.. )
Wahrscheinlich ist der Knackpunkt der Kinnriemen? Solange der da ist und unten gegendrückt, kann das nicht funktionieren. Wie ist das denn dann eigentlich bei diesen Mongolenzäumen? Daaa müsste die Theorie doch funktionieren oder? Da geht auf dem Backenstück ein paar cm nach der Trense ein Nasenriemen hoch (ohne Kinriemen, ohne Verschnürung). Der wirkt erst dann auf die Nase, wenn Pferd das Maul aufmacht wegen zu viel Druck übers Gebiss. Und DANN fängt der Nasenriemen diesen Druck mit ab und nimmt ihn von den Laden/der Zunge. Tina, DAS müsste da doch so funktionieren mit dem Druck verteilen, oder? Warum haben die Geländereiter nicht das übernommen statt die armen Pferde ganz zuschnüren?
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